“Der Weg in eine bessere Zukunft beginnt auf der Straße”
Unterstützer:innen der Letzten Generation besetzen heute die Straße des 17. Juni in Berlin.
(c) Letzte Generation. Weitere Bilder finden Sie hier.
Berlin, 25.11.2023, 13:15 Uhr – Die Temperaturen auf Berlins Straßen liegen nahe dem Gefrierpunkt. Trotz Kälte und Schneeregen haben sich seit 12 Uhr 1400 Unterstützer:innen der Letzten Generation friedlich auf der Straße des 17. Juni versammelt und diese besetzt. Denn es geht um unser aller Zukunft. Wissenschaftler:innen, Eltern, Kulturschaffende, Handwerker:innen, Lehrer:innen, Pfleger:innen und alle anderen, die heute zusammengekommen sind, fordern von der Bundesregierung das physikalisch Notwendige: Bis spätestens 2030 muss Deutschland sozial gerecht aus Kohle, Öl und Gas aussteigen!
Rolf Meyer (66), Physiker und Sprecher der Letzten Generation betont:
“Es ist so schön, diese Gemeinschaft zu erleben. Eltern sind mit ihren Kindern gekommen, Enkel haben ihre Großeltern mitgebracht. Sie alle sind heute hier, an diesem eisigen Novembertag, weil sie vorangehen wollen auf einem Weg in eine besser Zukunft!”
“Wir können es schaffen. Die Bundesregierung könnte morgen damit beginnen, sozial gerecht aus Öl, Gas und Kohle auszusteigen. Wir können Millionen Tote und das Leid unzähliger Geflüchteter noch verhindern, saubere Luft zum Atmen haben und eine fairere, gerechtere Gesellschaft bauen. Wir müssen nur jetzt damit anfangen”, so Meyer weiter.
Neben der Letzten Generation haben auch die Wissenschaftler:innen von Scientist Rebellion und Eltern gegen die Fossilindustrie zum Protest aufgerufen. Diesem Aufruf folgten heute trotz der Kälte ca. 1400 Menschen.
Lina Johnsen (25), Sprecherin der Letzten Generation: “Der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern ist nicht nur die alles entscheidende Maßnahme gegen die Klimakrise, sondern auch eine Chance, unser Miteinander neu zu gestalten. Ohne den Einfluss der Fossilindustrie, für ein gerechteres Deutschland mit mehr Respekt und Wertschätzung. Besser, gerechter und menschlicher!”
Erst im vergangenen Jahr hat sich die anhaltende starke Abhängigkeit Deutschlands von der fossilen Industrie deutlicher gezeigt denn je. Die Preise von Öl und Gas explodierten im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Deutschland bezahlte 2022 rund 130 Mrd. € für den Import von Öl und Gas. [1] Ein signifikanter Teil dieses Geldes floss an autokratische Regime, die Menschenrechte mit Füßen treten. Ölkonzern wie BP, Shell und Total verzeichneten Rekordgewinne, [2] während Rentner:innen in Altersarmut nicht mehr wussten, wie sie ihre Heizkosten bezahlen sollen.
Es gibt zahlreiche Chancen, die eine sozial gerechte Wende weg von der Nutzung fossiler Brennstoffe mit sich bringt. Diese gilt es für die Bundesregierung umgehend zu ergreifen. Bis das geschieht, werden die Unterstützer:innen der Letzten Generation weiter auf die Straße gehen. Der Termin für die nächste Massenbesetzung ist der 03.02.2024 um 12 Uhr.
[1] de.statista.com/statistik/daten/studie/151081/umfrage/importe-von-erdgas-und-rohoel-nach-deutschland/
[2]
www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/oelfirmen-rekordgewinne-2022-101.html