Klimanotfall: bundesweit Pipelines abgedreht – Letzte Generation stoppt Ölfluss

Deutschland, 27.04.2022, 10 Uhr – Bürger:innen der letzten Generation haben um 10 Uhr an mehreren Orten in Deutschland Rohöl-Pipelines abgedreht und damit den Ölfluss unterbrochen. In Zweierteams betraten sie die Notfall-Absperr-Stationen der Pipelines und aktivierten mit ihren eigenen Händen die Sperrventile, die in Notfällen ein sicheres Abdrehen des Öl- und Gasflusses ermöglichen. Das Handrad schmückten sie mit Sonnenblumen. Einige befestigten sich mit Sekundenkleber und Ketten am Rad.

Lina Eichler mit Blume vor der Pipeline, die sie gerade abgedreht hat.

Im Klimanotfall richten sie sich damit konkret an den “grünen” Wirtschaftsminister Robert Habeck. Er muss eine Erklärung abgeben, dass es keine neuen Projekte für fossile Infrastruktur geben wird. Insbesondere darf in der Nordsee nicht nach Öl gebohrt werden. Zuletzt hatten der FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner und SPD Politiker:innen eine erweiterte Öl- und Gasbohrung an der Grenze zum Nationalpark prüfen wollen. Der “grüne” Minister Habeck nahm diesen Vorschlag auf und prüft dies gerade.

Sie bitten um eine Erklärung FÜR statt GEGEN unser Überleben.

Edmund Schultz

“Wir befinden uns in einem Klimanotfall! Die Bundesregierung ignoriert diesen nicht nur, sie plant, ihn weiter zu befeuern. Jetzt in unserer Nordsee nach Öl bohren zu wollen – das ist Wahnsinn, den Sie stoppen müssen, Herr Habeck!”, sagt Edmund Schultz. “Ich habe heute das Notfall-Ventil der RMR Pipeline in der Nähe von Koblenz abgedreht. Denn was, wenn nicht die Zerstörung unseres Friedens, ist ein Notfall?” 

Weitere fossile Infrastruktur kommt einer Kriegserklärung an die pazifischen Inselstaaten gleich. Wie der Präsident des Inselstaats Palau, Surangel Whipps Jr, beim COP26 sagte: Wir könnten genauso gut Bomben auf sein Land werfen.

Jakob Beyer
Jakob Bayer (27)

“Ich mache da nicht mehr mit! Dies ist ein Notfall und es ist meine moralische Pflicht dementsprechend zu handeln. Ich stehe mit meinem Namen und Gesicht dazu. Die Regierung hat es jetzt in der Hand: Entweder sie gibt eine Lebenserklärung ab und stoppt diesen fossilen Wahnsinn oder sie sperrt mich weg”, sagt Jakob Bayer, 27 Jahre, der wegen des Klimanotstandes seine Ausbildung zum Zimmermann abgebrochen hat.

Die Bürger:innen der letzten Generation kündigen an, weiter alle Mittel des friedlichen zivilen Widerstands zu nutzen, sollte die Regierung nicht glaubwürdig erklären,  den fossilen Wahnsinn zu stoppen.

In den letzten beiden Wochen wurden in Frankfurt 230 Menschen festgenommen, als sie mit Straßenblockaden ein Ende der Finanzierung neuer, überflüssiger Ölbohrinseln forderten.

Edmund Schultz dreht das Öl-Ventil zu.

Pressekontakt
Carla Hinrichs
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