Nach Gerichtsprozess: PCK Pipeline erneut gestört

Straßburg (MV), 18.10.2022, 14:00 Uhr – Vor genau einer Woche hat Raúl Semmler für das mehrmalige Abdrehen von PCK-Pipelines vor Gericht gestanden. Bis zu 250.000 Euro forderte die PCK. Semmler steht daher nun vor dem finanziellen Ruin, im Falle einer Zahlungsunfähigkeit droht ihm eine Ersatzfreiheitsstrafe. Trotzdem haben vier Unterstützer:innen der Letzten Generation die Ölpipeline zwischen Rostock und Schwedt gerade wieder gestört. „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir können uns das nicht leisten, denn unsere gesamte Gesellschaft steht auf dem Spiel!”, so Kevin Hecht (30), der sich heute an der Pipeline festklebte.

Um ihre Unterstützung auszudrücken, haben zeitgleich Mitglieder des BUND eine Mahnwache vor der Konzernzentrale angemeldet. Mit dabei war der Vorstand des BUND Kreisverbands Bergstraße.

Die Beteiligten richten sich mit ihrem Handeln direkt an die Bundesregierung. Diese hat die PCK kürzlich per Treuhand übernommen. Sie wäre jetzt in der Verantwortung, den Menschen in Schwedt zukunftsfähige Jobs zu bieten, anstatt mit einem jahrzehntelangen Weiterbetrieb der Rohöl-Anlagen die gesamte Gesellschaft aufs Spiel zu setzen.

Maria Braun (18)
Foto: Marlene Charlotte Limburg

Maria Braun (18): „Die Bundesregierung lügt die Mitarbeiter:innen an, wenn sie sagt, dass ihre Jobs mit Öl sicher sind. Wir haben heute an dieser Pipeline wieder gestört, weil mehr Öl mehr Ausbeutung bedeutet; mehr Ausbeutung der Mitarbeiter:innen, mehr Ausbeutung der Menschen, die unter den Folgen der Klimazerstörung leiden. Das können wir besser! Lasst uns jetzt gemeinsam eine lebenswerte Welt bauen.

18.10.2022 - Maria (18) und Malte (19) drehen die PCK Ölpipeline zwischen Rostock und Schwedt zu.
18.10.2022 - Maria (18) und Malte (19) drehen die PCK Ölpipeline zwischen Rostock und Schwedt zu.

Gerade die 1200 Mitarbeiter:innen der PCK sind jene Fachkräfte, die händeringend gesucht werden, um die große wirtschaftliche Transformation in Deutschland zu schaffen. Daher ist es besonders tragisch, dass die Bundesregierung sie kopfüber in das nächste wirtschaftliche Desaster stürzt. Erst zuletzt war die PCK in wirtschaftlich unruhiges Fahrwasser geraten. Grund dafür war die hohe Abhängigkeit von russischem Öl. Jetzt strebt man einen Lieferantenwechsel an, statt mit Hochdruck eine zukunftsweisende Transformation einzuleiten. Ganze 400 Mio. Euro will die Bundesregierung in die heute abgedrehte Ölpipeline investieren.

Weitere Ereignisse der letzten Tage: Seit diesem Herbst leistet die Letzte Generation zusammen mit den Wissenschaftler:innen von Scientist Rebellion und Debt4Climate in der Koalition “Unite against Climate Failure” zivilen Widerstand. Im Finanzministerium forderten sie gestern eine Schuldenstreichung für Länder im globalen Süden. Heute blockieren die Wissenschaftler:innen von Scientist Rebellion die Eingänge des Verkehrsministeriums, um die Einführung eines Tempolimits und eines 9-Euro-Tickets für Bus und Bahn zu fordern.

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Carla Hinrichs
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