Verbundene Augen auf der Straße – Was, wenn die Regierung den Klimanotfall weiter ignoriert?

Berlin, 26.10.2022, 8:15 Uhr – Erneut stören Unterstützer:innen der Letzten Generation heute durch Autobahn- und Innenstadtblockaden den Alltag in Berlin. Einige von ihnen setzen sich mit verbundenen Augen auf die Straße. Damit verbildlichen sie die Reaktion der Regierung auf den Klimanotfall. Sie verschließt die Augen vor der nahenden Katastrophe und vor immer lauter und eindringlicher warnenden Wissenschaftler:innen und wirft damit die Frage auf: ‘Was, wenn die Regierung den Klimanotfall  nicht im Griff hat?’.

26.10.2022 - Unterstützer:innen der Letzten Generation mit verbundenen Augen.
26.10.2022 - Unterstützer:innen der Letzten Generation mit verbundenen Augen.

Erst kürzlich fand Kanzler Olaf Scholz auf dem World Health Summit erschreckende Worte für den verzweifelten Versuch dutzender Wissenschaftler:innen, ihren Erkenntnissen Gehör zu verschaffen: “Ich denke, der beste Weg, die Diskussionen zu verbessern, ist nicht hinzuhören und weiter zu machen.”

Jakob Beyer, Sprecher der Letzten Generation, ordnet die Äußerung ein: “Natürlich macht dieser Satz fassungslos. Fatalerweise reagieren viele andere Politiker:innen ähnlich. Sie empören sich über diejenigen, die ihnen das Versagen der Regierung im Klimanotfall so klar vor Augen führen. Sie flüchten sich in diese künstliche Empörung und ignorieren dabei die Realität und ihre eigene Verantwortung der Bevölkerung gegenüber.”

Jakob Beyer
Jokob Beyer

Reihenweise stellen sich Wissenschaftler:innen dieser Realitätsflucht entgegen. Sie entscheiden sich, Gesetze zu brechen, weil ihre Warnungen vor der Destabilisierung und dem gewaltsamen Zusammenbruch unserer Gesellschaft auf taube Ohren fallen. Gestern blockierten Unterstützer:innen von Scientist Rebellion das Gebäude des Vermögensverwalters BlackRock in München und starteten damit eine Reihe zahlreicher geplanter Aktionen zivilen Widerstands in der Stadt.

Auch an den Universitäten selbst können Studierende das Auseinanderklaffen zwischen Realität und politischer Diskussion immer schwerer aushalten. Unter dem Motto “End Fossil – Occupy!” besetzen Studierende seit gestern den größten Hörsaal der Universität Göttingen. Weitere sollen folgen – europaweit.

Die Letzte Generation, Wissenschaftler:innen von Scientist Rebellion und End Fossil: Occupy! sind alle Teil des Bündnis “Unite against Climate Failure“ für das Kapitulation im Klimanotfall keine Option ist.

Winfried Lorenz | Foto: (c) Marlene Charlotte
Winfried Lorenz
Foto: Marlene Charlotte Limburg

Winfried Lorenz (63), Drucker von Beruf , erklärt, was ihn antreibt, den zivilen Widerstand entschlossen fortzuführen: „Wir tun das, weil wir Angst haben. Weil wir enttäuscht und wütend sind. Vor allem aber, weil wir noch Hoffnung haben. Die Hoffnung, dass wir als Gesellschaft die Kehrtwende schaffen und uns und künftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglichen können.“

Das Zeitfenster für eine solche Kehrtwende droht sich zu schließen. Das 1,5-Grad-Ziel ist längst verloren. Wir steuern auf eine sehr viel heißere Welt zu und damit auf globale Nahrungs- und Wasserknappheit. Schon jetzt ist klar: Das Zögern der Politik wird katastrophale Folgen haben und unfassbares Leid verursachen.

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Carla Hinrichs
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