Protestierende hat sich vor Kanzleramt mit blutroter Farbe ĂĽbergossen. (c) Letzte Generation
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Berlin, 08.03.2024, 14:15 – Um Punkt 14 Uhr versammelten sich heute knapp 30 FLINTA* [1] vor dem Kanzler:innenamt und legten sich dort in Reihen auf den Boden. Um sie herum und auf ihren Körpern liegen Schilder, beschriftet mit Fakten zur Geschlechterungerechtigkeit und Schicksalen von FLINTA*. Im Laufe des Protests stehen nach und nach einzelne Frauen auf und ĂĽbergieĂźen sich mit blutroter Farbe.
Die Botschaft der Kunstaktion: Die aktuelle Klimapolitik tötet Frauen. Denn die Folgen der Klimakatastrophe sind nicht geschlechtsneutral.
Marion Fabian, Sprecherin der Letzten Generation, erklärt zur Kunstaktion:
“Wir müssen Klimakrise zusammendenken mit Demokratiekrise, der Erstarkung rechtsextremer Parteien und Gruppierungen, sowie sozialer Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit. Europaweit gibt es einen Aufschwung autoritärer und rechtspopulistischer Bewegungen, die menschenrechtliche Errungenschaften in Frage stellen. Solche antidemokratischen Bewegungen stärken patriarchale Machtstrukturen, boykottieren die gesellschaftliche Zusammenarbeit im Kampf gegen die Klimakatastrophe und gefährden FLINTA* weltweit.”
In weiteren Redebeiträgen erzählen Unterstützerinnen der Letzten Generation über Ungerechtigkeit und Leid, das schon heute das Leben vieler FLINTA* prägt. Es geht um Flucht, um Folgen der Klimakatastrophe im globalen Süden und um Femizide.
Was deutlich wird: Die Folgen der Klimakatastrophe sind nicht geschlechtsneutral. Frauen und andere marginalisierte Gruppen sind von der Klimakatastrophe und ihren Folgen besonders stark betroffen.
Nach Zahlen der UN sterben Frauen und Kinder bei einer Katastrophe mit 14-mal höherer Wahrscheinlichkeit als Männer. [2]
Zeitgleich sind Frauen bei klimabedingten Entscheidungsprozessen, so auch bei ausnahmslos jeder vergangenen Weltklimakonferenz, noch immer deutlich unterrepräsentiert. [3] [4]
Der heutige Protest vermittelt neben der Botschaft an die Bundesregierung: “Die aktuelle Klimapolitik tötet Frauen” vor allem auch einen Aufruf: Lasst uns das gemeinsam ändern! Lasst uns fĂĽr Gerechtigkeit einstehen – bewegungs- und geschlechterĂĽbergreifend!
[1] Das Akronym FLINTA* steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen – also für all jene, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität patriarchal diskriminiert werden. Das Queer-Lexikon: Was bedeutet FLINTA*? (tagesspiegel.de)
[2] Klima und Gender – UN Women Deutschland
[3] Gender-Tag auf der COP27: Frauen fordern Klimagerechtigkeit (riffreporter.de)
[4] Frauen sind in der UN-Klimapolitik immer noch unterrepräsentiert (unbonn.org)