Kartoffelbrei auf Monets Getreideschober – Was ist mehr wert, Kunst oder Leben?

Potsdam, 23.10.2022, 14:00 – Am frĂĽhen Nachmittag sorgten zwei UnterstĂĽtzer:innen der Letzten Generation im Museum Barberini in Potsdam fĂĽr Aufruhr. Sie hielten vor Monets “Les Meules” (zu dt.: Getreideschober) inne und warfen schweren Herzens, aber fest entschlossen Kartoffelbrei auf den Kunstschatz. Damit stellen sie der Gesellschaft dieselbe Frage wie zwei mutige junge Frauen mit Tomatensuppe in der Londoner Nationalgalerie vor einer Woche: Was ist mehr wert, Kunst oder Leben? Immer mehr Menschen weigern sich, die fortschreitende Zerstörung und Gefährdung menschlichen Lebens auf unserer Erde stillschweigend hinzunehmen.

Potsdam Museum Barberini
23.10.2022 - Unterstützer:innen der Letzten Generation haben das Gemälde "Les Meules" von Monet mit Kartoffelbrei überschüttet

Das Gemälde wurde bei der Aktion nicht beschädigt. Ganz im Gegensatz zu dem unermesslichen Leid, das Fluten, Stürme und Dürren als Vorboten der drohenden Katastrophe schon heute über uns bringen.

Mirjam Herrmann
Mirjam Herrmann
Foto: Marlene Charlotte Limburg

Mirjam Herrmann (25) hielt eine flammende Rede vor dem Gemälde, das sie soeben mit Kartoffelbrei beworfen hatte: “Menschen hungern, Menschen frieren, Menschen sterben. Wir sind in der Klimakatastrophe. Und alles, wovor ihr Angst habt, ist Tomatensuppe oder Kartoffelbrei an einem Gemälde. Wisst ihr, wovor ich Angst habe?”

Aimée van Baalen | Foto: (c) Stefan Müller
Aimée van Baalen

Aimée van Baalen, Sprecherin der Letzten Generation, ordnet die Aktion an dem für knapp 111 Millionen Dollar gehandelten Gemälde ein: ”Monet liebte die Natur und hielt ihre einzigartige und fragile Schönheit in seinen Werken fest. Wie kann es sein, dass so viele mehr Angst davor haben, dass eines dieser Abbilder der Wirklichkeit Schaden nimmt, als vor der Zerstörung unserer Welt selbst, deren Zauber Monet so sehr bewunderte?
Wir dürfen uns nicht verlieren in der Idylle auf der Leinwand, sondern müssen der Realität ins Auge blicken! Zur Bewunderung der Kunst wird keine Zeit mehr sein, wenn wir uns um Nahrung und Wasser bekriegen!
”

Inzwischen machen nicht nur wissenschaftliche Daten, sondern bereits ein kurzer Blick in die täglichen Nachrichten deutlich: Uns läuft die Zeit davon. China leidet aktuell unter der schlimmsten Hitzewelle der Geschichte. In Nigeria haben in den letzten Monaten 1,3 Millionen Menschen durch schwere Überschwemmungen ihre Heimat verloren, über 600 ihr Leben.

Die Regierung muss endlich erste längst ĂĽberfällige SicherheitsmaĂźnahmen ergreifen, um das AusmaĂź der Katastrophe noch begrenzen zu können. Ihre Untätigkeit wirft die Frage auf, ob sie die Situation ĂĽberhaupt noch im Griff hat – und treibt immer mehr entschlossene Menschen auf die StraĂźen.
Durch friedlichen zivilen Widerstand stellen sie sich schĂĽtzend vor alles, was wir unwiderruflich zu verlieren drohen. Sicherheit, Frieden, Demokratie und nicht zuletzt auch die Kunst.

02. November ab 19 Uhr (ZOOM)

BRAUCHT ES KARTOFFELBREI AUF EINEM GEMĂ„LDE, DAMIT MENSCHEN ZUHĂ–REN?

Pressekontakt
Carla Hinrichs
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