Blockaden deutschlandweit – Übergabe offener Brief am Mittwoch

In Berlin wurden gestern mehr als 20 Menschen bei Blockaden festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. 3 von ihnen wurden über Nacht festgehalten, um sie von erneuten Aktionen abzuhalten. Dabei wird uns weiter bescheinigt, keine Extremisten in unseren Reihen zu haben. Sitzen die eigentlichen Extremisten in den Reihen der Ministerien, die weiter dulden, dass 18 Mio t Lebensmittel jährlich im Müll landen?
Die Politökonomin Maja Göpel zum Thema: “Radikal oder naiv sind all diejenigen, die behaupten, dass unsere Welt in zehn Jahren noch so aussehen kann wie heute.

Freiburg: 5 Bürger:innen blockieren die A5 Autobahnausfahrt Freiburg-Nord.
Freiburg: 5 Bürger:innen blockieren die A5 Autobahnausfahrt Freiburg-Nord und fordern ein Essen-Retten-Gesetz jetzt!

Aber auch durch die Festnahmen sind wir nicht auf zu halten. Denn entschlossene Essensretter:innen gibt es nicht nur in Berlin. Heute Morgen blockieren in Freiburg und Bayreuth zeitgleich Bürgerinnen und Bürger Hauptverkehrsadern – diesmal wird erstmals auch direkt auf Autobahnen außerhalb Berlins gestört. (S. Information unten zu den genauen Orten) Es ist damit die erste Störung dieser Art in Bayreuth und noch weitere Städte werden im Lauf des Tage folgen.

Unsere Forderungen sind keine absurden Ideen – das sind die ersten Mindest-Schritte, die die Regierung gehen muss, um unsere Landwirtschaft und Essensversorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Und die Menschen in Deutschland wollen das: Alle sind sich einig, dass Lebensmittel nicht in die Tonne gehören. Und eine klimafeste Agrarwende bis 2030 ist das, auf was sich der Bürgerrat Klima repräsentativ vor gut einem Jahr geeinigt hat.” so Tobias März, Pressesprecher.

Wir stören hier in Freiburg, weil Bundeskanzler Scholz und die Regierung handeln müssen: Sie sagen, sie wollen Klimaschutz, schweigen aber zu unseren Forderungen, ohne die eine wirksame Klimapolitik unmöglich ist. Ohne das Essen-Retten-Gesetz und die Agrarwende 2030 werden unsere Kinder und Enkel krasse Ernte-Katastrophen erleben – ganz zu schweigen von dem Leid der Menschen im Süden, denen wir dann vielleicht das Essen vor der Nase wegkaufen – oder wie wollen wir Deutschland sonst in Zukunft ernähren?!” so Melina Müller die in Freiburg an den Störungen im Rahmen der Initiative Essen Retten – Leben Retten teilnahm.

Übergabe offener Brief am Mittwoch, 16.2.

Morgen, am Mittwoch, 16.2., um 14:00 wird die Letzte Generation vor dem Reichstagsgebäude in Berlin einen offenen Brief übergeben und damit noch einmal offiziell die Bundesregierung zu den genannten notwendigen Schritten für unsere Zukunft auffordern.

Wenn Herr Scholz und sein Kabinett bereit sind, sich wirklich für unser aller Wohl auch in den kommenden Jahrzehnten einzusetzen, dann freuen wir uns, sie dort zu treffen. Insbesondere die Zuständigen der Regierungsparteien für den Bereich Ernährung, Renate Künast (Grüne), Susanne Mittag (SPD) und Dr. Gero Hocker (FDP), wurden persönlich dazu eingeladen. 

Pressevertreter:innen sind ebenso herzlich eingeladen, für die Übergabe und Verlesung des Briefes vor Ort zu sein.

Für den Fall, dass die eingeladenen Politiker:innen nicht erscheinen werden, müssen wir annehmen, dass den regierenden Parteien die Ernährungssicherheit in Deutschland nicht ausreichend am Herzen liegt. Unser weiteres Vorgehen werden wir dementsprechend an Ort und Stelle öffentlich verkünden.

Hintergrund zur Forderung Agrarwende 2030

In der Klima-Diskussion kommt die Agrarwende bisher kaum vor und das, obwohl der Landwirtschaft eine Schlüsselrolle im Klimaschutz und beim Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen zukommt – und gleichzeitig einer der am stärksten betroffenen Sektoren überhaupt ist. Als einziger Bereich hat sie das Potential, sich von einer Treibhausgasquelle zu einer Treibhausgassenke zu entwickeln. Eine nachhaltige, biodiversitätsfördernde und klima-positive Form der Landwirtschaft ist möglich, braucht aber eine sofortige und entschlossene Agrarwende, die spätestens 2030 vollzogen sein muss.


Die Landwirtschaft muss dazu in den kommenden Jahren zügig weiterentwickelt werden, hin zu einer aufbauenden Landwirtschaft die Arten, Klima und Ökosysteme schützt und damit die natürliche Grundlage für unsere Ernährung erhält. Dem Ausstieg aus der Massentierhaltung sowie der Kohlenstoffbindung im Boden in Form von Humusaufbau kommt dabei die zentrale Rolle zu. Gesunde und humusreiche Böden sind besser auf zu erwartende Dürre und Starkregen vorbereitet und tragen zudem zum Erhalt eines reichen Bodenlebens bei. Sie sind unsere Lebensversicherung in einem sich dramatisch verändernden Klima.

Der messbare Humusaufbau ist damit die zentrale Trendwende in der Landwirtschaft, weg von einem zerstörerischen System, in dem fossile Energien in Nahrungsmittel umgewandelt werden und wertvoller Boden durch Erosion verloren geht, hin zu einer ökologischen klima-positiven Kreislaufwirtschaft, die in strukturreichen Landschaften auch in Zukunft sicher hochwertige Lebensmittel produziert und bedrohten Arten wieder eine Heimat bietet.

Für all das hat der Bürgerrat Klima 2021 auf demokratisch-repräsentative Weise 19 Empfehlungen erarbeitet, die jetzt umgesetzt werden müssen. – Worauf wartet die Regierung?

Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: +49 641 201099549
E-Mail: [email protected]

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