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2022
SchlĂŒsselbeinbruch und GehirnerschĂŒtterung â Polizist bringt Klimaaktivisten zu Fall
Berlin, 30.06.2022 – Heute Vormittag wĂ€hrend einer StraĂenblockade an der A100 Abfahrt Steglitz Nord brachte ein Polizist Edmund Schultz von der Letzten Generation zu Fall, wodurch dieser sich verletzte und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Schultz erlitt, neben SchĂŒrfwunden, einen SchlĂŒsselbeinbruch und eine GehirnerschĂŒtterung.
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Schultz (58) ĂŒber den Vorfall: âIch halte das fĂŒr ĂŒberflĂŒssig. Wir wollen auch fĂŒr die Polizistinnen und Polizisten die Zukunft retten. Es ist nichts Unmögliches, was wir fordern. Es ist die Pflicht der Regierung, unser Leben zu retten und kein neues Nordseeöl zu bohren. Das ist in der Zeit der Klimakatastrophe die absolute SelbstverstĂ€ndlichkeit.â
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Er sagt weiter: âEs tut schweineweh. Ich wĂŒnsche mir sehr, dass Olaf Scholz endlich Notiz davon nimmt, dass er seine Pflicht verletzt.â [Das entsprechende Video finden Sie hier]
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Die Letzte Generation stört die öffentliche Ordnung, um von Olaf Scholz eine ErklĂ€rung zu fordern, dass es keine neuen Nordseeölbohrungen geben wird. Fossile Brennstoffe befeuern den Klimanotstand weiter. Wir mĂŒssen daher jetzt Ăl sparen statt bohren. Kostenloser Nahverkehr und ein Tempolimit wĂ€ren einfache, erste MaĂnahmen.
Wo bist du Klimakanzler? – A100 wiederholt blockiert
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Berlin, 30.06.2022 8:00 Uhr – Am zweiten Tag in Folge bringen die Klimaaktivist:innen der Letzten Generation heute den Verkehr auf der berliner Stadtautobahn A100 zum Stillstand. Erneut stellen die BĂŒrger:innen mit der friedlichen Störung des Alltags die Forderung an Bundeskanzler Scholz: Der âKlimakanzlerâ solle seinem Namen gerecht werden und sich gegen neue Ălbohrungen in der Nordsee aussprechen.
Henning Jeschke (22), Mitinitiator der Letzten Generation, der vor der Bundestagswahl 27 Tage im Hungerstreik verbrachte, zu den heutigen Blockaden:
âWas wir hier tun, geschieht aus Verzweiflung. Herrn Scholz muss klar sein, dass sein aktueller Kurs sowohl heute als auch in Zukunft Menschenleben kostet! Wer in dieser Zeit Kanzler ist, muss Klimakanzler sein! Jeder Tag lĂ€sst die Welt heiĂer werden und kostet uns damit ein StĂŒck unserer Lebensgrundlage! Wo ist Olaf?!â
Lea Bonasera (24), war mit Olaf Scholz bereits im November im öffentlichen Dialog und hat die Letzte Generation mitgegrĂŒndet:
âWir fordern ein Machtwort vom selbsternannten âKlimakanzlerâ Olaf Scholz. Er soll sich ganz klar gegen neue Ălbohrungen in der Nordsee aussprechen. Es muss jetzt ein drastischer Wandel her. Wir mĂŒssen Ăl sparen statt nach neuem zu bohren! Einfache Wege wĂ€ren ein Tempolimit und ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr.â
Im Zuge der gestrigen Autobahnblockaden kam es zu einem FuĂtritt gegen den Kopf eines auf dem Asphalt sitzenden KlimaschĂŒtzers. BlutergĂŒsse im Augenbereich waren die Folge. Die UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation sind dennoch unverĂ€ndert entschlossen friedlich alles in ihrer Macht stehend zu tun, um den Klimakollaps zu verhindern.
Bereits seit der vergangenen Woche macht die Initiative immer wieder mit Blockade- und Widerstandsaktionen in Berlin auf sich aufmerksam. Ein Ende ist dabei erst in Sicht, sollte Bundeskanzler Olaf Scholz eine ErklĂ€rung abgeben. Bis dahin stellt die BĂŒrger:innenbewegung weiter die Frage: “Wo bist du, Klimakanzler?”
A 100 gesperrt – Wo ist Olaf? Klimakanzler vermisst!
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Berlin, 29. Juni 2022, 08:10 Uhr – Seit heute Morgen setzt die Letzte Generation ihre Autobahnblockaden in Berlin fort. Diesmal blockieren die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger direkt auf der A100, um auf die Lebensbedrohlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen. AuĂerdem haben sie Banner mit der Aufschrift âNordsee Ăl? Nö!â und âĂl sparen statt bohrenâ ĂŒber der Autobahn gehisst. Sie fordern von Olaf Scholz eine ErklĂ€rung, in der er neue Ălbohrungen in der Nordsee ausschlieĂt.
Lina Schinköthe (20) wĂ€hrend sie sich an der Autobahn festklebt: âWir sitzen heute wieder hier auf der Autobahn und kleben uns an, weil wir weiter sehenden Auges in den Abgrund rasen. Und unsere Bundesregierung gibt sogar noch Gas und will die Klimakrise mit neuem Ăl weiter befeuern. Wenn wir weltweite Hungerkatastrophen und Kriege um Wasser noch verhindern wollen, darf es keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee geben.â
Und weiter: âWir sagen âNö zu Nordseeölâ und fordern stattdessen: âĂl sparen statt Bohren!â Warum bauen wir nicht schon lĂ€ngst den kostenlosen ĂPNV aus? Warum haben wir nicht schon lĂ€ngst ein Tempolimit? Wo ist unser selbsternannter Klimakanzler Olaf Scholz wĂ€hrend wir ihn in dieser lebensbedrohlichen Krise so dringend brauchen?â
Ernst Hörmann (73) der heute bereits die zweite Woche in Folge Autobahnen blockiert: âWir sind fest entschlossen, immer wieder zu blockieren und dafĂŒr auch ins GefĂ€ngnis zu gehen. So lange, bis Olaf Scholz erklĂ€rt, dass es keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee geben wird. Wir nehmen es nicht lĂ€nger hin, dass unsere Bundesregierung weiterhin die Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkelkinder zerstört. Schon heute töten Ăl, Gas und Kohle weltweit Menschen, vor allem im globalen SĂŒden.â
Zuvor hatte die Letzte Generation anlĂ€sslich des G7-Gipfels ihre Autobahnblockaden pausiert, um abzuwarten, ob Olaf Scholz dort seiner Verantwortung gerecht wird. Gestern erklĂ€rten die Gipfelteilnehmer dann auf Initiative des selbsternannten Klimakanzlers Scholz, neue fossile Projekte vorantreiben zu wollen [1]. Die UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation sahen sich daher gezwungen, den Kanzler unignorierbar auf seine Verantwortung fĂŒr das Leben von Millionen Menschen hinzuweisen und die Autobahnblockaden fortzusetzen. Wo ist unser Klimakanzler? Wo ist Olaf?
[1]www.sueddeutsche.de/politik/g7-bilanz-rueckblick-1.5611150?reduced=true
Wiederaufnahme Autobahnblockaden – EnttĂ€uschung bei G7
Berlin, 28.06.2022 – WĂ€hrend des G7 Gipfels in Elmau haben die BĂŒrger:innen der Letzten Generation ihren Widerstand ruhen lassen, um das Handeln des Kanzlers abzuwarten. Olaf Scholz kommt seiner Verantwortung fĂŒr das Leben der Menschen in Deutschland, in den G7 und der Welt nicht nach. Der Kurs von Scholz fĂŒhrt uns auch in Deutschland in Hunger, Elend und Tod. Die UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation sehen sich daher gezwungen den Kanzler unignorierbar auf seine Verantwortung fĂŒr das Leben von Millionen Menschen hinzuweisen und die Autobahnblockaden ab morgen, Mittwoch fortzusetzen.
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Henning Jeschke (22), MitbegrĂŒnder der Initiative Letzte Generation: “Wir suchen immer noch dringend nach einem Klimakanzler. Wo ist Olaf?! Drei kurze Jahre bleiben uns, um den aktuellen Kurs von Olaf Scholz und der G7 zu korrigieren, der uns ĂŒber die Klippe in eine 2, 3, 4 Grad heiĂer Welt fĂŒhrt, in der Wasserknappheit, Hunger, Flucht und Kriege an der Tagesordnung sein werden.”
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Carla Hinrichs, Sprecherin der Initiative: âAb Mittwoch werden wir wieder Autobahnen in Berlin friedlich blockieren. Wir haben keine andere Wahl, denn der Kurs der Regierung bringt uns um. Scholz redet weiter ernsthaft davon, bis 2045 klimaneutral werden zu wollen und damit das Pariser Abkommen einzuhalten, obwohl klar ist, dass wir schon mit den jetzigen Emissionen spĂ€testens 2035 die 1,5 Grad ĂŒberschreiten werden.â
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Die BĂŒrger:innen der Letzten Generation sind fest entschlossen, nicht tatenlos zuzusehen, wie unsere Kinder in Tod, Leid und Elend geschickt werden, wĂ€hrend die Lösungen auf dem Tisch liegen. Olaf Scholz muss eine ErklĂ€rung abgeben, dass es keine neuen Bohrungen nach Nordseeöl geben wird. Stattdessen ist Ăl sparen statt bohren jetzt notwendig. Sofort umsetzbare MaĂnahmen dazu sind kostenloser öffentlicher Nahverkehr und ein Tempolimit.
Unterbrochen: Leichtathletik Meisterschaften – âNoch 3 Jahreâ entscheiden ĂŒber Schicksal der Menschheit
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Berlin, Olympiastadion, 26.06.2022, 17:08 – Die Deutsche Leichtathletik Meisterschaft in Berlin wurde heute durch UnterstĂŒtzer:innen der friedlichen BĂŒrger:innenbewegung âLetzte Generationâ gestört. âNoch 3 Jahreâ und âNordseeöl? Nö!â war auf ihren T-Shirts zu lesen.
Jakob Beyer und Kristoffer Krogh beziehen sich damit auf die Aussage des ehemaligen Beraters der britischen Regierung Professor Sir David King, der letztes Jahr warnte: “Wir haben noch 3-4 Jahre ĂŒbrig, um ĂŒber die Zukunft der Menschheit zu entscheiden [1].â Die Regierung muss jetzt handeln, um zu verhindern, dass Kipppunkte ĂŒberschritten werden und die Zivilisation durch RessourcenkĂ€mpfe zusammenbricht
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Um auch noch in Zukunft Leichtathletik-Veranstaltungen erleben zu können, stören sie die heutige Veranstaltung und ketten ihren Hals mit Kabelbindern an die HochsprungstĂ€nder. Denn in einer Welt, in der das Klima kollabiert und Menschen um Ressourcen wie Wasser oder Lebensmittel kĂ€mpfen mĂŒssen, wird es keine derartigen Veranstaltungen mehr geben.
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Jakob Beyer (28), der seine Lehre zum Zimmermann abgebrochen hat, um friedlich zivilen Widerstand zu leisten, erlĂ€utert vorab in einer Videobotschaft seine BeweggrĂŒnde:
âIch werde gleich die Finals der Leichtathletik in Berlin stören. Mir ist es extrem unangenehm, das zu tun. Aber es ist wichtig, in allen gesellschaftlichen Bereichen darauf aufmerksam zu machen, dass wir nur noch 3 Jahre Zeit haben, um den Klimakollaps und damit die unwiederbringliche Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aufzuhalten.â [Die Videobotschaft finden sie auf unseren Social Media KanĂ€len]
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Portrait Jacob Beyer: [drive.google.com/file/d/1GD8e7OjUovQLfboELJESUeF-g6m4n6wH/view?usp=sharing]
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Kristoffer Krogh (21) erklĂ€rt: âIch kann es einfach nicht hinnehmen, dass die Zukunft meiner kleinen Schwester von groĂen Unternehmen und verantwortungslosen Regierungen zerstört wird. Wir alle wissen, dass dieser fossiler Wahnsinn uns umbringt. Uns in Kriege und Hungersnöte fĂŒhrt. Dass Millionen von Menschen schon darunter leiden, und dass Milliarden von Menschen in meiner Lebenszeit auf der Flucht sein werden wegen der Klimakatastrophe, wenn in den nĂ€chsten paar Jahren nicht passend gehandelt wird. Trotzdem will die Bundesregierung nach Nordseeöl bohren.â
Kristoffer betont weiter: âVon Olaf Scholz brauchen wir eine ErklĂ€rung, dass es keine neue Nordseeöl geben wird. Wir mĂŒssen jetzt Ăl sparen statt bohren, beispielsweise durch ein Tempolimit und kostenlose ĂPNV.â [Die Videobotschaft finden sie auf unseren Social Media KanĂ€len]
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Portrait Kristoffer Krogh: [drive.google.com/file/d/1KgYrmN234DKBtoXjKsYX1QacljnMPLRu/view?usp=sharing]
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Seit dem 18. Juni blockiert die Letzte Generation erneut immer wieder StraĂen in Berlin.
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Letzte Generation blickt auf G7 – SolidaritĂ€t mit Debt for Climate
Berlin 26.06. – In der letzten Woche störte die Letzte Generation tĂ€glich den Alltag in Berlin und suchte nach dem Klimakanzler. Nun stellt die Bewegung ihre StraĂenblockaden fĂŒr ein paar Tage ein und richtet ihren Blick auf den G7 Gipfel in Elmau, um zu sehen, ob Olaf Scholz endlich seiner internationalen Verantwortung als âKlimakanzlerâ eines G7 Staates nachkommt und sich gegen neue Bohrungen in der Nordsee und die FortfĂŒhrung des todbringenden fossilen Kurses einsetzt.
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Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation, sagt: âWo ist der als Klimakanzler angetretene Bundeskanzler Scholz? Wir erwarten von ihm, dass er als G7-PrĂ€sident seiner AnkĂŒndigung nachkommt, die G7-Staaten zu globalen Vorreitern zu machen: insbesondere in Sachen Klimagerechtigkeit! Wir solidarisieren uns mit der Forderung von Debt for Climate nach einem Schuldenerlass fĂŒr den globalen SĂŒden.â
EstĂ©ban Servat von Debt for Climate sagt: “Die Schulden sind das Knie im Nacken des Globalen SĂŒdens und treiben den Vormarsch der fossilen Brennstoffindustrie, die koloniale Ausbeutung und die Umweltzerstörung voran. Inmitten der Klimakrise – und wĂ€hrend die Welt schnell auf eine globale Schuldenkrise zusteuert, von der der Globale SĂŒden am stĂ€rksten betroffen sein wird – bauen wir eine globale Bewegung auf, die beide Krisen aus der Perspektive der am stĂ€rksten Betroffenen beantworten und Schulden in KlimaschutzmaĂnahmen umwandeln kann.”
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Der Globale SĂŒden ist historisch gesehen nur fĂŒr 8% der Klimakatastrophen verantwortlich, erleidet aber 82-92 % der Kosten und 98-99 % der damit verbundenen TodesfĂ€lle. Der IPCC hat betont, dass “Die gegenwĂ€rtigen Entwicklungsherausforderungen, die zu einer hohen AnfĂ€lligkeit [fĂŒr Klimakatastrophen] fĂŒhren, von historischen und anhaltenden Mustern der Ungerechtigkeit wie dem Kolonialismus beeinflusst werden, insbesondere fĂŒr viele Indigene Völker und lokale Gemeinschaften”.
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WĂ€hrend des G7-Gipfels in Deutschland, werden an den drei Tagen des Gipfels ĂŒber 40 Aktionen von Gruppen in 28 LĂ€ndern stattfinden. Obwohl die meisten Aktionen im Globalen SĂŒden stattfinden, gibt es auch in den G7-LĂ€ndern bemerkenswerte Proteste.
Die BĂŒrger:innen der Letzte Generation erwarten, dass Olaf Scholz endlich seiner Verantwortung gerecht wird und unser Ăberleben schĂŒtzt. Diese Verantwortung ist global, genau wie die Krise, in der wir leben global ist. Ein Schuldenerlass fĂŒr Klimagerechtigkeit wird helfen den Planeten und die Menschheit zu erhalten.
Vermisst: Klimakanzler gesucht – Vermisstenanzeigen an Kanzleramt
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Das Titelbild dieser Pressemitteilung finden Sie hier.
Bild mit auf dem Boden liegenden Menschen, die gerade Handschellen angelegt bekommen finden sie hier.Â
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Berlin, 25.06.2022, 11:00 Uhr – Die BĂŒrger:innen der Letzten Generation haben heute eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Vermisst wird der als Klimakanzler angetretenen Olaf Scholz. Sie brachten groĂe Vermisstenanzeigen um das Kanzleramt an. Die Polizei war vor Ort, konnte die friedlichen KlimaschĂŒtzer:innen aber nicht von ihrer verzweifelten Suche abhalten.Â
âWir suchen den Klimakanzler! Er wurde zuletzt gesehen im September 2021 wĂ€hrend des Bundestagswahlkampf. Sein Name ist Olaf Scholz, er ist 64 Jahre alt und ca. 1.70m groĂ.Â
Um Hinweise wird dringend gebeten, da die unwiederbringliche Zerstörung der Lebensgrundlage der Menschheit kurz bevorsteht.â, ist in der Vermisstenanzeigen zu lesen.
Olaf Scholz warb mit âKlimakanzlerâ auf Wahlplakaten fĂŒr sich bei den Bundestagswahlen. Seit dem Antritt seiner Kanzlerschaft fehlen jedoch die dringend notwendigen MaĂnahmen. WĂ€hrend Brandenburg zum zweiten Mal in einer Woche auf einer FlĂ€che von ĂŒber 300 Hektar brennt, will er sogar in der Nordsee nach Ăl bohren.
AimĂ©e von Baahlen (22), Sprecherin der Suchaktion: âWir suchen Olaf – Wir brauchen dringend eine ErklĂ€rung von ihm, dass es kein neues Nordseeöl geben wird!â
âWir brauchen dringend einen Klimakanzler! Extreme Hitze und WaldbrĂ€nde, wie wir sie gerade in Brandenburg sehen, werden sonst immer schlimmer werden [1]. Schon jetzt mĂŒssen hunderte evakuiert werden [2].â
[1]Â www.deutschlandfunk.de/klimawandel-waldbrand-risiko-steigt-mit-jedem-grad-celsius-100.html
[2]Â www.rbb24.de/studiocottbus/panorama/2022/06/waldbrand-brandenburg-grenze-sachsen-muehlberg.html
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Regierungs-Parkhaus blockiert – Letzte Generation zurĂŒck im Regierungsviertel
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Berlin, 24.06.2022, 14:30 Uhr â Die BĂŒrger:innen der Letzten Generation blockieren zurzeit die Parkhaus-Ausfahrt des Bundestags. Die Widerstandsaktion heute direkt nach Sitzungsende soll die Regierenden unignorierbar darauf hinweisen, dass Ălbohrung in der Nordsee im Zuge eines fossilen Weiter-So uns in Wasserknappheit, Hunger, Tod und Massenfluchtbewegungen treiben werden. Daher wird von Olaf Scholz, dem sogenannten Klimakanzler, klar eine ErklĂ€rung gefordert, dass es keine Ălbohrungen in der Nordsee geben darf und wird.
Den UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation, die sich auf die KronprinzbrĂŒcke gesetzt und festgeklebt haben, wiegt der Eindruck von heute Morgen noch schwer. Zwei Kinder, 12 und 15 Jahre alt, hatten sich auf die A100 geklebt und wurden teilweise mit Schmerzgriffen von der Fahrbahn geschleift, wie in diesem Video zu sehen ist [1].
Ernst Hörmann, selbst GroĂvater von acht Enkelkindern, ist bis ins Mark erschĂŒttert: âOlaf Scholz trĂ€gt als mĂ€chtigster Mann Deutschlands die Verantwortung fĂŒr den Kurs der Regierung. Er trĂ€gt die Verantwortung fĂŒr das Leben der Kinder. Wie kann es sein, dass er diese Verantwortung so mit FĂŒĂen tritt, dass Kinder entschlieĂen, sich auf Autobahnen zu setzen und Schmerzgriffe ertragen mĂŒssen! Die VerantwortungstrĂ€ger fĂŒhren diese beiden Kinder und ihre ganze Generation in eine Zukunft voller Tod und Elend. Wann wird sich Olaf Scholz zu diesem katastrophalen Regierungsversagen Ă€uĂern?â
Die BĂŒrger:innen sind fest entschlossen ihren Widerstand fortzufĂŒhren, bis die Regierung das Leben unsere Kinder schĂŒtzt und der Bundeskanzler eine ErklĂ€rung abgibt, dass es keine Ălbohrungen in der Nordsee geben wird.
[1]twitter.com/AufstandLastGen/status/1540258431680004099?s=20&t=mCKu-FiikWwufAxcgZF2Iw
Schmerzgriffe bei Kind – Zukunft wird zerstört und mit Gewalt von StraĂe gerĂ€umt
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Bild von Simeon und Rebekka auf der StraĂe abrufbar hier.
Bild von Simeon auf das StraĂe abrufbar hier.
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Berlin, 24.06.2022, 09:00 – Nach einer Autobahnblockade rĂ€umt die Polizei die beiden Kinder Simeon (12) und Rebekka (15) von der Fahrbahn der A 100.
Ein Video zeigt wie zwei Polizeibeamte die Handgelenke der 15-jĂ€hrigen Rebekka verdrehen und unter Schmerzen von der StraĂe schleifen. WĂ€hrenddessen sind Rufe von nahstehenden Personen zu hören, dass es sich um ein Kind handelt. [1]Â
Der 12 JĂ€hrige Simeon sagte zuvor in einem Statement: âIch werde mich auf die StraĂe setzen und stören, um die Regierung, den Kanzler Olaf Scholz, daran zu erinnern, dass er die Verantwortung trĂ€gt fĂŒr die Zukunft der Kinder. Ich kann nicht einfach in der Schule sitzen und lernen, wie schlimm die Klimakatastrophe ist und zusehen wie nichts getan wird.â
Die beiden Kinder hatten sich heute morgen mit weiteren UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation an den Asphalt der A 100 geklebt, um friedlich und entschlossen den Alltag zu stören. Sie wollen nicht lĂ€nger zusehen, wie die Regierenden aktiv ihre Zukunft zerstören.
[1]drive.google.com/file/d/1qNBY5FId7ofuYpoHmBe2EZMbx4jYMQ3k/view?usp=sharing
[2]RĂ€umung Simeon:Â drive.google.com/file/d/19SH3sVWqjZlwNkAKtwlQVCzD_54_vkL6/view?usp=sharing
Frankfurter Tor dicht! Letzte Generation trÀgt Klimakrise ins Herz Berlins
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Das Titelbild dieser Pressemitteilung finden Sie hier.
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Berlin, 23.06.2022 8:00 Uhr â Mit einer spektakulĂ€ren Aktion tragen die KlimaschĂŒtzer:innen der Letzten Generation derzeit ihren Widerstand gegen das Regierungsversagen in der Klimakatastrophe ins Herz Berlins. Die BĂŒrger:innen setzten sich friedlich auf sĂ€mtliche Spuren der zentralen Verkehrskreuzung am Frankfurter Tor. Dort klebten sie sich mit Sekundenkleber fest.
Mit der Störung einer der Hauptverkehrsadern Berlins fordern die BĂŒrger:innen Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer ErklĂ€rung auf. Sie erwarten von Scholz, dass er Angesicht des Klimanotfalls als âKlimakanzlerâ und Regierungschef ein Machtwort gegen neue Ălbohrungen in der Nordsee spricht. Aus den Reihen von FDP und GrĂŒnen war zuvor die PrĂŒfung neuer Bohrungen im Nationalpark Wattenmeer angekĂŒndigt worden [1].
Gemeinsam sind heute auch Solvig Schinköthe (42) und ihre Tochter Lina (20) auf der StraĂe. WĂ€hrend sie sich festklebt, erklĂ€rt die Mutter: âIn der Nordsee nach Ăl zu bohren ist ein Verbrechen das unser aller Leben gefĂ€hrdet! Neues Ăl, Kohle oder Gas darf es nicht mehr geben! Wir mĂŒssen jetzt den Klimatod von hunderten Millionen Menschen und allen zukĂŒnftigen Generationen verhindern!â
Ihre Tochter ergĂ€nzt: âWarum spart die Bundesregierung kein Ăl, statt nach neuem zu bohren? Dazu gibt es tausende Ideen aber nichts davon wird umgesetzt! Wo ist das Tempolimit? Wo ist der kostenlose öffentliche Nahverkehr? Die Regierung bringt uns alle mit Nordseeöl in Lebensgefahr!â
Die Letzte Generation will die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft nicht aufgeben. DafĂŒr sind die BĂŒrger:innen auch bereit ins GefĂ€ngnis zu gehen. Mit ihrer heutigen Initiative wollen die KlimaschĂŒtzer:innen auch weitere Menschen einladen, sich dem zivilen Widerstand anzuschlieĂen. Interessierten steht die Teilnahme an VortrĂ€gen und Trainings immer offen. Die Termine finden Sie hier.
[1]Â Lindner will mehr Nordsee- statt Putin-Ăl: Warum neue Ălbohrungen in Deutschland zur Option werden – Politik – TagesspiegelÂ
Mit der Störung einer der Hauptverkehrsadern Berlins fordern die BĂŒrger:innen Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer ErklĂ€rung auf. Sie erwarten von Scholz, dass er Angesicht des Klimanotfalls als âKlimakanzlerâ und Regierungschef ein Machtwort gegen neue Ălbohrungen in der Nordsee spricht. Aus den Reihen von FDP und GrĂŒnen war zuvor die PrĂŒfung neuer Bohrungen im Nationalpark Wattenmeer angekĂŒndigt worden [1].
Gemeinsam sind heute auch Solvig Schinköthe (42) und ihre Tochter Lina (20) auf der StraĂe. WĂ€hrend sie sich festklebt, erklĂ€rt die Mutter: âIn der Nordsee nach Ăl zu bohren ist ein Verbrechen das unser aller Leben gefĂ€hrdet! Neues Ăl, Kohle oder Gas darf es nicht mehr geben! Wir mĂŒssen jetzt den Klimatod von hunderten Millionen Menschen und allen zukĂŒnftigen Generationen verhindern!â
Ihre Tochter ergĂ€nzt: âWarum spart die Bundesregierung kein Ăl, statt nach neuem zu bohren? Dazu gibt es tausende Ideen aber nichts davon wird umgesetzt! Wo ist das Tempolimit? Wo ist der kostenlose öffentliche Nahverkehr? Die Regierung bringt uns alle mit Nordseeöl in Lebensgefahr!â
Die Letzte Generation will die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft nicht aufgeben. DafĂŒr sind die BĂŒrger:innen auch bereit ins GefĂ€ngnis zu gehen. Mit ihrer heutigen Initiative wollen die KlimaschĂŒtzer:innen auch weitere Menschen einladen, sich dem zivilen Widerstand anzuschlieĂen. Interessierten steht die Teilnahme an VortrĂ€gen und Trainings immer offen. Die Termine finden Sie hier.
[1]Â Lindner will mehr Nordsee- statt Putin-Ăl: Warum neue Ălbohrungen in Deutschland zur Option werden – Politik – TagesspiegelÂ
Ălbohrung vor Kanzleramt – Fassade schwarz von Nordseeöl!
Einen Titelbildvorschlag finden Sie hier.
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Berlin, 22.06.2022, 11:15 Uhr â Mit Sparten und allerlei Werkzeug im GepaÌck graben die KlimaschuÌtzer:innen der Letzten Generation an diesem Vormittag auf der FlĂ€che vor dem Bundeskanzleramt nach OÌl. Das sprudelnde Ăl aus der neu gefundenen Quelle ergoss sich groĂflĂ€chig ĂŒber den Boden und bespritzte die Kanzleramtsfassade. Markiert wurde die Ălquelle mit einem groĂen Schild mit der Aufschrift âNordseeölâ.
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Mit ihrer bildstarken Protestaktion richten sich die BĂŒrger:innen der Letzten Generation an den als âKlimakanzlerâ angetretenen Olaf Scholz. Sie fordern eine ErklĂ€rung gegen neue OÌlbohrungen in der Nordsee.
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Seit Montag blockierten BĂŒrger:innen der um ein vielfaches angewachsenen Initiative bereits ĂŒber 20 mal Autobahnen in Berlin, insbesondere die A 100, als meistbefahrene Autobahn Deutschlands. Dabei kam es bereits innerhalb von zwei Tagen zu ĂŒber 100 Festnahmen. Doch noch schweigt der Kanzler.
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AimĂ©e van Baalen (22), erklĂ€rt, wieso sie heute den Boden vor dem Kanzleramt umgegraben hat: âNeues fossiles Ăl aus der Nordsee erhitzt unser Klima und befeuert den Kollaps unserer Gesellschaft. Wir brauchen auf der Stelle einen fairen und schnellen Wandel: Warum gibt es keinen kostenlosen oÌffentlichen Nahverkehr statt neuem OÌl aus der Nordsee? Damit koÌnnten wir OÌl sparen, statt nach neuem zu bohren! Wir fordern hier ein Machtwort von Kanzler Scholz: Es darf kein neues Nordseeöl geben!â
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Weiterer Widerstand gegen das aktuelle Versagen der Regierung wurden von den KlimaschĂŒtzer:innen angekĂŒndigt. Eine Unterbrechung der Störungen ist erst in Sicht, sollte der Kanzler sein oÌlig-schwarzes Schweigen brechen und sich gegen neue Bohrungen in der Nordsee aussprechen.
âNordseeöl?! Nö!â – A100 den zweiten Tag in Folge lahmgelegt!
Berlin, 21.06.2022, 08:30 Uhr â Am zweiten Tag in Folge blockieren BĂŒrger:innen der Letzten Generation heute die Stadtautobahn A100. Mit ihrem friedlichen Widerstand fordern die KlimaschĂŒtzer:innen erneut eine Absage neuer Ălbohrungen in der Nordsee von Bundeskanzler Olaf Scholz. Zudem plĂ€dieren sie unter dem Motto âĂl sparen statt bohrenâ fĂŒr kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs und ein Tempolimit.
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Mit auf der StraĂe ist heute auch Solvig Schinköthe (42), Psychologin und Mutter von 3 Kindern: âSeit Jahrzehnten berichtet uns die Wissenschaft von DĂŒrren, Krieg und Mangel als Folge der Klimakatastrophe. Trotzdem ist noch immer kein ernsthafter politischer Wandel in Sicht. DarĂŒber bin ich fassungslos! Ich sehe es als meine BĂŒrgerinnenpflicht, unseren Bundeskanzler aufzufordern, das Richtige zu tun: Ăl zu sparen, statt neu in der Nordsee zu bohren!â
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Henning Jeschke (22), Mitinitiator der Letzten Generation, der heute auch am Asphalt klebt, ergĂ€nzt: âAuf dem Weg, auf den die Regierung unter Olaf Scholz uns fĂŒhrt, habe ich keine Zukunft. Die extreme Hitze, die wir gerade erleben ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns bei weiter steigender Erderhitzung erwartet. Deshalb mĂŒssen wir jetzt handeln! Wir sind die letzte Generation, die den Klimakollaps noch verhindern kann. FĂŒr eine lebenswerte Zukunft bin ich bereit, Verantwortung zu ĂŒbernehmen und sogar ins GefĂ€ngnis zu gehen.â
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Die KlimaschĂŒtzer:innen planen tĂ€gliche Unterbrechungen des StraĂenverkehrs in der Bundeshauptstadt, um die Bundesregierung auf ihre Forderungen unignorierbar hinzuweisen. Ein Ende sei dabei erst in Sicht, sobald sich der Regierungschef Olaf Scholz glaubhaft erklĂ€rt, dass es keine Ălbohrungen in der Nordsee geben wird.
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Seit Anfang der Widerstandsaktionen der Letzten Generation ist die Anzahl der beteiligten Menschen im ganzen Bundesgebiet gewachsen. FĂŒr Interessierte ist die Bewegung immer offen: Wer sich anschlieĂen will, kann zu jeder Zeit einen Vortrag und ein Training besuchen, und danach gut vorbereitet als Teil der Letzten Generation auf die StraĂe gehen. Die bundesweiten Vortragstermine finde Sie hier:
A100 lahmgelegt – âSparen statt Bohren!â fordern 60 BĂŒrger:innen
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Titelbild dieser Pressemitteilung ist hier abrufbar.
Berlin, 20.06.2022, 09:00 Uhr – 60 BĂŒrger und BĂŒrgerinnen der Letzten Generation fordern “Ăl sparen statt bohren!” und blockieren derzeit friedlich an 11 Stellen die Stadtautobahn A100 in Berlin. Sie erwarten eine ErklĂ€rung von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass es keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee geben wird. Sie fordern: âĂl sparen statt bohren!â – beispielsweise durch einen dauerhaft kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und ein Tempolimit.
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Henning Jeschke (22), Mitinitiator der Letzten Generation, war bereits vergangenes Jahr an einem Hungerstreik beteiligt, der nach 27 Tagen ohne Nahrung Olaf Scholz an den Verhandlungstisch holte. Heute fordert er den Regierungschef zu einem Machtwort auf, kurz bevor er sich gemeinsam mit dutzenden weiteren BĂŒrger:innen auf die A100 setzt:
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âĂl bedeutet Tod. Ăl zerstört die Zukunft unserer Kinder. Neue Ălbohrungen in der Nordsee bedeuten weltweite Wasserknappheit, Hungerkatastrophen, Flucht und Kriege. Wir fordern, dass Olaf Scholz jetzt ein Machtwort spricht und mit einer öffentlichen ErklĂ€rung diesen Ălbohrungen eine Absage erteilt.â
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Weiter sagt er: âWir haben noch 3 Jahre, um den Zusammenbruch unseres Klimas abzuwenden. Jetzt nach neuem Nordseeöl zu bohren, lĂ€sst uns die letzte Ausfahrt in Richtung einer lebenswerten Zukunft verpassen. Statt nach neuem Ăl zu bohren mĂŒssen wir Ăl einsparen â durch einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und ein Tempolimit.â
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Sonja Manderbach (45), Kirchenmusikerin und Mutter, wĂ€hrend sie sich auf der StraĂe festklebt: âWir lassen unsere StraĂenblockaden erst ruhen, wenn die Regierung Scholz neue Ălbohrungen in der Nordsee ausschlieĂt. Wir sind fest entschlossen, fĂŒr das Leben unserer Kinder auch ins GefĂ€ngnis zu gehen. Denn wenn unser Klima und unsere Gesellschaft zusammenbricht, erwartet sie unvorstellbares Leid und Tod.â
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Um das Leben von Milliarden Menschen zu retten, muss das exzessive Verbrennen von todbringendem fossilen Ăl gestoppt werden. Auch der blutige Krieg Putins wird durch diesen ausufernden Verbrauch finanziert. Jetzt ist die Zeit gekommen, fĂŒr Sparen statt Bohren. Es kann nicht sein, dass das Naturschutzgebiet im Wattenmeer zerstört werden soll [1], wĂ€hrend weiterhin 200 km/h auf der Autobahn erlaubt sind und sinnvolle, sozial gerechte MaĂnahmen wie ein dauerhaft kostenloser öffentlicher Nahverkehr nicht umgesetzt sind. Tempolimits sparen Milliarden Liter Sprit [2], und der kostenlose öffentliche Nahverkehr entlastet die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger und gewĂ€hrleistet ihnen gleichzeitig MobilitĂ€t [3] unabhĂ€ngig vom Geldbeutel.
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Olaf Scholz, lösen Sie ihr Wahlversprechen ein! Werden Sie zum Klimakanzler und sagen Sie âNordseeöl? Nö! â Es wird keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee geben.â
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Blockadeorte:
A100 OberlandstraĂe, 52.463321, 13.404224
A100 Tempelhofer Damm, 52.470048, 13.385975
A100 Sachsendamm n. Westen / Ende der A103, 52.477621, 13.355570
A100 Ausfahrt WexstraĂe, 52.478737, 13.333040
A100 Abzweig Steglitz/Berliner StraĂe, 52.487507, 13.308443
A100 Knobelsdorfer Str., 52.512876, 13.286897
A100 Messedamm/HalenseestraĂe, 52.503362, 13.279202
A100 Spandauer Damm, 52.518440, 13.283542
A100 Tegeler Weg, 52.533367, 13.293806
A100 Siemensdamm, 52.533885, 13.282680
A100 BeusselstraĂe, 52.537935, 13.325991
A100 SeestraĂe, 52.541236, 13.334542
A111 Saatwinkler Damm, 52.547788, 13.297217
[1] www.tagesspiegel.de/politik/lindner-will-mehr-nordsee-statt-putin-oel-warum-neue-oelbohrungen-in-deutschland-zur-option-werden/28159470.html
[2] www.duh.de/tempolimit/
[3] www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/9-euro-ticket-ein-viertel-mehr-passagiere-nahm-den-zug-a-bc15aabe-ae9c-4833-ab38-8e607dd77d74
Tennis-Finale unterbrochen – Uns bleiben noch 3 Jahre
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Titelbild dieser Pressemitteilung, auf dem Lina Eichler abgefĂŒhrt wird, hier abrufbar.
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OWL Arena Halle Westfalen, 15:30 Uhr – Eine junge UnterstĂŒtzerin von der friedlichen Klimaprotestbewegung âLetzte Generationâ hat heute das Finale der Wortmann Open zwischen Daniil Medvedev und Hubert Hurkacz friedlich unterbrochen. Auf ihrem T-Shirt war dabei âNoch 3 Jahreâ zu lesen. Damit weist die junge Frau, Lina Eichler, unignorierbar darauf hin, dass uns laut Wissenschaft im Klimanotfall nur noch 3 Jahre bleiben, um uns gegen das Leiden und Sterben von Milliarden Menschen zu entscheiden.
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“Ich habe groĂe Angst davor, das Finale des Tennisturniers Wortmann Open gleich friedlich zu stören. Jedoch bin ich fest davon ĂŒberzeugt, dass diese Störung angesichts der drohenden, unwiederbringlichen Vernichtung unserer Gesellschaft gerechtfertigt ist. Die Regierung schafft offensichtlich keinen Wandel. Jetzt bleiben uns allen noch 3 JAHREâ, sagte Lina Eichler in einem kurzen Statement, bevor sie die Tennis-Arena betrat.
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âDie politische Klasse handelt kriminell. Deswegen dĂŒrfen wir nicht einfach wegschauen und weiter so leben als wĂ€re alles normal. Nicht, wenn wir ĂŒberleben wollen. Ich habe mir die Frage gestellt, wie ich diese 3 Jahre verbringen möchte und habe mich fĂŒr friedlichen Widerstand entschieden.â so Eichler weiter.
âKommt zum Vortrag und hört euch unseren Plan an. Dann sehen wir uns in Berlin auf der StraĂe.”, ruft die Mitstreiterin der letzten Generation auf.
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Die Kampagne âLetzte Generationâ hatte zuvor angekĂŒndigt, ab dem 20. Juni in Berlin erneut mit Hunderten WiderstĂ€ndigen auf den StraĂen und Autobahnen zu stören. Sie fordern eine ErklĂ€rung von Olaf Scholz, keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee zu genehmigen.
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Die 19-JĂ€hrige gebĂŒrtige Dortmunderin leistet nicht das erste Mal öffentlichen Widerstand gegen den drohende endgĂŒltige Vernichtung. So war sie bereits an dem Hungerstreik vor der Bundestagswahl beteiligt, bei dem ein öffentliches GesprĂ€ch mit Olaf Scholz errungen wurde. Ende Januar brach Eichler ihr Abitur ab, keine vier Monate vor ihrem Abschluss. Auf Berlins StraĂen leistete sie fortan Widerstand gegen den tödlichen Kurs der Bundesregierung. Auch SchlĂ€ge ins Gesicht nahm sie dabei in Kauf. Ab Ende April drehte sie friedlich Pipelines ab, um die Regierung an ihre verfassungsmĂ€Ăige Pflicht zu erinnern das Leben und die Freiheit der Menschen in Deutschland zu schĂŒtzen.
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Heute kettete sie ihren Hals mit Kabelbindern an das Tennisnetz des Wortmann Open Finales, weil uns laut Sir David King (ehemaliger Chef-Berater der Britischen Regierung) noch â2-3 Jahre bleiben, um ĂŒber die Zukunft der Menschheit zu entscheiden.â
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Das bedeutet, dass uns weitere unnötige Emissionen umbringen werden. Es verbleiben noch maximal 3 Jahre fĂŒr das Stellen der entscheidenden Weichen. Der einfachste erste Schritt ist es, weiterem Bohren in der Nordsee eine Absage zu erteilen und stattdessen besseren Bahnverkehr auszubauen.
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Einen Zusammenbruch unserer Gesellschaft inklusive aller Tennisspiele können wir nur noch jetzt abwenden. Wer Tennis liebt, leistet Widerstand. DafĂŒr ist ein WachrĂŒtteln notwendig.
Bundesweite StraĂenblockaden sechs Wochen in Folge – Gegen neue Ălbohrungen und fossile Infrastruktur
Köln, Leipzig, Mannheim, Bremen, 8:30 Uhr – Zum sechsten Mal in Folge blockieren BĂŒrger:innen der Letzten Generation am Wochenanfang landesweit Autobahnen und Hauptverkehrsadern. Sie fordern von Olaf Scholz eine ErklĂ€rung, dass der Bau von neuer fossiler Infrastruktur umgehend gestoppt wird und, dass es insbesondere keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee geben wird. Die BĂŒrger:innen auf der StraĂe rufen ihre Mitmenschen auf, sich ihrem friedlichen Widerstand anzuschlieĂen.
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Raul Semmler (37), Schauspieler und Drehbuchautor, auf die Frage, warum er heute in Mannheim die StraĂe blockiert: âObwohl unsere Bundesregierung weiĂ, das Ăl, Kohle und Gas unsere Zukunft zerstören, baut sie die fossile Infrastruktur weiter aus. Wenn mehr und mehr Menschen diesem fossilen Wahnsinn den Gehorsam verweigern, können wir den Klimakollaps noch aufhalten. Dazu braucht es jetzt friedlichen, aber entschlossenen Widerstand von uns BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern.â
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Und wĂ€hrend er sich an der StraĂe festklebt: âWir haben keine Zeit mehr, weiter nur auf Petitionen zu setzen und demonstrieren zu gehen. Wir alle mĂŒssen uns fragen: was ist unsere Verantwortung in den zwei bis drei Jahren, in denen wir den fossilen Pfad der Vernichtung noch verlassen können? Wir laden dazu regelmĂ€Ăig zu VortrĂ€gen in ganz Deutschland ein und fordern alle dazu auf, ab dem 18. Juni in Berlin mit uns auf die StraĂe zu kommen. KĂ€mpft mit uns fĂŒr erneuerbare Friedens- und Freiheitstechnologien!â
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Im Laufe des Tages plant die Letzte Generation Blockaden in weiteren deutschen StĂ€dten. AuĂerdem kĂŒndigte sie der Bundesregierung am 3. Juni in einem offenen Brief an, ab 18. Juni wieder friedlichen Widerstand zentral in Berlin zu leisten. Weitaus mehr Menschen als noch im Januar werden dort die Autobahnen zum Ort des friedlichen zivilen Widerstandes machen.
Elegant und schwarz gekleidet â bundesweite Blockaden im Zeichen von Scholz’ Nazi-Vergleich
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Stuttgart, Leipzig, Regensburg, Passau, 07.06.2022 – Die friedlichen BĂŒrger:innen der Letzten Generation unterbrachen heute Morgen erneut mit bundesweiten StraĂenblockaden den Verkehrsfluss. Sie setzen sich gegen den Ausbau der fossilen Energien und insbesondere gegen neue Ălbohrungen in der Nordsee ein. In Anlehnung an die kĂŒrzlichen, umstrittenen ĂuĂerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz rund um seinen mutmaĂlichen Nazi-Vergleich kleideten sich die Blockierenden unter ihrer Warnweste heute in elegantem Schwarz.
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Elegant, schwarz und mit Warnweste protestiert heute auch der Ingenieur fĂŒr Umwelttechnik Wolfgang Metzeler-Kick. Auf die Frage nach seinen BeweggrĂŒnden gibt er an: âIch bin fassungslos. Als Vater aber auch als BĂŒrger eines Landes mit einer grausamen Vergangenheit sehe ich meine BĂŒrgerpflicht darin, im Klimanotfall zu handeln, um unser Leben und den Rechtsstaat zu schĂŒtzen! Uns rennt die Zeit davon. Der Klimakollaps und der von der Regierung geplante weitere Ausbau der tödlichen fossilen Infrastruktur fĂŒhrt uns in Gewalt, Autokratie und Hunger.â
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Und weiter: âWir haben noch eine Chance: Durch friedlichen zivilen Widerstand werden wir die Regierung um Olaf Scholz ĂŒberzeugen, sich fĂŒr unser Leben und die Demokratie zu entscheiden â eine Welt, die ich meinen Kindern und Enkeln hinterlassen kann. Deshalb rufen wir unsere MitbĂŒrger:innen dazu auf, sich unsere VortrĂ€ge anzuhören und mit uns auf die StraĂe zu kommen.â
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Scholz hatte einige Tage zuvor fĂŒr Aufruhr gesorgt, indem er auf dem Katholikentag in Stuttgart (27.5.2022) in Reaktion auf eine Störung der Veranstaltung durch Moritz Riedacher von der Letzten Generation die Fassung verloren hatte. Er verglich dabei friedliche Proteste fĂŒr den Klimaschutz mutmaĂlich mit der Zeit des Nationalsozialismus [1]:
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âDiese schwarzgekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurĂŒckliegt â und Gott sei Dank!â [1] Auf die Nachfrage der dpa bekrĂ€ftigte der Kanzler einige Tage spĂ€ter seine umstrittenen ĂuĂerungen erneut: âIch finde, dass schwarz gekleidete Leute, die auf Veranstaltungen sind, sich in einer Weise, die fĂŒr die Demokratie nicht in Ordnung ist, auffĂŒhren.â [2]
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Auf dem sozialen Netzwerk Twitter fĂŒhrte Scholz Aussage zu zahlreichen Solidarisierungen mit den KlimaschĂŒtzer:innen. Nutzer:innen kĂŒndigten an, aus Kritik an den Aussagen des Bundeskanzlers nun schwarz zu tragen und posteten Bilder von Scholz in schwarzer Kleidung.
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Ab dem 18.06 plant die BĂŒrger:innenbewegung ihren friedlichen Protest wieder in die Bundeshauptstadt zu verlagern. Das kĂŒndigten sie der Bundesregierung vergangenen Freitag in einem offenen Brief an. [3]
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[1] Olaf Scholz, Katholikentag in Stuttgart, 27.05.2022, aufrufbar unter: www.youtube.com/watch?v=QwM_cBuUaxs
[2] Olaf Scholz, Pressekonferenz beim EU-Gipfel in BrĂŒssel, 31.05.2022, aufrufbar unter: www.youtube.com/watch?v=dJLL0gzUrdg&t=688s
[3] Offener Brief an die Bundesregierung vom 3. Juni 2022: PDF
Autobahn-Blockaden ab Mitte Juni in Berlin – Statement
Nachdem eine inhaltliche Reaktion der Bundesregierung auf unser dringendes Anliegen unsere Lebensgrundlagen zu schĂŒtzen, einen Klimakollaps abzuwenden und dabei als ersten Schritt eine LebenserklĂ€rung gegen neue fossile Infrastruktur abzugeben ausblieb, kĂŒndigen wir â Die Letzte Generation â die Fortsetzung der Störung an. In einem offenen Brief an die Bundesregierung erlĂ€uterten wir heute erneut dessen historische Verantwortung in der Klimakrise und forderten Sie zur Umsetzung der ersten jetzt zwingend notwendigen Schritten auf.
âWir erleben die aktuelle Notlage als eine Tragödie fĂŒr unser Land und werden deshalb in konsequentem Schluss durch friedlichen zivilen Widerstand die Störungen fortsetzen, auch wenn wir das im Hinblick auf die BedĂŒrfnisse unsere Mitmenschen, die wir in ihrem Alltag und auf dem Weg zur Arbeit unterbrechen, nur sehr bedauern können. Doch was bleibt uns noch, wenn wir von der Regierung im Stich gelassen werden?â, fragt Lea Bonasera, gerichtet an die deutsche Bundesregierung.
Wir haben in den vergangenen Wochen unzĂ€hlige Male friedlich mit Namen und Gesicht den tödlichen Ălfluss durch das Abdrehen von Pipelines unterbrochen. WĂ€hrend wir damit groĂe Zustimmung aus der Bevölkerung erfahren haben, mussten wir auch feststellen, dass dieses Mittel nicht in der Lage zu sein schien, den öffentlichen Diskurs maĂgeblich zu prĂ€gen sowie die notwendige Reaktion der Verantwortlichen zu bewirken. DafĂŒr braucht es eine öffentliche Störung durch die Unterbrechung des Alltags.
âFĂŒr uns ist es ganz klar, dass wir bereit sind, im Hinwirken auf eine demokratische Notfallwirtschaft friedlich alles zu riskieren, um unsere Gesellschaft aus diesem Klimakollaps zu fĂŒhren. Wir denken, dass es in Anbetracht des sich schlieĂenden Zeitfensters moralisch und strategisch der einzige Weg ist, ĂŒber friedlichen zivilen Widerstand an die Gerechtigkeitsvorstellungen unserer Mitmenschen – auch an Sie – zu appellierenâ, sagt Henning Jeschke gerichtet an die deutsche Bundesregierung.
In den letzten Wochen haben wir deutschlandweit VortrĂ€ge und Treffen organisiert und immer mehr Menschen in gewaltfreiem, zivilen Widerstand trainiert. Ab dem 18.Juni werden wir mit weitaus mehr Menschen als zuvor in Berlin die Autobahnen zum Ort des friedlichen Widerstands machen. Wir mĂŒssen jetzt handeln, als ob unser Leben davon abhinge â denn das tut es.
Offener Brief an die Bundesregierung vom 3. Juni 2022: PDF
Polizei rĂ€umt Hörsaal – UniversitĂ€t Hamburg entzieht sich Verantwortung
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Polizei umstellt das Audimax der UniversitÀt Hamburg
Hamburg 02.06.2022, 16:30 Uhr – Seit 14 Uhr rĂ€umt die Polizei Hamburg die Besetzer:innen des Audimax an der UniversitĂ€t Hamburg. Nach tagelanger Besetzung entzog sich der UniversitĂ€tsprĂ€sident Prof. Dr. H. Heekeren weiter seiner Verantwortung, in der Klimakrise öffentlich Stellung zu beziehen. Er nimmt lieber schweigend hin, dass die Regierung weiterhin den fossilen Wahnsinn befeuert, als sich öffentlich hinter wissenschaftliche Tatsachen zu stellen. Daraufhin hatten die UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation das GebĂ€ude mit rot-oranger Farbe besprĂŒht [1] und verweilten friedlich im GebĂ€ude sowie auf dessen Vordach, bis die Polizei Hamburg sie teils unter Anwendung von Schmerzgriffen aus dem GebĂ€ude beförderte. In einem Video auf Twitter [2] ist zu sehen, wie PolizeieinsatzkrĂ€fte eine junge Frau unter Schmerzen schreiend vor dem UniversitĂ€tsgebĂ€ude ĂŒber den Boden schleifen.
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Die UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation hatten seit Montag das HörsaalgebĂ€ude mit der Forderung an PrĂ€sident H. Heekeren besetzt, sich an Robert Habeck zu richten mit der Botschaft, dass neue Projekte fossiler Infrastruktur nicht mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen in Einklang zu bringen sind.
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âWie kann PrĂ€sident Heekeren weiter schweigen im Angesicht des Klimanotfalls? Unser aller Zukunft liegt in den HĂ€nden der jetzt Regierenden! Alle in der Gesellschaft mĂŒssen sich jetzt zusammentun und mit Nachdruck den Schutz unseres Lebens einfordern. Insbesondere die UniversitĂ€ten. Doch in Hamburg entscheidet sich die UniversitĂ€t gegen das Tragen ihrer Verantwortung und lĂ€sst uns Studierende lieber von der Polizei unter Schmerzen aus dem Hörsaal entfernen?â, fragt Jakob Bilal, Student der Soziologie an der Uni Hamburg und Mit-Initiator der Besetzung.
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âWer aktuell einen solch wichtigen gesellschaftlichen Posten innehat wie PrĂ€sident Heekeren, muss dringend seiner Verantwortung nachkommen, unser Land ĂŒber die dramatischen Folgen des bevorstehenden Klimakollaps aufzuklĂ€ren und an die Regierung zu appellieren! WĂ€hrend uns die Zeit davonrennt und selbst die UniversitĂ€ten uns im Stich lassen, sehe ich keine andere Möglichkeit, als friedlichen aber entschlossenen Widerstand zu leistenâ, sagt Jana MestmĂ€cker, Alumna der UniversitĂ€t Hamburg, welche am Vorabend versucht hatte, PrĂ€sident H. Heekeren in einem GesprĂ€ch seine Verantwortung bewusst zu machen.
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âDie Regierung befeuert den fossilen Wahnsinn weiter und damit Ăberflutungen, DĂŒrren, Hitzetode, Hungerkatastrophen in nie dagewesen AusmaĂ und StraĂenschlachten um sauberes Wasser. Und der PrĂ€sident einer Exzellenz-UniversitĂ€t fĂŒr Nachhaltigkeit schmĂŒckt sich mit seiner vegetarischen Mensa, statt seiner moralischen Verpflichtung nachzukommenâ, sagt Melanie Guttmann, welche heute am vierten Tag der Besetzung von der Polizei unter Schmerzen aus dem HörsaalgebĂ€ude gebracht wurde.
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Quellen:
[1] Siehe Pressemitteilung vom 02.06.2022 12:30 Uhr.
[2] Melanie Guttmann Schmerzgriffe: twitter.com/AufstandLastGen/status/1532351124287762438?s=20&t=P-r2_4bU2eR0Wn_Pjk3zfQ
Keine LebenserklÀrung von Hamburger Uni-PrÀsident: Audimax orange-rot eingefÀrbt
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Die Fassade des Audimax an der UniversitÀt Hamburg
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Hamburg, Do, 02.06.22 | Um kurz nach zwölf Uhr mittags haben die Besetzer:innen der Uni Hamburg mit drei Feuerlöschern die Glasfassade des Audimax orange-rot eingefĂ€rbt wĂ€hrend sie auf dem Vordach ein Banner hielten mit der Aufschrift âLebensgrundlage erhalten? Nicht die Aufgabe der Uni – PrĂ€sident H. Heekerenâ.
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Am Abend zuvor hatte UniversitĂ€tsprĂ€sident Hauke Heekeren im persönlichen GesprĂ€ch mit den Besetzer:innen diese Aussage sinngemÀà gemacht. Er hat damit erneut bekrĂ€ftigt, was er bereits dem Hamburger Abendblatt mitteilte: Sich â wie gefordert â öffentlich an Robert Habeck zu richten mit der Botschaft, dass neues Nordsee-Ăl nicht mit dem Erhalt der Lebensgrundlage der Menschheit zu vereinbaren ist, sehe er ânicht als Aufgabe der UniversitĂ€tâ.
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Weitere Beteiligte der Uni-Besetzung brachten gleichzeitig im inneren des Audimax-Foyers mit SprĂŒhkreide Botschaften an wie âLetzte Generationâ und âStoppt den fossilen Wahnsinnâ bis sie von der Polizei aufgehalten wurden.
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Darunter Jana MestmÀcker, Psychologin, Alumna der UniversitÀt Hamburg:
âWer soll ein Machtwort sprechen gegen den fossilen Wahnsinn der Bundesregierung, wenn nicht der PrĂ€sident einer ExzellenzuniversitĂ€t fĂŒr Nachhaltigkeit? Dass meine alte UniversitĂ€t die unwiederbringliche Zerstörung unserer Lebensgrundlage einfach geschehen lĂ€sst, kann ich nicht hinnehmen.â
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Seit Montagmittag war das Audimax II unter der Forderung besetzt worden, dass der Uni-PrĂ€sident sich öffentlich gegen neues Nordsee-Ăl und fĂŒr das Leben ausspreche.
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Jacob Bilal Hatem, Student der Soziologie und Mit-Initiator der Besetzung:
âIn GesprĂ€chen mit Studierenden der Uni Hamburg haben wir viel Zuspruch bekommen. Viele scheinen das Dilemma zu spĂŒren: Wenn ich jetzt erst den Bachelor fertigmache, könnte es danach fĂŒr eine lebenswerte Zukunft schon zu spĂ€t sein. Wir rufen alle Studierenden auf, sich dem friedlichen Widerstand gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlage anzuschlieĂen. Wir alle sind die letzte Generation, die das noch tun kann.â
Katholikentag: Scholz Aussagen stehen fĂŒr sich – Statement der Letzten Generation
Am Freitag unterbrachen Moritz und Simon, zwei UnterstĂŒtzer der letzten Generation, die Podiumsdiskussion auf dem Katholikentag. Olaf Scholz wurde vorgeworfen, dass die SPD massiv Jobs in den Erneuerbaren Energien zerstört hat, woraufhin er ungestĂŒm reagierte und das Vorgehen der Letzten Generation mit brutalen Nazimethoden verglich, die am Ende der Weimarer Republik die Demokratie abschafften. Die Menge applaudierte.
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âIch sage mal ganz ehrlich, diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurĂŒckliegt und Gott sei Dankâ (Applaus), Olaf Scholz am 27.05.2022 beim Katholikentag [1].
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Im November warf Scholz im öffentlichen GesprĂ€ch mit den Hungerstreikenden Lea und Henning eine âgröĂenwahnsinnige SelbsteinschĂ€tzungâ vor [2]. Was wir vor einem halben Jahr bereits bitter verzeichnen mussten: – Scholz kapiert den Klimanotfall nicht – wird jetzt der ganzen Bundesrepublik bewusst.
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Was er nicht verstanden hat: Wir sind die letzte Generation, die den Kollaps unserer Lebensgrundlagen noch verhindern kann und warnen vor Regierungsversagen, in den letzten 2-3 Jahren, die uns bleiben. Unser âeigener Zweckâ ist unser aller Ăberleben. Wir nutzen unsere Stimmen und Körper und riskieren unsere Freiheit. Hungerkatastrophen und Kriege erwarten uns in seinem aktuellen Regierungs-Kurs.
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âScholz schmĂŒckt sich mit âKlima-Kanzlerâ, doch der ganzen Republik wird immer deutlicher: Olaf Scholz wird uns nicht retten! Olaf Scholz stĂŒrzt uns in die Vernichtung! Jedem Kind ist klar: Weitere Emissionen und fossiles Wachstum werden uns umbringenâ, sagt Moritz Riedacher, aus Stuttgart, der die Veranstaltung unterbrach.
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Wo ist unsere Regierung, wenn die Preise steigen und die Kriege toben? Wo ist unser âKlima-Kanzlerâ wĂ€hrend sich das Zeitfenster, in dem wir noch handeln können dramatisch schnell schlieĂt? Er sitzt auf dem sinkenden Kahn auf der Suche nach neuem Ăl in unserer Nordsee?!
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Die aktuellen Verantwortlichen haben keinen Plan. Sie haben kein VerstĂ€ndnis fĂŒr die wissenschaftlichen Fakten. Sie sind nur genervt. Das ist ein zweiter Moment der Wahrheit. Wir brauchen zivilen Widerstand in Masse, um fĂŒr unser Ăberleben einzustehen. Alle MitbĂŒrger:innen, die zu Recht schockiert, von Scholz Aussagen sind fordern wir auf: Leistet Widerstand! Lasst uns stören! Lasst uns handeln als hĂ€nge unser Leben davon ab, denn das tut es!
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[1] Ausschnitt des Phoenix Livestreams des Katholikentages: twitter.com/_Katja_Diehl_/status/1530497502830542849
[2] Aufzeichnung des GesprÀchs mit Olaf Scholz, Lea Bonasera und Henning Jeschke im November 2021: www.youtube.com/watch?v=q0KpnFzFQgc
LebenserklĂ€rung jetzt! – Letzte Generation besetzt Audimax der UniversitĂ€t Hamburg
Hamburg, 30.05.22, 12:15 | Studierende und Alumni der UniversitĂ€t Hamburg haben am Montagmittag zusammen mit der Gruppe âLetzte Generationâ das Audimax der UniversitĂ€t auf unbestimmte Zeit besetzt, um von UniversitĂ€tsprĂ€sident Hauke Heekeren eine öffentliche ErklĂ€rung zu fordern, dass vermehrte Ăl-Bohrungen in der Nordsee angesichts des Klimanotfalls mit dem Schutz des Lebens der Bevölkerung unvereinbar sind. Die Besetzung wurde um 12:00 Uhr initiiert, um statt der regulĂ€r um 12:15 stattfindenden Veranstaltung im gröĂten Hörsaal der UniversitĂ€t eine Vorlesung zur Rolle der UniversitĂ€ten im zivilen Widerstand zu halten.
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Ziel der Besetzung ist, wie im offenen Brief an Heekeren beschrieben, dass der UniversitĂ€tsprĂ€sident eine an Robert Habeck gerichtete âLebenserklĂ€rungâ abgibt. Er soll öffentlich erklĂ€ren, dass Habecks ErwĂ€gung, vermehrt in der Nordsee nach Ăl zu bohren, unvereinbar ist mit dem Schutz des Lebens der Bevölkerung. Die Letzte Generation setzt sich seit mehreren Wochen mit Blockaden groĂer StraĂen und Ăl-Pipelines fĂŒr eine solche LebenserklĂ€rung von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck ein.
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âLaut ihrer Website versteht sich die UniversitĂ€t Hamburg âals Mittlerin zwischen Wissenschaft und Praxisâ. Inmitten dieses Notfalls, dass wir vor dem unwiderbringlichen Kollaps unserer Lebensgrundlagen stehen, alles Wissen hĂ€tten, um ihn abzuwenden, doch Robert Habeck erwĂ€gt, die Ăl-Bohrungen in der Nordsee zu intensivieren, erwarte ich eine öffentliche ErklĂ€rung meiner UniversitĂ€t. Dieses Verhalten ist mit dem Schutz des Lebens der Bevölkerung unvereinbar.â, Jana MestmĂ€cker (30), Psychologin, Alumna der UniversitĂ€t und Unterzeichnerin des offenen Briefs.
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âEs bleiben nur noch wenige Jahre, um die Weichen fĂŒr eine lebenswerte Zukunft zu stellen. Das bedeutet leider auch, dass es zu spĂ€t sein wird, sobald der Bachelor fertig ist. Wir laden alle Studierenden der UniversitĂ€t Hamburg ein, ins Audimax zu kommen und sich ĂŒber die Gefahr der Klimakatastrophe und zivilen Widerstand zu informieren. Denn welches Recht haben wir, diese Jahre verstreichen zu lassen, obwohl das unbeschreibliches menschliches Leid bedeuten wird?â, Jacob Bilal Hatem, Student der Soziologie an der UniversitĂ€t Hamburg und Unterzeichner des offenen Briefs.
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Uni-Besetzung Hamburg, heute, 12:05
Blockaden in noch mehr StĂ€dten – Letzte Generation weitet Proteste aus
30. Mai 2022, 8:45 Uhr – Heute Morgen finden in 6 deutschen StĂ€dten erneut StraĂenblockaden der Letzten Generation statt; 2 weitere sind heute noch in Planung. Mit ihren bundesweiten Störungen fordern die Menschen eine LebenserklĂ€rung von Robert Habeck: Keine neue fossile Infrastruktur mehr, insbesondere keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee. Stattdessen fordern sie eine echte Energie- und WĂ€rmewende.
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âUnsere AbhĂ€ngigkeit von fossilen Brennstoffen ist tödlich. Durch sie sind wir in der Geiselhaft von Diktatoren und finanzieren ihre Morde – wie jetzt in der Ukraine. Ăl, Gas und Kohle zerstören aber auch hier in Deutschland unsere Lebensgrundlagen und die Zukunft unserer Kinder.â, so die Mutter Sonja Manderbach, die heute Morgen mit anderen eine StraĂe in Bremen blockiert.
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Und weiter: âWir fordern, dass wir uns so schnell wie möglich aus dieser zerstörerischen AbhĂ€ngigkeit befreien. Das können wir nur, wenn wir endlich die erneurbaren Friedens- und Freiheitstechnologien wie Solar und Wind ausbauen und gleichzeitig massiv Energie einsparen. Ein weiterer Ausbau fossiler Infrastruktur, wie etwa neue Ălbohrungen in der Nordsee, bedeuten hingegen mehr DĂŒrren, Flutkatastrophen und Hungersnöte – auch hier bei uns.â
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Studentin Carla Rochel (20), die heute Morgen in Heidelberg mit auf der StraĂe sitzt: âWir fordern alle unsere Mitmenschen dazu auf: Lasst uns so handeln, als wĂŒrde unser Ăberleben davon abhĂ€ngen. Denn das tut es! Wenn wir BĂŒrger:innen jetzt zusammen und entschlossen zivilen Widerstand leisten, dann können wir den Pfad der fossilen Vernichtung noch verlassen. Aber wir haben nur noch wenige Jahre Zeit, deswegen kommt jetzt zu unseren VortrĂ€gen, unseren Trainings und mit uns auf die StraĂe!â
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Menschen blockieren heute Morgen in Köln, Stuttgart, Bremen, Heidelberg (2 Orte), Braunschweig und Kempten StraĂen. Die Letzte Generation kĂŒndigt fĂŒr den heutigen Montag StraĂenblockaden in zwei weiteren deutschen StĂ€dten an.
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Alle Informationen und Termine zu den VortrÀgen der Letzten Generation finden Sie unter: letztegeneration.de/vortraege/.
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Blockade-Orte heute Morgen:
- Heidelberg Blockade 1: 49.408000, 8.670222
- Heidelberg Blockade 2: 49.408111, 8.669028
- Stuttgart: HauptstĂ€tter StraĂe Stuttgart SĂŒd
- Braunschweig: WolfenbĂŒtteler Str. Richtung Innenstadt (52.24070993175477, 10.527877173992325)
- Köln: 50.953132, 6.938851
- Bremen: 53.078602, 8.816880
- Kempten: 47.735801,10.328379
BĂŒrger:innen nach ĂŒber 32 Stunden aus Polizeigewahrsam – Blockade Tanklager Seefeld
Bernau, Frankfurt (Oder) 24.05.22, 17:30 Uhr – Nach ĂŒber 32 Stunden in Polizeigewahrsam sind alle 23 BĂŒrger:innen der Letzten Generation wieder frei. Die Amtsgerichte lehnten einen Antrag der Staatsanwaltschaft auf fortgesetzten Unterbindungsgewahrsam als unzulĂ€ssig ab. Die BĂŒrger:innen hatten gestern Vormittag das PCK Mineralöl-Tanklager Seefeld blockiert [1] und waren anschlieĂend teilweise unter Anwendung von Schmerzgriffen [2] in Polizeigewahrsam genommen worden.
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Unter den Entlassenen ist auch die 42-jĂ€hrige Solvig Schinköthe: âIch bin erschöpft, aber auch stolz auf die Menschen hier. Was wir tun, ist absolut notwendig. Ich kann nicht dabei zusehen, wie unsere Regierung immer weiter auf den fossilen Kollaps zusteuert. Wir rauben uns selbst und unseren Kindern jegliche Zukunft. Ich will die Hoffnung nicht verlieren. Deshalb werde ich nicht aufhören, auf den Klimanotfall aufmerksam zu machen. FĂŒr eine lebenswerte Zukunft MUSS der fossile Wahnsinn ein Ende haben!â
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Ihre 20-jĂ€hrigen Tochter Lina, die sich an der StraĂe angeklebt hatte, ergĂ€nzt: âAnstatt endlich eine LebenserklĂ€rung abzugeben und neue Ăl-Bohrungen in der Nordsee auszuschlieĂen, lĂ€sst die Regierung uns BĂŒrgerinnen und BĂŒrger verhaften und wie Verbrecher abfĂŒhren. Herr Habeck muss eine Entscheidung treffen: Will er uns einsperren oder endlich den Appellen der Wissenschaft folgen? PlĂ€ne zu Ăl-Bohrungen in der Nordsee mĂŒssen auf der Stelle gestoppt werden!â
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Auch die Pressesprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, 24 Jahre, ist seit heute morgen wieder in Freiheit. âNicht wir, sondern der Klimanotfall ist die eigentliche Bedrohung. Wir lassen uns auch von Schmerzgriffen, Strafandrohungen und Haft nicht daran hindern, das Richtige zu tun. Wir werde so lange wiederkommen, bis die Regierung Scholz endlich ihrer verfassungsrechtlichen Verantwortung gerecht wird und vom fossilen Wahnsinn ablĂ€sst – aus Verantwortung fĂŒr unsere Zukunft. Du willst auch fĂŒr deine Zukunft aufstehen? Komm zu einem unserer VortrĂ€ge und Aktionstrainings!â
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Bei den gestrigen Verkehrsblockaden in Berlin, Oldenburg, Stuttgart, Mannheim, Freiburg, MĂŒnchen und Kassel wurden zusĂ€tzlich 26 BĂŒrger:innen der Letzten Generation kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Alle kamen im Laufe des gestrigen Tages frei.
[1] PCK Tanklager Seefeld: 52.611929345591804, 13.677996770854373
[2] Schmerzgriffe gegen die Pressesprecherin Carla Hinrichs www.instagram.com/reel/Cd6omf3DkKq/?igshid=MDJmNzVkMjY=;
Schmerzgriffe gegen Henning Jeschke: www.instagram.com/tv/Cd6rwH8jGQY/?igshid=MDJmNzVkMjY=
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Solvig Schinköthe (42)
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Lina Schinköthe (20)
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Update zum heutigen Tag – Tanklager-Blockade Seefeld
Berlin, 23.05.2022, Update 22:00 – Heute morgen gegen 10:30 hatten etwa 30 Menschen der Letzten Generation das PCK Mineralöl-Tanklager Seefeld blockiert, die RĂ€umung dauerte bis ca. 15:00. Die Beteiligten befinden sich derzeit noch in Polizeirevieren in Bernau bzw. Frankfurt/Oder; 23 von ihnen werden ĂŒber Nacht festgehalten; morgen frĂŒh wird ĂŒber das weitere Verfahren entschieden. Am Tanklager hatte sich ein Stau aus Tanklastern gebildet von teilweise ĂŒber 30 Fahrzeugen.
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Im Verlauf des Tages fanden auĂerdem StraĂenblockaden statt in folgenden StĂ€dten:
- Berlin
- Stuttgart
- Mannheim
- MĂŒnchen
- Freiburg
- Oldenburg (nachmittags)
- Kassel (nachmittags)
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EindrĂŒcke des heutigen Tages finden Sie unten sowie unter Bilder 23.5.2022 und unter unseren Social-Media-KanĂ€len.
Luftaufnahme StraĂenblockade Tanklager Seefeld heute Morgen
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Menschen auf Tanklaster, Seefeld
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Zustimmung auf StraĂenblockade Mannheim
PCK Tanklager Seefeld lahmgelegt – Menschen der Letzten Generation kleben sich an Ăltransporter
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Berlin, 22.05.2022 – Heute morgen blockierten etwa 30 Menschen der Letzten Generation das PCK Mineralöl-Tanklager Seefeld, von dem aus Berlin ein Drittel seines Ălverbrauchs deckt. Dabei klebten sie sich an die StraĂe fest und kletterten auf die Ăl-Laster, um diese möglichst lange aufzuhalten. Parallel gab es bundesweit in vier StĂ€dten StraĂenblockaden der Letzten Generation; weitere sind im Tagesverlauf geplant.
Nach letztem Stand waren am Lager Seefeld zunÀchst mindestens 20 Tanklaster blockiert; die Verladung wurde wohl eingestellt.
Mit ihren Aktionen fordert die Letzte Generation den GrĂŒnen-Minister Robert Habeck auf, eine LebenserklĂ€rung abzugeben: Es darf keine neue fossile Infrastuktur geben, insbesondere keine neuen Ăl-Bohrungen in der Nordsee!
Maja Winkelmann, die gerade ihr Studium abgeschlossen hat, wĂ€hrend sich auf der StraĂe anklebt:Â
âFossile Brennstoffe vernichten unsere Lebensgrundlagen und rauben damit uns und unseren Kindern jegliche Zukunft. Wenn wir nicht jetzt aufhören, neue fossile Infrastruktur zu finanzieren und zu bauen, erwarten uns Hungersnöte, immer mehr und hĂ€ufigere Naturkatastrophen und Kriege um immer knappere Ressourcen. Wir mĂŒssen jetzt massiv die erneuerbaren Freiheits- und Friedenstechnologien ausbauen und endliche eine echte WĂ€rmewende einleiten.â
Solvig Schinköthe, die heute zusammen mit ihrer Tochter Ăl-Laster blockiert, ergĂ€nzt:Â
âDie Verantwortlichen nutzen Putins Angriffskrieg in der Ukraine, um ohne groĂe öffentliche Beachtung ihren fossilen Wahnsinn weiter zu treiben. Sie genehmigen neue FlĂŒssiggas-Terminals, finanzieren diese mit Milliarden an Steuergeldern und erlauben neue Gasbohrungen in der Nordsee. Wir brauchen jetzt eine ErklĂ€rung unserer Bundesregierung, dass sie fĂŒr und nicht gegen unser Ăberleben und das unserer Kinder arbeitet.â
Ihre Tochter Lina (20) erklĂ€rt, warum sie heute erneut den Verkehr stört:Â
âDie Geschichte zeigt uns: Friedlicher ziviler Widerstand kann funktionieren, wenn wir jetzt zusammenkommen, um entschlossen und gewaltfrei âNein!â zu sagen zum fossilen Wahnsinn. Denn wir haben nur noch zwei bis drei Jahre, in denen wir den fossilen Pfad der Vernichtung noch verlassen können. Was wirst du in diesen zwei bis drei Jahren tun â was ist deine Verantwortung? Kommâ zum Vortrag, zum Training und mit uns auf die StraĂe!â
Die Letzte Generation organisiert VortrÀge und Trainings in ganz Deutschland. Termine und Ort sind auf der Website zu finden: https://letztegeneration.de.
In Berlin, Stuttgart, Mannheim und MĂŒnchen setzten sich heute Morgen BĂŒrger:innen von der Letzten Generation auf die StraĂe und verursachten enorme Verkehrsstörungen. Blockaden in weiteren StĂ€dten sind fĂŒr den heutigen Montag angekĂŒndigt.
Erst letzte Woche haben Bundesregierung und Bundesrat im Eilverfahren ein neues Gesetz beschlossen, das den Bau von bis zu zwölf FlĂŒssiggas-Terminals ermöglicht [1]. Mit diesen ImportkapazitĂ€ten wĂŒrden selbst die russischen Gaslieferungen aus Friedenszeiten bei Weitem ĂŒbertroffen [2]. FlĂŒssiggasterminals an Land, die bis 2043 laufen sollen, sind unvereinbar mit dem Pariser Abkommen und nicht erforderlich, um Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewĂ€hrleisten [3]. Der Landtag in Niedersachsen hat auĂerdem letzten Donnerstag neue Gasbohrungen in der Nordsee erlaubt [4]. Die Bundesregierung befeuert damit den Zusammenbruch der Gesellschaft, wie wir sie heute kennen.Â
Quellen
[1]Â www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/sichere-gasversorgung-2037912#:~:text=Das%20LNG%20-Beschleunigungsgesetz%20dient%20diesem%20Zweck.%20Es%20soll,Sie%20ist%20essentiell%20f%C3%BCr%20die%20Versorgungssicherheit%20in%20Deutschland
[2]Â www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/neue-berechnung-der-deutschen-umwelthilfe-lng-plaene-der-bundesregierung-wuerden-grossteil-des-deutsch/
[3]Â www.diw.de/de/diw_01.c.838843.de/publikationen/diw_aktuell/2022_0083/energieversorgung_in_deutschland_auch_ohne_erdgas_aus_russland_gesichert.html
[4]Â www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Landtag-erlaubt-nun-doch-Erdgas-Bohrungen-vor-Borkum,erdgas394.html
Blockade-Orte:
- PCK Tanklager Seefeld: 52.611929345591804, 13.677996770854373Â
StraĂenblockaden:
- Berlin: 52.516448, 13.376785 (Brandenburger Tor)
- Stuttgart: Heilbronner StraĂe Stuttgart-Feuerbach
- Mannheim: 49.492500, 8.459528
- MĂŒnchen: Ausfahrt zur PassauerstraĂe von der B2R (Innerer Ring) (48.110417, 11.533889)
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StraĂenblockade Tanklager Seefeld heute Morgen
PCK-Pipeline erneut abgedreht und weitere StraĂenblockade – âWir stoppen erst, wenn der fossile Wahnsinn stopptâ
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Mecklenburg-Vorpommern & Göttingen, 17. Mai 2022 – Heute Nacht haben zwei weitere BĂŒrger:innen der Letzten Generation zum dritten Mal am gleichen Tag die PCK-Pipeline in der NĂ€he von Neubrandenburg an der gleichen Stelle friedlich abgedreht [1]. Insgesamt gab es am Montag von der Letzten Generation vier Protestaktionen an der Pipeline und in acht StĂ€dten StraĂenblockaden. Insgesamt wurden bei diesen Aktionen ĂŒber 10 Menschen von der Polizei vorĂŒbergehend in Gewahrsam genommen.
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âWir werden weiter Pipelines abdrehen und montags StraĂen blockieren, bis Minister Habeck eine LebenserklĂ€rung abgibt, dass es keine neuen Investitionen in fossile Infrastruktur geben wird, insbesondere keine neuen Bohrungen in der Nordseeâ, kĂŒndigt Carla Hinrichs (Pressesprecherin) an.
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âWir werden wiederkommen, bis Minister Habeck unserer Forderung nach einer LebenserklĂ€rung nachkommt. Ich bin bereit, fĂŒr meine Ăberzeugung, dass es keinen neuen Investitionen in tödliche, fossile EnergietrĂ€ger geben darf, ins GefĂ€ngnis zu gehenâ, sagt der 72-JĂ€hrige Ernst Hörmann, nach dem er die PCK-Pipeline abgedreht hat.
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âFĂŒr meine acht Enkel sehe ich mich in der Verantwortung alle friedlichen Möglichkeiten zu nutzen, um die Klimakatastrophe zu stoppen, solange wir es noch können.â
Winfried Lorenz, 62 Jahre, Drucker aus Berlin, erklĂ€rt, warum er heute zum wiederholten Male eine Pipeline abgedreht hat: âIch gehöre zur letzten Generation, die den von den Menschen im globalen Norden in Gang gesetzten Klimakollaps noch aufhalten kann. Die bisherigen Demonstrationen und Aktionen haben zwar dazu gefĂŒhrt, dass die Klimakrise in der öffentlichen Diskussion endlich wahrgenommen wird, aber es wird nicht danach gehandelt. Es ist unser aller Verantwortung jetzt alle friedlichen Mittel auszuschöpfen, denn in zwei bis drei Jahren ist es möglicherweise schon zu spĂ€t.â
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Die gleiche Pipeline PCK wurde gestern Morgen bei Lindenhof ebenfalls friedlich abgedreht [2]. In den Morgenstunden gab es zusĂ€tzlich zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen durch StraĂenblockaden der Letzten Generation in Leipzig, Dresden, Karlsruhe, MĂŒnchen, Braunschweig, Stuttgart und Freiburg [4].
Am Abend blockierten acht BĂŒrger:innen der Letzten Generation in Göttingen den Verkehr [3]. âDurch die ausbleibende Notfallreaktion der Bundesregierung auf die Klimakrise wird es in Zukunft nur mehr Krisen und Kriege geben. Wir fordern eine LebenserklĂ€rung von Minister Habeck. Das fossile, todbringende Weiter-so muss jetzt beendet werdenâ erklĂ€rt Psychologin Jana MestmĂ€cker, die sich mit Sekundenkleber an der Fahrbahn festgeklebt hat.
WĂ€hrend sie von der Polizei festgenommen wird, sagt die Psychologin aus Niedersachen: âMit meinem Gewissen kann ich es nicht anders vereinbaren, als mich gegen den tödlichen Kurs der Regierung zu stellen und bitte meine Mitmenschen, dies auch zu tun. Kommen Sie zu unseren VortrĂ€gen, werden Sie mit uns aktiv!â
In allen StÀdten, in denen die Letzte Generation blockiert, und in vielen weiteren StÀdten deutschlandweit lÀdt sie zu VortrÀgen und Trainings ein. Die bundesweiten Vortragstermine finden sich unter: letztegeneration.de/vortraege/
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Blockadeorte
[1] Pumpstation Glantzhof zwischen Woldegk und Strasburg, Rohölpipeline Rostock-Schwedt (PCK)
[2] Pumpstation bei Lindenhof, Rohölpipeline Rostock-Schwedt (PCK)
[3] StraĂenblockade in Göttingen, Hiroshimplatz, Kreuzung am Geismartor
[4] StraĂen-Blockaden heute Morgen:
Leipzig: Jahnallee Höhe Waldplatz, 51.341959,12.358643
Dresden: HansastraĂe stadteinwĂ€rts in der NĂ€he vom Bahnhof Neustadt.
Stuttgart: LöffelstraĂe Degerloch
Karlsruhe: 49°00’17.5″N 8°21’55.1″E
MĂŒnchen: Ausfahrt der A95 Richtung stadteinwĂ€rts (zweispurig)
Freiburg: B31 / LessingstraĂe
âDiese Pipeline legen wir still.â – LebenserklĂ€rung von Habeck gefordert
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Mecklenburg-Vorpommern, 16. Mai 2022, 15:30 – Soeben haben zwei Menschen der Letzten Generation zum zweiten Mal am gleichen Ort wie schon heute Morgen die PCK-Pipeline bei Lindenhof friedlich abgedreht [1]. Sie hatten Bundesminister Robert Habeck am Samstag auf einer Wahlkampfveranstaltung persönlich angekĂŒndigt, sie wĂŒrden nicht lockerlassen, bis Herr Habeck eine LebenserklĂ€rung abgibt und neue Ălbohrungen in der Nordsee und den Bau und die Finanzierung neuer fossiler Infrastruktur ausschlieĂt.Â
Heute Morgen hatten UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation die gleiche Station schon einmal [1] sowie die gleiche Pipeline an anderer Stelle abgedreht [2] sowie StraĂen in sechs StĂ€dten blockiert [3]. Alle Beteiligten agieren friedlich aber bestimmt in der Bereitschaft, sich fĂŒr die Aktionen festnehmen zu lassen. Dies ist die gröĂte Zahl paralleler Aktionen der Letzten Generation seit einigen Wochen.
Wolfgang Metzeler-Kick, Ingenieur des technischen Umweltschutzes und Vater, und RaĂșl Semmler, Drehbuchautor und verheiratet, hatten sich fĂŒr die Aktion heute Morgen die HĂ€nde aneinander geklebt, um damit das Notfallventil an der PCK-Pipeline bei Lindenhof nachhaltig zu stören.Â
Metzeler-Kick: âDas fossile Gift, dass durch diese Pipeline flieĂt, tötet uns. Es zerstört unsere Zukunft und die unserer Kinder. Wir werden diese Pipelines solange friedlich abdrehen, bis unsere Bundesregierung diesen fossilen Wahnsinn endlich stoppt und keine weitere fossile Infrastruktur baut.â
Und weiter: âWir wollen, dass unsere Mitmenschen begreifen, wie dramatisch die Lage ist. Wir haben nur noch zwei bis drei Jahre Zeit, um einen tödlichen Klimakollaps zu verhindern. Schaffen wir das nicht, dann werden in Zukunft Millionen Menschen an Hitze sterben, ihre Heimat verlieren oder um Essen und Wasser kĂ€mpfen mĂŒssen, auch hier in Deutschland. Deswegen sind wir fest entschlossen, immer wiederzukommen und nehmen dafĂŒr auch lĂ€ngere GefĂ€ngnisstrafen in Kauf.â
AuĂerdem blockierten heute Morgen Menschen der Letzten Generation in sechs StĂ€dten in ganz Deutschland StraĂen. In Freiburg, MĂŒnchen, Karlsruhe, Stuttgart, Dresden und Leipzig forderten die BĂŒrger*innen mit diesen Blockaden eine LebenserklĂ€rung unseres Wirtschafts- und Klimaministers. Weitere Blockaden sind geplant, und werden so lange Woche fĂŒr Woche stattfinden, bis sich Robert Habeck öffentlich gegen neue fossile Infrastruktur ausspricht, insbesondere gegen neue Ăl-Bohrungen in der Nordsee.Â
Lina Schinköthe (20) aus Leipzig erklĂ€rte, wĂ€hrend sie sich an der StraĂe mit Sekundenkleber festklebte: âLasst uns alle so handeln, als wĂŒrde unser Leben davon abhĂ€ngen, denn das tut es! Wir rufen alle dazu auf, mit uns entschlossen friedlichen zivilen Widerstand gegen den fossilen Wahnsinn zu leisten. Wir haben zwei bis drei Jahre, in denen wir den fossilen Pfad der Vernichtung noch verlassen können. Was wirst du, der du das hörst oder liest, in diesen zwei bis drei Jahren tun – was ist deine Verantwortung?â
In allen StĂ€dten, in denen die Letzte Generation blockiert, und in vielen weiteren StĂ€dten deutschlandweit lĂ€dt sie zu VortrĂ€gen und Trainings ein. Die bundesweiten Vortragstermine finde Sie hier: letztegeneration.de/vortraege/Â
Blockade-Orte:
[1] (2x) Pumpstation bei Lindenhof, Rohölpipeline Rostock-Schwedt (PCK)Â
[2] Pumpstation Glantzhof zwischen Woldegk und Strasburg, Rohölpipeline Rostock-Schwedt (PCK)Â
[3] StraĂen-Blockaden von heute Morgen:
- Leipzig: Jahnallee Höhe Waldplatz, 51.341959,12.358643
- Dresden: HansastraĂe stadteinwĂ€rts in der NĂ€he vom Bahnhof Neustadt.
- Stuttgart: LöffelstraĂe Degerloch
- Karlsruhe: 49°00’17.5″N 8°21’55.1″E
- MĂŒnchen: Ausfahrt der A95 Richtung stadteinwĂ€rts (zweispurig)
- Freiburg: B31 / LessingstraĂeÂ
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RaĂșl Semmler (links) und Wolfgang Metzeler-Kick an der Pumpstation Lindenhof heute Morgen
Letzte Generation legt PCK-Pipeline und Verkehrsadern in sechs StĂ€dten lahm – Stoppt den fossilen Wahnsinn
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Berlin, 16.5.2022, 8:45 – Heute Morgen machen in 6 deutschen StĂ€dten BĂŒrger:innen der Letzten Generation durch StraĂenblockaden erneut auf die kurze Frist von 2-3 Jahren aufmerksam, die uns noch bleibt, um einen tödlichen Klimakollaps zu verhindern und fordern von Robert Habeck eine LebenserklĂ€rung, in der er neue Ălbohrungen und einen weiteren Ausbau fossiler Infrastruktur ausschlieĂt.
AuĂerdem legten parallel 2 Menschen erneut die Erdöl-Pipeline zwischen Woldegk und Strasburg lahm.
âEs ist 5 vor 12. Wenn wir nicht jetzt einen gerechten Wandel herbeifĂŒhren, wird es zu spĂ€t sein, um die gröĂte Klimakatastrophe noch abzuwenden. Wir brauchen jetzt viele Menschen, die Verantwortung ĂŒbernehmen und bereit sind, friedlich Widerstand zu leisten – unĂŒbersehbar, so wie wir hier heute auf der StraĂeâ sagt Lina Schinköthe aus Leipzig.Â
Blockade-Orte heute Morgen:
- Leipzig: Jahnallee Höhe Waldplatz, 51.341959,12.358643
- Dresden: HansastraĂe stadteinwĂ€rts in der NĂ€he vom Bahnhof Neustadt.
- Stuttgart: LöffelstraĂe Degerloch
- Karlsruhe: 49°00’17.5″N 8°21’55.1″E
- MĂŒnchen: G-Maps-Link Ausfahrt der A95 Richtung stadteinwĂ€rts (zweispurig)
- Freiburg: B31 / LessingstraĂeÂ
- PCK–Pipeline: Pumpstation Glantzhof zwischen Woldegk und StrasburgÂ
Habeck drĂŒckt Respekt fĂŒr Letzte Generation aus â Wahlkampfveranstaltung unterbrochen
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DĂŒsseldorf, 13.05.2022 â BĂŒrger:innen der Letzten Generation haben heute mehrere Wahlkampfveranstaltungen vom grĂŒnen Bundesminister fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck unterbrochen. Raul Semmler, 37, Schauspieler und UnterstĂŒtzer der Letzten Generation, klebte sich in DĂŒsseldorf an die BĂŒhne der Veranstaltung. Daraufhin beantwortete der Minister ihm öffentlich eine Frage. In einem anschlieĂenden GesprĂ€ch sagte Habeck, die Letzte Generation habe seinen vollsten Respekt.Â
âWir brauchen keinen Respekt, sondern eine LebenserklĂ€rung, dass Robert Habeck anstelle von uns in AusĂŒbung seiner Pflicht, die Verfassung zu schĂŒtzen, den blutigen Ălfluss stopptâ, so RaĂșl Semmler, 37.
Im Klimanotfall richten sich die BĂŒrger:innen an ihn mit der deutlichen Aufforderung, keine neuen Projekte fĂŒr fossile Infrastruktur ins Leben zu rufen, insbesondere dĂŒrfe in keinem Fall in unserer Nordsee nach weiterem Ăl gebohrt werden.Â
Vor der Ăffentlichkeit reagierte der grĂŒne Minister auf die Frage des BĂŒrgers nach einem Grund fĂŒr neue Ăl-Bohrungen in der Nordsee mit Verweis auf die âBrĂ€sigkeit oder strategische Dummheit der VorgĂ€ngerregierungâ, die mindestens indirekt den Ukraine-Krieg unterstĂŒtze.[1]
âDie aktuelle Bundesregierung hĂ€lt die Zukunft von 1000 zukĂŒnftigen Generationen in ihren HĂ€nden. UnabhĂ€ngig der vergangenen Regierungen: Wir können uns vor allem jetzt keine strategische Dummheit leistenâ, sagt RaĂșl Semmler, 37, der sich an die BĂŒhne geklebt hatte. âNichts wĂ€re strategisch dĂŒmmer, als im Klimanotfall in unserem schönen Wattenmeer nach neuem fossilem Ăl zu bohren.â
Bei einer weiteren Wahlkampfveranstaltung Habecks in Köln wurde ein weiterer angeklebter BĂŒrger der Letzten Generation durch das BKA von der BĂŒhne abgerissen.
Die BĂŒrger:innen, die die Wahlkampfveranstaltungen gestört haben, kĂŒndigten Habeck an, am kommenden Montag persönlich wieder Pipelines in der Bundesrepublik friedlich abzudrehen.
QuellenÂ
[1] Zeit online nach dpa:Â www.zeit.de/news/2022-05/13/stoerer-klebt-sich-bei-habeck-rede-in-duesseldorf-an-buehne
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Raul Semmler, festgeklebt an der BĂŒhne der Wahlkampfveranstaltung von Robert Habeck in DĂŒsseldorf.
UniversitĂ€t gibt ErklĂ€rung zu Klimanotstand ab – Besetzung wird nach erfolgreichem Widerstand beendet
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Leipzig, 13. Mai 2022, 13 Uhr – Nachdem Leipziger Studierende und UnterstĂŒtzende der Letzten Generation am Mittwochabend den gröĂten Hörsaal der UniversitĂ€t Leipzig, das Auditorium Maximum, besetzt hatten, gaben sie heute den Sieg bekannt und erklĂ€rten im Einvernehmen die Besetzung fĂŒr beendet.
Die UniversitĂ€tsleitung erklĂ€rte öffentlich, die tatsĂ€chliche, wie auch vom Stadtrat Leipzig ausgerufene, Dringlichkeit des Klimanotstands. Zudem erkannte sie, gestĂŒtzt auf wissenschaftliche Erkenntnisse, die klimaschĂ€dliche Wirkung fossiler EnergietrĂ€ger und den dringenden Handlungsbedarf an.Â
âDie erfolgreiche Besetzung der Uni zeigt uns erneut: Entschlossener, ziviler Widerstand funktioniert! Es ist unsere beste Chance, in dem sich dramatisch schnell schlieĂenden Zeitfenster progressiven Wandel zu bewirkenâ, sagt Lilly Schubert, 23, die als ehemalige Studierende der Uni Leipzig, die Verhandlungen mit der UniversitĂ€tsleitung zusammen mit Student Wieland Bicher, 21, fĂŒhrte.Â
Weiter verdeutlicht Lina Schindköthe, 20, Studentin der UniversitĂ€t Leipzig, nach drei Tagen Besetzung: âUniversitĂ€ten, wie die Uni Leipzig, tragen eine groĂe Verantwortung in politischen Prozessen und haben die Macht, in der Krise notwendige gesellschaftliche Meinungsbildungsprozesse zu beeinflussen und anzustoĂen. Bedauerlich ist, dass sie dieser Verantwortung bisher nicht nachgekommen sind.âÂ
âDiese, ihre Besetzung hat einen Impuls gegeben. Ich sehe jetzt aber einen Punkt erreicht, wo sie sie beenden können aus meiner Sicht und trotzdem der Impuls bleibtâ, sagte Frau Prof. Dr. Birgit DrĂ€ger, Kanzlerin der Uni Leipzig, dazu bei der Bekanntgabe der ErklĂ€rung der UniversitĂ€tsleitung vor den besetzenden Studierenden und UnterstĂŒtzenden im Audimax [1].
Sie verkĂŒndete zusĂ€tzlich, die Forderung der Besetzenden, jegliche neue Förderung fossiler Energien durch die Bundesregierung einzustellen, da dies nicht zuletzt dem Koalitionsvertrag und der höchstwahrscheinlichen ĂberlebensfĂ€higkeit unserer Gesellschaft widersprĂ€che, nĂ€chste Woche Dienstag mit Nachdruck in den Senat einzubringen, der als zentrales Gremium der UniversitĂ€t eine LebenserklĂ€rung demokratisch legitimieren soll [2].
Die Studierenden sowie UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation geben bekannt, die UniversitĂ€t auch in Zukunft an das dringende Nachkommen ihrer Verantwortung in der Klimakrise zu erinnern und schlieĂen eine erneute Besetzung bei Nicht-Handeln nicht aus.Â
Aktuelle Informationen:
WĂ€hrend ihnen diese Pressemitteilung zukommt, sind die Student:innen dabei, die Besetzung im Hörsaal abzubauen und werden das GebĂ€ude, wie mit der UniversitĂ€tsleitung abgemacht, bis 13 Uhr verlassen.Â
Die GesprĂ€che mit dem Rektorat als UniversitĂ€tsleitung fĂŒhrten Lilly Schubert (23), ehemalige Studentin der Uni Leipzig, und Wieland Bicher (21), Student der Uni Leipzig.
Quellen:Â
[1] Livestatement (Video) von Frau Prof. Dr. Birgit DrÀger drive.google.com/file/d/10ijND-ySWc9AkTLGjbwmB7uGSD-hwyyy/view?usp=sharing
[2] ErklÀrung der UniversitÀt Leipzig drive.google.com/drive/u/1/folders/1Si7UXKDjOCryq2AIeqB_eMXMfx5hVhG_
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Prof. Dr. Birgit DrÀger, Kanzlerin der Uni Leipzig mit (von links) Wieland Bicher, Lotta Schubert und Lina Schindköthe bei der Bekanntgabe der ErklÀrung.
Professoren solidarisieren sich mit Studierenden – GröĂter Hörsaal der UniversitĂ€t Leipzig bleibt zweiten Tag in Folge besetzt
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Leipzig, 12.05.22 15:30 Uhr – Prof. Helge Peukert und Prof. Niko Paech von der UniversitĂ€t Siegen solidarisieren sich in einer Stellungnahme mit der Unibesetzung in Leipzig. Studierende besetzen nun den zweiten Tag in Folge das Audimax der UniversitĂ€t Leipzig. Die Rektorin, Prof. Dr. Eva InĂ©s Obergfell, lehnt die Forderung der Studentenschaft nach einer LebenserklĂ€rung bisher ab.
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Lina Schinköthe, 20, Studierende der UniversitĂ€t Leipzig: âWir bleiben, denn wir brauchen dringend eine LebenserklĂ€rung unserer UniversitĂ€t. Wir sind Prof. Peukert und Prof. Paech dankbar fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung. Alle anderen fordern wir dazu auf, sich ebenfalls mit uns zu solidarisieren und ein Zeichen gegen den fossilen Wahnsinn unserer Bundesregierung zu setzen. Kommt vorbei und besetzt mit uns die UniversitĂ€t! Oder unterschreibt unseren Appell an die Rektorin!â
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Lilly Schubert, 23, eine der Besetzerinnen des Audimax der UniversitĂ€t Leipzig: âDie Uni bleibt besetzt! Das Rektorat war heute im GesprĂ€ch mit uns nicht dazu bereit, eine LebenserklĂ€rung abzugeben und sich gegen neue Ălbohrungen in der Nordsee auszusprechen. Es war auĂerdem nicht gewillt, ein öffentliches GesprĂ€ch ĂŒber unsere Forderungen zu fĂŒhren, nachdem uns das vorher bereits zugesagt wurde.â
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Nach dem gestrigen Vortrag âUnsere Verantwortung in Zeiten des Klimanotfalls – Was du im zivilen Widerstand tun kannstâ von Henning Jeschke, MitbegrĂŒnder der Letzten Generation, an der Uni Leipzig hatten Studierende das Audimax besetzt. Sie fordern eine sofortige LebenserklĂ€rung der Rektorin. Die Rektorin Prof. Dr. Eva InĂ©s Obergfell soll sich offiziell, öffentlich und gerichtet an Robert Habeck gegen den Bau und die Finanzierung neuer fossiler Infrastruktur aussprechen. Insbesondere gegen neue Ălbohrungen in der Nordsee sowie neue FlĂŒssiggas-Terminals.
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Damit unterstĂŒtzen die Studierenden die aktuelle Forderung der Kampagne âStoppt den fossilen Wahnsinnâ der Letzten Generation.
Unibesetzung in Leipzig – Studierende unterstĂŒtzen Forderungen der Letzten Generation
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Leipzig, 11.05.2022, 21 Uhr – Nach einem Vortrag von Henning Jeschke, MitbegrĂŒnder der Letzten Generation, besetzen (ehemalige) Studierende das Audimax der UniversitĂ€t Leipzig.
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Sie fordern von der Rektorin Prof. Dr. Eva Ines Obergfell eine LebenserklĂ€rung. Sie soll sich offiziell und öffentlich an den GRĂNEN Minister Habeck wenden und sich gegen den Bau und die Finanzierung NEUER fossiler Infrastruktur aussprechen. Insbesondere, so die Studierenden, darf es keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee geben.
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Die Studierenden solidarisieren sich mit ihrer Aktion mit der Letzten Generation und deren aktueller Kampagne: âStoppt den fossilen Wahnsinnâ. Sie kĂŒndigen an, die Uni so lange zu besetzen, bis die Rektorin Prof. Dr. Obergfell auf die Forderungen eingeht.
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Lilly Schubert, 23, eine der Besetzerinnen des Audimax der UniversitĂ€t Leipzig: âFossile Brennstoffe zerstören unsere Zukunft. Wir unterbrechen hiermit den normalen UniversitĂ€tsalltag und nehmen diesen öffentlichen Raum friedlich ein. Denn wir mĂŒssen uns jetzt alle mit der wissenschaftlichen RealitĂ€t auseinandersetzen und vom Reden ins Handeln kommen! Auch die UniversitĂ€t muss ihrer Verantwortung und ihrem gesellschaftlichen Auftrag im Klimanotfall gerecht werden.â
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Lina Schinköthe (20), Studierende der UniversitĂ€t, ergĂ€nzt: âWir laden alle ein – Studierende, Arbeitende und Dozierende – sich unserer Unibesetzung anzuschlieĂen und unseren Appell an die Rektorin Prof. Dr. Obergfell zu unterschreiben. Kommt vorbei und zeigt euch solidarisch! Wir brauchen jetzt eine LebenserklĂ€rung von unserer Rektorin!â
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Das Rektorat zeigt sich offen und will morgen frĂŒh prĂŒfen, ob sie auf die Forderung nach einem öffentlichen Appell an Robert Habeck eingeht. Denn, so die heute beim Vortrag anwesende Kanzlerin Prof. Dr. Birgit DrĂ€ger, ihnen sei selbst bewusst, dass die UniversitĂ€t Leipzig bislang im Angesicht des Klimanotfalls zu wenig handeln wĂŒrde.
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Die studentischen Besetzer:innen fordern auĂerdem eine Umstellung des Lehrbetriebs auf den Klimanotfall, in dem wir alle uns befinden. Es soll eine regelmĂ€Ăige, dauerhafte und akkreditierte Vorlesungsreihe zum Thema âHandeln in der Klimakriseâ geben.
24 Ăl-Pipeline Blockaden – Trotz Einzelzellen weiterhin entschlossen
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Brandenburg 11.05.2022, 17 Uhr – Zum zweiten Mal heute stoppen Menschen der Letzten Generation den Ălfluss der PCK-Pipeline zwischen Rostock und Schwedt. 24 mal in den letzten 15 Tagen wurden Notfall-Absperrsysteme durch BĂŒrgerinnen und BĂŒrger aktiviert mit der dringenden Forderung an den GrĂŒnen-Minister Habeck, eine ErklĂ€rung gegen neues Nordseeöl abzugeben. Sechs Menschen wurden bei den Aktionen heute Morgen in Polizeigewahrsam genommen.
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“Wir befinden uns in einem lebensbedrohlichen Notfall. Doch anstatt unser Leben zu schĂŒtzen, rennt die Bundesregierung weiter in die falsche Richtung. Wir brauchen jetzt ein Zeichen der Bundesregierung, dass sie FĂR statt GEGEN unser Ăberleben arbeitet! Wir fordern eine LebenserklĂ€rung vom GrĂŒnen-Minister Robert Habeck: Eine ErklĂ€rung, dass es keine neue fossile Infrastruktur geben wird, insbesondere keine neuen Ăl-Bohrungen in der Nordsee.”, erklĂ€rt Psychologe Lars Werner (30) aus Göttingen, warum er auch weiterhin Pipelines abdrehen wird.
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Jakob Bayer (27), der wegen des Klimanotstandes seine Ausbildung zum Zimmermann abgebrochen hat, wurde erst gestern nach einer Pipeline-Blockade aus der Polizeistation entlassen. Heute hat er den Ăl-Fluss der MVL-Pipeline gestoppt. WĂ€hrend er erneut festgenommen und auf die Polizeistation gebracht wird erklĂ€rt er: “Wir lassen uns durch Einzelzellen nicht einschĂŒchtern. NatĂŒrlich ist es da drinnen nicht schön. Aber es ist nichts im Vergleich zu den Folgen des Klimanotfalls. Die Geschichte hat gezeigt: Friedlicher ziviler Widerstand kann funktionieren. Was willst du in Zeiten der Vernichtung der Lebensgrundlagen durch die Regierung machen? SchlieĂe auch du dich dem friedlichen zivilen Widerstand an, damit Habeck endlich eine LebenserklĂ€rung abgibt!”
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Infos
Orte, an denen heute Nachmittag friedlich Pipelines abgedreht wurden:
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Ort 1: Pumpstation bei Lindenhof, Rohölpipeline Rostock-Schwedt (53.85792, 13.00496)
Rohöl-Pipelines stehen still – Letzte Generation fordert: Keine neue fossile Infrastruktur
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Brandenburg, 11.05.2022, 13 Uhr – Gleich an zwei Pipelines drehten heute Morgen Menschen der letzten Generation die Notfall-Absperrsysteme zu. Sie unterbrechen damit den Rohöl-Fluss nach und aus der Raffinerie PCK in Schwedt. Mit ihren Störungen fordert die Letzte Generation eine LebenserklĂ€rung vom GrĂŒnen Wirtschaftsminister Robert Habeck: Eine ErklĂ€rung, dass es keine NEUE fossile Infrastruktur geben wird, insbesondere keine neuen Ăl-Bohrungen in der Nordsee.
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âWir werden 1,5 Grad wahrscheinlich bis 2026 ĂŒberschreiten, das steht heute ĂŒberall in der Zeitung [1]. Und was macht die Regierung? Sie kippt Ăl auf unsere brennende Welt. Sie befeuert den Klimanotfall immer und immer weiter. Sie plant ĂŒberdimensionierte Gas-Terminals und Lindner will im Nationalpark Wattenmeer nach Ăl bohren. Die Regierung zerstört wissentlich unsere Lebensgrundlage. Da mache ich nicht mehr mit!â, erklĂ€rt Projektmanager Edmund Schultz (58) aus Braunschweig, warum er seit drei Wochen immer wieder friedlich die Notfall-Absperrsysteme von Ăl-Pipelines zudreht.
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Fossile Brennstoffe zerstören. Sie finanzieren blutige Kriege und zerstören unser Klima. Sie befeuern Ăberschwemmungen, Hitzetote und den Zusammenbruch unserer Zivilisation. Doch wĂ€hrend die Welt sich weiter erhitzt, plant die Bundesregierung immer weitere fossile Infrastrukturen.
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âIch kann dieses Verbrechen an der Menschheit nicht weiter widerstandslos hinnehmen.â, erklĂ€rt Jakob Beyer (27), der wegen des Klimanotstandes seine Ausbildung zum Zimmermann abgebrochen hat, warum er heute erneut den Rohöl-Fluss der MVL-Rohöl-Pipeline stoppt: âIch werde weiter friedlich die Pipelines zudrehen, bis die Regierung ein Zeichen abgibt, dass sie FĂR statt GEGEN unser Ăberleben arbeitet. Bis der âgrĂŒneâ Minister Habeck eine LebenserklĂ€rung abgibt. Oder bis ich eingesperrt werde. Denn lieber gehe ich ins GefĂ€ngnis, als dieses Verbrechen an der Menschheit weiter widerstandslos hinzunehmen.â
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Quellen:
[1] ââwww.tagesschau.de/ausland/europa/erderwaermung-klimabericht-wmo-101.html
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Maja Winkelmann, nachdem sie friedlich die MVL-Pipeline an der Schieberstation S19 abgedreht hat.
Zu Habeck-Besuch in Schwedt – Russisches Ăl abgedreht
Schwedt, 9. Mai 2022, 19:30 Uhr – AnlĂ€sslich des Besuchs von Wirtschafts- und Klimaminister Habeck bei der PCK-Raffinerie in Schwedt drehten Menschen der Letzten Generation heute am frĂŒhen Abend erneut friedlich die Ăl-Pipelines Druschba und PCK ab. Die Letzte Generation fordert Robert Habeck auf, eine LebenserklĂ€rung abzugeben und darin den Bau neuer fossiler Infrastruktur, insbesondere weitere Ălbohrungen in der Nordsee, auszuschlieĂen.
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âWir fordern den grĂŒnen Minister Habeck auf: Keine neuen Ălbohrungen in der Nordsee! Jede weitere Ălbohrung und jeder Bau neuer fossiler Infrastruktur tötet Menschen. Dieser fossile Wahnsinn vernichtet unser Klima und bedeutet Mord an uns!â, so Edmund Schultz, 58 Jahre, Projektmanager, der heute friedlichen zivilen Widerstand leistete.
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Und weiter: âHier an der Raffinerie in Schwedt wird besonders deutlich: Die AbhĂ€ngigkeit von Ăl, Gas und Kohle hat uns in die derzeitige Krise mit LieferengpĂ€ssen und explodierenden Heiz- und Spritpreisen gefĂŒhrt. Durch sie sind wir in der Geiselhaft von Diktatoren und bezahlen ihre Waffen – so wie jetzt gerade in der Ukraine. Neue Ălbohrungen und Gasimporte aus Qatar verschĂ€rfen unsere fossile AbhĂ€ngigkeit nur noch weiter und finanzieren neue Kriege.â
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Solar- und Windenergie sowie endlich eine echte WĂ€rmewende sind unser SchlĂŒssel zu Frieden und Freiheit, mit ihnen machen wir uns unabhĂ€ngig von Diktatoren und LieferengpĂ€ssen
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Wolfgang Metzeler-Kick, Ingenieur des technischen Umweltschutzes, der heute die Ăl-Pipeline Druschba friedlich abdrehte, richtete sich danach in einem verzweifelten Appell an seine Mitmenschen:
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âLasst uns alle handeln, als ob unser Ăberleben als Menschheit davon abhĂ€ngt – denn das tut es. Aus unserer Geschichte wissen wir, dass ziviler Widerstand VerĂ€nderungen zum Guten bewirken kann, wenn sich mehr und mehr Menschen anschlieĂen. Wir haben nur noch wenige Jahre, um den Pfad der fossilen Vernichtung verlassen zu können. Was werden Sie Ihren Kindern antworten, wenn sie Sie spĂ€ter einmal fragen, was Sie in diesen entscheidenden Jahren getan haben?â
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Beim friedlichen Abdrehen des Transports von russischem Ăl ĂŒber die Pipelines Druschba (,Freundschaftâ) und PCK legten die vier BĂŒrgerinnen und BĂŒrger symbolisch Sonnenblumen als Nationalsymbol der Ukraine nieder. Sie befestigten sich anschlieĂend selbst mit einer Kette an den Notfall-Absperrventilen.
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Miriam Meyer, nachdem sie friedlich die PCK-Pipeline an der Pumpstation Glantzhof abgedreht hat.
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Infos
Orte, an denen heute friedlich Pipelines abgedreht wurden:
PCK 1 Pumpstation Glantzhof, Rohölpipeline Rostock-Schwedt (53.48908, 13.68757)
Schieberstation DS3 der Freundschaft-Pipeline (Druschba) (53.05791, 14.22718)
Ziviler Widerstand in Bremen, Freiburg, Leipzig und Heidelberg
In Leipzig, Bremen und Heidelberg kam es heute zu massiven BeeintrÀchtigungen des Verkehrs auf Hauptverkehrsadern und Autobahnen infolge von Widerstandsaktionen gegen den tödlichen Ausbau fossiler Brennstoffe durch die Bundesregierung.
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UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation wĂ€hlen diese nicht ignorierbare Form des Widerstands, da weder die 1,4 Millionen Menschen, die im September 2019 mit Fridays for Future auf der StraĂe waren, noch das Bundesverfassungsgericht die Bundespolitik dazu bewegen konnten, ihre oberste Pflicht zu erfĂŒllen: Das Leben der Menschen in Deutschland zu schĂŒtzen. Stattdessen wird der weitere Ausbau von Ăl, Kohle und Gas mit unseren Steuergeldern finanziert, und sogar Ălbohrungen im Nationalpark Wattenmeer werden in ErwĂ€gung gezogen.
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âIn der Nordsee nach Ăl zu bohren, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wir wissen, dass es kein neues Ăl, Kohle oder Gas mehr geben darf, wenn wir den Klimatod von hunderten Millionen Menschen noch abwenden wollen. Wer in der Nordsee nach Ăl bohrt, nimmt diese Toten bewusst in Kauf. Ich rufe alle meine Mitmenschen auf, sich diesem Verbrechen friedfertig in den Weg zu stellen. Kommt zu unseren VortrĂ€gen, Trainings und mit auf die StraĂe.â sagt Lina Schinköthe, 20, die schon in Frankfurt mit ihrer Mutter auf der StraĂe saĂ und heute in Leipzig auf dem Asphalt klebte.
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22 Menschen befanden sich heute wieder in polizeilichen MaĂnahmen; vielen wurden BuĂgelder angedroht. Zu weiteren Aktionen kam es heute auch Freiburg. Dort wurden AuszĂŒge aus dem Weltklimabericht an die Schaufenster einer Bank gekleistert, die trotz der erschreckenden RealitĂ€t, in der wir uns befinden, weiter in fossile Brennstoffe investiert.
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Sollte es im Verlauf der Woche keine LebenserklĂ€rung von GrĂŒnen-Minister Robert Habeck geben, in der er verspricht, sich fĂŒr das Leben zu entscheiden und nicht nach Nordsee-Ăl zu bohren, wird es nĂ€chsten Montag wieder zu friedlichen Blockaden und weiteren Akten des zivilen Widerstands kommen.
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In allen StĂ€dten, in denen heute Blockaden stattfanden, wird es diese und kommende Woche VortrĂ€ge geben, bei denen Teilnehmer:innen der Blockaden ĂŒber HintergrĂŒnde und Motivation fĂŒr diese informieren. Falls Sie als Vertreter:innen der Presse Interesse haben, dort mit Menschen der letzten Generation ins GesprĂ€ch zu kommen, sind Sie herzlich eingeladen. Ganz besonders hervorheben wollen wir den Vortrag mit Henning Jeschke diesen Mittwoch um 18 Uhr an der UniversitĂ€t Leipzig.
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Weiter Termine finden sie auf der Websiter unter VortrÀge: letztegeneration.de/vortraege/
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[1] fridaysforfuture.de/ruckblick-allefuersklima1/
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Blockadeorte:
Heidelberg: Bergheimer Str. Ecke YorkstraĂe (49°24’28.8″N 8°40’13.2″E)
Leipzig: Jahnallee stadteinwÀrts beim Waldplatz (Ecke Willmar-Schwabe-Str.)
Bremen: Autobahnzubringer UniversitÀt
StraĂen-Blockaden der Letzten Generation in Leipzig und Heidelberg; Blockade in Stuttgart verhindert
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Leipzig, Heidelberg, Stuttgart, 8:15 – Am heutigen Montag blockieren BĂŒrger:innen der letzten Generation erneut Verkehrswege in StĂ€dten Deutschlands und fordern ihre MitbĂŒrger:innen auf, sich an den Protesten zu beteiligen.
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âWir haben nur noch ein kurzes Zeitfenster von wenigen Jahren, um die Klimakatastrophe aufzuhalten. Wir haben einen Plan, wie wir das noch schaffen können. Hören sie sich unseren Plan an, kommen sie zu unseren VortrĂ€genâ ruft Carla Hinrichs auf, Pressesprecherin der Letzten Generation.
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Verkehrsblockaden von UnterstĂŒzer:innen der Letzten Generation fanden heute in Leipzig und Heidelberg statt; in Stuttgart wurde ein Blockadeversuch von der Polizei abgefangen. Weitere Aktionen sind fĂŒr heute geplant.
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âIch sitze heute hier auf der StraĂe, da wir mit immer weiter steigenden Emissionen immer schneller in den Klimakollaps rasen. Wir mĂŒssen damit aufhören. Daher darf es auch keine Bohrungen nach Ăl in der Nordsee gebenâ erklĂ€rt Lina Schinköthe aus Leipzig.
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âIch bin Drehbuchautor und Schauspieler, aber heute habe ich mit Sekundenkleber auf die Fahrbahn geklebt. Wir alle sind die letzten Menschen, die das unwiderrufliche Kippen unseres Klimas sowie Hunger und tödliche Hitze noch verhindern können. SchlieĂen Sie sich uns an!â appelliert RaĂșl Semmler aus Heidelberg an seine MitbĂŒrger:innen.
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Ab heute wird es Verkehrsblockaden und andere Aktionen an jedem Montag in ganz Deutschland geben. In bislang 75 geplanten VortrĂ€gen informiert die Letzte Generation MitbĂŒrger:innen ĂŒber ihre Forderung âStoppt den fossilen Wahnsinnâ und die klimawissenschaftlichen HintergrĂŒnde sowie die Ziele der Kampagne.
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Zeitgleich werden weiterhin BĂŒrger:innen der Letzten Generation wie die letzten Wochen den Ăl- und Gasfluss durch das Abdrehen von Notfallventillen zum Stoppen bringen. Die Letzte Generation fordert eine LebenserklĂ€rung von GrĂŒnen-Minister Robert Habeck, indem er verspricht, dass es keine NEUE fossile Infrastruktur geben wird, insbesondere keine neuen Ăl-Bohrungen in der Nordsee.
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Blockadeorte:
Heidelberg: Bergheimer Str. Ecke YorkstraĂe (49°24’28.8″N 8°40’13.2″E)
Leipzig: Jahnallee stadteinwÀrts beim Waldplatz (Ecke Willmar-Schwabe-Str.)
Hunderte Tonnen Ăl gestoppt â RRB Pipeline ĂŒber mehrere Stunden immer wieder abgedreht
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RRB-Pipeline, 05.05.2022 20 Uhr â 285 t Ăl kann die RRB-Pipeline zwischen Rostock und Leuna bzw. Böhlen durchschnittlich pro Stunde transportieren [1]. In einem Zeitraum von sechseinhalb Stunden haben couragierte BĂŒrger:innen heute den Ălfluss immer wieder zum Erliegen gebracht und damit den Transport von bis zu 1800 t Rohöl verhindert. Die sechs Personen betĂ€tigten die fĂŒr NotfĂ€lle, wie den Klimanotfall, vorgesehenen Absperrsysteme der Pipeline.
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Einer von ihnen war der 30-jĂ€hrige Psychologe Lars Werner aus Göttingen: âIch bin davon ĂŒberzeugt, dass die Mehrheit dieser Gesellschaft so wie ich eine bessere Zukunft will. Deswegen stelle ich mich der fossilen Zerstörung in den Weg. Herr Habeck muss jetzt eine LebenserklĂ€rung abgeben. Kein neues Ăl, Kohle oder Gas mehr. Volle Kraft voraus bei Wind und Solar.â
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Alle sechs Menschen, die heute zwischen 09:30 und 16:00 friedlich die Pipeline zudrehten, wurden vorerst in Polizeigewahrsam genommen.
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Genau Orte, an denen abgedreht wurde:
Ort 1: RRB 20 – Schieberstation bei Osterweddingen
Ort 2: RRB 12 – Schieberstation bei Gorsleben
Ort 3: RRB 21 – Schieberstation bei Schnarsleben
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[1] S.10 docplayer.org/9520889-Rohstoffpipeline-rostock-boehlen.html
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Lars Werner dreht RRB-Pipeline bei Schnarsleben ab.
Ăl-Pipeline steht still – LebenserklĂ€rung von Habeck steht weiterhin aus
RRB-Pipeline, 05.05.2022 12 Uhr – Seit heute morgen um 9 Uhr steht die RRB-Ăl-Pipeline still. Erneut haben BĂŒrgerinnen und BĂŒrger der Letzten Generation an zwei Stellen die Notfall-Absperrsysteme angesichts des Klimanotfalls aktiviert und den Ăl-Fluss gestoppt. Denn was, so fragen sie, wenn nicht die Zerstörung von Milliarden Menschenleben ist ein Notfall?
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Die Letzte Generation fordert mit ihren Störungen von der Bundesregierung, dass wir uns gegen fossile Brennstoffe und fĂŒr das Leben entscheiden. Robert Habeck soll eine LebenserklĂ€rung abgeben und erklĂ€ren: Es wird keine neue fossile Infrastruktur geben, insbesondere keine neuen Ăl-Bohrungen in der Nordsee.
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âWir befinden uns in einem Klimanotfall. Weitere fossile Infrastruktur kommt einer KriegserklĂ€rung an die pazifischen Inselstaaten gleich. Wie der PrĂ€sident des Inselstaats Palau Surangel Whipps Jr sagte: Wir könnten genauso gut Bomben auf sein Land werfen. Und trotzdem plant die Bundesregierung weiter fossile Infrastruktur auszubauen! Da mache ich nicht mehr mit!â, erklĂ€rt der Projektmanager Edmund Schultz (58) aus Braunschweig, warum er erneut friedlich das Notfallsystem der Ăl-Pipeline aktiviert hat.
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Fossile Brennstoffe zerstören. Sie finanzieren blutige Kriege und zerstören unser Klima. Sie befeuern Ăberschwemmungen, Hitzetote und den Zusammenbruch unserer Zivilisation. Trotzdem will FDP-Chef Lindner nach Ăl in der Nordsee bohren. Und der grĂŒne Wirtschaftsminister Habeck prĂŒft genau das.
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âJetzt Geld in den Ausbau dieser veralteten und zerstörerischen Technologie zu pumpen und dafĂŒr Ălplattformen im Nationalpark Wattenmeer aufzustellen ist Wahnsinn â fossiler Wahnsinn! Wir brauchen keine neue fossile Infrastruktur. Wir brauchen eine LebenserklĂ€rung der Bundesregierung: Eine ErklĂ€rung, dass sie sich FĂR den Schutz von Leben einsetzen wird statt dagegen. Ein Zeichen, dass unsere Regierung bereit ist, den ersten Schritt in die richtige Richtung zu gehen, anstatt weiterhin in die falsche zu rennen.â, erklĂ€rt Schreiner aus MĂŒnchen Lukas Popp (23), warum er sich den Protesten angeschlossen hat und heute den Ăl-Fluss stoppt.
Verfassungsbruch weiter straffrei – Hamburger Amtsgericht verurteilt Farbe an Rathaus
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Hamburg, 04.05.2022 – Henning Jeschke wurde heute vom Amtsgericht Hamburg zu einer Geldstrafe verurteilt. Im Mai 2021 schrieb er mit pinker Farbe âWasser bis zum Halsâ ans Rathaus. Im Klimanotfall setzte er sich damit fĂŒr den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ein, wĂ€hrend die Hamburger Regierung wissentlich die Ăberflutung Hamburgs durch den Meeresspiegelanstieg herbeifĂŒhrt. Heute wurde jedoch nicht das kriminelle und verfassungswidrige Handeln der Regierung vom Amtsgericht Hamburg verurteilt, sondern ein BĂŒrger, der dieses Verbrechen an der Menschheit nicht mehr schweigend hinnehmen kann.
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Henning Jeschke versuchte Jahre die Regierung ĂŒber legale und symbolisch Aktionen zum Handeln in der Klimakrise zu bewegen. Aus Verzweiflung ĂŒber das Nichthandeln der Regierung hungerte er vor der Bundestagswahl ĂŒber 27 Tage und fĂŒhrte anschlieĂend ein GesprĂ€ch mit Bundeskanzler Scholz ĂŒber den Klimanotfall.
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âWir haben alles versucht: Wir haben Petitionen geschrieben und demonstriert. Wir waren an allen Ministerien, bei den Politiker:innen vor der HaustĂŒr. Wir wurden ignoriert. Wir dĂŒrfen nicht mehr ignorierbar sein. Es braucht massiven friedlichen Widerstand, damit die Regierung FĂR statt GEGEN unser Ăberleben arbeitet!â, sagt Henning Jeschke und kĂŒndigt die DurchfĂŒhrung von weiteren störenden Aktionen mit der Letzten Generation an.
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Heute rechtfertigt das Amtsgericht Hamburg den fossilen Wahnsinn der Bundesregierung, anstatt wie der UN-StaatssekretĂ€r AntĂłnio Guterres zu erkennen: âMenschen aus der Klimabewegung werden manchmal als gefĂ€hrliche Radikale dargestellt. Doch die wirklich gefĂ€hrlichen Radikalen sind die LĂ€nder, die die Produktion fossiler Brennstoffe vorantreiben. Investitionen in neue Infrastrukturen fĂŒr fossile Brennstoffe sind moralischer und wirtschaftlicher Wahnsinn.â [1]
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Nicht nur Henning Jeschke versuchte, mit Aktionen an RathĂ€usern, in InnenstĂ€dten oder an Ministerien an die Verantwortlichen fĂŒr Deutschlands Politik zu appellieren. Allein diese Woche laufen fĂŒnf Gerichtsverfahren gegen Menschen der Letzten Generation.
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âDie Klimakrise spitzt sich immer weiter zu. Das Zeitfenster, um das Schlimmste abzuwenden, schlieĂt sich rasend schnell. Schon bei einer Erderhitzung von 1.5 Grad werden weite Teile Hamburgs ĂŒberflutet sein. Die, die eine Abkehr von diesem tödlichen Pfad fordern, werden von Gerichten als Kriminelle verurteilt.â, erklĂ€rt die ehemalige SAP-Projektmanagerin und Hamburgerin Melanie Guttmann, warum sie mit der Letzten Generation StraĂen blockiert. Sie wird am Freitag in Berlin vor Gericht stehen, da sie im Oktober 2020 einen Eingang des Verkehrsministeriums blockierte.
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âDie Gerichte mĂŒssen sich dringend die Frage stellen, wer die wahren Kriminellen sind. Sie mĂŒssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, zu entscheiden was Recht und was Unrecht ist!â, sagt Kim Schulz, der heute am Amtsgericht Augsburg wegen einer Banner-Aktion am Rathaus verurteilt wurde.
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Quellen
[1] twitter.com/antonioguterres/status/1511294073474367488?lang=de
Jetzt zweite Pipeline-Blockade in NRW an einem Tag
Deutschland, 03.05.22, 16:00 Uhr – Nachdem heute Morgen UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation bereits an drei Orten die Notfall-Absperr-Ventile von Pipelines betĂ€tigten, um den Ălfluss zu unterbrechen, wurde die RMR-Pipeline in Ratingen, Nordrhein-Westfalen, um 13:00 Uhr zum zweiten Mal heute zugedreht. RaĂșl Semmler betĂ€tigte die Spindel zur Aktivierung des Notfall-Absperr-Ventils und schmĂŒckte sie anschlieĂend mit Blumen.
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Mit diesen Akten des zivilen Widerstands fordert die Letzte Generation eine LebenserklĂ€rung von Wirtschaftsminister Robert Habeck: Es darf keinen Gelder und Genehmigungen mehr fĂŒr todbringende, fossile Projekte, wie das Bohren nach Ăl in der Nordsee, geben. Vielmehr soll das Geld in Projekte flieĂen, die die vielen, sich ĂŒberlagernden Krisen lösen statt sie weiter zu befeuern. Solar und Wind bringen UnabhĂ€ngigkeit von Diktatoren und sind der richtige Weg, unser Klima zu retten.
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âDie Blumen stehen fĂŒr Hoffnung. FĂŒr Hoffnung darauf, dass Herr Habeck eine LebenserklĂ€rung abgibt und wir uns auf den Weg machen in eine Zukunft ohne AbhĂ€ngigkeit von Diktatoren. In eine Zukunft mit Wohlstand fĂŒr die Menschen in Deutschland und nicht Horror, Tod und Mangel durch einen Klimakollaps. Solar und Wind können uns diesen Wohlstand bringen, Ăl aus der Nordsee zerstört ihn.â sagt RaĂșl Semmler, 37, Schauspieler und Drehbuchautor vor der RMR-Pipeline, durch die Erdöl-Produkte aus den Niederlanden flieĂen.
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Vergangene Woche wurden bereits zwölf Mal ĂŒber das ganze Land verteilte Pipelines zugedreht. Heute wurde an vier Stellen der Ălfluss unterbrochen. Es folgt eine Auflistung der entsprechenden Orte. Da wir uns in einem Notfall befinden, handeln wir dementsprechend und werden weitermachen. Unser Leben hĂ€ngen davon ab.
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Orte, an denen Pipelines abgedreht wurden:
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27.04.2022
1. Freundschaft 1 – 1 Schieberstation DS3 (Brandenburg)
2. MVL 1 Pipeline – SPR 1 – Schieberstation S58 Rohölpipeline Heinersdorf-Spergau 1(Sachsen-Anhalt )
3. Schw-See 10 – Schieberstation 12 Schwedt-Seefeld (abgefangen) (Brandenburg)
4. PCK 2 – Pumpstation bei Lindenhof – Rohölpipeline Rostock-Schwedt (Mecklenburg-Vorpommern)
5. RMR 10 – Pumpstation Ramersbach (Rheinland-Pfalz); zwei Mal am gleichen Tag
6. TAL S-N 6 – Pumpstation Niederambach (Bayern)
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29.04.2022
1. PCK 2 – Pumpstation bei Lindenhof – Rohölpipeline Rostock-Schwedt (Mecklenburg-Vorpommern)
2. RMR 10 – Pumpstation Ramersbach (Rheinland-Pfalz)
3. MVL 7 – SPR 1 – Schieberstation S 40 – Rohölpipeline von Schwedt nach Leuna(Sachsen-Anhalt)
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01.05.2022
1. RMR 5 – Station Schwall (Rheinland-Pfalz)
2. RMR 4 – Station Geyen (Nordrhein-Westfalen)
3. Schw-See 1 – Schieberstation 06 bei Liepe(Brandenburg)
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03.05.2022
Freundschaft 2 – Schieberstation S Lun (Brandenburg)
RRB – Schieberstation bei Barleben (Sachsen-Anhalt)
RMR 17 – Streckenschieber A 11.3 (Nordrhein-Westfalen)
RMR 2 – Station Ratingen (Nordrhein-Westfalen)
Pipeline-Blockaden gehen in die zweite Woche – Letzte Generation fordert LebenserklĂ€rung von Habeck
Deutschland, 03.05.22 12:30 Uhr – Heute morgen haben UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation an drei Orten in drei BundeslĂ€ndern den Ălfluss in mehreren Pipelines unterbrochen. Sie fordern eine LebenserklĂ€rung von GrĂŒnen-Minister Robert Habeck. Es darf keine neue fossile Infrastruktur mehr geben, insbesondere keine neuen Ăl-Bohrungen in der Nordsee.
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Die BĂŒrger:innen drehten das Notfallventil der Pipelines in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen ab und dekorierten das Handrad mit Blumen. Ihr Handeln hat einen ernsten Hintergrund: Die Menschen der Letzten Generation, viele von ihnen selbst Eltern, betĂ€tigen das Notfallventil der Pipelines, weil wir uns in einem Klimanotfall befinden! Wenn der fossile Wahnsinn nicht gestoppt wird, werden unsere Kinder in Tod gefĂŒhrt.
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âIn dem Notfall, in dem wir uns befinden, bleiben uns nur noch zwei bis drei Jahre Zeit, um einen sicheren Pfad einzuschlagen. Deshalb brauchen wir jetzt eine LebenserklĂ€rung von Minister Robert Habeck. Wenn wir uns gegen Tod und fĂŒr das Leben entscheiden, darf es kein neues Ăl, keine neue Kohle und kein neues Gas mehr geben â erklĂ€rt Miriam Meyer, 30, wĂ€hrend sie sich an das Handrad der RMR – Pipeline kettet.
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âIn der Nordsee nach Ăl zu bohren, bedeutet festhalten an einem tödlichen Kurs. Wir brauchen eine LebenserklĂ€rung von Herrn Habeck. Ein Zeichen, dass unsere Regierung bereit ist, den ersten Schritt in die richtige Richtung zu gehen, anstatt weiterhin in die falsche zu rennen.â nennt Michael Winter, 59, Biologe und Webprogrammierer seine BeweggrĂŒnde.
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Die Widerstandsaktionen, mit denen die Gruppe eine “LebenserklĂ€rungâ von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck fordert, gehen damit in die zweite Woche.
Mit der LebenserklĂ€rung fordert die Letzte Generation eine ErklĂ€rung Habecks, fossile Energien nicht weiter zu finanzieren und auszubauen, sondern mit dem massiven Ausbau von Solar- und Windenergie endlich in die Vollen zu gehen und so die Zukunft und das Ăberleben der jungen Generation zu sichern. Das wĂ€ren Investitionen in Leben, Frieden und Freiheit. Schon in der Vorwoche wurden an drei Tagen in ganz Deutschland zwölf mal Pipelines abgedreht.
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Die Bundesregierung hat sich bislang noch nicht zu dem Vorwurf geĂ€uĂert, die junge Generation durch ihre kurzsichtige Fossil-Politik wissentlich ins Verderben zu stĂŒrzen. Solange das nicht passiert, wollen Menschen der Letzten Generation weiter Pipelines abstellen.
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Genaue Orte:
Freundschaft 2-1 – Pipeline in der NĂ€he von Schwedt an der Oder, abgedreht in Lunow-Stolzenhagen, 52.93826, 14.11967
RRB-Pipeline in der NĂ€he von Magdeburg, abgedreht in Wolmirstedt, 52.22801, 11.62816
RMR-Pipeline in der NÀhe von Köln, abgedreht in Bornheim, 50.78568, 6.91744
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Miriam Meyer beim abdrehen der RMR-Pipeline in der NÀhe von Köln.
Letzte Generation setzt Pipeline-Blockaden fort – kein neues Ăl am Tag der Arbeit
Deutschland, 1. Mai 2022, 11 Uhr – Am Tag der Arbeit drehen Menschen der Letzten Generation erneut an mehreren Orten [1] Rohöl-Pipelines in Deutschland friedlich ab. Sie fordern von der Bundesregierung: âStoppt den fossilen Wahnsinn!â – eine LebenserklĂ€rung von Minister Habeck, dass es keine neue fossile Infrastruktur geben wird, insbesondere keine neuen Ăl-Bohrungen in der Nordsee.Â
Wolfgang Metzeler, Ingenieur des technischen Umweltschutz, wĂ€hrend er heute friedlich die RMR Pipeline abdreht: âUnsere Bundesregierung lĂ€sst uns mit ihrem selbstmörderischen Kurs keine Wahl. Sie weiĂ, was weitere Bohrungen in der Nordsee und der Ausbau der fossilen Infrastruktur bedeuten. Das bedeutet, dass in Zukunft Millionen Menschen an Hitze sterben, ihre Heimat verlieren oder um Essen und Wasser kĂ€mpfen mĂŒssen, auch hier in Deutschland.â
Weiter sagt er: âUnd trotzdem finanziert unsere Regierung den Bau von FlĂŒssiggas-Terminals mit Milliarden an Steuergeldern und plant neue Bohrinseln vor unseren KĂŒsten. Wir werden immer und immer wiederkommen und Pipelines in ganz Deutschland friedlich abdrehen. Wir stoppen erst, wenn die Regierung ihren fossilen Wahnsinn stoppt und eine LebenserklĂ€rung abgibt!â
Die Letzte Generation möchte sich mit ihrer Aktion am Tag der Arbeit auch mit all den ausgebeuteten Menschen solidarischen erklĂ€ren, auf deren RĂŒcken unsere Bundesregierung ihren todbringenden Kurs aufrechterhĂ€lt. Sie leiden am meisten unter den explodierenden Preisen fĂŒr Energie, Sprit und Lebensmitteln.
Schreiner Lukas Popp erklĂ€rt: âUnsere AbhĂ€ngigkeit von fossilen Brennstoffen befeuert weiterhin Putins Angriffskrieg in der Ukraine und stĂŒrzt mehr und mehr Menschen hierzulande in Energiearmut. WĂ€hrend die fossilen Konzerne rekordverdĂ€chtige Profite einfahren, haben viele hier in Deutschland die Wahl zwischen Hungern und Frieren. Wir fordern, dass sich unsere Bundesregierung endlich fĂŒr die Erneuerbaren und damit fĂŒr Frieden und bezahlbare Energie entscheidet und unsere fossile AbhĂ€ngigkeit nicht noch weiter verschĂ€rft.â
Zusammen mit ihren Begleitern betĂ€tigen Menschen der Letzten Generation heute erneut die Notfall-Ventile an mehreren Rohöl-Pipelines in Deutschland. AnschlieĂend bringen sie symbolisch einige Sonnenblumen an und ketten oder kleben sich vor Ort fest. Mit ihrem entschlossenen aber friedlichen Widerstand setzen sie sich gemeinsam fĂŒr einen Stopp aller weiteren Finanzierung und allen Ausbaus neuer fossiler Infrastruktur in Deutschland ein. Sie fordern die Bundesregierung auf, stattdessen endlich ihrer verfassungsgemĂ€Ăen Pflicht nachzukommen und unser aller Lebensgrundlagen zu schĂŒtzen. Ălbohrungen in der Nordsee sind damit unvereinbar.
[1] Orte, an denen heute Rohöl-Pipelines abgedreht werden:
Station Schwall der Pipeline RMR (50.14061, 7.54667)
Station Geyen der Pipeline RMR (50.98311, 6.79678)
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Wolfgang Metzeler dreht friedlich die Pipeline RMR in der NĂ€he von Pulheim in NRW ab.
Zweimal am gleichen Tag – Pipeline-Abdreher:innen lassen nicht locker
Deutschland, 29.04.2022, 19 Uhr – Seit heute Morgen 11:00 Uhr wurden an drei verschieden Orten [1] in Deutschland die Not-Abschaltventile von Ăl-Pipelines durch BĂŒrger:innen der Letzten Generation betĂ€tigt. Diese Notfalleinrichtungen sind zur schnellen Stilllegung der Pipelines gedacht, sollten etwa bei einem Leck Menschen und Umwelt in Gefahr geraten. Das ist auch bei der auĂer Kontrolle geratenden Klimakrise klar der Fall.
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Edmund Schulz, 58, Projektmanager, wurde heute Vormittag an der Hand verletzt, als nicht fachkundiges Personal seine angeklebte Hand vom Rad riss. Dennoch machte er sich gemeinsam mit seinem Begleiter nur wenige Stunden spĂ€ter erneut auf den Weg, um heute in Ramersbach an der gleichen Stelle trotz Platzverweises entschlossen und friedlich zum zweiten Mal das Ăl abzudrehen. In seinen eigenen Worten:
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âFossile Brennstoffe zerstören unsere Lebensgrundlagen. Ein weitere Ausbau fossiler Infrastruktur bedeutet, dass die Menschen hier in Deutschland und ĂŒberall sonst auf der Welt keine Zukunft haben. Wir fordern Herrn Habeck auf, eine ErklĂ€rung fĂŒr das Leben abzugeben und Wahnsinnprojekten wie neuen Ălbohrungen in der Nordsee eine klare Absage zu erteilen. Zukunft und Frieden liegen in Wind und Sonne!â
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Ihm und seinem Begleiter droht nun die Einzelzelle – aber sie sind beide bereit, das hinzunehmen, denn der Schrecken der Klimahölle und dem tödlichen Fossil-Kurs der Bundesregierung ist noch viel gröĂer.
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Zwei Menschen wurden schon heute Vormittag festgenommen, nachdem sie weitere Pipelines in Deutschland zugedreht hatten. Damit befanden sich zeitweise bis zu sechs BĂŒrger:innen der Letzten Generation in Gefangenschaft.
[1] Orte genau:
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PCK Pipeline von Rostock nach Schwedt; abgedreht in der NÀhe von Demmin; Rohöl v.a. aus Norwegen
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RMR Pipeline aus den Niederlanden nach Frankfurt/Ludwigshafen; abgedreht bei Ramersbach; Ăl-Produkte aus den Niederlanden
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MVL Pipeline; abgedreht bei Leuna; Rohölzufluss zum Werk in Leuna aus Russland
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Edmund Schultz dreht die Ăl-Pipeline bei Ramersbach ab.
Ălfluss unterbrochen – Pipelines zum zweiten Mal binnen einer Woche abgedreht
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Deutschland, 29.04.2022, 12:00 Uhr â Menschen der Letzten Generation haben heute um 11 Uhr erneut an mehreren Orten in Deutschland die Notfall-Ventile an Ăl-Pipelines geschlossen und so den Fluss von Ăl und Ălprodukten zum Erliegen gebracht. Friedlich und entschlossen betraten die BĂŒrger:innen Schieberstationen, um dort eigenhĂ€ndig die Vorrichtungen fĂŒr ein sicheres Abdrehen der Pipelines im Notfall zu betĂ€tigen. Danach dekorierten sie das Handrad mit mitgebrachten Sonnenblumen, wĂ€hrend sie an Ort und Stelle auf das Eintreffen der Polizei warteten.
Die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger fordern, dass sich die Bundesregierung unverzĂŒglich vom fossilen Wahnsinn lossagt und eine ErklĂ€rung verabschiedet, dass sie sich kĂŒnftig fĂŒr und nicht gegen den Schutz von Leben einsetzen wird. Eine ErklĂ€rung, dass es keine neue fossile Infrastruktur in Deutschland geben wird, insbesondere keine neuen Bohrinseln im Nationalpark Wattenmeer – eine LebenserklĂ€rung statt einer KriegserklĂ€rung an kommende Generationen.
âWir können nicht lĂ€nger warten: Entweder, die Bundesregierung gibt jetzt eine LebenserklĂ€rung ab â oder ich werde weiter friedlich Widerstand leisten, bis ich weggesperrt werde. Der fossile Wahnsinn muss aufhören!â, sagt Edmund Schulz, 58, Projektmanager, wĂ€hrend er sich am Rad festkettet: âDie Sonnenblume steht fĂŒr die Hoffnung auf eine Zukunft, in der wir nicht von wahnsinnigen Diktatoren wie Putin abhĂ€ngig sind. Eine Zukunft, in der wir nicht mit unserem Geld fossile Kriege finanzieren, und stattdessen die Friedensenergien aus Wind und Sonne nutzen.â
Fossile Brennstoffe finanzieren die Bomben auf die Ukraine. Fossile Brennstoffe vernichten Ăkosysteme. Fossile Brennstoffe fĂŒhren ganze Staaten in den Untergang. Trotzdem wollen die Koalitionsparteien neue Ăl- und Gasbohrungen in der Nordsee prĂŒfen lassen, direkt an der Grenze zum Nationalpark. [1] Diesen fossilen Wahnsinn kann auch Ernst Hörmann, 72, Rentner und ehemaliger Maschinenbau-Ingenieur nicht hinnehmen:
âIch habe heute zwischen Rostock und Schwendt mit meinen eigenen HĂ€nden die PCK 2 Pipeline abgedreht, weil wir es uns nicht leisten können, noch lĂ€nger ignoriert zu werden. Weil wir nur noch zwei bis drei Jahre Zeit haben, um eine Klimahölle zu verhindern. Fossile Brennstoffe rauben uns und unseren Kindern jegliche Zukunft.” Und weiter: âIch weiĂ, dass ich mit dieser Aktion nicht die Macht habe, das fossile Weiter-so im Alleingang zu stoppen – das schaffen wir nur gemeinsam. Deshalb lade ich die Bundesregierung und die ganze Gesellschaft ein, sich gemeinsam mit mir fĂŒr das Leben zu entscheiden. Ich stehe mit meinem Namen und mit meinem Gesicht zu dem, was ich tue.â
Schon am Mittwoch wurden bei Ăl-Pipeline-Blockaden der Letzten Generation 13 Menschen festgenommen, von denen sich 4 noch immer in Einzelgewahrsam befinden – der heutige Tag aber zeigt: friedlicher Widerstand lĂ€sst sich nicht wegsperren. Die BĂŒrger:innen der Letzten Generation wollen ihre Kampagne fortsetzen, bis es eine glaubhafte ErklĂ€rung der Regierung gibt, den fossilen Wahnsinn zu beenden.
[1]Â www.tagesspiegel.de/politik/lindner-will-mehr-nordsee-statt-putin-oel-warum-neue-oelbohrungen-in-deutschland-zur-option-werden/28159470.html
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Ernst Hörmann dreht PCK2-Pipeline zwischen Rostock und Schwendt ab.
FDP will Protest niederhalten
Hessen, 28.04.2022 – Im heutigen Innenausschuss des Hessischen Landtags hat die FDP-Fraktion einen dringlichen Berichtsantrag ĂŒber die Protestaktionen der Letzten Generation eingebracht. Sie verlangt darin eine âUnterbindungâ und âkonsequente Ahndungâ der friedlichen Protestaktionen und bringt sogar den Verfassungsschutz ins Spiel. Kein Wort verliert sie dabei ĂŒber die GrĂŒnde fĂŒr diese Proteste, und die eigenen Verantwortung fĂŒr die berechtigte Sorge eines GroĂteils der Bevölkerung vor einem vernichtenden Klimanotfall. Der Parteivorsitzende der FDP, Christian Lindner, hatte sich zuletzt sogar fĂŒr ausgeweitete Ălbohrungen in der Nordsee stark gemacht.
âIn Anbetracht des drohenden Klimakollapses muss dieser Elefant im Raum klar benannt werden: Die FDP und der Hessische Innenausschuss verschwenden, wie zuletzt schon der Bundestag, Zeit, um ĂŒber das Niederhalten der BĂŒrger:innen, die auf ihre Menschenrechte und die ihrer Kinder pochen,zu diskutieren. Zeit, die wir in dem sich schlieĂenden Zeitfenster, in welchem wir die Menschheit noch auf einen sicheren Pfad leiten können, nicht haben!â, sagt Carla Hinrichs.
âDie FDP muss erkennen, dass der Klimakollaps Milliarden Menschen das Leben kosten wird und dass jeder weitere Ausbau fossiler Infrastruktur, die den Kollaps nur befeuert, nicht mit der Verfassung vereinbar ist. Aber stattdessen meint sie, die MĂŒtter, Ingenieure und GroĂvĂ€ter der Letzten Generation seien ein Fall fĂŒr den Verfassungsschutzâ, sagt Lea Bonasera, 25, Doktorandin aus Berlin.
âWirkliche freie Demokrat:innen schauen nicht einfach tatenlos zu, wĂ€hrend gerade dieses riesige Verbrechen vorangetrieben wird. Jede:r wirklich freie Demokrat:in muss sich jetzt in friedlichem Widerstand auf Autobahnen setzen und friedlich Pipelines abdrehen, solange Herr Lindner es ernsthaft in ErwĂ€gung zieht, in unserer schönen Nordsee nach Ăl und Gas zu bohrenâ, sagt Henning Jeschke, 22, der im vergangenen November nach wochenlangem Hungerstreik ein öffentliches GesprĂ€che mit Olaf Scholz ĂŒber den Klimanotfall fĂŒhrte.
Die BĂŒrger:innen der letzten Generation hatten zuletzt deutschlandweit Pipelines abgedreht, nachdem sie in den letzten Monaten ĂŒber massive, wiederholte Autobahnblockaden bekannt geworden waren. Sie haben fĂŒr die Zukunft weiteren friedlichen Widerstand angekĂŒndigt.
Klimanotfall: bundesweit Pipelines abgedreht – Letzte Generation stoppt Ălfluss
Deutschland, 27.04.2022, 10 Uhr – BĂŒrger:innen der letzten Generation haben um 10 Uhr an mehreren Orten in Deutschland Rohöl-Pipelines abgedreht und damit den Ălfluss unterbrochen. In Zweierteams betraten sie die Notfall-Absperr-Stationen der Pipelines und aktivierten mit ihren eigenen HĂ€nden die Sperrventile, die in NotfĂ€llen ein sicheres Abdrehen des Ăl- und Gasflusses ermöglichen. Das Handrad schmĂŒckten sie mit Sonnenblumen. Einige befestigten sich mit Sekundenkleber und Ketten am Rad.Â
Im Klimanotfall richten sie sich damit konkret an den âgrĂŒnenâ Wirtschaftsminister Robert Habeck. Er muss eine ErklĂ€rung abgeben, dass es keine neuen Projekte fĂŒr fossile Infrastruktur geben wird. Insbesondere darf in der Nordsee nicht nach Ăl gebohrt werden. Zuletzt hatten der FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner und SPD Politiker:innen eine erweiterte Ăl- und Gasbohrung an der Grenze zum Nationalpark prĂŒfen wollen. Der âgrĂŒneâ Minister Habeck nahm diesen Vorschlag auf und prĂŒft dies gerade. [1]
Sie bitten um eine ErklĂ€rung FĂR statt GEGEN unser Ăberleben.
âWir befinden uns in einem Klimanotfall! Die Bundesregierung ignoriert diesen nicht nur, sie plant, ihn weiter zu befeuern. Jetzt in unserer Nordsee nach Ăl bohren zu wollen – das ist Wahnsinn, den Sie stoppen mĂŒssen, Herr Habeck!â, sagt Edmund Schulz. âIch habe heute das Notfall-Ventil der RMR Pipeline in der NĂ€he von Koblenz abgedreht. Denn was, wenn nicht die Zerstörung unseres Friedens, ist ein Notfall?âÂ
Weitere fossile Infrastruktur kommt einer KriegserklÀrung an die pazifischen Inselstaaten gleich. Wie der PrÀsident des Inselstaats Palau, Surangel Whipps Jr, beim COP26 sagte: Wir könnten genauso gut Bomben auf sein Land werfen. [2]
âIch mache da nicht mehr mit! Dies ist ein Notfall und es ist meine moralische Pflicht dementsprechend zu handeln. Ich stehe mit meinem Namen und Gesicht dazu. Die Regierung hat es jetzt in der Hand: Entweder sie gibt eine LebenserklĂ€rung ab und stoppt diesen fossilen Wahnsinn oder sie sperrt mich wegâ, sagt Jakob Bayer, 27 Jahre, der wegen des Klimanotstandes seine Ausbildung zum Zimmermann abgebrochen hat.
Die BĂŒrger:innen der letzten Generation kĂŒndigen an, weiter alle Mittel des friedlichen zivilen Widerstands zu nutzen, sollte die Regierung nicht glaubwĂŒrdig erklĂ€ren, den fossilen Wahnsinn zu stoppen.
In den letzten beiden Wochen wurden in Frankfurt 230 Menschen festgenommen, als sie mit StraĂenblockaden ein Ende der Finanzierung neuer, ĂŒberflĂŒssiger Ălbohrinseln forderten.
RMR-Pipeline nahe Koblenz/Bonn mit Produkten vom Ăl aus der Niederlande
SAP-Projektmanagerin fĂŒr Klimaprotest in Gefangenschaft â Jesuiten in Zentraleuropa sprechen ihren Beistand aus
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Frankfurt, 23.04.22 â Viele von uns genieĂen gerade ihr wohlverdientes Wochenende. Anderes Melanie Guttmann. Sie sitzt gerade in einer Einzelzelle in Frankfurt, weil sie das tödliche Versagen der Bundesregierung nicht lĂ€nger hinnehmen kann und als Teil der Letzten Generation Autobahnen blockiert hat. Warum sie sich hinter Schloss und Riegel trotzdem freier fĂŒhlt als drauĂen lesen sie hier:
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Ihr Leben lang war Melanie davon ĂŒberzeugt, dass es fĂŒr ihre Zukunft das Beste sei, eine gute Ausbildung zu machen und damit einen gut bezahlten Job zu finden. Mit Anfang 20 war sie Projektmanagerin bei SAP, dem gröĂten europĂ€ischen Softwareunternehmen – ihr Traum hatte sich erfĂŒllt. Aber als sie die Gefahr realisierte, in der sich unsere Gesellschaft durch die Klimakrise befindet, stellt sich ihre Welt auf den Kopf. Sie gab ihren sicheren Job auf, um entschlossenen Widerstand gegen den tödlichen Kurs der Regierung zu organisieren.
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âWenn ich die wissenschaftlichen Warnungen ernst nehme, dann muss ich auch die Konsequenzen daraus ziehen und mich dem tödlichen Kurs Regierung in den Weg setzen. Wir haben nur noch 2-3 Jahre Zeit fĂŒr einen Kurswechsel. Und was wĂ€re die Alternative? Zu warten, bis wir die Klima-Kipppunkte ĂŒberschreiten? Zu warten, bis wir den sozialen Kollaps erleben? Zu warten, bis meinen Familie Hunger leidet? Ich lasse mich von Einzelzellen, Handschellen und Geldstrafen nicht kleinkriegen. Ich lasse mich nicht davon abhalten, mich fĂŒr das Richtige einzusetzen. Und deshalb werde ich mich in dieser Einzelzelle auch freier fĂŒhlen, als wenn ich mich hier drauĂen einschĂŒchtern und von meinen Protesten abhalten lieĂe.â, sagt Melanie Guttmann in einem auf Twitter veröffentlichten Video, aufgenommen am Tag vor ihrer Festnahme.
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Immer mehr Teile der Zivilgesellschaft stehen mutigen Menschen wie Melanie Guttmann zur Seite. Erst gestern blockierten Wissenschaftler:innen in Frankfurt eine Hauptverkehrsader, wÀhrend sich fast zeitgleich die Jesuiten zu Wort meldeten:
âDie Klimakrise ist eine existentielle Krise, die unsere Lebensgrundlagen und damit die Möglichkeit gesellschaftlichen Wohlstandes schlechthin bedroht.â, heiĂt es in einer Presseaussendung. Daher unterstĂŒtzen die Jesuiten in Zentraleuropa das Engagement der Klimabewegung wie das der Letzten Generation, als deren Vertreterin Lea Bonasera erst kĂŒrzlich als Vortragende zum Jahrestreffen eingeladen war.
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âEs kann Zeiten geben, in denen gewaltfreier ziviler Ungehorsam oder ziviler Widerstand nötig ist, um eine BeschĂ€ftigung mit dringenden Fragen unĂŒbersehbar und unignorierbar zu machen.â, lĂ€sst sich Jesuit und Dieb Jörg Alt zitieren, der mit seiner Essen-Retten-Aktion Ende letzten Jahres fĂŒr Aufsehen sorgte.
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Sechs Tage werden Melanie Guttmann und sechs weitere Menschen in Einzelzellen verbringen. An ihrer Entschlossenheit, das Richtige zu tun, Ă€ndert das nichts. Weitere werden aufstehen und denen Beistand leisten, die versuchen, dieses vielleicht letzte Kapitel dieser Zivilisation noch zum Guten zu wenden. Auch Sie als Vertreter:innen der Medien haben daran entscheidenden Anteil. Sagen Sie den Menschen die Wahrheit, berichten Sie die wissenschaftlichen Fakten und schauen Sie den MĂ€chtigen auf die Finger! Wir wĂŒnschen ein erholsames Wochenende.
Wissenschaftler:inne weggesperrt – Regierung leugnet tödliche Fakten
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Frankfurt, 22.04.22, 14 Uhr – Vier Wissenschaftler:innen sind heute Morgen wĂ€hrend ihres friedlichen Protests von der Polizei festgenommen worden. Sie hatten mit weiteren Kollegen die UntermainbrĂŒcke blockiert und sich auf der Fahrbahn festgeklebt. Damit stellten sie sich hinter die Forderung der Letzten Generation: âStoppt den fossilen Wahnsinn!â
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Prof. Dr. Niko Froitzheim, Geologe an der Uni Bonn, wĂ€hrend er auf der StraĂe saĂ:
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âDer Menschheit lĂ€uft die Zeit davon, um einen Ă€hnlichen Klimakollaps wie das Massenaussterben am Ende des Perms zu verhindern. Damals sind ca. 90 Prozent aller Arten auf der Erde ausgestorben. Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie die Regierung die wissenschaftlichen Fakten ignoriert, weiter fossile Infrastruktur ausbaut und damit die Zukunft der menschlichen Zivilisation zerstört.â
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Und weiter sagte er: âDiese Bundesregierung lĂŒgt uns alle an, genau wie UN-Chef Antonio Guterres vor Kurzem gesagt hat. Das Ziel, erst 2045 klimaneutral zu werden, ist nachweislich unvereinbar mit dem Pariser Abkommen. Und trotzdem spricht die Regierung weiterhin vom 1,5-Grad-Pfad, den sie beschreiten möchte.â
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Kyle Topfer, Umweltwissenschaftler aus Australien, sagte bei seiner Festnahme: âWir sind heute nicht zum SpaĂ hier, es geht um Leben und Tod. Anstatt auf die Warnungen der Wissenschaft zu hören, lĂ€sst die Bundesregierung uns Wissenschaftler:innen festnehmen. Sie baut die fossile Infrastruktur weiter aus, obwohl die Internationale Energieagentur bereits letztes Jahr gewarnt hat: ,Wenn die Regierungen die Klimakrise ernst nehmen, dann darf es
keine neuen Investitionen in Ăl, Gas und Kohle geben, und zwar ab sofort – ab diesem
Jahr.â[1] â
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Was muss noch passieren, damit die Regierung endlich von ihrem fossilen Wahnsinn ablĂ€sst und ihre verfassungsmĂ€Ăige Pflicht erfĂŒllt? Wissenschaftler:innen warnen seit mehreren Jahrzehnten vor den todbringenden Auswirkungen der Klimakrise. Sie sind nicht bereit, den zerstörerischen Kurs unserer Bundesregierung lĂ€nger hinzunehmen und leisten dagegen friedlichen Widerstand. Doch anstatt auf die Wissenschaft und auf die Stimme der einfachen BĂŒrger:innen zu hören, lĂ€sst die Regierung diese reihenweise festnehmen. Damit lĂ€sst sie uns keine Wahl, die Verzweiflung der Menschen geht mittlerweile so weit, dass sie nun auch direkt fossile Infrastruktur blockieren werden. Damit wollen sie sich und ihren Kindern noch eine letzte Chance auf eine lebenswerte Zukunft in Frieden und Sicherheit bewahren.
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Quellen
[1]
https://www.theguardian.com/environment/2021/may/18/no-new-investment-in-fossil-fuels-demands-top-energy-economist (18.05.2021)
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Wissenschaftler:innen blockieren UntermainbrĂŒcke in SolidaritĂ€t mit Letzter Generation
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Frankfurt, 22.04.2022 – Zehn Wissenschaftler:innen blockieren seit heute Morgen 7:30 Uhr die UntermainbrĂŒcke in Frankfurt. Sie leisten zivilen Widerstand gegen das todbringende Weiter-so der Bundesregierung und solidarisieren sich mit den Menschen der Letzten Generation.
Hinter der Forderung der Letzten Generation, jeglichen Aus- und Neubau fossiler Infrastruktur fĂŒr Ăl, Gas und Kohle sofort zu stoppen, stehen zahlreiche namhafte Wissenschaftler:innen. So zum Beispiel Fatih Birol, Vorsitzender der Internationalen Energieagentur. Auch UN-GeneralsekretĂ€r Antonio Guterres erklĂ€rte bei Veröffentlichung des Weltklimarats-Berichts Anfang des Monats: âInvestitionen in neue Infrastruktur fĂŒr fossile Brennstoffe sind moralischer und wirtschaftlicher Wahnsinn.â[1]
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Die Wissenschaftler:innen von Scientist Rebellion haben ihre Verantwortung erkannt:
âWissenschaftler:innen warnen seit Jahrzehnten vor den katastrophalen Folgen weiterer Investitionen in fossile Brennstoffe. Und was macht die Regierung? Sie versichert neue fossile Projekte und subventioniert weiter fossile Unternehmen. Sie verheimlicht der Bevölkerung den tödlichen Ernst der Klimakrise und kriminalisiert friedlichen, lebensnotwendigen Protest. Das dĂŒrfen wir nicht lĂ€nger hinnehmen!â, erklĂ€rt der Geologe Prof. Dr. Nikolaus Froitzheim: âJetzt ist der Zeitpunkt gekommen, unsere Verantwortung wahrzunehmen. Wir als Wissenschaftler:innen mĂŒssen vom Warnen ins Handeln kommen und den mutigen Menschen der Letzten Generation im friedlichen Widerstand beistehen.â
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Der Umweltwissenschaftler Kyle Topfer erklĂ€rt, warum er sich friedlich an die StraĂe geklebt hat, um den Verkehr zu stoppen: âWir haben alle legalen Methoden ausgeschöpft. Die Regierung hört selbst auf uns Wissenschaftler nicht. Sie finanziert weiter den fossilen Wahnsinn, und bricht so den Gesellschaftsvertrag. Die Geschichte hat aber gezeigt: Friedlicher ziviler Widerstand funktioniert. Er ist die beste Chance, die wir haben, um die Regierung an ihre verfassungsmĂ€Ăigen Pflichten zu erinnern und so eine Klimahölle zu verhindern. Auch wir Wissenschaftler mĂŒssen dies nutzen.â
Quellen:
[1] twitter.com/antonioguterres/status/1511294073474367488
www.un.org/press/en/2022/sgsm21228.doc.htm
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Erneut tagelang Einzelzelle fĂŒr Mutter und Tochter – weil sie friedlich fĂŒr ihre Zukunft aufstehenÂ
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Frankfurt, 21.04.2022 – Zum zweiten Mal innerhalb der letzten Woche wurde Solvig Schinköthe (42) zusammen mit ihrer Ă€ltesten Tochter Lina Schinköthe (20) bei Autobahnblockaden gegen den âFossilen Wahnsinnâ der Bundesregierung festgenommen. Sie hatten erneut gegen die Entscheidung der Regierung Widerstand geleistet, weiter fossile Infrastruktur auszubauen. Die vierfache Mutter und ihre Tochter werden nun bis zu sechs Tage in Einzelzellen verbringen, um âGefahren von der Ăffentlichkeitâ abzuwenden.
âIch habe Angst davor, sechs Tage von meinen Kindern getrennt zu sein und nicht fĂŒr sie da sein zu können. Aber ich ĂŒberwinde meine Angst und fasse all meinen Mut als Mutter zusammen, weil ich jetzt handeln muss, um noch viel gröĂeres Unheil von ihnen abzuwenden. Denn die Regierung pumpt weiterhin Milliarden in fossile Brennstoffe und zerstört damit wissentlich die Lebensgrundlage meiner Kinder.â, erklĂ€rt Solvig Schinköthe, bevor sie erneut abgefĂŒhrt wird.Â
Ihre Tochter Lina ergĂ€nzt: âDie Bundesregierung sperrt meine Mutter und mich weg, um âGefahren von der Ăffentlichkeitâ abzuwenden. Doch sie sollte sich fragen, was die wirkliche Gefahr fĂŒr unsere Gesellschaft ist: Eine Politik, deren verbrecherisches Handeln eine 3 Grad heiĂere Welt bedeuten wird. Das ist eine Welt, in der Gewalt und der Kampf um das tĂ€gliche Brot Alltag sein werden. Oder Menschen, die gegen diesen fossilen Wahnsinn aufstehen.â
Diese mutigen Menschen fordern einen sofortigen Stopp des Neu- und Ausbaus fossiler Infrastruktur und der Finanzierung von fossilem Ăl, Gas und Kohle. Die Bundesregierung dagegen will weitere Bohrungen nahe dem Nationalpark Wattenmeer in der Nordsee erlauben und finanziert mit Milliarden neue FlĂŒssiggas-Terminals. Sie finanziert damit wissentlich die Zerstörung der Lebensgrundlagen der jungen Generation hier in Deutschland und ĂŒberall auf der Welt . Die Bundesregierung muss endlich von diesem tödlichen Weiter-so abkommen und sich an das Grundgesetz halten.
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Immer neue Menschen schlieĂen sich Letzter Generation an – Autobahnblockaden trotz tagelanger Einzelhaft
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Frankfurt, 21.04.2022, 7:30 Uhr – Den sechsten Tag innerhalb von zwei Wochen blockieren Menschen der Letzten Generation Autobahnen und BundesstraĂen in Frankfurt. Immer neue Menschen schlieĂen sich den StraĂensperren trotz der hohen Repressionen seitens der Polizei an. Auch gestern wurden erneut 11 Menschen in Haft genommen, gröĂtenteils bis kommenden Montag! Dennoch stellen sich immer mehr hinter die Forderung an die Bundesregierung, alle weitere UnterstĂŒtzung fossiler Infrastruktur umgehend einzustellen.
âViele von uns sitzen heute zum ersten Mal auf der StraĂe. Wir sind nicht bereit, lĂ€nger tatenlos zuzuschauen, wie friedliche Menschen tagelang eingesperrt werden. Und das nur, weil sie sich dem fossilen Wahnsinn unserer Regierung in den Weg stellen.â, so Johanna Maxl, wĂ€hrend sie selbst auf der StraĂe sitzt.
âImmer mehr Menschen werden mit uns aufstehen, solange die Regierung weiter aktiv in den Zusammenbruch unseres Klimas investiert. Wir sind fest entschlossen, auch wenn uns die Polizei heute wieder fĂŒr mehrere Tage in Einzelhaft steckt. Die Zeit alleine in der Zelle ist nichts im Vergleich zu Kriegen, Hunger und Verzweiflung, die uns aufgrund der Klimakatastrophe erwarten!â, so Johanna weiter.
Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation: âUnsere Bundesregierung investiert weiterhin Milliarden in den Ausbau fossiler Infrastruktur und damit in die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Wir sind nicht bereit, dieses Unrecht lĂ€nger hinzunehmen und fordern unsere Regierung dazu auf, sich endlich an unsere Verfassung zu halten. Sie darf diesen fossilen Wahnsinn nicht lĂ€nger auch noch mit unseren Steuergeldern befeuern.â
Elfmal verlĂ€ngerter Gewahrsam fĂŒr Letzte Generation â junge Frau insgesamt 13 Tage Haft in zwei Wochen
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Frankfurt, 20.04.2022 â Nach erneuten StraĂenblockaden fĂŒr einen Ausbau-Stopp fossiler Infrastruktur wurde fĂŒr elf Menschen der Letzten Generation ein verlĂ€ngerter Polizeigewahrsam richterlich angeordnet â fĂŒr acht davon bis Montagabend, d.h. insgesamt sechs Tage lang.
Nach den verlĂ€ngerten Gewahrsamnahmen fĂŒr ca. 30 Personen ĂŒber Ostern war den engagierten Menschen der Letzten Generation bewusst, dass ihnen mehrere Tage in Einzelzellen drohen könnten, sollten sie sich erneut friedlich auf Autobahnen setzen. Dennoch taten sie genau das heute Morgen in Frankfurt â darunter AimĂ©e van Baalen.
âIch habe Angst vor der Einsamkeit in der Zelle. Ich will nicht schon wieder tagelang eingesperrt sein. Doch meine Angst vor dem Klimakollaps ist gröĂer. Die Regierung befeuert diesen bewusst. Dagegen muss ich aufstehen und fĂŒr die Zukunft meiner Generation kĂ€mpfen. Auch wenn das heiĂt, dass ich erneut eingesperrt werde.â, erklĂ€rte van Baalen, bevor sie abgefĂŒhrt wurde.
Nach den angeordneten sechs Tagen wird van Baalen insgesamt 13 der letzten 14 Tage in Einzelgewahrsam verbracht haben. Sie fordert die Bundesregierung auf, kein weiteres Geld in zerstörerische fossile Brennstoffe zu investieren und sich stattdessen mit Investitionen in erneuerbare Energien fĂŒr unser aller Ăberleben einzusetzen.
250 Verhaftungen an sechs Tagen – Widerstand gegen Bundesregierung wĂ€chst
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Frankfurt, 20.04.2022 – Seit Montag, den 10.04 , kam es im Rahmen der Widerstandsaktionen der Letzten Generation zu ĂŒber 250 Festnahmen. Menschen, die mitten im Leben stehen, sehen sich gezwungen, Familie, Kinder, Ausbildung und Beruf hinten anzustellen, weil die Bundesregierung aktiv weiter fossiles Ăl, Kohle und Gas ausbaut. Und das obwohl klar ist, dass sie damit Wohlstand und Leben der heranwachsenden Generation aktiv zerstört und die Verbrechen von Diktatoren finanziert.
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Bei den Widerstandsaktionen am Jahresanfang kam es in sechs Wochen zu 250 Festnahmen. Diese Anzahl ist jetzt schon nach sechs Tagen ĂŒbertroffen Das zeigt Eindeutig: Mehr und mehr Menschen stehen hinter der Forderung nach einem Stopp neuer fossiler Projekte. Ab kommender Woche wird die Letzte Generation die friedlichen Störungen auf fossile Infrastruktur ausweiten und Pipelines abdrehen. Auch ein âMarsch des kriminellen FĂŒhrungsverzichtsâ ist bereits angekĂŒndigt.
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âDie Bundesregierung muss endlich den lĂ€ngst ĂŒberfĂ€lligen Schritt gehen und allen Ausbau von fossiler Infrastruktur stoppen. Das fordern Wisschenschaftler, der Chef der Vereinten Nationen Antonio Guterres und der Chef der Internationalen Energieagentur schon seit Jahren. Jetzt noch zu der bereits existierenden Infrastruktur fĂŒr fossile Brennstoffe neue dazu zu bauen, wie FlĂŒssiggas-Terminals oder Ălbohrungen in der Nordsee, ist die Unterschrift auf dem Todesurteil fĂŒr hunderte Millionen Menschenâ, sagt Aimee van Baalen, die Ostern in einer Einzelzelle verbracht hat, bevor sie heute erneut verhaftet wurde.
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âKalte ZellenwĂ€nde, die Einsamkeit und das Getrennt sein von Familie und Freunden wirken verschwindend gering gegenĂŒber dem Horror, der uns droht, wenn die Bundesregierung in diesem historischen Moment weiter versagt. Das verstehen immer mehr Menschen, der Widerstand wird weiter wachsen!â so Aimee weiter.
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Auch heute sind Aimee und knapp 40 weitere Menschen verhaftet und eingesperrt worden. Wie lange sie in ihrer Zelle ausharren werden mĂŒssen, ist zur Stunde noch unklar. Auch eine völlig unbeteiligte Person wurde heute Morgen von der Polizei festgenommen und wird seit mehreren Stunden auf dem PolizeiprĂ€sidium festgehalten.
Zweite Woche Autobahnblockaden – Letzte Generation nach Einzelzellen ĂŒber Ostern erneut auf Frankfurts StraĂen
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Frankfurt, 20.04.22Â – Die zweite Woche in Folge blockiert die Letzte Generation in Frankfurt am Main Autobahnen und Hauptverkehrsadern. Nachdem ĂŒber 30 Menschen die Osterfeiertage hinter Gittern anstatt bei ihren Familien verbracht haben, blockieren die gleichen Menschen zusammen mit weiteren BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern heute Morgen abermals die groĂen Autobahnen in Frankfurt und riskieren damit ihre erneute Festnahme. Sie fordern von der Bundesregierung einen Stopp aller staatlichen UnterstĂŒtzung neuer fossiler Infrastruktur fĂŒr Ăl, Gas und Kohle.
âIch habe Ostern in einer Einzelzelle verbracht â das waren harte fĂŒnf Tage. Trotzdem bin ich entschlossen, weiter zivilen Widerstand zu leisten, auch wenn die Polizei uns noch lĂ€nger wegsperrt – und ich bin damit nicht die Einzige. Die Zeit alleine in der Zelle ist nichts im Vergleich zu Kriegen, Hunger und Verzweiflung, die uns aufgrund der Klimakatastrophe erwarten! Die Regierung muss jetzt handeln.â sagt Aimee van Baalen, die in Frankfurt insgesamt bereits sieben Tage in Polizeigewahrsam verbrachte und heute wieder auf der StraĂe sitzt.
Weiter sagt sie: âWir werden immer mehr Menschen, die zivilen Widerstand leisten, weil unsere Regierung die Klimakrise wissentlich mit Milliarden an Investitionen in fossile Brennstoffe befeuert. Damit bricht sie ihre verfassungsmĂ€Ăige Pflicht, unser Leben zu erhalten und finanziert Diktatoren in aller Welt. Wir sind nicht lĂ€nger bereit, dieses Unrecht hinzunehmen, und werden so lange wiederkommen, bis unsere Regierung ihrer Verantwortung gerecht wird.â
Gestern brachen Menschen der Letzten Generation vor dem Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin die StraĂe auf und verlegten eine Pipeline mit der Aufschrift âQatar-Streamâ. Damit protestierten sie gegen die PlĂ€ne unserer Regierung, weiterhin Ăl und Gas von Diktaturen wie Qatar zu kaufen, anstatt auf die Friedensenergien aus Sonne und Wind zu setzen.
Der Psychologe Lars Werner, bei der Aktion am Wirtschaftsministerium beteiligt, sagte: âDie fossilen Brennstoffe zerstören uns. Sie zerstören meine Hoffnung. Sie zerstören unsere Gesellschaft. Ab kommender Woche werden wir deshalb die Pipelines von Ăl und Gas friedlich abdrehen, um uns mit unseren Körpern diesem fossilen Wahnsinn in den Weg zu stellen.â
Die Letzte Generation betont, die Bundesregierung könne kommende Störungen jederzeit verhindern. DafĂŒr mĂŒsse sie lediglich glaubhaft zusichern, keine neue fossile Infrastruktur mehr zu unterstĂŒtzen, und so das Lebensrecht zukĂŒnftiger Generationen endlich anzuerkennen.
Berlin, 19.04.2022, 11 Uhr – Menschen der Letzten Generation installierten heute Morgen die Pipeline âKatar-Streamâ in das GebĂ€ude des Wirtschaftsministeriums von Minister Habeck. Sie trugen Bauarbeiter:innenhelme, sperrten die StraĂe ab und fingen an, Gehwegplatten auszuhebeln, um Rohre von âKatar-Streamâ zu verlegen. ZusĂ€tzlich wurde die Fassade mit âNordseeölâ beschmiert, um auf die zerstörerischen PlĂ€ne der Bundesregierung, in der Nordsee nach noch mehr Ăl zu bohren, aufmerksam zu machen.
Schon letzte Woche hatten Menschen unter dem Motto âStoppt den fossilen Wahnsinnâ friedlich Autobahnen in Frankfurt blockiert und an Banken den fossilen Wahnsinn mit Fake-Ăl symbolisch sichtbar gemacht. Dabei kam es zu ĂŒber 200 Festnahmen in nur vier Tagen. 30 Menschen verbrachten fĂŒnf Tage in Einzelzellen.
Erst gestern wurden Menschen aus den Einzelzellen entlassen und schon heute stellen sie sich erneut dem fossilen Wahnsinn in den Weg:
âFossile Brennstoffe vernichten unser Klima. Milliarden Menschen werden die nĂ€chsten Jahrzehnte in Armut stĂŒrzen, unsere Gesellschaft wird zusammenbrechen. Gewalt wird alltĂ€glich werden, ĂŒber die Runden zu kommen ein Kampf. Und was macht die Regierung? Sie pumpt mehr Geld in den Ausbau von neuer fossiler Infrastruktur? Das ist fossiler Wahnsinn! Ich kann da nicht lĂ€nger zuschauen. JETZT ist die Zeit, dagegen aufzustehen und in den friedlichen zivilen Widerstand zu gehen!â, erklĂ€rt der Psychologe Lars Werner.Â
Anstatt das die Bundesregierung jetzt massiv in erneuerbare Energien als Friedensprojekt investiert, prĂŒft sie Bohrungen nach Ăl und Gas in der Nordsee. Sie unterstĂŒtzt neue LNG-Terminals mit 3 Milliarden Euro [1] und bettelt um Ăl bei dem menschenrechtsverachtenden Regime in Katar.
âDas ist die Scholz-Antwort auf den schrecklichen Krieg Russlands gegen die Ukraine? Ein Lieferantenwechsel? Scholz muss endlich verstehen: Gas aus Katar ist nicht besser, denn an Erdöl und Erdgas klebt Blut. Gas, Ăl und Kohle werden unsere Gesellschaft zerstören. Wir mĂŒssen diesen fossilen Weg beenden und endlich auf Solar- und Windkraft setzen.â entrĂŒstet sich Lars Werner, wĂ€hrend er die StraĂe vor dem Wirtschaftsministerium aufhackt.Â
Die Letzte Generation fordert von der deutschen Regierung die sofortige Einstellung von UnterstĂŒtzung, Finanzierung und Ausbau von Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und Gas weltweit.
Quellen
[1] https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energie-finanzminister-lindner-bewilligt-drei-milliarden-euro-fuer-schwimmende-lng-terminals/28256516.html
Sehr geehrte Bundesregierung,
wir finden es schade, dass Sie auf unser dringendes Anliegen, unser Ăberleben und das Bestehen der Zivilisation zu schĂŒtzen, in unserem letzten Brief vom 30. MĂ€rz 2022 nicht reagiert haben.Â
Fossile Brennstoffe fĂŒhren uns in Hungersnöte, Krieg und Vernichtung, weitere Infrastruktur fĂŒr diese zu bauen, ist Wahnsinn. Uns ist, nicht zuletzt von den Wissenschaftlern des IPCC bestĂ€tigt, bewusst: Dieser fossile Wahnsinn muss gestoppt werden. Deswegen werden wir unseren friedlichen, zivilen Widerstand entschlossen fortfĂŒhren. WĂ€hrend tausende Menschen in der Ukraine durch die von uns finanzierten Bomben getötet werden und weltweit Menschen an Hunger und in Extremwetterereignissen sterben, können wir als BĂŒrger:innen eines der wirtschaftlich stĂ€rksten und damit einem Land mit historischer Verantwortung, nicht zusehen. Die MaĂnahmen Ihrerseits gegen uns werden immer stĂ€rker, zuletzt mussten ĂŒber dreiĂig Menschen fĂŒnf Tage ĂŒber Ostern in Gefangenschaft verbringen, doch das hĂ€lt uns nicht auf, uns fĂŒr das Richtige einzusetzen.Â
Ab kommender Woche werden wir die Pipelines von Ăl und Gas, die durch unser Land flieĂen, friedlich abdrehen, um uns mit unseren Körpern und mit Namen und Gesicht dem fossilen Wahnsinn in den Weg zu stellen. Um unsere mehrwöchigen Proteste auf den StraĂen Berlins und nun in Frankfurt im Herzen der Finanzierung des fossilen Wahnsinns zu unterstĂŒtzen, weiten wir unseren Protest auf fossile Infrastruktur aus. Wir tun dies, da leider von Ihrer Seite kein Stopp der Zerstörung geplant, dieser aber zwingend notwendig ist, sollte die junge Generation eine Ăberlebenschance haben. Dabei stehen wir mit unserem Namen und Gesicht voll und ganz fĂŒr die Konsequenzen ein. Wir gehen absolut gewaltfrei und friedlich vor, denn es ist uns ein hohes Anliegen, keine Menschen zu gefĂ€hrden oder gar zu verletzen.Â
An diesen Orten wird die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen durch den fossilen Wahnsinn sichtbar. Die Ăffentlichkeit mag denken, dass es sich bei den Pipelines um Privateigentum handelt, aber das ist nur eine TĂ€uschung. TatsĂ€chlich steht der dortige Fluss von Ăl und Gas unter staatlichem Schutz und wird von Ihnen befeuert. Kein Ăl oder Gas könnte ohne Ihre Genehmigung und Ihre UnterstĂŒtzung flieĂen. Diese Zerstörung muss gestoppt werden. Durch Sie â oder durch uns.Â
Es gibt zwei Wege fĂŒr Sie, auf unsere Proteste zu reagieren: (1) eine öffentliche AnkĂŒndigung, den fossilen Wahnsinn zu stoppen â eine Zusicherung, dass sie allen Ausbau und die Finanzierung von zukĂŒnftiger fossiler Infrastruktur stoppen â oder (2) uns einzusperren. Wir möchten erneut betonen: sobald Sie in GesprĂ€chen versichern, dass Sie allen Ausbau und Finanzierung von zukĂŒnftiger fossiler Infrastruktur stoppen, werden wir die Unterbrechung ruhen lassen. Falls sich Vereinbarungen als leere Versprechungen herausstellen sollten, werden wir wiederkommen, bis das Notwendige erreicht ist.Â
In dringender Aufforderung,Â
Die BĂŒrger:innen der Letzten Generation
GroĂe SolidaritĂ€t mit Gefangenen – Ăkonom Niko Paech rechtfertigt Aufstand
Frankfurt, 17.04.2022 – 28 engagierte BĂŒrger:innen sind weiterhin seit Donnerstag in Einzelzellen eingesperrt, weil sie sich fĂŒr den Erhalt der Demokratie und unser aller Zukunft einsetzen.
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Die Empörung ĂŒber das Einsperren engagierter BĂŒrger:innen ĂŒber die Ostertage ist enorm. Hunderte Briefe wurden in SolidaritĂ€t fĂŒr die Menschen geschrieben, die sich unter Einsatz ihrer Freiheit gegen die unwiederbringliche Zerstörung einsetzen, die fossile Brennstoffe in der Welt anrichten. Die Polizei reichte diese SolidaritĂ€tsschreiben teilweise nicht weiter.
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Der Rechtsanwalt Mathis Bönte findet die Reaktion des Amtsgerichtes ĂŒberzogen:
âIch habe den Eindruck, die Polizei und das Amtsgericht sperren die Menschen vor allem zur Abschreckung ein. Das hat mit dem Rechtsstaatsprinzip wenig zu tun.â
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Niko Paech, fĂŒhrender Post-Wachstum-Ăkonom, verteidigte gestern die Aktionen der Letzten Generation und erklĂ€rte sich solidarisch:
âDie Letzte Generation nimmt nur eine gesellschaftliche Mehrheit beim Wort, die fortwĂ€hrend Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung einfordert, aber ihrer eigenen Bekundung zuwider handelt. Eine Aufdeckung dieser Mischung aus RealitĂ€tsverlust und kulturprĂ€gender Heuchelei ist historisch unvermeidbar.
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Wenn nichts anderes mehr hilft, ist ein Aufstand der sich dem Zerstörungsprozess Verweigernden und konfrontativ Handelnden die letzte Chance auf ein Ăberlebensprogramm.
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Deshalb erklĂ€re ich mich solidarisch mit der Letzten Generation.â
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Die BĂŒrger:innen der Letzten Generation kĂŒndigten weitere Aktionen gegen den Ausbau fossiler Infrastruktur an. Denn âsolange die Regierung die Klimakatastrophe bewusst befeuert mĂŒssen Menschen friedlich Widerstand leisten.â
Eine Osterbotschaft der anderen Art
âEs besteht noch Hoffnung und es bleibt noch Zeit, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, aber nur, wenn schnell und energisch gehandelt wird.â
-Papst Franziskus
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Zwanzig besorgte BĂŒrger:innen der Letzten Generation haben heute am Karfreitag mit einem groĂen Holzkreuz vor dem Dom in Frankfurt GlĂ€ubige dazu aufgerufen, als Christen friedlichen Widerstand zu leisten angesichts des groĂen Unrechts der Klimakrise. Die Menschen standen mit einem groĂen Holzkreuz und Plakaten still am Eingang der Kirche, als die KirchgĂ€nger:innen zum Karfreitags-Gottesdienst kamen. An das Kreuz nagelte ein neunjĂ€hriges Kind eine Erdkugel und ĂŒbergoss sie mit Kunstblut. Auf den Plakaten standen SprĂŒche wie: âDie Schöpfung liegt im Sterben. Wir sind entschlossen. Bist du es auch?â 33 weitere BĂŒrger:innen der Letzten Generation konnten nicht an der Aktion teilnehmen, weil sie wegen friedlicher Proteste bis zum Ostermontag in Polizeigewahrsam verbringen mĂŒssen.
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âDer Klimawandel ist eine Katastrophe mit Ansage, die ignoriert und verdrĂ€ngt wird – so wie es der Karfreitag damals fĂŒr uns Christen war. Die Wissenschaft ist sich einig: Handeln wir jetzt nicht umgehend und energisch, dann droht das Ende der uns vertrauten Welt,â so Jesuitenpater Jörg Alt aus NĂŒrnberg.
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Weiter sagt er: âWir Christen haben in Zeiten von Krisen eine besondere Verantwortung, weil wir seit Ostern eine besondere Hoffnung haben: NĂ€mlich dass Gott selbst immer wieder Antworten fĂŒr uns finden wird. Ich habe selbst immer wieder geltendes Recht gebrochen – um des Richtigen willen; zum Beispiel bei Aktionen zum Lebensmittel-Retten Anfang des Jahres. Jede:r sollte sich jetzt die Frage stellen: Auf welcher Seite stehe ich? Auf der Seite des ungerechten âWeiter-soâ oder auf der Seite des friedlichen Widerstands?â
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Er fragt uns alle: âWas wĂŒrde passieren, wenn immer mehr Menschen sich positionieren wĂŒrden in Blockaden von Autobahnen, Banken und Konzernen, RegierungsgebĂ€uden, fossiler Infrastruktur, und dafĂŒr, dass wir eine Systemwende brauchen? – NĂ€mlich weg von Egoismus und Wachstumszwang, hin zu Gerechtigkeit und SolidaritĂ€t.â
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Karfreitag ist der Tag, an dem die Zerstörung die Oberhand hat – so wie heute groĂe Teile der Schöpfung in Gefahr sind: Alles Leben, Tiere wie Pflanzen, liegen im Sterben. Das Wunder der Auferstehung wird nur passieren, wenn wir es ermöglichen – durch friedlichen Widerstand in dieser dunklen Stunde.
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Sonja Manjabach, Kirchenmusikerin aus Oldenburg, musste nach einer Blockadeaktion am Montag ĂŒber 48 Stunden in Polizeigewahrsam verbringen. Die Richterin beschloss diese Gewahrsamsdauer, obwohl Sonja versicherte, als Orgelnistin bei den Ostergottesdiensten ihrer Kirche gebraucht zu werden. Die Pastorin der Kirche dankte Sonja fĂŒr ihren zivilen Ungehorsam und sagte âdiesen leistest du auch fĂŒr unsâ.
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âWir rufen alle GlĂ€ubigen dazu auf, in diesem entscheidenden Moment fĂŒr NĂ€chstenliebe und Erhalt der Schöpfung einzustehen und mit Ihrem persönlichen Einsatz dafĂŒr zu kĂ€mpfen, dass nicht die Zerstörung die Oberhand behĂ€lt, sondern die Menschheit eine Zukunft in WĂŒrde bekommt. Was tun Sie in dieser Situation?â, sagt Solvig Schinköthe, Mutter und UnterstĂŒtzerin der Letzten Generation.
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Die alternative Oster-Ansprache von Pater Jörg Alt finden Sie hier: https://letztegeneration.de/alternativeostern/
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Ein neun jĂ€hriger Junge nagelt eine Erdkugel als Symbol fĂŒr die Zerstörung des Planeten und damit seiner Zukunft ans Kreuz.
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Die BĂŒrger:innen der letzten Generation stehen Spallier am Dom in Frankfurt vor der Osterandacht.
Statement: Gewahrsam ĂŒber Ostern fĂŒr 33 BĂŒrger:innen – Die Regierung schĂŒtzt uns nicht
Diese Welt, unsere einzige Heimat, liegt aufgrund der derzeitigen Regierungspolitik zur Förderung von mehr Ăl, Gas und Kohle im Sterben. Sie wird unbewohnbar sein. Diejenigen die sich voller NĂ€chstenliebe und Verzweiflung diesem Unrecht friedliche entgegenstellen werden als radikale Kriminelle von den StraĂen gezogen und verhaftet.
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33 gewöhnliche BĂŒrger:innen der letzten Generation sitzen wĂ€hrend der heiligen Ostertage hinter Gittern. Damit verrĂ€t die Bundesregierung die Jugend dieses Landes, jedes Landes und macht sich mitschuldig am Klima-Völkermord. Herr Scholz, hören Sie auf die Wissenschaftler:innen, die seit Jahrzehnten warnen, sie bestĂ€tigen, dass wir recht haben, anstatt gewöhnliche BĂŒrger:innen ihrer Freiheit zu berauben und zu versuchen ihren Alarm zu unterdrĂŒcken.
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Der GeneralsekretĂ€r der Vereinten Nationen sagte bei der Vorstellung des jĂŒngsten Klimaberichts: “Einige Regierungs- und WirtschaftsfĂŒhrer sagen das eine, tun aber etwas anderes. Sie lĂŒgen. Es ist an der Zeit, die Verbrennung unseres Planeten zu beenden”. Zu denjenigen, die MaĂnahmen fordern, sagte er: “Klimaaktivisten werden manchmal als gefĂ€hrliche Radikale dargestellt. Aber die wirklich gefĂ€hrlichen Radikalen sind die LĂ€nder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen erhöhen”.
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Wir fordern die Regierung auf sich zusammenzureiĂen, aufzuhören zu lĂŒgen und die Förderung von neuen Ăl-, Gas- und Kohleprojekten mit sofortiger Wirkung zu stoppen.
Wir können es nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, gerade jetzt, wo die Bomben in der Ukraine fallen, finanziert durch unsere todbringende fossile AbhÀngigkeit, in Tagen des Schmerzes und der Demut, tatenlos zuzusehen, sondern sind gezwungen Widerstand zu leisten. Die Regierung muss die Rahmenbedingungen herstellen, dass wir die Politik dieses Landes mittragen können, ohne damit Milliarden Menschen zu gefÀhrden und zur Vernichtung ganzer Staaten beizutragen.
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“Ich wĂŒnschte, ich könnte diese christlichen Tage mit meiner Familie verbringen. Aber die RealitĂ€t, die uns bevorsteht, wenn wir diesen fossilen Wahnsinn nicht stoppen, ist, dass wir um Lebensmittel kĂ€mpfen werden, wenn die Ernte ausfĂ€llt. Es wird keine ArbeitsplĂ€tze, keine Schulen, keine Notdienste geben – alles, was wir fĂŒr selbstverstĂ€ndlich halten, wird zusammenbrechen. Sehen Sie sich die Ukraine an. So wird es seinâ, sagt Ernst Hörmann, 72 Jahre, GroĂvater von 8 Enkelkindern.
In diesen gefĂ€hrlichen Zeiten, mĂŒssen wir, wie andere in der Geschichte auch, das tun, was unangenehm ist, das Gesetz brechen, um ein viel gröĂeres Unheil zu verhindern. Seit Anfang der Woche wurden ĂŒber 200 BĂŒrger:innen bei friedlichen Protesten festgenommen. Jene, die in Freiheit sind, werden weiter friedlich, aber entschlossen in Frankfurt und auch bundesweit stören. Die Regierung kann uns einsperren, uns unsere Freiheit nehmen, aber nicht unseren Ăberlebenswillen.
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Wir rufen all diejenigen auf, deren Zukunft zerstört wird und die ĂŒber den Verrat friedliche BĂŒrger:innen wegzusperren statt die anhaltende AbhĂ€ngigkeit von Ăl, Gas und Kohle zu beenden, empört sind auf, aufzustehen und zu handeln.
BĂŒrger:innen ĂŒber Ostern hinter Gittern
Frankfurt 14.02.2022, 19:30 Uhr: Nach mehreren BrĂŒckenblockaden diesen Morgen wurden 41 BĂŒrger:innen festgenommen. Nach aktuellem Stand wurden 12 von ihnen einer Haftrichterin vorgefĂŒhrt, welche eine Gewahrsamsdauer bis Montag, 18 Uhr veranlasste. Die BĂŒrger:innen der letzten Generation setzten sich seit Montag tĂ€glich auf Autobahnen und Hauptverkehrsadern der Stadt. Sie fordern die Bundesregierung auf, eine ErklĂ€rung abzugeben, keine neuen Projekte fĂŒr fossile Infrastruktur weiter auszubauen und zu finanzieren.Â
âDie Bundesregierung unterschreibt das Todesurteil der jungen Generation, wenn sie jetzt anfĂ€ngt, in der Nordsee nach Ăl zu bohren. Das ist fossiler Wahnsinn. Ich will das Ăberleben schĂŒtzen und muss jetzt die Ostertage in einer kahlen Zelle anstatt mit meiner geliebten Familie verbringenâ, sagt Carla Rochel, ihrem Rechtsbeistand telefonisch aus dem Polizeigewahrsam.Â
Zudem entschuldigen die BĂŒrger:innen der letzten Generation sich fĂŒr den Sturz einer Radfahrerin heute Morgen, die auf dem Ăl ins Schlittern geriet. Sie rufen die Ăffentlichkeit und Medien dazu auf, die Situation richtig zu betrachten.Â
âWir versuchen unser Bestes, niemanden mit unseren Aktionen zu gefĂ€hrden. Wir wĂŒnschten eine Störung wĂ€re nicht notwendig, wir sehen aber keine andere Möglichkeit mehr auf den bevorstehenden Zusammenbruch unserer Zivilisation aufmerksam zu machenâ, sagt Aimee van Baalen.
âDiese Situation darf nicht wie schon zuvor falsch erzĂ€hlte Situationen mit Krankenwagen benutzt werden, um die groĂe Story daraus zu drehen, wĂ€hrend niemand darĂŒber berichtet, dass das Versagen der Bundesregierung, der Klimakrise zu begegnen, aktuell das Ăberleben von Milliarden Menschen gefĂ€hrdetâ, sagt Henning Jeschke.
Dass das Ăl auf den Radweg lief, sei nicht geplant gewesen und tĂ€te ihnen leid. Die BĂŒrger:innen hatten mit lautem Rufen versucht, die Radfahrenden auf das Ăl aufmerksam zu machen. Die Polizei, welche nach wenigen Minuten eintraf, sperrte den Bereich, trotz mehrfacher Bitten der BĂŒrger:innen nicht hinreichend ab, weswegen weitere Menschen ins Schlittern gerieten.Â
+++ Trotz insgesamt 200 Festnahmen setzt Letzte Generation Blockaden den 4. Tag in Folge fort +++
Frankfurt, 14.04.22, 12 Uhr â Bei den Blockaden heute morgen wurden erneut um die 40 Menschen der Letzten Generation festgenommen. Sie fordern von der Regierung weiterhin: âStoppt den fossilen Wahnsinn!â und stellen sich gegen den weiteren Ausbau und die Finanzierung fossiler Infrastruktur durch die Regierung.
Ernst Hörmann ist 72 Jahre, GroĂvater von 8 Enkelkindern und ehemaliger Ingenieur. Auch er wurde heute von der Polizei festgenommen, weil er friedlich zivilen Ungehorsam leistete.
Er sagte bei seiner Verhaftung:Â
âIch und meine Generation haben ĂŒber unsere VerhĂ€ltnisse gelebt und auf die Zukunft unserer Enkelkinder keine RĂŒcksicht genommen. Mir ist bewusst geworden, dass wir unser fossiles Weiter-So sofort stoppen mĂŒssen, wenn wir ihnen die Chance auf eine lebenswerte Welt erhalten wollen. Wenn die Regierung ihren fossilen Wahnsinn und die Zerstörung der Lebensgrundlagen fĂŒr die Generationen nach uns nicht endlich stoppt, bin ich bereit, fĂŒr die Zukunft meiner Enkelkinder auch ins GefĂ€ngnis zu gehen.â
Nach 150 Festnahmen in den letzten Tagen wurden heute erneut 40 Menschen der Letzten Generation bei den Blockaden verhaftet. Viele wurden in den letzten Tagen bereits mehrmals festgenommen. Die Menschen nehmen diese Massen-Festnahmen und das Ausharren in GefĂ€ngniszellen ĂŒber teilweise mehrere Tage als Teil ihres entschiedenen Protests bewusst in Kauf. Teilweise wurden Menschen bereits zur sogenannten Gefahrenabwehr verhaftet, bevor sie ĂŒberhaupt StraĂen blockierten.
+++ Letzte Generation blockiert trotz massiver Festnahmen[1] vierten Tag in Folge +++
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14.4.: Blockade der UntermainbrĂŒcke durch BĂŒrger:innen der Letzten Generation
Frankfurt, 14.04.22 â Heute morgen blockieren am vierten Tag in Folge entschlossene Menschen der Letzten Generation mehrere BrĂŒcken in Frankfurt. Sie wĂ€hlen fĂŒr ihren Protest das Finanzzentrum unseres Landes, aus dem immer noch Milliarden in Ăl, Kohle und fossiles Gas und damit in die Zerstörung unserer Zukunft flieĂen. Damit stellen sie sich dem fossilen Wahnsinn unserer Regierung in den Weg, die weiterhin fossile Brennstoffe ausbaut und finanziert und gestern sogar neue Ăl- und Gasborhungen in Naturschutzgebieten in der Nord- und Ostsee angekĂŒndigt hat. [2]
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âWir blockieren heute mehrere BrĂŒcken in Frankfurt. Denn die Bundesregierung bezeichnet fossiles Gas weiterhin als BrĂŒckentechnologie. In Wahrheit ist es jedoch der direkte Weg in den Klimakollaps und die Vernichtung unserer Gesellschaft. Diesem fossilen Wahnsinn stellen wir uns hier und heute in den Weg!â,
so Christian BlĂ€ul (Mitte 40), Physiker von Beruf und Vater, der heute Morgen fĂŒr die Zukunft seiner Kinder mit auf der StraĂe sitzt.
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Claudia Kemfert, Professorin fĂŒr Wirtschaftswissenschaften am deutschen Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW), Ă€uĂerte sich im Handelsblatt folgendermaĂen:
âWie immer bei âBrĂŒckentechnologienâ ist die Namensgebung ein Ablenkungsmanöver. Wir brauchen Zukunfts- statt BrĂŒckentechnologien.â [3]
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Melanie Guttmann, erst Mitte 20, sagt:
âDie Bundesregierung bĂŒrgt mit Milliarden unserer Steuergelder fĂŒr die Gewinne von Unternehmen, die weiter in fossile Infrastruktur investieren. Sie plant den Bau mehrerer Terminals fĂŒr FlĂŒssiggas und will neue Ălbohrungen in der Nordsee. Das ist im Jahr 2022 absoluter Wahnsinn. Durch diese zerstörerische AbhĂ€ngigkeit sind wir nicht nur in der Geiselhaft von Diktatoren. Fossile Brennstoffe vernichten vor allem auch unser Klima und rauben damit unseren Kindern jede Zukunft.â
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Und weiter sagt sie: âWir hingegen wollen endlich unabhĂ€ngig von Kriegsverbrechern und Energieknappheit werden. Erneuerbare Energien und Energiesparen sind der einzige Weg dahin, der uns nicht Krieg und Vernichtung bringt. Sie sind unser SchlĂŒssel fĂŒr Frieden und Freiheit.â
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Quellen:
[1] In den letzten drei Blockade-Tagen wurden etwa 150 BĂŒrger:innen der Letzten Generation festgenomen â manche verbrachten nach HaftprĂŒfungen mehr als zwei Tage am StĂŒck in Einzelzellen.
[2]Â www.tagesspiegel.de/politik/lindner-will-mehr-nordsee-statt-putin-oel-warum-neue-oelbohrungen-in-deutschland-zur-option-werden/28159470.html
[3]Â www.handelsblatt.com/meinung/homo-oeconomicus/homo-oeconomicus-wir-brauchen-zukunfts-statt-brueckentechnologien/26051960.html
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Blockadeorte 14.04.:Â
Ort 1: UntermainbrĂŒcke SĂŒd, Koordinaten: 50.105521417541375, 8.67765103240873
Ort 2: (in Vorbereitung)
150 Festnahmen in drei Tagen – Stoppt allen Ausbau fossiler Infrastruktur
Frankfurt, 13.04.22 – Bei Widerstandsaktionen der Letzten Generation gegen den Ausbau der Bundesregierung von immer neuer Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und Gas kam es in den vergangenen drei Tagen zu 150 Festnahmen. Ein langer Weiterbetrieb der vorhandenen fossilen Infrastruktur reicht aus, um groĂe Teile Deutschlands fĂŒr immer zu zerstören und die BĂŒrger:innen zu Hunger, Leid und Tod zu verurteilen. Jetzt diese auch noch auszubauen ist fossiler Wahnsinn. Auch jetzt gerade sitzen 50 BĂŒrger:innen, darunter Ingenieure, MĂŒtter und GroĂvĂ€ter, in Frankfurter Zellen, weil ihr Gewissen es ihnen verbietet diesem Wahnsinn weiter tatenlos zu zu schauen.
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âDie Bundesregierung schiebt fossilen Unternehmen Milliarden fĂŒr neue fossile Infrastruktur zu, z.B. sieben neue Erdgas-Terminals an der Nordsee. Sie investieren damit in den möglichen Klimatod meiner Kinder. Als wĂŒrde es nicht schon ausreichen, dass wir gerade einen Angriffskrieg in der Ukraine finanzieren.â Solvig Schinköthe (42), Psychologin und Mutter von vier Kindern
âEs fĂŒhlt sich an wie bei ‘Donât look Up!’â. “Wo sind die Titelseiten und Fernsehansprachen ĂŒber die alles entscheidenden 2-3 Jahre, die uns noch bleiben?â sagt Lea Bonasera, 24, die vergangenen November ein öffentliches GesprĂ€ch mit Olaf Scholz fĂŒhrte.
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Die Letzte Generation wird weitermachen bis die Bundesregierung eine ernst zu nehmende ErklÀrung dazu abgibt allen Ausbau von fossiler Infrastruktur zu stoppen.
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Ort 2: A661, 50.11134, 8.73528
Frankfurt, 13.04.22 – Diesen Morgen haben BĂŒrger:innen der Letzten Generation am dritten Tag in Folge Autobahnen in Frankfurt blockiert und damit zeitweise die komplette A 661 lahmgelegt. Zudem vergossen sie literweise ungiftiges fake Erdöl auf der Fahrbahn, um damit die weltweite Zerstörung durch fossile EnergietrĂ€ger darzustellen.
Carla Rochel, wĂ€hrend sie das Ăl auf der Fahrbahn verteilt:
,,So wie dieses Ăl hier die Fahrbahn unbenutzbar macht, so zerstören Ăl, Kohle und Gas unsere Lebensgrundlagen fĂŒr immer. Wir mĂŒssen diesen fossilen Wahnsinn sofort stoppen! Uns bleiben nur wenige Jahre, um den totalen Klimakollaps noch abzuwenden. Wir brauchen von der Bundesregierung jetzt endlich eine klare Positionierung fĂŒr die Friedensenergien – fĂŒr Sonne und Wind; und gegen Gas, Kohle und Ăl. Deswegen werden wir weiter friedvoll Widerstand leisten – egal, wie oft und wie lange sie uns einsperren.“
Carla Rochel war schon bei den Aktionen der Letzte Generation im Februar in Berlin beteiligt. Durch die damaligen Autobahnsperren erlangte die Letzte Generation nationale Bekanntheit. Steffi Lemke, Bundesumweltministerin bezeichnet diese damals als ,,absolut legitimâ.[1]Â Nun hat die letzte Generation ihre Aktionen seit Montag in Frankfurt mit deutlich mehr Menschen wieder aufgenommen.
Ernst Hörmann, achtfacher GroĂvater:
,,Der Krieg in der Ukraine fĂŒhrt uns wie nie zuvor die Zerstörung vor Augen, die wir durch unsere Finanzierung von russischem Gas seit Jahrzehnten mit heraufbeschworen haben. Fossile Brennstoffe vernichten auch unser Klima und rauben damit uns und unseren Kindern jegliche Zukunft. Wir mĂŒssen diesen Moment der Wende nutzen, um jetzt komplett auf erneuerbare Energien zu setzen, und nicht im Gegenteil unsere FlĂŒssiggas-Importe massiv auszuweiten oder in der Arktis nach noch mehr Ăl zu bohren.â
Dass in der Arktis ĂŒberhaupt gebohrt werden kann, liegt an der Klimakrise. Das einst ewige Eis verschwindet, und gleichzeitig nutzen Konzerne wie die deutsche Wintershall die Situation, um an diesen Stellen nach noch mehr Ăl und Gas zu suchen. Gegen Wintershall lĂ€uft deswegen eine Klima-Klage [2].
Nach ĂŒber 100 Festnahmen in den letzten zwei Tagen und 48 Stunden Einzelhaft fĂŒr sechs Teilnehmer:innen der Aktionen fordert die Letzte Generation auch mit ihren heutigen Aktionen “Stoppt den fossilen Wahnsinn!” und fordert die Bundesregierung auf, einen sofortigen Ausbaustopp bei fossilen EnergietrĂ€gern und fossiler Infrastruktur zu erklĂ€ren. Damit wĂŒrde diese einen ersten ehrlichen Schritt gehen, um die unwiderrufliche Zerstörung zu beenden, die diese Brennstoffe im fossil finanzierten Ukraine-Krieg [3] sowie in der von fossilen Brennstoffen befeuerten Klimakrise [4] anrichten.
Die letzte Generation hatte mit ihren Aktionen im Januar in Berlin begonnen und diese Woche mit deutlich mehr Menschen in Frankfurt wieder aufgenommen.
Quellen:
[1]
www.welt.de/politik/deutschland/article236795863/Letzte-Generation-Umweltministerin-zeigt-Verstaendnis-fuer-Proteste-FDP-widerspricht.html
[2]Â www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutsche-umwelthilfe-klimaklage-gegen-oel-und-gaskonzern-wintershall-dea-eingereicht/Â
[3]Â www.theguardian.com/environment/2022/mar/09/ukraine-climate-scientist-russia-invasion-fossil-fuels
[4] Siehe den kĂŒrzlich veröffentlichten Bericht des Weltklimarats: www.ipcc.ch/report/sixth-assessment-report-working-group-3/ bzw. www.zeit.de/wissen/umwelt/2022-04/ipcc-bericht-klimaschutz-1-5-grad]Â
Bundesliga Störer eingesperrt – Nach Autobahn Aktion ĂŒber 48h in Zelle
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Frankfurt, 12.04.22 – Die beiden Ingenieure Wolfgang Metzler-Kick (47) und Simon Lachner (24) wurden bei den heutigen Autobahnsperren unter dem Motto âStoppt den Fossilen Wahnsinnâ verhaftet und zu ĂŒber 48 Stunden in Einzelzellen verurteilt. Ihr Widerstand richtet sich gegen die sieben geplanten LNG Terminals. Sie festigen weitere 20 Jahre fossilen Wahnsinns.
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GroĂe Bekanntheit erlangten die beiden vergangenen Samstag wĂ€hrend der Bundesligapartie Eintracht Frankfurt gegen SC Freiburg. In der zweite Minute rannten sie auf das Spielfeld und befestigen sich mit Kabelbindern am Tor des Frankfurter TorhĂŒters Kevin Trapp. Auf ihren T-Shirts war âStoppt den fossilen Wahnsinn!â zu lesen.
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Die langjĂ€hrige Subventionierung der Bundesregierung von zerstörerischen fossilen Brennstoffen hat uns in unsere AbhĂ€ngigkeit von Ăl, Gas und Kohle gefĂŒhrt. Durch sie sind wir in der Geiselhaft von Diktatoren und bezahlen ihre unmenschlichen Waffen – so wie jetzt gerade in der Ukraine. Fossile Brennstoffe befeuern auch die Klimakrise. Die Bundesregierung bringt jetzt noch neue fossile Projekte auf den Weg – das ist fossiler Wahnsinn. Jeder Cent, dieser veralteten Technologien finanziert den Zusammenbruch unserer Gesellschaft.
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Wolfgang und Simon haben angekĂŒndigt, wieder auf die StraĂe zu gehen – solange die Bundesregierung Art. 20a GG missachtet und unsere Gesellschaft zerstört. Sie rufen andere auf es ihnen gleich zu tun.
Wolfgang Metzler-Kick (47) Ingenieur fĂŒr technischen Umweltschutz:
âWir sind die letzte Generation, die das Ăberleben von uns und unseren Kindern noch in der Hand hat. Bald fragst du dich: Was habe ich in dem Moment getan, als es um alles ging? Geh auf unsere Website, hör dir unseren Plan an. Wir sehen uns auf der StraĂe! Denn gemeinsam können wir das schaffen.â
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Neben Wolfgang und Simon wird auch Sonja Manderbach (45), Kirchenmusikerin und alleinerziehende Mutter einer 14-jĂ€hrigen Töchter und drei weitere Menschen ĂŒber 48h festgehalten.
41 Menschen verhaftet nach Autobahnsperren der Letzten Generation
+++Einwahldaten zur internationalen Pressekonferenz heute, Di. 12.04. 16:00 siehe unten.
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Frankfurt, 12.04.22, 13:30 Uhr – Nach ihrem friedlichen, aber entschlossenen Widerstand gegen den fossilen Wahnsinn der Regierung sind heute Morgen 41 Menschen von der Polizei verhaftet worden. Sie hatten heute frĂŒh mit neun StraĂensperren auf allen groĂen Autobahnen in und um Frankfurt kilometerlange Staus verursacht. Damit protestieren sie gegen den fortgesetzten Ausbau und die weitere Finanzierung von fossiler Infrastruktur durch die Bundesregierung.
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Solvig Schinköthe (42) ist mit ihrer Familie nach Frankfurt gereist, um sich dort diesem fossilen Wahnsinn entgegenzustellen. Sie wurde heute wÀhrend ihres friedlichen Protests zusammen mit ihrer 20-jÀhrigen Tochter Lina von der Polizei verhaftet.
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Bei ihrer Verhaftung sagte sie: ,,Wir mĂŒssen den fossilen Wahnsinn jetzt stoppen, den unsere Regierung jedes Jahr mit Milliardensummen fördert! Sonst rauben wir unseren Kinder jede Hoffnung auf ein erfĂŒlltes Leben in Frieden.ââ
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Ihre Tochter Lina, bevor sie von der Polizei abgefĂŒhrt wurde: ,,Anstatt endlich ihren fossilen Wahnsinn zu stoppen, lĂ€sst die Regierung uns BĂŒrgerinnen und BĂŒrger verhaften und wie Verbrecher in Handschellen abfĂŒhren. Doch wir sind fest entschlossen, weiter friedlichen Widerstand zu leisten, sobald wir freigelassen werden. Wir werden so lange wiederkommen, bis die Regierung Scholz endlich ihrer verfassungsrechtlichen Verantwortung gerecht wird und von ihrem zerstörerischen Kurs ablĂ€sst.ââ
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,,Die Bundesregierung hat am Freitag verkĂŒndet, Unternehmen mit dem Ausbau weiterer fossiler Infrastruktur unterstĂŒtzen zu wollen. [1] Der Ukraine-Krieg dient als fadenscheinige Rechtfertigung. Er zeigt aber eigentlich gerade, wie absurd es ist, jetzt weiter mit neuer Infrastruktur Kriege von Diktatoren auf der ganzen Welt zu finanzieren und damit ĂŒberall Menschen in Flucht, Tod und Vernichtung zu schicken”, so Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation, bevor sie selbst ebenfalls verhaftet wurde.
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Und sie appelierte: ,,Dagegen stehen jetzt Menschen auf und tun damit ihre BĂŒrgerpflicht. SchlieĂt euch ihnen an. Kommt diesen Donnerstag um 19 Uhr zu unserem Vortrag in den Club Voltaire.ââ
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Quelle:
[1] Pressemitteilung des BMWI v. 8.4.2022: www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/04/20220408-bundesregierung-beschliesst-schutzschild.html
Internationale Pressekonferenz mit dem A22 Netzwerk
Termin:Â heute Di. 12.04. 16:00
Moderatoren: Alex Lockwood, University of Sunderland, founder, Animal Rebellion
Sprecher: Peter Kalmus, climate scientist and leader of Scientist Rebellion
und weitere ReprÀsentanten der A22 Netzwerk Kampagnen in Europa und Nordamerika.
Registrieren Sie sich hier:
us02web.zoom.us/webinar/register/WN_QpxKsAnGSa6bXEBuiz5Dyw
Die volle Einlasung finden sie hier:
letztegeneration.de/presse/pressemitteilungen/
Ort 2: Ende A648 – B44 (Theodor-Heuss-StraĂe), 50.113901, 8.644238
Ort 3: B8 Ri. SĂŒden (Miquelallee/DitmarstraĂe), 50.126590, 8.655391
Ort 4: Ende A66 – B8 (Miquelallee/Hansaallee), 50.131511, 8.668155
Ort 5: Eschersheimer LandstraĂe, 50.12819, 8.67279
Ort 6: B8 Ri. Westen, 50.12363391134657, 8.717036073548103
Ort 7: B43 Richtung Westen, 50.10705836194523, 8.736373965478723
Ort 8: B3 Richtung Nordwesten , 50.08414, 8.69937
Ort 9: B44 Richtung Norden, 50.07738, 8.655
9 StraĂensperren in Frankfurt – Massives Verkehrschaos durch Letzte Generation
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Frankfurt, 12.04.22, 08:00 Uhr – Heute Morgen haben Menschen der Letzten Generation mit 9 gleichzeitigen StraĂensperren die groĂen Verkehrsadern Frankfurts lahmgelegt und damit ein massives Verkehrschaos ausgelöst. So viele BĂŒrgerinnen und BĂŒrger wie noch nie beteiligten sich an den Blockaden. Die Letzte Generation fordert von der Regierung weiterhin: âStoppt den fossilen Wahnsinn!â â also eine sofortige Abkehr von Finanzierung und Bau jeder weiteren fossilen Infrastruktur.
“Anstatt aus dem Ukraine-Krieg zu lernen, treibt uns die Regierung weiter in diesen Wahnsinn. Sie schiebt nun â wie am Freitag angekĂŒndigt [1] â Unternehmen Milliarden fĂŒr neue fossile Infrastruktur zu, die unser Leben zerstört und Kriege fördert.â, sagt Lea Bonasera, 24.
Und weiter sagt sie: âAnstatt Existenzen der einfachen Bevölkerung bei steigenden Preisen zu sichern, hĂ€lt die Regierung ihren “Schutzschild” â so der Wortlaut âÂ ĂŒber die Reichen und MĂ€chtigen, die an unseren Lebensgrundlagen brandschatzen und morden. Anstatt die alleinerziehende Mutter zu unterstĂŒtzen, die ihre Kinder nicht mehr ernĂ€hren kann, bringt sie uns in Geiselhaft blutiger Diktatoren und fossiler Projekte, die ihre Kinder töten.â
Lina Eichler hat vor Kurzem ihr Abitur abgebrochen, um sich ganz dem Widerstand gegen den zerstörerischen Kurs der Regierung zu verschreiben: âWir sind verzweifelt, weil die Bundesregierung im Angesicht des drohenden Klimakollapses ihren fossilen Wahnsinn ungebremst weiter betreibt. Unsere Angst und Verzweiflung gehen soweit, dass wir alles aufgeben und bereit sind, fĂŒr unser Ăberleben auch ins GefĂ€ngnis zu gehen. Junge Menschen setzen ihre TrĂ€ume aufs Spiel, VĂ€ter und MĂŒtter kĂŒndigen ihre Berufe und GroĂeltern opfern ihren Ruhestand, um fĂŒr die Zukunft ihrer Enkelkinder zu kĂ€mpfen.â
âEs ist gut, dass die Regierung endlich aus russischem Gas aussteigen will. Aber warum will sie sich dann direkt in die nĂ€chste AbhĂ€ngigkeit von verbrecherischen Diktaturen begeben? Nur Erneuerbare Energien bringen Frieden und Freiheit. Wir erwarten von der Regierung Scholz, dass sie endlich voll auf Erneuerbare setzt, statt uns mit ihrem fossilen Wahnsinn sehenden Auges in die Klimakatastrophe zu stĂŒrzen.â, sagt Henning Jeschke, 22.
Und weiter: âWenn wir jetzt Terminals fĂŒr Fracking- und FlĂŒssig-Gas aus Amerika und Katar bauen, dann wiederholen wir die Fehler von Nordstream 1 und 2 und schaufeln uns unser eigenes fossiles Grab. Was wir brauchen, ist volle Kraft voraus bei Solar- und Windenergie. Denn nur sie machen uns wirklich unabhĂ€ngig.â
[1] Pressemitteilung des BMWI v. 8.4.2022:
www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/04/20220408-bundesregierung-beschliesst-schutzschild.html
Frankfurt, 11.4.22
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Die Letzte Generation hat die EingĂ€nge der zwei dreckigsten Banken Deutschlands in Frankfurt mit âFake-Ălâ ĂŒbergossen. Die Letzte Generation richtet sich damit direkt am Finanzplatz gegen die ungebremste Finanzierung neuer Infrastruktur fĂŒr Ăl, Kohle und Gas im In- und Ausland mit deutschem Geld.
Es ist unsere moralische Pflicht als BĂŒrger:innen, friedfertigen Widerstand zu leisten. Hundert Menschen beteiligten sich an den sieben morgendlichen StraĂensperren und den spĂ€teren Kunstaktionen an der Deutschen Bank und der Commerzbank. Damit sind es deutlich mehr Meschen also noch zum Jahresbeginn. Die Deutsche Bank finanzierte seit dem Pariser Klimaabkommen weitere fossile Projekte mit 75 Milliarden âŹ. Die Bundesregierung unterstĂŒtzt den fossilen Wahnsinn und damit auch den Krieg und Terror von Diktatoren weiterhin. Gleichzeitig missachtet sie ihre in der Verfassung festgeschriebene Pflicht, das Leben der jetzigen und zukĂŒnftiger Generationen zu schĂŒtzen.
Antonio Guterres, GeneralsekretÀr der Vereinten Nationen
âKlimaaktivisten werden manchmal als gefĂ€hrliche Radikale dargestellt, aber die wirklich gefĂ€hrlichen Radikalen sind die LĂ€nder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen steigern.â
Frankfurt ist das Herz der Gelder des fossilen Wahnsinns. Die Regierung erlaubt den Banken im Jahr 2022 immer noch, Milliarden in die Förderung fossiler Brennstoffe zu investieren. Sie setzt fĂŒr die Profite der Superreichen das Leben von Milliarden jetzt lebender Menschen aufs Spiel und das der tausenden Generationen, die nach uns kommen. Uns allen als der letzten Generation bleibt keine Wahl, als diese schreckliche Wahrheit auszusprechen. Wir appellieren an alle Mitmenschen, Stellung zu beziehen. Nur gemeinsam können wir den fossilen Wahnsinn stoppen.
Lea Bonasera, 22, âWir dĂŒrfen nicht zulassen, dass die fossilen Brennstoffe uns alle zerstören. Wir dĂŒrfen nicht zulassen, dass all unsere TrĂ€ume, unsere Familien und alles, was uns wichtig und heilig ist, auf dem Scheiterhaufen der fossilen Brennstoffe verbrennen.â
Ort 2: Deutsche Bank, 50.11377837486014, 8.66856270924268
Frankfurt 11.04.2022, 10 Uhr – Nachdem Menschen der “Letzten Generation” weiterhin den Verkehr auf der A648 zum Erliegen bringen, stellen sie sich auch auf der A66 Menschen dem fossilen Wahnsinn in den Weg. Sie verursachen damit zur Zeit kilometerlange Staus auf den beiden Stadtautobahnen. Damit bringen sie die zwei groĂen westlichen Verkehrsadern um Frankfurt zum Erliegen, um von der Regierung einen sofortigen Stopp aller Investitionen in und allen neuen Ausbaus von fossiler Infrastruktur zu fordern.
Melanie Guttmann, wÀhrend sie an der A66 festgeklebt ist:
“Ich kann nicht weiter zusehen wie fossile Brennstoffe unser aller Leben zerstören. Trotzdem plant die Bundesregierung fossile Infrastruktur weiter auszubauen. Das ist fossiler Wahnsinn!
Wir mĂŒssen jetzt endlich in Erneuerbare Energien als Friedensprojekt investieren und nicht weiter das Geld in die Zerstörung unserer Gesellschaft pumpen.”
Frankfurt, 11.04.22, 8:55 Uhr – Am frĂŒhen Morgen blockierten UnterstĂŒtzer:innen der Letzten Generation auf der Autobahn A66 und brachten rund um Frankfurt am Main den Verkehr zum Erliegen – nur Einsatzfahrzeuge wurden durchgelassen. Die Letzte Generation richtet sich damit direkt am Finanzplatz gegen die ungebremste Finanzierung neuer Infrastruktur fĂŒr Ăl, Kohle und Gas im In- und Ausland mit deutschem Geld. Der Ausstieg aus bestehenden fossilen Brennstoffen ist schon schwer genug. Niemand braucht neues Ăl aus der Arktis oder fossiles Gas aus Katar.
Die Kampagne fordert einen âStopp des fossilen Wahnsinnsâ und bezieht sich damit auf bisherige Investitionen der Bundesregierung in immer neue, zusĂ€tzliche fossile Gas- und Ălprojekte. Fehler wie Nordstream I und II finanzieren jetzt Putins brutalen Angriffskrieg. Was sind die Konsequenzen daraus?
Jetzt sollen mit MillionenbetrĂ€gen an der Nordsee Terminals fĂŒr Fracking- und FlĂŒssiggas aus Katar und Amerika gebaut werden. Das ist fossiler Wahnsinn. Olaf Scholz und die Bundesregierung wollen damit Fakten fĂŒr Jahrzehnte schaffen, anstatt die Gelder sinnvoll in erneuerbare Energien zu stecken. Sie finanzieren somit Unrechtsregime und verraten die deutsche Bevölkerung im Klimanotfall.
Fatih Birol, geschĂ€ftsfĂŒhrender Direktor der IEA, fĂŒhrender Energieökonom:
âWenn es den Regierungen mit der Klimakrise ernst ist, darf es keine neuen Investitionen in Ăl, Gas und Kohle geben, und zwar ab sofort – ab diesem Jahr.â [1]
Im fossilen Wahnsinn bleiben wir in der Geiselhaft von blutigen Diktatoren wie Putin und mĂŒssen mitansehen, wie wir mit ĂŒber 600 Millionen Euro tĂ€glich grausamste Morde an Zivilist:innen unterstĂŒtzen. Geld fĂŒr neue Panzer, deren Ketten in der Ukraine Frauen und Kinder zerquetschen. Weiter wird gelogen, dass das âalternativlosâ sei, obwohl allen unmissverstĂ€ndlich klar ist, dass jeder weitere Euro fĂŒr den Zubau von Pipelines und Terminals mit dem spĂ€teren Blut der Opfer von Krieg, DĂŒrre und Klimazerstörung aufgewogen wird.Â
Carla Hinrichs, 25, Sprecherin der Letzten Generation:
âWer den fossilen Wahnsinn akzeptiert, ohne dagegen aufzustehen, kooperiert mit ihm. Jede und jeder muss sich jetzt fĂŒr eine Seite entscheiden.â
Letzte Generation unterbricht Bundesliga-Spiel: âStoppt den fossilen Wahnsinn!â
10.04.2022, Frankfurt am Main | Am Sonntagnachmittag haben zwei UnterstĂŒtzer der Kampagne âStoppt den fossilen Wahnsinnâ der Letzten Generation das Bundesliga-Spiel Eintracht Frankfurt gegen SC Freiburg im Deutsche Bank Park minutenlang unterbrochen, um zu zivilem Widerstand gegen den weiteren Ausbau fossiler Infrastruktur aufzurufen.
Wolfgang Metzeler-Kick und Simon Lachner stiegen ĂŒber die Banden, rannten auf das Spielfeld und befestigten sich mit Kabelbindern um den Hals am Tor. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift âLetzte Generation â Stoppt den fossilen Wahnsinn!â.Â
âIch will, dass der FuĂball auch in zehn Jahren noch rollt. Wenn wir so weitermachen wie jetzt, werden in weniger als 30 Jahren eine Milliarde Menschen in Gebieten wohnen, die dann zu heiĂ zum Leben sein werden. Obwohl die Bundesregierung und Konzernchefs â wie die der Deutschen Bank â das alles wissen, stopfen sie weiterhin Milliarden in fossile Brennstoffe. Das ist fossiler Wahnsinn!â, sagt Wolfgang Metzeler-Kick (47), Ingenieur Technischer Umweltschutz.
Der Direktor der Internationalen Energieagentur sagte, Regierungen, die es mit der Klimakrise ernst meinten, dĂŒrften ab sofort kein weiteres Geld in fossile Brennstoffe investieren. [2] Doch die Bundesregierung plant, fossile Infrastruktur weiter auszubauen, z.B. mit neuen FlĂŒssiggasterminals fĂŒr fossiles Gas. [1]Â
âWenn das Spiel gegen den FC Barcelona ein Jahrhundertspiel war, dann ist das, was die Bundesregierung mit unserer Lebensgrundlage macht, ein Jahrtausendspiel. Wir verlieren es zu 98 %. Doch es ist kein Spiel. Es geht hier um nicht weniger als um Milliarden menschlicher Existenzen.â, sagt Simon (24), Planungsingenieur fĂŒr die Energiewende
Quellen:
[1]Â www.duh.de/lng/Â
[2]Â No new oil, gas or coal development if world is to reach net zero by 2050, says world energy body | Fossil fuels | The Guardian
Die komplette Meldeauflage finden Sie hier.Â
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Ein Teilnehmer der Autobahnblockaden der Letzten Generation in Berlin plant einer erhaltenen Meldeauflage nicht nachzukommen, um ab Montag, dem 11.04., erneut politischen Protest wegen des drohenden Klimazusammenbruchs zu leisten.
Vom Ordnungsamt Garching bei MĂŒnchen, seinem Heimatort, erhielt Michael Winter die Auflage, sich ĂŒber den Zeitraum von drei Monaten dreimal pro Woche auf der Polizeiinspektion zu melden, um daran gehindert zu werden, erneut an Klima-Protesten teilzunehmen.
Pro versĂ€umtem Termin werden in der Meldeauflage 500 Euro Strafe festgelegt, sollte er diese nicht zahlen können, drohe ihm Haft. Sollte auĂerdem etwas die Annahme rechtfertigen, dass er wieder nach Berlin reisen wolle, wĂŒrde er in Gewahrsam genommen.
BegrĂŒndet werden die Auflagen mit einer âGefahr fĂŒr Leben und Gesundheit von Personenâ die von Winter ausgehen wĂŒrde, wenn er weiter StraĂen blockiere. Diese Gefahr mĂŒsse abgewendet werden, denn es sei âein zentrales BedĂŒrfnis der Menschen, frei von […] UnsicherheitsgefĂŒhlen zu lebenâ. [Gesamter Bescheid der Meldeauflage anbei]. Auf welche Weise Winter wĂ€hrend der friedlichen Protestaktionen konkret Menschenleben gefĂ€hrdet haben soll, erklĂ€rt das Ordnungsamt nicht.
Michael Winter (59) dazu: âUnsicherheitsgefĂŒhl gibt mir, dass die Bundesregierung fossile Infrastruktur weiter ausbaut, obwohl feststeht, dass fossile Brennstoffe unsere Lebensgrundlage vernichten werden. Das ist eine Gefahr fĂŒr Leben und Gesundheit von uns allen, der nicht adĂ€quat begegnet wird.â
Der Biologe und Webprogrammierer weiter: âIch werde mich nicht an die Meldeauflage halten, weil ich mich nicht an meinem politischen Protest hindern lassen möchte. Ich werde am Montag nach Frankfurt fahren, damit gestoppt wird, dass in fossile Energien investiert wird. Denn dadurch werden Kriege und der Klimakollaps finanziert. Dort werde ich auch wieder StraĂen blockieren. Ich werde in Zukunft auch fossile Infrastruktur blockieren.â
Die Letzte Generation fordert von der deutschen Bundesregierung:Â Keine NEUE fossile Infrastruktur fĂŒr Ăl, Kohle oder Gas! Ab Montag, dem 11. April, hat sie zivilen Widerstand in Frankfurt am Main mit einem Vielfachen der Menschen von Anfang des Jahres angekĂŒndigt.
Das A22 Netzwerk hÀlt globale Pressekonferenz, zur Kampagne des zivilen Widerstandes gegen Klimazerstörung, am 12. April
Verhaftungen, GefÀngnis, Hungerstreiks.
âWir mĂŒssen schnell handeln. Ich glaube das, was wir in den nĂ€chsten drei bis vier Jahren tun, wird ĂŒber die Zukunft der Menschheit entscheiden.â – Sir David Kind, ehem. Haupt-Wissenschaftlicher Berater der Regierung des Vereinigten Königreichs, Februar 2021
âBis 2030 könnten ungefĂ€hr 250 millionen Menschen in Afrika an Wasserstress leiden; was bis zu 700 Millionen Menschen auf der Flucht fĂŒhren wĂŒrde.â – IPCC Sixth Assessment Report 2022
Am Dienstag, dem 12. April, um 16:00 Uhr CET, werden BĂŒrger:Innen in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den USA eine Online-Pressekonferenz geben. Sie werden die neuesten Informationen zu den aktuellen, noch nie dagewesenen Kampagnen des gewaltfreien Widerstandes bekannt geben. Die Kampagnen haben das Ziel die Regierungen dazu zu bewegen ihren Verrat an den jungen Menschen und den nĂ€chsten tausend Generationen zu stoppen. Es gibt kein gröĂeres Verbrechen als das Handeln der Regierungen.
Ăber die ganze Dauer dieses Monats werden die Mitglieder des A22 Netzwerkes StraĂen und Schienenwege blockieren, was zu Massenverhaftungen fĂŒhren wird, wĂ€hrend andere in unbefristeten Hungerstreik treten. In einigen LĂ€nders sind diese Handlungen des zivilen Widerstandes bereits im vollen Gange. Dies ist das neue Gesicht des Widerstands gegen die Klimavernichtung in den 2020ern, unsere dunkelste und finale Stunde. Wir werden eine neue Form der Menschlichkeit schaffen, welche Limitationen akzeptiert, mit sich selbst Frieden schlieĂt und mit unserem Zuhause, dieser kostbarsten und schönsten Erde.
Moderatoren: Alex Lockwood, University of Sunderland, founder, Animal Rebellion
Sprecher: Peter Kalmus, climate scientist and leader of Scientist Rebellion
und weitere ReprÀsentanten der A22 Netzwerk Kampagnen in Europa und Nordamerika.
Es gibt limitierte PlĂ€tze fĂŒr Journalisten, die sich registrieren und teilnehmen können, um bei kommenden Aktionen begleiten zu können.Â
Registrieren Sie sich hier:
us02web.zoom.us/webinar/register/WN_QpxKsAnGSa6bXEBuiz5Dyw
Ăber den Widerstand: Nach der 1.2 Grad Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur und mit dem neusten, durch fossile Brennstoffe unterstĂŒtzten, Krieg durch Russland in seinem Nachbarland, ergreifen einfache Menschen die Initiative gegen Hunger, Massenvertreibungen und den sozialen Kollaps. In dieser 9-LĂ€nderkoalition hat jede Gruppe eine Forderung, die bestimmt, spezifisch, sehr populĂ€r und umsetzbar ist.Â
Fireproof Australia |Fireproof Australia
Save Old Growth (Canada) | Instagram|  Facebook | Twitter | TikTok |  YouTube| Media PhotosÂ
Last Renovation/DerniÚre Rénovation France |Instagram| Facebook| Twitter | Tiktok
Last Generation Germany/Letzte Generation| Instagram |  Facebook | Twitter | TikTok | YouTube | Telegram | LinkedIn | Website | Media photos | Logos FolderÂ
Last Generation Italy/Ultima Generazione | Facebook | Instagram | Telegram| Twitter
Stopp Oljeletinga!/ Extinction Rebellion Norway | Facebook | Instagram |Twitter
Renovate Switzerland | Instagram | Facebook | Twitter | TikTok | Media photos | Logos Folder
Just Stop Oil UK |Â Instagram |Â Twitter
Declare Emergency (U.S.) | Media Photos | Twitter | Facebook | Instagram | TikTok | YouTube
Wirtschafts-Professor kleistert Klima-Denkzettel an Frankfurter Rathaus und fordert Stopp fossiler Finanzierung
06.04.22, Frankfurt am Main
Helge Peukert, Wirtschafts- und Staatswissenschaftler sowie Professor an der UniversitĂ€t Siegen, hat heute mit zehn weiteren Menschen Klima-Denkzettel mit AuszĂŒgen des neuen IPCC-Berichts an das Frankfurter Rathaus (Römer) gekleistert. Die Menschen drĂŒckten damit ihre UnterstĂŒtzung fĂŒr die Forderungen der Letzten Generation an die Bundesregierung aus, kein weiteres Geld in fossile Brennstoffe oder den Ausbau fossiler Infrastruktur zu geben.
Obwohl nicht erst seit dem neuesten IPCC-Bericht bekannt ist, dass fossile Brennstoffe die Gesellschaft durch Klimafolgen wie DĂŒrre, Ăberschwemmungen und Kriege in die Vernichtung fĂŒhren werden, werden weiter Milliarden in fossile Energien investiert. Jedes Jahr sind es 70 Milliarden Euro, mit denen der Staat die schĂ€dlichen Brennstoffe subventioniert. [1]
Der GeneralsekretÀr der UN, António Guterres, betont:
LĂ€nder, die die Produktion fossiler Brennstoff weiter erhöhen, seien âgefĂ€hrliche Radikaleâ, Investitionen in neue Infrastruktur fĂŒr fossile Brennstoffe seien âmoralischer und wirtschaftlicher Wahnsinnâ. [2]
In diesem âfossilen Wahnsinnâ spielen die Banken in Frankfurt am Main laut Wirtschafts-Professor Helge Peukert eine entscheidende Rolle:
Zeitgleich kleisterten am Mittwoch Menschen der Letzten Generation in ganz Deutschland Klima-Denkzettel an Banken. Es wird klar: Immer mehr Menschen nehmen den fossilen Wahnsinn nicht weiter hin.
Der Name der Gruppe soll zum Ausdruck bringen, dass die derzeit Lebenden die letzte Generation sind [3][4], die die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise noch abwenden kann. Sie fordert von der Bundesregierung in Friedens- und Freiheitstechnologien wie Wind- und Solarenergie zu investieren, anstatt weiter fossile Brennstoffe zu subventionieren.
Quellen:
[2] Englisch:Â Secretary-General’s video message on the launch of the third IPCC report [scroll down for languages] | United Nations Secretary-General
Zitate zu âWir sind die letzte Generationâ:
3] Barack Obama: www.tagesspiegel.de/politik/barack-obama-wir-sind-die-letzte-generation-die-etwas-gegen-den-klimawandel-tun-kann/12141618.html
[4] Stefan Rahmstorf bei 04:05:Â www.zeit.de/video/2019-09/6087750314001/klimawandel-was-wenn-wir-nichts-tun
Denkzettel fĂŒr Banken, Regierung und Konzerne – SolidaritĂ€tsaktionen in 7 StĂ€dten – BĂŒrger:innen der letzten Generation plakatieren wissenschaftliche Fakten zur Klimakrise an GebĂ€ude
NĂŒrnberg, Köln, DĂŒsseldorf, Frankfurt, Greifswald, Oldenburg, Leipzig, 26.03.2022, 17 Uhr:
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BĂŒrger:innen in NĂŒrnberg, Köln, Frankfurt und Leipzig plakatieren wissenschaftliche Fakten zur Klimakrise an Banken, RegierungsgebĂ€ude und Konzerne. Sie machen damit auf die todbringende Finanzierung und Nutzung fossiler Brennstoffe aufmerksam und erklĂ€ren sich damit ĂŒbers ganze Land verteilt solidarisch mit den Forderungen der Letzten Generation. In DĂŒsseldorf, Greifswald und Oldenburg sind fĂŒr die nĂ€chsten Tage Ă€hnliche Aktionen geplant.
âDas fossile Weiter-So stĂŒrzt unsere Gesellschaft in den Abgrund! Diese Bank finanziert fossile Brennstoffe und damit den Tod von Millionen Menschen heute und Milliarden morgen! Das muss jetzt aufhörenâ, sagt Benjamin RĂŒckert, 20 Jahre, wĂ€hrend die Gruppe wissenschaftliche Fakten zur Klimakrise mit Kleister an die Sparkasse in NĂŒrnberg plakatiert. âIch kann nicht mehr weiter zusehen, wie die Regierung in diesem Notfall versagt. Ich bin bereit, dem Notfall angemessen zu handeln, die Gesellschaft wachzurĂŒtteln und friedlichen Widerstand zu leistenâ, so Benjamin weiter.
Deutschlandweit kommt es gerade regelmĂ€Ăig zu solchen Aktionen, es ist schon das dritte Mal innerhalb einer Woche. Die Letzte Generation zeigt damit deutlich: Immer mehr Menschen stellen sich hinter ihre Forderungen und treten in den friedlichen, zivilen Widerstand. Nachdem die Gruppierung zuvor wochenlang Autobahnen im Bundesgebiet blockiert und Lebensmittel aus Supermarkt Containern gerettet hatte, kĂŒndigen die BĂŒrger:innen nun massiven zivilen Ungehorsam mit wesentlich mehr Menschen fĂŒr Anfang April an.
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Die letzte Generation fordert:
- Stoppt alle staatliche Finanzierung und allen Ausbau fossiler Infrastruktur fĂŒr Ăl, Kohle, und fossiles Gas!
- Eine gerechte Notfallwirtschaft jetzt!
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25.3.2022 – Die Letzte Generation kĂŒndigt fĂŒr den morgigen Samstag, den 26. MĂ€rz, bundesweite Aktionen an. Ziel der Aktionen werden Banken, Regierungen und Konzerne sein, die weltweit den Ausbau und die todbringende Verwendung fossiler Brennstoffe finanzieren. In dutzenden StĂ€dten werden BĂŒrger:innen Plakate mit wissenschaftlichen Fakten zur Klimakrise an GebĂ€uden anbringen.Â
“Wir werden den Verantwortlichen am Samstag Denkzettel verpassen. Ihre Milliarden Investitionen in fossile Energien sind der Auslöser fĂŒr weltweites Massensterben, Konflikte und Kriege. Sie bereichern sich am Leid von Millionen von Menschen heute und von Milliarden Menschen morgen. Dieser fossile Wahnsinn muss sofort gestoppt werden!”, sagt Carla Rochel, 20 Jahre.
Die BĂŒrger:innen stellen sich mit ihren Aktionen solidarisch hinter die Forderung der Letzten Generation an die Bundesregierung: “Stoppen Sie sofort die Finanzierung und den Ausbau von neuer Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und fossiles Gas.”
Bereits am vergangenen Samstag, den 19.3., kam es zu einer SolidaritĂ€tsaktion mit der Letzten Generation in Berlin. Menschen brachten Plakate an mehreren deutschen Bankfilialen an und positionierten sich anschlieĂend davor. Auf den Plakaten waren unter anderem Zitate aus dem neuesten Bericht des Weltklimarats zu lesen, die die Dringlichkeit eines entschlossenen Handelns in der Klimakrise betonen.
UN-GeneralsekretĂ€r Antonio Guterres wurde mit den Worten zitiert: “Dieser Verzicht auf FĂŒhrung ist kriminell.”
Wissenschaftliche Fakten an BankgebĂ€uden – Letzte Generation: âStoppt den fossilen Wahnsinn!â
Berlin, 19.03.2022, 14:30 Uhr:
BĂŒrger:innen der Letzten Generation bekleben mehrerer Bankfilialen mit wissenschaftlichen Fakten. Gegen 14:30 Uhr klebten ca. 25 BĂŒrger:innen groĂe Plakate mit Kleister an die Fassade und Scheiben der Deutschen Bank am KurfĂŒrstendamm [1]. Aktuell plakatieren sie an zwei weiteren Banken [2]. Die Banken finanzieren gemeinsam mit der Bundesregierung das fossile Weiter-so und befeuern damit den Krieg in der Ukraine und den Kollaps unseres Klimas. Auf den Plakaten sind die verzweifelten wissenschaftlichen Warnungen vom IPCC [3] und dem UN-Weltklimarat zu lesen.
âFossiles Geld ist Blutgeld. Am Erdöl und Erdgas klebt Blut. Blut vieler Menschen in der Ukraine heute und Milliarden Menschen morgen. Dieser fossile Wahnsinn muss jetzt aufhören!â, sagt Lina Eichler, 19, wĂ€hrend sie die Plakate mit wissenschaftlichen Warnungen an die Deutsche Bank klebt.
âBereits heute sind bereits etwa 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen an ihren Wohnorten âstark gefĂ€hrdetâ” [4]
âEtwa 50-75 % der Weltbevölkerung könnten bis zum Jahr 2100 aufgrund extremer Hitze und Feuchtigkeit âlebensbedrohlichen klimatischen Bedingungenâ ausgesetzt seinâ [5]
âDie weltgröĂten Verursacher von Treibhausgasen machen sich gerade der Brandstiftung an unserem einzigen Zuhause schuldig.â Antonio Guterres, UN-GeneralsekretĂ€r [6]
[1] Deutsche Bank SB-Stelle 069 91010000Â goo.gl/maps/kpykYG2REXceETqb7
[2] Commerzbank 030 327846Â goo.gl/maps/sEdLDrctSEjBscf5A
Berliner Volksbank Beratungscenter Privat- und Firmenkunden 030 30633300Â goo.gl/maps/QsQgckjE7sqTtFDT7
[3] Intergovernmental Panel on Climate Change –Â www.ipcc.ch
[4]Â Carbon Brief unter Berufung auf den IPCC Report âClimate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerabilityâ, fertiggestellt am 27.Februar 2022.
[5]Â Carbon Brief unter Berufung auf den IPCC Report âClimate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerabilityâ, fertiggestellt am 27.Februar 2022.
[6] Tagesschau 20:00, 28.02.2022:Â youtu.be/oCsCr10M3vY?t=765
Update: Entschlossene BĂŒrger:innen erneut auf den StraĂen – Handschellen, Schmerzgriffe und Einzelzellen fĂŒr friedliche BĂŒrger:innen
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Berlin, Regierungsviertel 18.03.2022, 17:30 Uhr
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Aktuell sitzen die entschlossenen BĂŒrger:innen der letzten Generation erneut auf den ZufahrtsstraĂen im Regierungsviertel. Nachdem bereits am Mittag 100 friedliche BĂŒrger:innen die StraĂen besetzten, sich festgeklebt hatten, und teils mit Schmerzgriffen und Handschellen in Gewahrsam genommen wurden, entschlossen sie sich nach ihrer Entlassung erneut die StraĂen zu besetzen. Andere BĂŒrger:innen werden in Zellen in der Gefangenensammelstelle Tempelhof festgehalten.
âIch kann nicht lĂ€nger zusehen, wie die Regierung uns ins Verderben steuert. 100 Tage Ampelregierung: Sie lĂ€sst uns im Stich. Heute Mittag habe ich mich auf die StraĂe gesetzt und wurde in Handschellen von der Polizei abgefĂŒhrt. Heute Nachmittag sitze ich wieder hier. Solange sie nicht endlich ihren Job macht, werde ich mich in den Weg setzten. An der Klimakrise kommt niemand vorbei!â, sagt Lars Werner, klinischer Psychologe als er zum zweiten Mal heute die StraĂe am Brandenburger Tor besetzt.
âDie Regierung spielt mit unserer Verfassung und unser aller Ăberlebenâ, erklĂ€rt auch Sonja Manderbach, Mutter einer 14 jĂ€hrigen Tochter, ihre Entschlossenheit: âSie fĂŒhrt uns mit ihrem fossilen Weiter-So in die absolute Klimahölle. Wir steuern wissentlich auf Hungersnöte, Flucht und weitere brutale Kriege zu.â
Die BĂŒrger:innen der letzten Generation machen deulich, im Angesicht der Klimakatastrophe, weiter mit immer mehr Menschen entschlossenen friedlichen Widerstand zu leisten.
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- Ort 1: Kreuzung KronprinzenbrĂŒcke/Schiffbauerdamm
- Ort 2: Kreuzung ScheidemannstraĂe/Yitzhak-Rabin-StraĂe
- Ort 3: Brandenburger Tor (beide Fahrtrichtungen)
Falls Sie interesse haben die Blockaden medial zu begleiten oder fĂŒr HintergrundgesprĂ€che und Interviews melden Sie sich gerne unter den angegebenen Pressekontakten.
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Forderungen: Stoppt den fossilen Wahnsinn
1. Alle deutsche UnterstĂŒtzung, Finanzierung und Ausbau von zukĂŒnftiger Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und Gas weltweit sofort einstellen.
2. Wir brauchen eine solidarische Krisenwirtschaft â demokratisch, sozial und global gerecht.
So können wir das System umgestalten, bevor es zusammenbricht. Wir brauchen:
– Erneuerbare Energien
– nachhaltige Fortbewegung
– WĂ€rmedĂ€mmung unserer HĂ€user
– Stopp bei der FlĂ€chenversiegelung
– WertschĂ€tzung unserer ErnĂ€hrung
Unsere Vision ist mehr Demokratie und mehr soziale und globale Gerechtigkeit.
– In gelosten BĂŒrger:innenrĂ€ten sollen Menschen selbst entscheiden, welcher Weg eingeschlagen wird. Dort wĂ€ren alle vertreten â unabhĂ€ngig von Hautfarbe oder Einkommen.
– Die Kosten des gesellschaftlichen Umbaus dĂŒrfen nicht zugunsten der Reichen auf der arbeitenden Bevölkerung abgeladen werden.
– Politische Entscheidungen dĂŒrfen nicht auf Kosten Ă€rmerer und betroffenerer Bevölkerung im Globalen SĂŒden gehen.
Es gibt viel zu tun. Es ist keine Zeit fĂŒr langes Trödeln. Wir erwarten von der Regierung, dass sie ihren Job macht und uns nicht weiter Richtung Abgrund schiebt.
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 18. MĂ€rz 2022:
100 Tage Regierung – 100 Menschen sagen âSo nicht!â
+++ Regierungsviertel blockiert +++ 100. Tag im Amt: Bilanz schockierend:
Bundesregierung lÀsst Bevölkerung mit Klimakrise im Stich +++ 100 Menschen im
zivilen Widerstand +++
Berlin, 18.03.2022, 12:00 – Hundert entschlossene BĂŒrgerinnen und BĂŒrger blockieren
aktuell die Zufahrten zum Regierungsviertel. Anlass ist die 100-Tage-Marke der neuen
Regierung und die Bilanz ist schockierend: Trotz fortschreitender Klimakrise und nun
einem Krieg, der durch Ăl- und Gasexporte finanziert wird, hat die Ampel-Koalition
bisher nichts umgesetzt, was die Klimakatastrophe verhindern könnte – selbst der
vorgelegte Plan fĂŒr 2035/45 ist unzureichend. Damit befeuert sie das todbringende
fossile Weiter-so und zerstört wissentlich die Lebensgrundlagen ihrer Mit-
BĂŒrger:innen.
Die Letzte Generation hatte im Februar wochenlang, zu Beginn mit ca. 30 Menschen
Autobahnen in der ganzen Bundesrepublik blockiert – jetzt sind es schon 100
Menschen, die âStopp!â sagen. Die neue Regierung versagt nach 100 Tagen im Amt
weiterhin, ihren Job zu machen, und handelt gegen die Verfassung, indem sie es
versĂ€umt, die einfachsten, von BĂŒrger:innen getragenen MaĂnahmen [1] zu ergreifen.
Gleichzeitig schlieĂen sich immer mehr Menschen der Letzten Generation an, um
gemeinsam fĂŒr den Erhalt unserer Gesellschaft und das Ăberleben Aller einzustehen.
Das Zeitfenster von 2 bis 3 Jahren schlieĂt sich [2], in dem wir noch handeln können:
Die Regierung muss jetzt ihren Job machen.
Dies ist ein Notfall: Die Klimakatastrophe ist nicht âein weiteres Themaâ, sie ist DAS
Thema, das ĂŒber unsere Lebensgrundlage entscheidet. Handeln wir endlich
entsprechend!
âDer Pfad der Regierung, das fossile Weiter-so, zerstört uns. Es finanziert den
schrecklichen Krieg in der Ukraine. Es befeuert die Klimakatastrophe und damit den
gesellschaftlichen Zusammenbruch mit weltweit Krieg, Hungersnöten, Flucht und dem
Tod von Millionen Menschen. Das kann ich nicht hinnehmen. Mein Gewissen und Liebe
zu meinen Mitmenschen zwingt mich dagegen aufzustehen.â, erklĂ€rt der achtfache
GroĂvater Ernst Hörmann (72), der an den Blockaden beteiligt ist.
âDie Regierung versagt selbst darin, die einfachsten und von der Mehrheit getragenen
Sofort-MaĂnahmen wie ein Essen-Retten-Gesetz umzusetzen. Wie soll ich da nochdarauf vertrauen, dass sie das todbringende fossile System von alleine stoppt? Ich
werde wieder kommen bis die Regierung ihre Job richtig macht und unser aller
Lebensgrundlage schĂŒtzt. Wir können es uns nicht mehr leisten zu verlieren.â,
bekrÀftigt die Mutter und Kirchenmusikerin Sonja Manderbach.
Die Regierung muss jetzt endlich ihren Job machen oder wir verlieren alles was wir
lieben! Wir brauchen jetzt eine gerechte Krisenwirtschaft und BĂŒrgerrĂ€te, um
demokratisch unsere Lebensgrundlage zu retten.
Denn âDelay means death.â (Aufschub bedeutet Tod), wie UN-GeneralsektretĂ€r
Guterres vor Kurzem sagte. [3]
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Quellen:
[1] Die MaĂnahmen sind Teil des erarbeiteten MaĂnahmenkatalog im Bereich
ErnĂ€hrung des BĂŒrgerrat Klima 2021. www.buergerrat-klima.de/
[2] Sir David King, ehemaliger Chefberater der britischen Regierung
www.thecitizen.org.au/articles/forget-2050-experts-say-its-2030-or-bust-for-net-zero-emissions
[3] UN-GeneralsektretĂ€r Guterres zum neuen IPCC Bericht: âDelay means death.â
insideclimatenews.org/news/28022022/ipcc-report-russia-ukraine-adaptation-fossil-
fuels/
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Blockadeorte 18.3.:
Ort 1: Kreuzung KronprinzenbrĂŒcke/Schiffbauerdamm
Ort 2: MoltkebrĂŒcke
Ort 3: Kreuzung ScheidemannstraĂe/Yitzhak-Rabin-StraĂe
Ort 4: Brandenburger Tor (beide Fahrtrichtungen)
Ort 5: Kreuzung B2/ WilhelmstraĂe (Bannmeile)
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Informationen:
Falls Sie interesse haben die Blockaden medial zu begleiten oder fĂŒr
HintergrundgesprÀche und Interviews melden Sie sich gerne unter den angegebenen
Pressekontakten.
Forderungen: Stoppt den fossilen Wahnsinn
1. Alle deutsche UnterstĂŒtzung, Finanzierung und Ausbau von zukĂŒnftiger Infrastruktur
fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und Gas weltweit sofort einstellen.
2. Wir brauchen eine solidarische Krisenwirtschaft â demokratisch, sozial und global
gerecht.
So können wir das System umgestalten, bevor es zusammenbricht. Wir brauchen:
– Erneuerbare Energien
– nachhaltige Fortbewegung
– WĂ€rmedĂ€mmung unserer HĂ€user
– Stopp bei der FlĂ€chenversiegelung
– WertschĂ€tzung unserer ErnĂ€hrung
Unsere Vision ist mehr Demokratie und mehr soziale und globale Gerechtigkeit.
– In gelosten BĂŒrger:innenrĂ€ten sollen Menschen selbst entscheiden, welcher Weg
eingeschlagen wird. Dort wĂ€ren alle vertreten â unabhĂ€ngig von Hautfarbe oder
Einkommen.
– Die Kosten des gesellschaftlichen Umbaus dĂŒrfen nicht zugunsten der Reichen auf
der arbeitenden Bevölkerung abgeladen werden.
– Politische Entscheidungen dĂŒrfen nicht auf Kosten Ă€rmerer und betroffenerer
Bevölkerung im Globalen SĂŒden gehen.
Es gibt viel zu tun. Es ist keine Zeit fĂŒr langes Trödeln. Wir erwarten von der Regierung,
dass sie ihren Job macht und uns nicht weiter Richtung Abgrund schiebt.
Alle unsere Pressefotos/-videos finden Sie hier:
drive.google.com/drive/folders/1xaq6DXe-_yQaHuk9XeEAl2kqppCNkOxj oder auf
unserer Website: letztegeneration.de/presse/pressebilder
Letzte Generation kĂŒndigt Blockaden an: Stoppt den fossilen Wahnsinn!
Berlin, 16.03.2022Â
Die Letzte Generation kĂŒndigt zum 100. Tag der neuen Bundesregierung fĂŒr Freitag, den 18. MĂ€rz massive StraĂenblockaden in Berlin an. Nachdem die BĂŒrger:innen ab Ende Januar fĂŒnf Wochen massiv Autobahnen und zuletzt HĂ€fen und FlughĂ€fen blockierten, werden sie diesen Freitag in einer Vielzahl die StraĂen Berlins besetzen. Sie fordern: Stoppt Finanzierung und Ausbau von neuer Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und fossilem Gas.
âDie Regierung ist Freitag Hundert im Amt. Hundert Tage versagt sie darin, MaĂnahmen zu ergreifen, um unser Ăberleben zu sichern und den Kollaps unseres Klimas, den Kollaps unserer Gesellschaft zu verhindern. Die Regierung lĂ€sst uns im Stich! Mit ihrem fossilen Weiter-so lĂ€sst sie uns in DĂŒrren, Hungersnöte, Flucht und Krieg rasen. Sie muss jetzt diesen fossilen Wahnsinn stoppen!â, sagt Lea Bonasera (24), die bereits mehrere Wochen in Berlin blockierte und im November im öffentlichen GesprĂ€ch mit Scholz war.
âNach 100 Tagen im Amt der neuen Regierung zieht Deutschland Bilanz. Die beĂ€ngstigende und schmerzhafte Bilanz, dass unsere Regierung, wie die vorhergegangenen, scheinbar nicht in der Lage ist unsere Verfassung zu schĂŒtzen. Nicht einmal den einfachsten, logischen und BĂŒrger:innen getragenen Forderungen [1], wie der WertschĂ€tzung unseres Essens, kommt sie nach. WĂ€hrend sich das Zeitfenster von 2 bis 3 Jahren [2], in dem wir noch handeln können, rasend schlieĂt.â, sagt Carla Hinrichs (25), Jura Studentin aus Bremen.
âIch kann nicht zusehen, wie die Regierung die wertvollen 2 bis 3 Jahre [2] verstreichen lĂ€sst und uns damit in den Abgrund rasen lĂ€sst. Am Freitag werde ich mit Hundert Menschen meinen Schmerz und meine Wut friedlich aber entschlossen auf die StraĂen Berlins tragen. Gemeinsam mit immer mehr Menschen im zivilen Widerstand fordern wir die Regierung auf: Macht euren Job!â, sagt Lars Werner (30), klinischer Psychologe aus Göttingen.
Die Letzte Generation ruft zu einem solidarischen Tag des Widerstandes zum 100. Tag der neuen Bundesregierung am 18. MĂ€rz in Berlin auf. Im Laufe des Tages sind Blockaden geplant, bei denen sich viele Menschen beteiligen werden. Sie verdeutlichen, dass die BĂŒrger:innen der Regierung auf die Finger schauen und der Widerstand mit weiterem Regierungsversagen wĂ€chst.
[1] Die MaĂnahmen sind Teil des erarbeiteten MaĂnahmenkatalog im Bereich ErnĂ€hrung des BĂŒrgerrat Klima 2021. buergerrat-klima.de/
[2] Sir. David King, ehemaliger Chefberater der britischen Regierung www.thecitizen.org.au/articles/forget-2050-experts-say-its-2030-or-bust-for-net-zero-emissionsâââââââââ
Medienkontakte: [email protected]
Australien (+61 435 750 814), Kanada (778-316-8025), Frankreich (+33 667684586) Deutschland (+49 641201099549), Italien (+39 379 297 5373), Norwegen (+47 406 05 938) Schweiz (+4179 727 99 29), UK, Vereinigte Staaten (+1 585 709 3759)
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Menschen in 9 LĂ€ndern kĂŒndigen zivilen Widerstand an angesichts der Klimakrise
In den kommenden Wochen wird es in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, der Schweiz, GroĂbritannien und den Vereinigten Staaten zu einem noch nie dagewesenen AusmaĂ an friedlichen Störungen kommen. Sie alle haben das Ziel, dass todbringende Weiter-So der Klima- und Umweltvernichtung zum Innehalten zu bringen. Dieser internationale Aufstand wird anhaltende Blockaden von StraĂen und Infrastruktur, Hungerstreiks und andere entschlossene, aber friedliche Formen des Protests umfassen.
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Ăberall in der Welt bringen die BĂŒrger:innen persönliche Opfer, um sich dagegen zu wehren, dass ihre Regierungen den Klima- und Umweltkollaps und die damit einhergehende Vernichtung vorantreiben. Nach einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen um 1,2 Grad Celsius und angesichts des jĂŒngsten fossilen Krieges, den Putin gegen die Ukraine fĂŒhrt, stehen einfache Menschen auf gegen Hungersnöte, Massenvertreibung und sozialen Zusammenbruch. Diese multikulturellen, generationen- und klassenĂŒbergreifenden Gruppen werden so weit gehen, wie es nötig ist, um gewaltfrei ihr Ziel zu erreichen. Es werden Massenverhaftungen erwartet.
Was ist das Besondere an dieser Kampagne?Â
Jede Gruppe hat eine spezifische politische Forderung, die groĂe UnterstĂŒtzung in der Bevölkerung hat und durchsetzbar ist. Selbst die Regierungen haben sich zu diesen Forderungen bekannt, zumindest mit Worten. In der kanadischen Provinz British Columbia beispielsweise fordert âSave Old Growthâ den Stopp der Rodung alter WĂ€lder â eine Forderung, die mehr als 80 % der Kanadier:innen unterstĂŒtzen. Â
Die Kampagne wird mehrere Wochen andauern. Freiwillige Helfer sind immer willkommen.Â
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Zur Kampagne in Deutschland sagt Carla Hinrichs von der Letzten Generation:Â
âGeld fĂŒr fossile Brennstoffe bedeutet Geld fĂŒr die Morde in der Ukraine. Es bedeutet, in Krieg, Hunger und unser aller Tod zu investieren. Es bedeutet eine Investition in den Tod meiner Familie. Die Regierung muss alle Finanzierung, die UnterstĂŒtzung und den Bau von fossiler Infrastruktur weltweit stoppen. Wir mĂŒssen diesen fossilen Wahnsinn stoppen, jetzt. Es ist unsere Pflicht.â
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Internationale gemeinsame Pressemitteilung vom 14. MĂ€rz 2022 (Englisch):
FINAL Press Release Global Civil Resistance 2022-03-14_.pdf
Links | Social Media (s. Links in obiger PDF)
- Fireproof Australia Â
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- Renovate Switzerland | Instagram | Facebook | Twitter | TikTok | Media photos Logos Folder
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Zitate aus den LĂ€ndern
Andrew George von Fireproof Australia:Â
âSydney soll in den nĂ€chsten Jahrzehnten evakuiert werden, Australien wird mit der Zeit unbewohnbar. Die Australier verbrennen und ertrinken. Wir sind gefangen und ersticken am Rauch. Wir mĂŒssen in der Lage sein, uns selbst zu schĂŒtzen. Wir fordern Wasserflugzeuge zur BekĂ€mpfung der BrĂ€nde. Wir flehen darum, dass Schulen und Altenheime mit Luftfiltern ausgestattet werden. Wir flehen darum, dass unsere verbrannten und weggeschwemmten HĂ€user wieder aufgebaut werden. Wir kĂ€mpfen um unser Ăberleben, wĂ€hrend wir von FeuerstĂŒrmen und katastrophalen Ăberschwemmungen heimgesucht werden. Wir wissen, dass wir keine andere Wahl haben, auch wenn wir im GefĂ€ngnis landen oder noch Schlimmeres. Fireproof Australia ist eine verzweifelte Antwort auf den Klimakollaps. Wir werden die tyrannische FahrlĂ€ssigkeit ĂŒberwinden.â Â
Megan Bell von Save Old Growth in Kanada:Â
âWir mĂŒssen sie dazu bringen, damit aufzuhören. Ich will nicht, dass noch mehr Menschen sterben und ihre HĂ€user verlieren. Ich will das nicht tun, aber ich weiĂ, dass ich muss. Wir befinden uns mitten in einer Klimakrise, und wir mĂŒssen handelnâ.
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Carla Hinrichs von der Letzten Generation in Deutschland:Â
âGeld fĂŒr fossile Brennstoffe bedeutet Geld fĂŒr die Morde in der Ukraine. Es bedeutet, in Krieg, Hunger und unser aller Tod zu investieren. Es bedeutet eine Investition in den Tod meiner Familie. Die Regierung muss alle Finanzierung, die UnterstĂŒtzung und den Bau von fossiler Infrastruktur weltweit stoppen. Wir mĂŒssen diesen fossilen Wahnsinn stoppen, jetzt. Es ist unsere Pflicht.â
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Augustina Dieguez von âUltima Generazione- Assemblea ORA!â in Italien:Â
âIch bin 25 Jahre alt. Ich will nicht Tag fĂŒr Tag auf der StraĂe sein. Ich will nicht so weit gehen mĂŒssen, dass ich verhaftet werde. Aber trotz des klimatischen und ökologischen Notstands sind alle Versuche, die Regierungen zu einem Lebensstil zu bewegen, der mit unserem Ăberleben vereinbar ist, gescheitert. Herkömmliche Formen des Protests reichen nicht aus, um einen Wandel herbeizufĂŒhren. Jetzt mĂŒssen wir mit gewaltfreiem zivilen Ungehorsam auf diesem Wandel bestehen, denn die Zeit ist um. Kein starker Mann, kein Superman wird uns zu Hilfe kommen. Wir brauchen eine stĂ€rkere Demokratie, um die Entscheidungen zu treffen, die uns retten werden.âÂ
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VebjĂžrn Bjelland Berg, 26, von Extinction Rebellion Norwegen:Â
âDer norwegische Staat entscheidet sich fĂŒr die Suche nach neuen fossilen EnergietrĂ€gern in einer Zeit, in der die internationalen Institutionen sagen, dass wir dringend aus fossilen Brennstoffen aussteigen mĂŒssen. Dieses Handeln des norwegischen Staates garantiert uns einen Temperaturanstieg von mehr als zwei Grad. Das ist eine Form der Gewalt. Es verurteilt den globalen SĂŒden, die schutzlosesten Menschen auf der Erde, im Namen des Profits zur ökologischen Katastrophe. Es gefĂ€hrdet das Leben und Wohlergehen aller, die ich kenne und liebe. Der norwegische Staat hat nicht meine Erlaubnis, dies zu tun. Deshalb werde ich dagegen aufstehen.â Â
CĂ©cile Bessire von Renovate Switzerland:Â
âIch bin 27 Jahre alt und war frĂŒher Sprachtherapeutin. Vor ein paar Monaten habe ich meinen Beruf aufgegeben, um in den zivilen Widerstand zu gehen. Die besten Wissenschaftler:innen der Welt warnen uns, dass das, was wir in den nĂ€chsten zwei bis drei Jahren tun, ĂŒber die Zukunft der Menschheit entscheiden wird. Wenn wir so weitermachen wie bisher, sind meinem Land und den Menschen, die ich liebe, Krieg, Hungersnöte und Gewalt sicher. Das kann ich nicht hinnehmen. Ich und andere Menschen fordern lediglich, dass das geltendes Gesetz durchgesetzt wird und dass unsere Regierung die schweizer BĂŒrger:innen vor dem Klimakollaps bewahrt.â
Linda Edwards von Declare Emergency in den Vereinigten Staaten:
âIch lebe in Rochester, New York. Ich bin Mutter und College-Professorin im Ruhestand. Ich bin nach Washington DC gegangen und habe mich drei Tage lang auf die StraĂe gesetzt, um PrĂ€sident Biden aufzufordern, den Klimanotstand auszurufen. Und ich werde wieder und wieder kommen, bis er es tut. Ich glaube, dass friedliche Rebellion das Einzige ist, was funktionieren wird. Ich werde nicht tatenlos zusehen, wĂ€hrend die Zukunft allen Lebens auf der Erde meine Hilfe braucht. Die Zeit zum Handeln ist jetzt!â
Kampagnen-Forderungen nach LĂ€ndern:
Australien:
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#FloodProofAustralia
Die Regierung muss die HĂ€user der Ăberlebenden von Ăberschwemmungen und Buschfeuern sofort wieder aufbauen â niemand darf zurĂŒckgelassen werden.
#FireproofAustralia
Die Bundesregierung muss eine selbststĂ€ndige, in Australien ansĂ€ssige und in australischem Besitz befindliche Flotte zur BrandbekĂ€mpfung aus der Luft bereitstellen, um uns vor lĂ€ngeren Brandperioden und der Gefahr von groĂflĂ€chigen BrĂ€nden zu schĂŒtzen.
#SmookeproofAustralia
Die Landes- und Bundesregierung kommt ihrer Sorgfaltspflicht nach, uns vor giftigem Rauch von Buschfeuern zu schĂŒtzen. Angefangen bei den jungen und gefĂ€hrdeten Menschen, indem sie dafĂŒr sorgt, dass alle Schulen, Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen ĂŒber wirksame Klimaanlagen und Luftfilter verfĂŒgen.
Kanada:Â
Verabschiedung eines Gesetzes zur sofortigen Beendigung der aktiven Rodung der UrwĂ€lder in der Provinz British Columbia.Â
Frankreich:Â
Unsere Dilemma-Forderung fĂŒr diese Kampagne wird sein, dass die derzeitige Regierung sich verpflichtet, 4 MaĂnahmen aus dem Bereich âHome Insulationâ, vorgeschlagen von unserer Citizenâs Convention for Climate (CCC), umzusetzen.
Deutschland:Â
Wir fordern von der Regierung: Stoppen Sie die Finanzierung und den Ausbau aller neuen Infrastruktur fĂŒr fossile Kohle, fossiles Ăl und Gas.
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Italien:Â
1. Ein öffentliches GesprĂ€ch mit den Minister:innen zur Klima- und Umweltkrise.Â
2. Die Regierung richtet eine nationale BĂŒrger:innenversammlung ein, um verbindliche Entscheidungen zur Klima- und Umweltkrise durchzusetzen.
Norwegen:Â
Die erste Forderung ist, dass die norwegische Regierung keine neuen Lizenzen fĂŒr die Suche nach Ăl in norwegischen GewĂ€ssern erteilt.
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Die zweite, weitergehende Forderung ist, dass die norwegische Regierung einen Plan vorlegen muss, der einen gerechten Ăbergang fĂŒr die BeschĂ€ftigten im Ălsektor in andere Arbeitsfelder sicherstellt.
Schweiz:Â
Der Bundesrat verspricht, innerhalb von 4 Monaten einen nationalen Plan zu erstellen, der es den Kantonen ermöglicht, bis 2040 die 1 Million Wohnungen zu sanieren, die eine Notisolierung benötigen. Dadurch werden die CO2-Emissionen drastisch gesenkt, die Energierechnungen halbiert und die AbhĂ€ngigkeit des Landes von den Erdölstaaten beendet.Â
Dieser Plan wird sicherstellen, dass:Â
1) bis 2023 die RenovierungszuschĂŒsse um das FĂŒnffache auf 1 Milliarde pro Jahr erhöht werden, mit einem Programm zum Schutz der Mieter:innen vor steigenden Mieten.
2) bis 2025 50.000 zusĂ€tzliche ArbeitskrĂ€fte fĂŒr das Baugewerbe ausgebildet werden.
Vereinigte Staaten:Â
Joe Biden muss den Klimanotstand ausrufen und die ErschlieĂung neuer fossiler Brennstoffe verbieten.Â
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 9. MĂ€rz 2022:
Abitur abgebrochen aus Klimaangst – Bundesregierung versagt Zukunft junger Menschen zu schĂŒtzen
Berlin: Jakob Pförtner (20), Teil der letzten Generation, hat heute nicht an seiner AbiturprĂŒfung teilgenommen. Um 17 Uhr teilte er seinen PrĂŒfer:innen mit, er könne, aufgrund der aktuellen Situation, nicht an der AbiturprĂŒfung teilnehmen. Er erlĂ€uterte die dramatischen, todbringenden Folgen des Nichthandelns der Bundesregierung in der Klimakrise, und bat sein Lehrer:innen ebenfalls, die Krise anzuerkennen, ihre eigene Rolle zu hinterfragen und Widerstand zu leisten. Im Januar hatte bereits Lina Eichler (19) ihr Abitur als Folge des Versagens der Regierung abgebrochen und SchĂŒler:innen zu einem unbefristeten Schulstreik aufgerufen.
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âDas bestehende System zerstört unsere Lebensgrundlagen und damit meine Chancen auf ein glĂŒckliches Leben. Nachdem ich alles legal mögliche probiert habe, ist es meine moralische Pflicht gewaltfrei Widerstand zu leisten, um die Bundesregierung von ihrem todbringenden Kurs abzulenkenâ, sagt Jakob Pförtner als er den PrĂŒfungsraum verlĂ€sst. âMeine Familie und Freunde sagen âIch werfe meine Zukunft wegâ. Aber wie soll ich meine Zukunft wegwerfen, wenn die Regierung diese mit ihrem fossilen Weiter-so sowieso ruiniert?â
Jakob Pförtner verlĂ€sst, wie auch Lina Eichler, die Schule damit ohne Abschluss. Mit ihren Ăngsten vor den Folgen der Klimakrise sind sie keineswegs alleine. Laut einer wissenschaftlichen Studie zu âKlimaangstâ bei jungen Menschen haben fast sechs von zehn (59%) jungen Menschen im Altern von 16 bis 25 Jahren groĂe oder extreme Sorgen ĂŒber den Klimawandel [1].
âWir haben nur noch wenige Jahre – wenn nicht Monate- um das Ruder herumzureiĂen. Es ergibt keinen Sinn, auch nur einen Tag weiter dem normalen Alltag nachzugehen. Stattdessen widme ich mich jetzt voll und ganz dem Widerstand gegen das fossile Systemâ, erklĂ€rt Lina Eichler, (19) und bricht damit die Schule nur wenige Monate vor ihren AbiturprĂŒfungen ab. Sie zeigt damit deutlich, dass es ohne effektiven Klimaschutz keine Zukunft fĂŒr ihre Generation gibt.Â
Seit Anfang Januar sind Lina und Jakob mit der âLetzten Generationâ bundesweit aktiv und fordern, mit BĂŒrger:innen aller Altersklassen, angemessene MaĂnahmen der Bundesregierung im Klimanotfall. Lina Eichler hatte im September 2021 bundesweit Aufsehen erregt als sie vor der Bundestagswahl in einen unbefristeten Hungerstreik trat. Da der neue Kanzler Olaf Scholz, trotz öffentlichem GesprĂ€ch ĂŒber die Leid bringenden Konsequenzen einer 2, 3, 4 Grad heiĂeren Welt im November, mit Henning Jeschke und Lea Bonasera nicht bereit ist umzulenken, blockierten Lina und Jakob ĂŒber sechs Wochen Autobahnen und zuletzt HĂ€fen und FlughĂ€fen.Â
âIm April 2022 werden wir mit weit mehr Menschen wiederkommen um den fossilen Wahnsinn zu stoppen. Wir alle sind die letzten Generation, die den Klimakollaps noch abwenden kann. Nicht das fehlende Abitur, sondern die Klimakrise und das Versagen der Regierung macht mich perspektivlos! Ich bin bereit, die Menschen wachzurĂŒtteln, auch wenn ich dafĂŒr ins GefĂ€ngnis kommeâ, sagt Jakob Pförtner entschlossen.
Quellen
[1] Young Peopleâs Voices on Climate Anxiety, Government Betrayal and Moral Injury: A Global Phenomenon papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3918955
Informationen
Wir passen uns an: Wir unterbrechen die Blockaden und werden in wenigen Wochen mit mehr Menschen wiederkommen.
Der vom fossilen Weiter-So u.a. der Bundesregierung finanzierte Ukraine-Krieg zeigt: Wir mĂŒssen sofort die fossilen Energien loswerden.
Forderungen: Stoppt den fossilen Wahnsinn
1. Alle deutsche UnterstĂŒtzung, Finanzierung und Ausbau von zukĂŒnftiger Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und Gas weltweit sofort einstellen.
2. Wir brauchen eine solidarische Krisenwirtschaft â demokratisch, sozial und global gerecht.
So können wir das System umgestalten, bevor es zusammenbricht. Wir brauchen:
– Erneuerbare Energien
– nachhaltige Fortbewegung
– WĂ€rmedĂ€mmung unserer HĂ€user
– Stopp bei der FlĂ€chenversiegelung
– WertschĂ€tzung unserer ErnĂ€hrung
Unsere Vision ist mehr Demokratie und mehr soziale und globale Gerechtigkeit.
– In gelosten BĂŒrger:innenrĂ€ten sollen Menschen selbst entscheiden, welcher Weg eingeschlagen wird. Dort wĂ€ren alle vertreten â unabhĂ€ngig von Hautfarbe oder Einkommen.
– Die Kosten des gesellschaftlichen Umbaus dĂŒrfen nicht zugunsten der Reichen auf der arbeitenden Bevölkerung abgeladen werden.
– Politische Entscheidungen dĂŒrfen nicht auf Kosten Ă€rmerer und betroffenerer Bevölkerung im Globalen SĂŒden gehen.
Es gibt viel zu tun. Es ist keine Zeit fĂŒr langes Trödeln. Wir erwarten von der Regierung, dass sie ihren Job macht und uns nicht weiter Richtung Abgrund schiebt.
Alle unsere Pressefotos/-videos finden Sie hier: drive.google.com/drive/folders/1xaq6DXe-_yQaHuk9XeEAl2kqppCNkOxj oder auf unserer Website: letztegeneration.de/presse/pressebilder
Stoppt den fossilen Wahnsinn!
Nach 5 Wochen entschlossenem zivilem Widerstand mit Essen Retten – Leben Retten, 69 Blockaden von Autobahnen, 50 Container-Aktionen, massiven Störungen an HĂ€fen und FlughĂ€fen und GesprĂ€chen mit der SPD und den GrĂŒnen[1] rast unsere Bundesregierung weiterhin Richtung Abgrund. WĂ€hrend in der Ukraine ein furchtbarer Krieg herrscht, befeuert und finanziert die Regierung diesen mit ihrem fossilen Weiter-So und schickt die Gesellschaft in die Klimahölle.Â
Anstatt dass die Bundesregierung den einfachsten ersten Schritt ging – unser Essen zu retten -, kam es zu 254 Festnahmen im Laufe der Kampagne, mit letztendlich mehreren Tagen im GefĂ€ngnis fĂŒr einzelne BĂŒrger:innen.Â
Unser entschlossener, friedlicher Widerstand hat den zwingend notwendigen Diskurs ĂŒber die Klimakrise gestĂ€rkt. MaĂnahmen wĂŒrden âmit Hochdruck verfolgtâ – auch ein Ergebnis unserer öffentlichen Berichterstattung.Â
Jedoch haben wir es nicht geschafft, die todbringende Regierungshaltung zu ĂŒberwinden. Der BĂŒrgerrat Klima und die notwendige Umstellung der Landwirtschaft wurden totgeschwiegen und das Essen-Retten-Gesetz scheiterte am politischen Beharren auf den Koalitionsvertrag.
âDie Regierung versteckt sich weiter hinter Ausreden, missachtet den demokratischen BĂŒrgerrat Klima und tut nach wie vor ihren Job nichtâ, sagt Carla Rochel (20), nach mehreren Tagen in der JVA Stadelheim.
âDie Wissenschaft warnt seit Jahrzehnten vor dem todbringenden Kurs unserer Regierung. Russland ist in die Ukraine einmarschiert. In den ersten Tagen des Krieges wurde bereits ĂŒber eine halbe Million Menschen vertrieben[2], UnzĂ€hlige getötet und die BĂ€uerinnen und Bauern können ihre Saat nicht ausbringen, die 600 Millionen Menschen weltweit ernĂ€hrt.[3] Das zeigt erneut: Das fossile Weiter-So bringt Hunger, Krieg und Tod. Mit ihrem immensen fossilen Handel mit Russland finanziert die Bundesregierung die Bomben, die unschuldige ukrainische BĂŒrger:innen niedermetzeln. Die Lösung der Regierung: Fossile Infrastruktur anderswo ausbauen â oft in Konfliktregionen â, um noch mehr Krieg, Leid und Tod zu finanzieren?!â,
sagt Carla Hinrichs, (25), Sprecherin der letzten Generation
âMan löscht Feuer nicht mit Ăl. Stoppt den fossilen Wahnsinn!â
Claudia Kemfert, Ăkonomin beim Deutschen Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung:
âDas beste Mittel gegen fossile Energiekriege, egal wer sie anzettelt, ist die Energiewende.â[4]
In diesen grausamen und schmerzhaften Zeiten passen wir uns an.Â
Wir unterbrechen unsere Störung, um mit mehr Menschen wiederzukommen. In wenigen Wochen werden hundert Menschen, die bereit sind, hohe Repressionen in Kauf zu nehmen, im ganzen Land aktiv werden und stören, um die Regierung zum Notwendigen zu bewegen. Wir halten tÀglich VortrÀge, wÀhrend auch international Menschen als letzte Generation laut gegen die Zerstörung werden.
Die Regierung kann unsere Störung verhindern, indem die sie eine ErklĂ€rung abgibt, dass sie alle deutsche UnterstĂŒtzung, Finanzierung und Ausbau von zukĂŒnftiger Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und Gas weltweit einstellt.
Dazu braucht es eine gerechte Krisenwirtschaft, die uns vor dem gesellschaftlichen Zusammenbruch bewahrt, anstatt ihn zu forcieren â demokratisch, sozial und global gerecht.
Das heiĂt: Erneuerbare Energien, nachhaltige Fortbewegung, WĂ€rmedĂ€mmung unserer HĂ€user, ein Ende der FlĂ€chenversiegelung und eine WertschĂ€tzung der ErnĂ€hrung!
Ein schneller und fairer Wandel fĂŒr alle ist notwendig. BĂŒrger:innen mĂŒssen ein Mitspracherecht haben und global zusammenarbeiten: Lassen wir die Menschen in BĂŒrgerrĂ€ten entscheiden! Nur so stoppen wir den fossilen Wahnsinn.
âFriedlicher ziviler Widerstand gibt die höchsten Erfolgschancen, um das System schnell und progressiv zu verĂ€ndern – wir sind der Ăberlebenswille der Gesellschaft.
Mit Essen Retten – Leben Retten waren wir am Anfang etwa 30 Menschen, die immer mehr wurden, 5 Wochen lang in anhaltendem zivilem Widerstand.
Stellen Sie sich vor, was Hunderte Menschen in Bereitschaft einer Festnahme erreichen werden!â, sagt Samuel Koch, (25), Bankkaufmann aus Köln.
Anmerkungen & Quellen
[1] Wir hatten am 23.02.22 ein GesprĂ€ch mit Susanne Mittag, ernĂ€hrungspolitische Sprecherin der SPD, und am 24.02.22 ein GesprĂ€ch mit Renate KĂŒnast, ernĂ€hrungspolitische Sprecherin der GrĂŒnen. In beiden GesprĂ€chen wurde die existenzielle Notlage, die wissenschaftlicher Konsens ist, nicht anerkannt und keine konkreten Schritte angekĂŒndigt â sie zeigten: Die Politik der Bundesregierung bringt uns um.
[2] twitter.com/RefugeesMedia/status/1497881629397823491Â
[3] www.tridge.com/news/minister-ukraine-feeds-400-million-people-in-the-w
[4] Claudia Kemfert (Seite 1, letzter Absatz): www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.584733.de/18-21-3.pdfÂ
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Informationen
Wir passen uns an: Wir unterbrechen die Blockaden und werden in wenigen Wochen mit mehr Menschen wiederkommen.
Der vom fossilen Weiter-So u.a. der Bundesregierung finanzierte Ukraine-Krieg zeigt: Wir mĂŒssen sofort die fossilen Energien loswerden.
Deshalb wird Essen Retten â Leben Retten zu Stoppt den fossilen Wahnsinn!
Anpassung der Forderungen: Stoppt den fossilen Wahnsinn
1. Alle deutsche UnterstĂŒtzung, Finanzierung und Ausbau von zukĂŒnftiger Infrastruktur fĂŒr fossiles Ăl, Kohle und Gas weltweit sofort einstellen.
2. Wir brauchen eine solidarische Krisenwirtschaft â demokratisch, sozial und global gerecht.
So können wir das System umgestalten, bevor es zusammenbricht. Wir brauchen:
– Erneuerbare Energien
– nachhaltige Fortbewegung
– WĂ€rmedĂ€mmung unserer HĂ€user
– Stopp bei der FlĂ€chenversiegelung
– WertschĂ€tzung unserer ErnĂ€hrung
Unsere Vision ist mehr Demokratie und mehr soziale und globale Gerechtigkeit.
– In gelosten BĂŒrger:innenrĂ€ten sollen Menschen selbst entscheiden, welcher Weg eingeschlagen wird. Dort wĂ€ren alle vertreten â unabhĂ€ngig von Hautfarbe oder Einkommen.
– Die Kosten des gesellschaftlichen Umbaus dĂŒrfen nicht zugunsten der Reichen auf der arbeitenden Bevölkerung abgeladen werden.
– Politische Entscheidungen dĂŒrfen nicht auf Kosten Ă€rmerer und betroffenerer Bevölkerung im Globalen SĂŒden gehen.
Es gibt viel zu tun. Es ist keine Zeit fĂŒr langes Trödeln. Wir erwarten von der Regierung, dass sie ihren Job macht und uns nicht weiter Richtung Abgrund schiebt.
Presse-Info der Letzten Generation vom 01. MĂ€rz 2022:
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Einladung zur Pressekonferenz am morgigen Mittwoch, 2. MĂ€rz 2022 12:00 Uhr
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Wir sehen wie der fossile Wahnsinn derzeit den grausamen Angriffskrieg auf die Ukraine befeuert, wĂ€hrend parallel die Bundesregierung versagt Handlungen gegen weltweite Kriege zu ergreifen. Die international Regierenden lassen uns im Stich: Es gibt keinen Plan, diese Zerstörung zu stoppen! Auf unsere minimale Forderung, als ersten Schritt ein Essen-Retten-Gesetz einzufĂŒhren, hörten wir nur weiter schöne Worte, denen bis heute keine Taten folgen. Der neue IPCC Bericht bestĂ€tigt erneut, was jetzt zu tun ist: Wir mĂŒssen weiter Widerstand gegen das todbringende Weiter-So der Regierung leisten. Der gröĂte Fehler wĂ€re zu denken, wir können einfach so weiter machen.
Als letzte Generation sind wir verpflichtet alles Gewaltfreie in unserer Macht Stehende zu tun den Kurs Richtung Abgrund zu stoppen.
Was wĂŒrde passieren, wenn wir mit hunderten Menschen auf den StraĂen sitzen?Â
Wie wird die letzte Generation weiter machen? Was ist unser Plan?
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Wir laden Sie dazu herzlichst zu einer Pressekonferenz inklusive HintergrundgesprĂ€ch fĂŒr die kommende Zeit ein, mit dem Ziel Ihnen konkrete Informationen ĂŒber uns und unser weiteres Vorgehen zu geben und Ihnen Fragen zu beantworten.
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Die Pressekonferenz wird morgen, Mittwoch, 02.03.2022, um 12:00 Uhr ĂŒber Zoom stattfinden. Es wird einen Informationsteil von maximal 20 Minuten und einen anschlieĂenden Teil fĂŒr Frage und Antwort geben.Â
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Einwahldaten finden Sie anbei (weiter unten).
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Ist Ihnen eine Teilnahme aus terminlichen GrĂŒnden nicht möglich, haben Sie aber trotzdem Interesse an einer Berichterstattung und weiteren Informationen, melden Sie sich auch telefonisch unter +49 641 201099549 oder per Mail unter [email protected].
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Pressekonferenz Mi. 02.03.2022 12:00:
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Aufstand der letzten Generation lÀdt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.
Thema: Pressekonferenz der letzten Generation
Uhrzeit: 2. MĂ€rz 2022 12:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
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+1 346 248 7799 Vereinigte Staaten (Houston)
+1 669 900 6833 Vereinigte Staaten (San Jose)
Meeting-ID: 839 6136 9637
Kenncode: 223287
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die Pressekonferenz, zu der wir Sie bereits gestern und am Freitag eingeladen hatten, wurde auf Mittwoch 12:00 Uhr verschoben. Format (online) und Link (siehe unten) bleiben die gleichen. Wir werden Ihnen noch einmal gesondert das Programm zukommen lassen.
AuĂerdem befindet sich Carla Rochel weiterhin in der JVA Stadelheim, MĂŒnchen. RaĂșl Semmler wurde heute erneut einem Haftrichter vorgefĂŒhrt, der die Entlassung angeordnet hat â inzw. ist er wieder in Freiheit. Auch Miriam Meyer wurde entlassen.
Zitate der drei aus unserer PM von gestern Abend finden Sie weiter unten.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
Carla Hinrichs
Carla Rochel (20): JVA Stadelheim, laut richterlichem Beschluss bis heute, 27.2.22 18 Uhr â noch nicht entlassen.
Raul Semmler (37): JVA Landshut, laut richterlichem Beschluss mind. bis heute, 27.2.22 18 Uhr, nach erneuter HaftprĂŒfung heute entlassen.
Miriam Meyer (29): Gewahrsamsstelle Berlin Schönefeld, heute Vormittag entlassen (27.2.22).
Zitate der drei:
âDie Regierung behandelt uns mahnende BĂŒrger:innen wie Verbrecher:innen, wĂ€hrend wir doch nur unermessliches Leid von der Gesellschaft abwenden wollen. Wir mĂŒssen den Elefanten im Raum benennen: Die Regierung versagt, uns zu schĂŒtzen! Die Regierung hĂ€lt am fossilen Weiter-So fest, das uns in weltweite Kriege und den Zusammenbruch unserer Zivilgesellschaft fĂŒhrtâ,Â
sagt Carla Rochel, 20 Jahr, Psychologiestudentin aus Heidelberg.
âDerzeit hĂ€lt ein grausamer Krieg in der Ukraine die Welt in Schockstarre. Dabei mĂŒssen wir jetzt als Gesellschaft wach werden und erkennen, dass unsere Bundesregierung diesen Krieg, durch das Festhalten am fossilen Weiter-So seit Jahren befeuert und finanziert. Der Krieg in der Ukraine muss jetzt enden und wir brauchen jetzt eine Krisenwirtschaft, die einen Wandel einleitet und solches Leid nie wieder zulĂ€sstâ,Â
sagt RaĂșl Sammler (37), Schauspieler aus Mannheim.
âWarum ist es notwendig, dass einfache BĂŒrger:innen ins GefĂ€ngnis kommen, weil sie sich friedlich dafĂŒr einsetzten, dass unser Essen nicht weggeschmissen wird? Warum versagt unsere Regierung so massiv darin, diese ersten, einfachsten Schritte zu gehen, um einen Kollaps abzuwenden? Warum treibt die Regierung weiter die Ăberlastung von Tafeln und die Bestrafung von BedĂŒrftigen voran, die sich Essen aus den Tonnen holen mĂŒssen, wĂ€hrend unsere Böden unsere Gesellschaft bald nicht mehr ernĂ€hren können?â,Â
fragt Miriam Meyer, 29 Jahre aus Bad Segeberg.
Aufstand der letzten Generation lÀdt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.
Thema: Pressekonferenz der letzten Generation
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Pressemitteilung der Letzten Generation vom 26. Februar 2022:
âBundesregierung befeuert Kriegâ
BĂŒrger:innen hinter Gittern zeigen weiter EntschlossenheitÂ
Nachdem sie gestern mit an sich festgebundenen Luftballons an den gröĂten deutschen FlughĂ€fen zivilen Widerstand gegen das fossile Weiter-So der Bundesregierung leisteten [1], sind drei BĂŒrger:innen der Letzten Generation weiterhin hinter Gittern. Zwei von Ihnen befinden sich in Isolationshaft in GefĂ€ngnissen in Landshut und Stadelheim, eine in einer Gewahrsamszelle in Berlin.
Carla Rochel (20): JVA Stadelheim, laut richterlichem Beschluss bis Sonntag, 27.2.22 18 Uhr.Â
Raul Semmler (37): JVA Landshut, laut richterlichem Beschluss mind. bis Sonntag, 27.2.22 18 Uhr.Â
Miriam Meyer (29): Gewahrsamsstelle Berlin Schönefeld, nach aktueller Informationslage bis Sonntag, 27.2.22 vormittags.
âDie Regierung behandelt uns mahnende BĂŒrger:innen wie Verbrecher:innen, wĂ€hrend wir doch nur unermessliches Leid von der Gesellschaft abwenden wollen. Wir mĂŒssen den Elefanten im Raum benennen: Die Regierung versagt, uns zu schĂŒtzen! Die Regierung hĂ€lt am fossilen Weiter-So fest, das uns in weltweite Kriege und den Zusammenbruch unserer Zivilgesellschaft fĂŒhrtâ,Â
sagt Carla Rochel, 20 Jahr, Psychologiestudentin aus Heidelberg.
âDerzeit hĂ€lt ein grausamer Krieg in der Ukraine die Welt in Schockstarre. Dabei mĂŒssen wir jetzt als Gesellschaft wach werden und erkennen, dass unsere Bundesregierung diesen Krieg, durch das Festhalten am fossilen Weiter-So seit Jahren befeuert und finanziert. Der Krieg in der Ukraine muss jetzt enden und wir brauchen jetzt eine Krisenwirtschaft, die einen Wandel einleitet und solches Leid nie wieder zulĂ€sstâ,Â
sagt RaĂșl Sammler (37), Schauspieler aus Mannheim.
WĂ€hrend Carla Rochel, Raul Semmler und Miriam Meyer im GefĂ€ngnis sitzen, sind immer mehr Menschen bereit, Widerstand gegen den todbringenden Kurs der Bundesregierung zu leisten. Deutschlandweit geben BĂŒrger:innen VortrĂ€ge [2], ĂŒbernehmen damit die Aufgabe der Regierung, ĂŒber die Krise aufzuklĂ€ren, und geben den Menschen eine Handlungsoption an die Hand: den gewaltfreien zivilen Widerstand.
âWarum ist es notwendig, dass einfache BĂŒrger:innen ins GefĂ€ngnis kommen, weil sie sich friedlich dafĂŒr einsetzten, dass unser Essen nicht weggeschmissen wird? Warum versagt unsere Regierung so massiv darin, diese ersten, einfachsten Schritte zu gehen, um einen Kollaps abzuwenden? Warum treibt die Regierung weiter die Ăberlastung von Tafeln und die Bestrafung von BedĂŒrftigen voran, die sich Essen aus den Tonnen holen mĂŒssen, wĂ€hrend unsere Böden unsere Gesellschaft bald nicht mehr ernĂ€hren können?â,Â
fragt Miriam Meyer, 29 Jahre aus Bad Segeberg.
Quellen
[1] Video aus Berlin: www.instagram.com/tv/CaZAphxjnzA/?utm_source=ig_web_button_share_sheet
Video aus MĂŒnchen 1: twitter.com/AufstandLastGen/status/1497090865029955600Â
Video aus MĂŒnchen 2: twitter.com/AufstandLastGen/status/1497199011610066944?s=20&t=rs34wRy3zC2sIQaIzPSa4A
[2] Link zur Liste der VortrÀge auf unserer Website: letztegeneration.de/vortraege
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Pressekonferenz am Montag, 28.2. â Einwahldaten
Aufstand der letzten Generation lÀdt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.
Thema: Pressekonferenz der letzten Generation
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+++ HaftprĂŒfung und mögliche Untersuchungshaft nach Luftballon-Halten am Flughafen +++
++ PrĂ€ventivgewahrsam fĂŒr BĂŒrger:innen ++
MĂŒnchen, Frankfurt, Berlin, Landshut: In dieser Minute werden Raul Semmler und Benjamin RĂŒckert in Landshut dem Haftrichter vorgefĂŒhrt. GeprĂŒft wird mögliche Untersuchungshaft oder PrĂ€ventivgewahrsam. Raul war heute, zeitgleich mit anderen BĂŒrger:innen der letzten Generation, mit befestigten Luftballons in den HĂ€nden in die NĂ€he des Rollfelds des Flughafens in MĂŒnchen getreten, wĂ€hrend Benjamin ihn dabei filmte. Zuvor hatten er und die anderen BĂŒrger:innen den Tower darĂŒber informiert, um jegliche GefĂ€hrdung auszuschlieĂen. Kurz nach Durchqueren des geöffneten Zauns wurde Raul von der Polizei auf den Boden geschmissen und in Handschellen gelegt. [1]
Ein Haftrichter ordnete heute Mittag bereits fĂŒr Carla Rochel, 20, PrĂ€ventivgewahrsam bis Sonntag, 27.2. 18 Uhr an. Sie befindet sich seitdem in der JVA in MĂŒnchen.
Zeitgleich sitzen in Berlin, Frankfurt und MĂŒnchen neun weitere BĂŒrger:innen in Einzelzellen, nachdem sie versucht hatten, das todbringende fossile Weiter-So der Bundesregierung gewaltfrei mit Luftballons zum Innehalten zu bringen. Ihre Gewahrsamsdauer und ob sie einem Haftrichter vorgefĂŒhrt werden, ist zurzeit noch unklar.Â
âDiese mutigen Menschen riskieren aus NĂ€chstenliebe und fĂŒr unser aller Freiheit Haft und lange Zeit in einer Einzelzelle. Doch die Bundesregierung kann unseren Widerstand nicht unterbinden. FĂŒr jeden von ihnen werden 10 weitere Menschen aufstehen und Widerstand gegen die fossile Zerstörung leisten, bis die Bundesregierung endlich ihren Job machtâ, sagt Carla Hinrichs, 25, Pressesprecherin der letzten Generation.
Die Regierung entscheidet sich, lieber besorgte, friedliche BĂŒrger:innen wegzusperren, als den Schulbus, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒcken wird [2], zum Stoppen zu bringen. Nachdem die BĂŒrger:innen der Letzten Generation seit ĂŒber einem Monat fast jeden Tag zivilen Widerstand leisteten, kĂŒndigen sie an weiterzumachen, bis die Regierung handelt.
âWir handeln vollkommen friedlich und gewaltlos und das werden wir auch bleiben. Selbst wenn unsere Verzweiflung am gröĂten ist, bleibt unsere Gewaltfreiheit das auch. Wir stehen mit unserem Gesicht und Namen fĂŒr unsere Handlungen ein und sind ĂŒberzeugt, dass es ein Rechtssystem braucht, das uns schĂŒtzt und eine friedliche Gesellschaft sicherstelltâ, sagt Carla Rochel, 20, vor ihrer Ingewahrsamnahme.Â
Die Letzte Generation fordert die Bundesregierung dazu auf, die Empfehlungen des BĂŒrgerrat Klima umzusetzen. Diese sind effektive und gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte zur Nahrungsmittelsicherung und zur effektiven Reduktion der Treibhausgasemissionen Deutschlands im Zuge des Kampfs gegen den Klimakollaps.[3]
Quellen
[1] Video aus MĂŒnchen: twitter.com/AufstandLastGen/status/1497199011610066944?s=20&t=rs34wRy3zC2sIQaIzPSa4A
[2] youtu.be/rlNBzzXvqy4?t=101 (Bei Min 1:42)
[3] Die MaĂnahmen sind Teil des erarbeiteten MaĂnahmenkatalog im Bereich ErnĂ€hrung des BĂŒrgerrat Klima 2021. buergerrat-klima.de/
âIn diesen dunklen Stunden mĂŒssen wir uns auf unsere NĂ€chstenliebe berufen. Das Wohlergehen aller EuropĂ€er:innen und WeltbĂŒrger:innen, auch in Zukunft, ist genau das, um was wir sehr besorgt sind. JETZT muss der Krieg in der Ukraine beendet werden! JETZT muss aber auch der Ausstieg aus der zerstörerischen fossilen Wirtschaftsweise eingeleitet werden, damit Frieden in Europa und weltweit auch in Zukunft erhalten bleibtâ,
sagt Raul Semmler, 37, mit einem orangenen Luftballon in der Hand, als er den Zaun zum Rollfeld des MĂŒnchner Flughafen öffnet, im Wunsch, mit seiner Frau einmal Kinder in diese Welt setzen zu können.
âDurch die ausbleibende Notfallreaktion der Bundesregierung auf die Klimakrise wird es in Zukunft nur mehr Krisen und Kriege geben. Ich kann das fossile, todbringende Weiter-so nicht weiter hinnehmen. Ich kann keinen Tag mehr warten. Mit meinem Gewissen kann ich es nicht anders vereinbart als mich gegen den langsamen Kurs der Regierung zu stellen und an die Bevölkerung zu appellieren das auch zu tunâ,
sagt Jana MestmÀcker, 29, kurz bevor sie sich auf den Weg zum Frankfurter Flughafen macht.
âDie industrielle Landwirtschaft und die massenhafte Verbrennung von Kohle, Ăl und Gas feuern die Klimakatastrophe an. Die Erde erhitzt sich. Das bringt uns um. Die Bundesregierung trĂ€gt die Verantwortung und muss jetzt handeln, indem sie auf die BĂŒrger:innen dieses Landes hört, erste Schritte sofort umsetzt und einen Fahrplan fĂŒr weitere Schritte einleitet.â
sagt Carla Rochel gestern Abend in ihrem Statement im Hinblick auf heute. Derzeit befindet Sie sich in Polizeigewahrsam.
Die Letzte Generation fordert die Bundesregierung dazu auf, die Empfehlungen des BĂŒrgerrat Klima umzusetzen. Diese sind effektive und gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte zur Nahrungsmittelsicherung und zur effektiven Reduktion der Treibhausgasemissionen Deutschlands im Zuge des Kampfs gegen den Klimakollaps.[1]
Quellen:
[1] Video aus MĂŒnchen:Â twitter.com/AufstandLastGen/status/1497199011610066944?s=20&t=rs34wRy3zC2sIQaIzPSa4A
[2] Die MaĂnahmen sind Teil des erarbeiteten MaĂnahmenkatalog im Bereich ErnĂ€hrung des BĂŒrgerrats Klima 2021. buergerrat-klima.de/
Wirbel um Ballonaktion der letzten Generation gegen fossile Kriege und fĂŒr BĂŒrger:innenmitbestimmung
BER, FRA, MUC: Seit heute Morgen gegen 7.30 Uhr sitzen in Berlin, Frankfurt und MĂŒnchen Menschen mit 99 orangen Luftballons vor den Toren des Flughafens. Drei BĂŒrger:innen der letzten Generation sind mit jeweils 99 an ihnen festgebundenen Luftballons in die Sicherheitsbereiche der FlughĂ€fen getreten und wurden aus âSicherheitsgrĂŒndenâ festgesetzt. In Berlin wurden zwei Menschen festgenommen. Flugpassagiere wurden nicht gefĂ€hrdet.
Die BĂŒrger:innen richten sich an die Bundesregierung, die dringend von ihrem todbringenden Kurs Richtung Klimakollaps und weiteren fossilen Kriegen abdrehen muss.
Dies sind schwarze Tage fĂŒr unsere Gesellschaft. Wir alle blicken voller Sorge nach Osteuropa und stehen in SolidaritĂ€t mit alles Betroffenen. âOhne Frage sind wir in einer ernsten Situation, inmitten eines fossilen Krieges.â sagt, Claudia Kemfert, Energieexpertin [1]
Die Bundesregierung und ihre AbhĂ€ngigkeit von fossilem Weiter-So befeuert Konflikte. Die Folge: Kriege, Hungersnöte, Flucht und massives Elend. Wir brauchen einen grundlegenden Wandel, um sicher zu sein. Wer die Energiewende verschleppt und nicht auf den BĂŒrgerrat hört, fĂŒhrt uns in Ressourcenkriege.Â
Die nĂ€chsten 2-3 Jahren sind entscheidend! [2]Â
Wir sehen uns gezwungen den Alltag zum Innehalten zu bringen. WÀhrend in der Ukraine ein schrecklicher Krieg lÀuft, können wir nicht weiter zusehen wie die Bundesregierung uns in den Abgrund laufen lÀsst, wo Kriege weltweit an der Tagesordnung sein werden.
âWir sehen Krisen wie Tsunamiwellen ĂŒber unsere Gesellschaft hereinbrechen. Corona und zerstörerische Kriege sind furchtbar und gleichzeitig Vorboten einer weltweiten Zerstörung unser aller Sicherheit, Ordnung und Leben.Â
Wir mĂŒssen die Zerstörung jetzt stoppen!â,
sagt Carla Rochel, 20 Jahre, am MĂŒnchner Flughafen (MUC) mit 99 Luftballons in ihren HĂ€nden.
Wir stellen uns gegen den Tod und Verzweiflung bringenden Kurs der Regierung, gegen das Versagen von Politik und Medien. Wir stellen uns gemeinsam mit den BĂŒrger:innen dieses Landes auf die einzig moralisch richtige Seite: Widerstand gegen das fossile Weiter-So. Der Artikel 20a des Grundgesetzes und die demokratischen PlĂ€ne eines BĂŒrgerrates genieĂen mehr LegitimitĂ€t als der aktuelle Koalitionsvertrag.
âWir wollen Frieden fĂŒr uns und unsere Kinder. Im Bewusstsein der Krise und voller Hingabe fĂŒr unser Ăberleben sagen wir Stopp. Wir brechen die Ignoranz von Gesellschaft und Regierung. Die Bevölkerung ist bereit die Wahrheit ĂŒber die Klimakipppunkte zu erfahren und in diesem Bewusstsein endlich umzulenken.â,
sagt Miriam, 29 Jahre, am Berliner Flughafen (BER), wÀhrend sie von der Polizei festgenommen wird.
âWir verurteilen das fehlende umfassende Krisenbewusstsein unserer Regierung und fordern die Einbeziehung der BĂŒrger:innen dieses Landes.Â
Die Bevölkerung ist bereit! Sie ist bereit in BĂŒrgerrĂ€ten gemeinsam MaĂnahmen zu finden und einen Weg zu wĂ€hlen, den die Regierung versagt zu beschreitenâ,
sagt Janek, 34 Jahre, am Frankfurter Flughafen (FRA).
Wir wollen mit unserem Handeln niemanden gefĂ€hrden. Es ist ein Akt der Liebe und Zuneigung zu den Menschen auf diesem Planeten, die wir vor dem unfassbaren UnglĂŒck des Klimazusammenbruchs bewahren wollen.
Die Letzte Generation fordert die Bundesregierung dazu auf, die Empfehlungen des BĂŒrgerrat Klima umzusetzen. Diese sind effektive und gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte zur Nahrungsmittelsicherung und zur effektiven Reduktion der Treibhausgasemissionen Deutschlands im Zuge des Kampfs gegen den Klimakollaps.[3]
[1] Claudia Kemfert, www.presseportal.de/pm/58964/5153863
[2] Sir. David King www.thecitizen.org.au/articles/forget-2050-experts-say-its-2030-or-bust-for-net-zero-emissions
[3] Die MaĂnahmen sind Teil des erarbeiteten MaĂnahmenkatalog im Bereich ErnĂ€hrung des BĂŒrgerrats Klima 2021. buergerrat-klima.de/
Heute ist ein schwarzer Tag fĂŒr die Menschen in Europa. Wir sehen die aktuellen Ereignisse in der Ukraine als eine menschliche Katastrophe an und sind zutiefst erschĂŒttert. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Opfern und den bedrohten Menschen in der Ukraine.
Heute finden wir uns in einer Gesellschaft wieder, in der sich die existenziellen Krisen der Menschheit zu ĂŒberschlagen scheinen. Wir denken an Ausbeutung, Ăberwachung, Pandemie, Kriege und den ökologischen Zusammenbruch.
Gleichzeitig hebt eine Krise die andere nicht auf. Das Aufkommen einer Katastrophe macht die andere nicht weniger verheerend und lebensbedrohlich. Vielmehr liegt es an uns, die multiplen Krisen des 21. Jahrhunderts nicht mehr als losgelöst und voneinander unabhÀngig, sondern als komplex miteinander verbunden wahrzunehmen.
Die physikalischen Grundlagen der Klimakatastrophe haben sich nicht geÀndert. Wir haben weiterhin noch zwei bis drei Jahre, um die Vernichtung der Zivilisation, den Verlust unserer Werte und Institutionen und unermessliches menschliches Leid zu verhindern. Wir haben noch ein paar Jahre, um die notwendigen, tiefgreifenden VerÀnderungen einzuleiten.
Wir wissen, dass, wenn wir nichts tun, Kriege um fruchtbare Böden, Wasser und Energie zunehmen werden. Offene Kriege und Konflikte werden den Stress auf unsere Gesellschaften immer gröĂer werden lassen. Unsere unabhĂ€ngigen Institutionen, der Rechtsstaat, wird immer mehr gefĂ€hrdet. Wir fĂŒrchten uns davor, was Naturgewalten uns antun werden. Noch mehr fĂŒrchten wir uns davor, was wir uns gegenseitig antun werden.
Wir verspĂŒren eine moralische Verantwortung jetzt alle Krisen, die das Fortbestehen der menschlichen Zivilisation in den nĂ€chsten Jahrzehnten bedrohen, mit aller Energie, Leidenschaft und MitgefĂŒhl anzugehen.
Unsere oberste PrioritĂ€t bleibt der Schutz des Lebens, jetzt und in Zukunft. Deswegen werden wir morgen, wie angekĂŒndigt, in Berlin, Frankfurt und MĂŒnchen den Flugverkehr zum Stillstand bringen.[1]
Wir wollen weiterhin eine friedliche Bewegung gegen das politische Versagen im Klima- und Umweltkollaps aufbauen.
Wir bitten die Regierung, sich der RealitĂ€t unserer Zeit bewusst zu werden. Wir fordern sie auf, jetzt die notwendigen MaĂnahmen einzuleiten, um der Klimakatastrophe zu begegnen. Wir fordern sie auf, auf die Menschen in diesem Land zu vertrauen und die VorschlĂ€ge vom BĂŒrgerrat Klima umzusetzen.
Lasst uns gemeinsam unsere Gesellschaft und Institutionen stÀrken, um im Miteinander den Krisen dieses Jahrhunderts zu begegnen.
Mit Liebe und Mut,
Die Essensretterinnen und Essensretter
der letzten Generation
Â
Berlin, 24.2.2022: BĂŒrger:innen der Letzten Generation haben gegen 14:45 Uhr Tomaten, Orangen und anderes GemĂŒse gegen die Wand der FDP Parteizentrale geworfen. Einige BĂŒrger:innen wurden von der Polizei festgesetzt. Sie fordern, dass die FDP sich nicht weiter quer stellt, endlich auf den BĂŒrgerrat Klima eingeht und ihr Essen rettet – anstatt sie durch die Klimakatastrophe in Hungersnöte zu schicken. Zeitgleich sprachen Vertreter:innen mit Renate KĂŒnast (GrĂŒne).
Die deutsche Wirtschaft wird zusammenbrechen, wenn die Lebensmittelpreise steigen und steigen oder Supermarktregale leergerĂ€umt sind. Unsere Familien, Gemeinden und die gesamte junge Generation werden sehenden Auges [1] in ein Schicksal von unermesslichem Leid gefĂŒhrt. Will die FDP sich wirklich weiter in den Weg stellen und dafĂŒr die Verantwortung ĂŒbernehmen?
Wir haben 2-3 Jahre, um das aufzuhalten.
âIch will eine Zukunft fĂŒr meine Kinder. Wir wollen alle keinen Hunger leiden. Wir richten uns an unsere Mitmenschen, und bitten sie, insbesondere in ihrer Funktion als EntscheidungstrĂ€ger:innen, die Augen nicht vor der Wahrheit zu verschlieĂen, auch wenn sie unangenehm istâ, sagt Christian BlĂ€ul, 40 Jahre, Physiker und Vater von 2 Kindern.
Zeitgleichen sprachen Lea Bonasera (24) und Henning Jeschke (22) mit Renate KĂŒnast, ernĂ€hrungspolitische Sprecherin der GrĂŒnen. Nachdem sie gestern von Susanne Mittag (SPD) mit âWir hatten schon ganz andere Krisenâ im Regen stehengelassen wurden.
Auch nach dem GesprĂ€ch mit Renate KĂŒnast mĂŒssen wir anerkennen, dass die Politik nicht wie im Angesicht eines Notfalls handelt, welcher unermessliches menschliches Leid zur Folge haben wird.
Wieso lÀsst uns die Politik weiter ins offene Messer laufen, anstatt mit einfach, naheliegenden Schritten sofort einen Anfang zu machen?
âWir werden nach Strich und Faden von Regierung und vielen Medien verarscht. Alle behaupten âDas wird schonâ. Aber das stimmt nicht. Es ist Zeit, der Wahrheit ins Auge zu schauenâ, sagt Lina, 19 Jahre, die aus Sorge um ihre Zukunft gerade ihr Abitur verpasst.
Wie sehr sich die Menschen in Deutschland MaĂnahmen wĂŒnschen, die uns vor dem gesellschaftlichen Zusammenbruch bewahren, wird an den anhaltenden SolidaritĂ€tsaktionen mit der Letzten Generation deutlich: In Bremen, Braunschweig, Stuttgart, Hamburg werden BĂŒrger:innen auch heute und morgen wieder aus MĂŒlltonnen gerettete Lebensmittel verteilen.
Die Letzte Generation fordert die Bundesregierung dazu auf, die Empfehlungen des BĂŒrgerrat Klima umzusetzen. Diese sind effektive und gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte zur Nahrungsmittelsicherung und zur effektiven Reduktion der Treibhausgasemissionen Deutschlands im Zuge des Kampfes gegen den Klimakollaps.[1][2]
[1] Zusammenfassung der Klimafakten:
www.climaterealitycheck.net/_files/ugd/148cb0_544aaa3eb24e450ca39c1f9ea5b0f6e7.pdf
[2] Die MaĂnahmen sind Teil des erarbeiteten MaĂnahmenkatalog im Bereich ErnĂ€hrung des BĂŒrgerrats Klima 2021: buergerrat-klima.de/
Miriam Meyer (Letzte Generation): âWerde BER mit Ballonen lahmlegenâ
Berlin 23.2.2022 | Miriam Meyer, eine BĂŒrgerin der Letzten Generation hat soeben live im Fernsehen (in der âMĂŒnchner Rundeâ im BR) angekĂŒndigt, am Freitag den Flughafen Berlin-Brandenburg âmit Ballonen zum Erliegen zu bringenâ. Auch die anderen beiden der drei gröĂten deutschen FlughĂ€fen â Frankfurt und MĂŒnchen â werden von Ă€hnlichen Aktionen betroffen sein.
Die Letzte Generation fordert die Umsetzung der demokratischen BeschlĂŒsse des fĂŒr die Bundesbevölkerung reprĂ€sentativen BĂŒrgerrat Klima. Dessen MaĂnahmen werden von 80% der Bevölkerung befĂŒrwortet.[buergerrat-klima.de/content/pdfs/Ergebnisbericht_BĂŒrgerrat%20Klima.pdf] Der Bayerische Innenminister spricht derweil davon, die BĂŒrger:innen hĂ€tten mit ihren Forderungen keine Mehrheit.[MĂŒnchner Runde 23.2.2022 20:15: www.br.de/mediathek/live/br-fernsehen/av:584f4bb63b467900117bd4a6]
Miriam Meyers AnkĂŒndigung im Volltext:
Wir alle sind die letzte Generation, die entscheiden kann, ob die Gesellschaft untergeht.
Wir haben 2-3 Jahre, um ĂŒber die Zukunft der Menschheit zu entscheiden, sagt der britische Klimaexperte Sir David King.
Wir mĂŒssen handeln, bevor wir immer wieder in den TrĂŒmmern von StĂŒrmen und Fluten stehen.Â
Ich, Miriam Meyer, werde ĂŒbermorgen, am Freitag den 25. Februar 2022 mit Ballonen in die Sicherheitszone des Berliner Flughafens kommen und so den Flugverkehr zum Erliegen bringen.
Er muss stoppen. Wir kommunizieren vorab, wo die Ballone fliegen, damit es zu keiner GefÀhrdung kommt.
Ebenso werden andere Essensretterinnen und Essensretter in Frankfurt, also am FRA Airport und in MĂŒnchen mit Ballonen in den Radius um den Flughafen treten.Â
Auch hier kĂŒndigen wir dies an, damit der Flughafenbetrieb ruhen kann und keine Menschen gefĂ€hrdet werden.
Wir empfehlen allen Passagieren, ihre FlĂŒge umzubuchen und entschuldigen uns fĂŒr die Störung.Â
Wir werden keine MaĂnahmen ergreifen, die Flugpassagiere gefĂ€hrden, sondern angesichts des Klima- und Umweltkollapses weiterhin eine friedliche Bewegung aufbauen.
Wir wollen eine Zukunft fĂŒr unsere Kinder. Wir wollen keinen Hunger leiden.
Wir werden nach Strich und Faden von Regierung und vielen Medien belogen. Alle behaupten âDas wird schonâ. Aber das stimmt nicht.
Wir haben 2-3 Jahre, um ĂŒber die Zukunft der Menschheit zu entscheiden.
Wir fordern, dass die Zerstörung gestoppt wird und auf die Empfehlungen des BĂŒrgerrat gehört wird. Machen wir den Menschen in Deutschland nichts vor. Sie sind bereit fĂŒr die Wahrheit.
Erneute Flughafen-Blockaden – Staatliche Reaktion bleibt lasch
Durchschnittliches Alter der Blockierenden: 38 Jahre
Ăltester Blockierender: 72 Jahre
Frankfurt 23.02.2022 – BĂŒrger:innen der Letzten Generation hatten am Morgen in Frankfurt, MĂŒnchen und Berlin die FlughĂ€fen blockiert. In Berlin waren alle in Gewahrsam genommen, in Frankfurt und MĂŒnchen nach der RĂ€umung von der StraĂe nur weggeschickt worden. SpĂ€ter setzten sich weitere BĂŒrger:innen der Letzten Generation unter den Augen der Polizei wieder an die genau gleiche Stelle und blockierten erneut. Auch sie wurden in Gewahrsam genommen, aber schon nach einigen Stunden soeben wieder entlassen.
Auch die in Berlin festgenommenen BĂŒrger:innen verlieĂen die Polizeiwache schnell wieder.l Ihnen wurde allerdings verkĂŒndet, dass sie beim nĂ€chsten Mal drei Wochen GefĂ€ngnis erwarten wĂŒrde.
Die BĂŒrger:innen der Letzten Generation zeigten sich heute schockiert von der Unkenntnis ĂŒber das AusmaĂ der Klimakrise bei Mitgliedern der Regierungsparteien. Susanne Mittag, ernĂ€hrungspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, hatte in einem GesprĂ€ch mit den BĂŒrger:innen am Morgen die drohende Klimakatastrophe heruntergespielt: ââWir hatten schon ganz andere Krisen.â
âDie Klimawissenschaft warnt vor Hungersnöten, vor Ăberschwemmungen, vor Krieg und einem totalen Zusammenbruch der Zivilisation. Die Regierung muss diesen Klimanotstand endlich verstehen, anerkennen und handeln! Mit ihrer Ignoranz verrĂ€t sie ihre Bevölkerungâ, ist Lea Bonasera nach dem internen GesprĂ€ch mit Susanne Mittag verzweifelt.Â
âEs ist klar: Die Regierung lĂ€sst uns im Stich. Nur mit friedlichen zivilen Widerstand können wir gegen drohende Hungersnöte vorgehenâ, erklĂ€rt der achtfache GroĂvater Ernst Hörman kurz bevor die Polizei ihn auf dem Gehweg in Gewahrsam nimmt. Er wendet sich direkt an seine Mitmenschen: âSchauen Sie nicht nur zu. SchlieĂen Sie sich uns an und wir werden gemeinsam den Lauf der Geschichte verĂ€ndern. Was können Sie Sinnvolleres tun in dieser dramatischen Zeit, in der alle und alles, was Sie lieben, in Lebensgefahr ist?â
Wie kann eine Regierung uns und unsere Kinder bewusst in den Untergang fĂŒhren? Die Letzte Generation fordert die Umsetzung der demokratisch legitimierten BeschlĂŒsse des BĂŒrgerrat Klimas. Die groĂe Mehrheit der Bevölkerung stehen hinter diesen MaĂnahmen.[1] Die Missachtung des Willens der Bevölkerung ist absolut undemokratisch und die wissentliche Zerstörung unserer aller Lebensgrundlagen völlig absurd.Â
Quellen
[1] buergerrat-klima.de/content/pdfs/Ergebnisbericht_BĂŒrgerrat%20Klima.pdf
Berlin. Das GesprĂ€ch zwischen Susanne Mittag, ernĂ€hrungspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, und Vertreter:innen der Letzten Generation ging am Mittwochvormittag ohne zeitliche Zusage fĂŒr ein verpflichtendes Essen-Retten-Gesetz zu Ende.
Wir steuern Vollgas auf die Zerstörung unserer Gesellschaft zu und die SPD leugnet weiterhin die Notlage: âWir hatten schon ganz andere Krisenâ, sagt Susanne Mittag, ernĂ€hrungspolitische Sprecherin der Partei, heute Vormittag im GesprĂ€ch mit der Letzten Generation.
Es drohen durch die Klimakrise Missernten, die Lebensmittelpreise steigen dramatisch an und es wird zuerst die Àrmeren Leute treffen. Wo bleibt die soziale Gerechtigkeit, Herr Kanzler?
âEs ist klar: Die Regierung rettet uns nicht. Friedlicher Widerstand ist unsere einzige Chance, um die Klimakrise abzufedern.â sagt Lea Bonasera nach dem GesprĂ€ch.âMorgen Nachmittag spricht die Letzte Generation auch mit Renate KĂŒnast (GrĂŒne). Die FDP verurteilt das Essen-Retten.
Die Bundesregierung ignoriert die BeschlĂŒsse des demokratischen Gremiums BĂŒrgerrat Klima. Dessen Entscheidungen will eine ĂŒberwĂ€ltigende Mehrheit von 80% der Bevölkerung umgesetzt sehen.[1] buergerrat-klima.de/content/pdfs/Ergebnisbericht_BĂŒrgerrat%20Klima.pdf Die Regierung tritt den Willen des Volkes mit FĂŒĂen und die Bevölkerung in den Abgrund.
Zur gleichen Zeit, zu der das GesprĂ€ch stattfand, blockierte die Letzte Generation die drei gröĂten FlughĂ€fen der Bundesrepublik in Berlin, Frankfurt am Main und MĂŒnchen. Eine Bundesregierung, die nicht willens ist, zeitnah den ersten, fast symbolischen Schritt zur EindĂ€mmung der Klimakatastrophe in Deutschland zu unternehmen, lĂ€sst ihre BĂŒrgerinnen und BĂŒrger im Stich. Wir mĂŒssen einsehen, dass die katastrophalen Folgen der Klimakrise mit Hunger und unertrĂ€glicher Hitze, Flucht und Vertreibung von Milliarden Menschen werden auch uns treffen werden.[2] www.climaterealitycheck.net/_files/ugd/148cb0_544aaa3eb24e450ca39c1f9ea5b0f6e7.pdf
BREAKING: Letzte Generation blockiert drei FlughĂ€fen – Forderung nach BĂŒrger:innenmitbestimmung
Berlin, Frankfurt, MĂŒnchen, 23.2.2022: Die Letzte Generation blockiert seit 8:00 Uhr FlughĂ€fen in Berlin, Frankfurt und MĂŒnchen. Es kommt dadurch zu massiven Störungen der Luftfracht und des Passagierflugverkehrs. Die Letzte Generation fordert mit ihren Aktionen eine Umsetzung der MaĂnahmen des reprĂ€sentativen BĂŒrgerrates Klima und ein sofortiges Essen-Retten-Gesetz.
Durchschnittliches Alter der Blockierenden: 38 Jahre. Ăltester Blockierender: 72 Jahre.
3 Flughafenblockaden – 3 Jahre, um unsere Gesellschaft zu retten
Bereits im November vergangenen Jahres ĂŒberreichte die Letzte Generation Bundeskanzler Scholz ihre Forderungen. AuĂer Versprechungen des Landwirtschaftsminister Cem Ăzdemir âdie Lebensmittelverschwendung zu bekĂ€mpfenâ ist jedoch nichts passiert.
Der britische Klimaexperte Sir David King, der 2013-2017 stĂ€ndiger Berater des britischen AuĂenministeriums zu Fragen der globalen ErwĂ€rmung war, warnte wiederholt: âWas wir in den nĂ€chsten 3-4 Jahren tun, wird ĂŒber die Zukunft der Menschheit entscheiden.â Grund fĂŒr dieses begrenzte Zeitfenster sind die Kipppunkte im Klimasystem wie das Abschmelzen der Eiskappen an den Polen. Werden zu viele Kipppunkte ĂŒberschritten, geht die Erde in eine HeiĂzeit ĂŒber. In dieser bricht unsere heutige Zivilisation zusammen [1].
âDie Politik ignoriert diese Kipppunkte. Dabei haben wir nur noch 3 Jahre. Ohne einen schnellen Wandel verlieren wir sĂ€mtliche Kontrolle ĂŒber unser Klima und damit unser Essen.â, begrĂŒndet der achtfache GroĂvater Ernst Hörmann seinen Eingriff in den MĂŒnchner Flugverkehr. Er ergĂ€nzt: âWir steuern auf eine Welt mit Hungerkatastrophen in nie da gewesen AusmaĂ zu. Auf eine Welt, in der sich um Essen geprĂŒgelt wird. Auf eine Welt, in der Menschen wie Fliegen zu Grunde gehen. Auf eine Welt, in der niemand mehr ganz sicher sein wird. Das ist keine Zukunft, die ich fĂŒr meine Enkel akzeptieren kann. Ich setze auf den Ăberlebenswillen der Bevölkerung.â
â80% der Bevölkerung stehen hinter den BeschlĂŒssen des BĂŒrgerrat Klima. Die Politik setzt die Empfehlungen aber nicht um, sondern sperrt die Menschen weg, die sich fĂŒr den Willen der Bevölkerung einsetzten. Das ist doch vollkommen absurd!â erklĂ€rt die Kirchenmusikerin und Mutter Sonja Manderbach, wĂ€hrend sie auf der ZufahrtsstraĂe zum Frankfurter Luftfracht-Terminal sitzt.
Auch in Berlin kommt es durch Scholzâ UntĂ€tigkeit, die demokratisch legitimierten Forderungen umzusetzen, zur massiver BeeintrĂ€chtigungen des Passagierflugverkehrs.Â
Die Wissenschaft gibt der Letzten Generation recht [2]. Sie warnt seit Jahren vor den tödlichen AusmaĂen der Klimakrise. Vor Extremwetterereignissen, die Existenzen zerstören. Vor dem steigendem Meerespiegel, der ganze StĂ€dte vernichtet. Vor DĂŒrren und Starkregen, der unsere Landwirtschaft vernichtet, wenn diese nicht darauf vorbereitet ist. Deswegen mĂŒssen jetzt die MaĂnahmen des demokratisch legitimierten BĂŒrgerrat Klima umgesetzt werden. Unsere Landwirtschaft muss dringend zu einer aufbauenden Landwirtschaft, die Arten und Klima schĂŒtzt, weiterentwickelt werden. Denn sie ist unsere Lebensversicherung in einem sich drastisch verĂ€ndernden Klima.
Doch anstatt dies anzugehen, ĂŒbergibt die Berliner Polizei die ersten Strafverfahren der Staatsanwaltschaft.
âWir erleben eine enorme soziale Ungerechtigkeit. FĂŒr ein bisschen Luxus heute stĂŒrzen wir unsere Kinder ins Verderben. Schon jetzt leiden und sterben Menschen im globalen SĂŒden unter dem Nichtstun auch von der Bundesregierung. In diesem Klimanotstand gibt es nur zwei Wege: Wegschauen oder aktiv werden. Ich entscheide mich aus Liebe zu unserer Demokratie und meinen Mitmenschen fĂŒrs Zweite.â, macht der Koch Lars Eshold seine Entschlossenheit trotz drohendem Strafverfahren klar.Â
Quellen
[1] Trajectories of the Earth System in the Anthropocene:
www.pnas.org/content/115/33/8252#:~:text=Based%20on%20this,other%20contemporary%20species.
[2] Deutschlandfunk – âAufstand der letzten Generationâ/ Aktivisten machen mit Blockaden Druck fĂŒr mehr Klimaschutz:
www.deutschlandfunk.de/letzte-generation-blockaden-berlin-hafen-autobahn-100.html
UntersuchungsgefĂ€ngnis nach Hafenblockaden +++ Letzte Generation weitet Aktionen auf NĂŒrnberg aus +++ Festnahmen von BĂŒrger:innen
Hamburg. Nach mehrfachen massiven Störungen des Hamburger Hafens gestern mussten die drei jungen Frauen Carla Rochel (20), Lina Eichler (19) und Katrin Hack (26) die Nacht in einer Zelle verbringen. Gegen 8 Uhr morgens wurden sie ins UntersuchungsgefĂ€ngnis gebracht und einem Haftrichter vorgefĂŒhrt, woraufhin sie nach fast 20 Stunden entlassen wurden. Sie kĂŒndigen an, gerechtfertigt durch den Klimanotstand, weiter zu stören bis die Bundesregierung ihren Job macht und unser Essen und Leben rettet.
âIch bin bereit, die Konsequenzen meines Handelns zu tragen, denn die Konsequenzen des Klimakollaps sind damit auĂer VerhĂ€ltnis. Wir blicken in DĂŒrren, Extremwetterereignisse, Hunger, Flucht, Tod und Kriege. Ich bin moralisch verpflichtet alles in meiner Macht Stehende zu tun, um das zu verhindern.â, sagt Carla Rochel, 20, nachdem sie am Montag Abend das zweite Mal den Hamburger Hafen blockierte, kurz vor Ihrer Festnahme.
BĂŒrger:innen ins UntersuchungsgefĂ€ngnis zu bringen ist ein nĂ€chster Schritt der VerschĂ€rfung der Repressionen, den die Bundesregierung lieber zu gehen scheint, als endlich unsere Verfassung zu schĂŒtzen.
WĂ€hrenddessen in NĂŒrnberg: âEssen Retten – Leben Rettenâ erreicht Franken. 9 Menschen setzten sich um kurz nach 7 Uhr auf eine Ausfahrt des Frankenschnellwegs; 3 von ihnen klebten sich an den Asphalt. 11 BĂŒrger:innen wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die Forderungen erreichen damit eine weitere bayerische GroĂstadt und den Ort, an dem Pater Alt vor gut zwei Monaten öffentlich fĂŒr ein Essen-Retten-Gesetz containert hatte und als âJesuit und Diebâ Schlagzeilen gemacht hatte.
WĂ€hrend derweil in den vergangenen Tagen Politiker:innen immer wieder ĂŒber die Methode des zivilen Widerstands sprachen, bedauerten es Vertreter:innen der âLetzten Generationâ, dass inhaltliche Auseinandersetzung mit ihrem Standpunkt dabei oft in den Hintergrund traten. Es besteht von wissenschaftlicher Seite kein Zweifel daran, dass katastrophale Folgen der Erderhitzung auch Deutschland treffen werden.
Die Vertreter:innen der âLetzten Generationâ erneuerten damit ihren eindringlichen Appell an Bundesregierung und Gesellschaft: “Wir alle gemeinsam sind die letzte Generation, die die krassesten Folgen der Klimakrise noch abwenden kann. Aufgeben ist keine Option. Die Bundesregierung , die nach Art. 20a GG die Lebensgrundlagen schĂŒtzen soll, ist verpflichtet, jetzt mit Gesetzen fĂŒr alle BĂŒrger:innen einzustehen. Daher werden wir weiter gewaltfreien Widerstand leisten, fĂŒr uns und unsere Kinder.â, sagte Ernst Hörmann, 72 Jahre, achtfacher GroĂvater.
Update Montag 23:30: Essensretter blockieren zum zweiten mal an einem Tag KöhlbrandbrĂŒcke – BĂŒrgerrat oder Sturmfluten?
Hamburg, seite heute morgen 07:30 blockierten UnterstĂŒtzer der Kampagne âEssen Retten – Leben Rettenâ immer wieder die KöhlbrandbrĂŒcke und weitere Hauptverkehrsadern rund um den Hamburger Hafen. Insgesamt war die KöhlbrandbrĂŒcke fast den ganzen Tag lange nicht befahrbar. Stand 20:00 ist noch immer nur eine Spur befahrbar. Auch in Freiburg, Stuttgart und Göttingen kam es heute zu massiven Störungen des Verkehrs.
Um die gröĂtmögliche Störung zu verursachen klebten sich die Essensretter nicht nur mit Sekundenkleber, sondern diesmal auch mit Bauschaum an der Fahrbahn fest. Auch verteilten sie 60 Liter Rapsöl auf der Fahrbahn, nach dem sie Polizei darĂŒber informiert hatten. Sie vergröĂern die Störung weil es jetzt notwendig ist die MaĂnahmen der BĂŒrgerrats Klima umzusetzten damit ein umsteuern einsetzt. Und wo tritt einem Notwendigkeit des Umsteuerns klarer vor Augen als in einer Stadt, in die in der vergangenen Tagen gleich zweimal von Sturmfluten ĂŒberspĂŒlt wurde?
Heute Morgen blockierte die gerade 20-jĂ€hrige Carla Rochel zusammen mit anderen Menschen bereits einmal die Fahrbahn am Ende der KöhlbrandbrĂŒcke, Höhe Finkenwerder StraĂe. Sie war festgeklebt. Nach einigen Stunden wurden die Essensretter von der Polizei entfernt. Gegen 17:00 betrat Carla Rochel gemeinsam mit weiteren BĂŒrger:innen erneut die Fahrbahn und klebte sich abermals in der klirrenden KĂ€lte an den Asphalt.
Ihre BeweggrĂŒnde und Entschlossenheit erklĂ€rte die Psychologiestudentin so: âIch sitze hier auf der StraĂe, weil unsere Bundesregierung noch immer nichts tut, um unser Essen zu retten. Ein Drittel unserer Lebensmittel landet jeden Tag in der Tonne. Und ich bin Langsam wirklich verzweifelt, weil wir eine Bundesregierung haben, die weiĂ, was passiert und trotzdem sehenden Auges in einen Klimakollaps rennt […].â (hier zum Video)
Die Polizei löste die Menschen nach einiger Zeit von der Fahrbahn. Sie wĂŒrden im Anschluss festgenommen und auf eine Polizeistation gebracht. Carla Rochel wird die heutige Nacht aller voraussicht nach in einer kalten Einzelzelle verbringen.
Sollte so mit unseren jungen Menschen umgegangen werden, wenn sie darauf bestehen, dass unser aller Lebensgrundlagen nicht vernichtet werden? Fragen Sie sich das gerne in Ihrem nÀchsten Leitartikel. Frage Sie das gerne Olaf Scholz.
Olaf, warum machst du deinen Job nicht?
Statement von fĂŒhrenden Wissenschaftlern zu den Klimafakten:
www.climaterealitycheck.net/
Nachdem Essensretter:innen in Freiburg und Stuttgart heute Morgen wieder Hauptverkehrsadern blockiert hatten, sind alle Beteiligten festgenommen und auf die Polizeistation gebracht worden. Auch in Göttingen sind fĂŒr heute noch Störungen dieser Art angekĂŒndigt. Zwei der vier Blockaden rund um den Hamburger Hafen dauern weiterhin an, der Warenverkehr ist massiv gestört. Unter anderem ist die KöhlbrandbrĂŒcke nicht befahrbar. Nun hat sich ein Essensretter in das Hamburger Hafenbecken begeben, um den Schiffsverkehr direkt zu stören.
Nach den Blockaden mehrerer ZufahrtsstraĂen zum Hamburger Hafen seit heute Morgen durch die Letzte Generation, die den Warenverkehr massiv einschrĂ€nken, stellt sich nun ein Essensretter den Giganten aus Stahl direkt im Hamburger Hafen in den Weg.
âMeine Moral und meine Menschlichkeit verlangen es von mir, nicht tatenlos zuzusehen, wĂ€hrend Olaf Scholz meine Mitmenschen in Hungersnöte fĂŒhrt. Wir wollen Sicherheit statt einem todbringenden Weiter-So. Wir wollen BĂŒrgerrat statt Hunger, Hochwasser und Sturmâ, sagt Kevin Hecht, bevor er ins Hafenbecken steigt.
Beim Eintreffen der Polizei auf Schnellbooten blieb der Essensretter friedlich und entschlossen. Den Aufforderungen der Polizei das Hafenbecken zu verlassen kam er nicht nach und wĂŒrde schlieĂlich unfreiwillig aus dem Wasser gezogen. Ein Polizeihubschrauber kreist derzeit ĂŒber der Einsatzstelle, vermutlich auf der Suche nach weiteren Personen die im Hafenbecken schwimmen.
Update Montagmorgen: Blockaden auch in Freiburg und Stuttgart
Freiburg/Stuttgart, 21.2.2022: Seit heute Morgen um 8:15 Uhr blockieren BĂŒrger:innen nun auch wieder Verkehrsadern in Freiburg und Stuttgart. Im Hamburger Hafen kommt eine weitere Blockade hinzu.
Nachdem heute Morgen am Hamburger Hafen an 3 Orten blockiert wurde, kommen nun ein Ort in Hamburg und 2 Orte in Stuttgart und Freiburg hinzu. Siehe Infos in den Informationen unten.
Presse-Info der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 21. Februar 2022:
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Nach Ultimatum: Letzte Generation blockiert Hamburger Hafen und fordert BĂŒrgermitbestimmung
Hamburg, 21.2.2022: Seit heute Morgen um 7:30 Uhr blockieren BĂŒrger:innen mehrere Hauptadern des Hamburger Hafens. Dadurch kommt es aktuell zu massiven Störungen des Warenverkehrs zu Schiff und an Land. Sie fordern von der Bundesregierung weiterhin ein Essen-Retten-Gesetz und die Umsetzung der BeschlĂŒsse des BĂŒrgerrat Klima bis 2030.
Blockieren gegen Flutkatastrophen und Untergang der Hansestadt
Die Letzte Generation hatte die Verantwortlichen der Bundesregierung am Mittwoch, den 16.2.2022, in einem offenen Brief erneut dazu aufgefordert, bis zum Sonntagabend zu den BeschlĂŒssen des demokratischen BĂŒrgerrat Klima Stellung zu beziehen und einen Zeitplan zu verkĂŒnden, bis wann ein Essen-Retten-Gesetz in den Bundestag eingebracht werden soll. Eine Reaktion blieb aus.Â
âHamburg ist Schauplatz der Zerstörung. Sein Hafen zeigt das todbringende industrielle Weiter-So, wĂ€hrend die Auswirkungen der Klimakrise hier bald nicht mehr zu ĂŒbersehen sein werden. Die Regierung muss die Bewohner:innen aufklĂ€ren: Ein Leben, wie wir es heute kennen, wird es Ende dieses Jahrhunderts hier nicht mehr geben! StĂŒrme und Hochwasser zeigen uns heute wie zunehmende Extremwetterereignisse unsere Stadt zerstören werdenâ, sagt Carla Hinrichs, 25, Pressesprecherin der Letzten Generation, wĂ€hrend sie den Hafen blockiert.
Die BĂŒrger:innen setzten zur VerstĂ€rkung der Störung Rapsöl auf der Fahrbahn der KöhlbrandbrĂŒcke ein, nachdem zuvor die Polizei informiert wurde. Sie vergossen auf der bereits gesperrten Fahrbahn 60 Liter Rapsöl. WĂ€hrenddessen ist die KöhlbrandbrĂŒcke in beide Fahrtrichtungen blockiert. Es kommt zu einer massiven, nicht ignorierbaren Störung des todbringenden Alltags.
Carla Rochel, 20 Jahre, Psychologie-Studentin und an den Blockaden beteiligt, sagt: âUnsere Regierung muss jetzt umgehend die notwendigen MaĂnahmen ergreifen, auf den gesellschaftlich getragenen Plan des BĂŒrgerrat Klima hören und unser Essen und Leben retten. 80% der Bevölkerung stehen hinter den Entscheidungen des BĂŒrgerrat Klima [1] , und die Deutschen wollen die Verhinderung der Lebensmittelverschwendung â worauf wartet die Regierung?â
âJede Störung gegen die Katastrophen, die uns in Zukunft bevorstehen, ist nichts im Vergleich zu den Störungen, die wir durch Fluten, Orkane, DĂŒrren und WaldbrĂ€nde erleben werden. Ich leiste zivilen Widerstand, um mein Recht auf Leben einzufordern. Die Geschichte hat gezeigt: Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!â sagt Jana MestmĂ€cker, 29, Dozentin fĂŒr Psychologie.Â
Wir brauchen jetzt Ehrlichkeit und Verantwortung
In einer aktuellen Umfrage beim Weltklimarat (IPCC) geht eine Mehrheit der Expert:innen davon aus, dass wir bis Ende des Jahrhunderts eine 3°C oder noch heiĂere Welt erwarten. Vier von fĂŒnf Befragten prognostizieren âkatastrophale Auswirkungen durch den Klimawandelâ noch in ihren Lebzeiten. [2]Â
Die Bevölkerung verdient AufklĂ€rung! Eine 3 Grad heiĂere Welt bedeutet mindestens ein FĂŒnftel weniger Ernten weltweit durch Hitzewellen, Fluten und StĂŒrme. Explodierende Preise fĂŒr Lebensmittel sind unausweichlich. Es wird katastrophal weniger Bienen und andere Insekten, WĂŒstenbildung und Wassermangel geben. In wichtigen Anbaugebieten wird es einfach zu heiĂ fĂŒr menschliches Leben. [3]
Herr Scholz, liebe Bundesregierung:
Sie können immer noch einlenken und den Störungen ein Ende bereiten. Entscheiden Sie sich fĂŒr Sicherheit und das Wohlergehen der hier lebenden Menschen und der gesamten Weltbevölkerung. Leiten Sie die notwendigen Schritte ein, um unermessliches Leid von unseren Kindern abzuwenden!
Quellen
[1] Forsa Studie 80 % Zustimmung zu BĂŒrgerrat Klima: buergerrat-klima.de/content/pdfs/Ergebnisbericht_B%C3%BCrgerrat%20Klima.pdf#page=3Â
[2]Â âTop climate scientists are sceptical that nations will rein in global warmingâ: www.nature.com/articles/d41586-021-02990-w
[3] âThe third degreeâ: 52a87f3e-7945-4bb1-abbf-9aa66cd4e93e.filesusr.com/ugd/148cb0_c65caa20ecb342568a99a6b179995027.pdf
Presse-Info der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 19. Februar 2022:
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Einladung zur Pressekonferenz am morgigen Sonntag, 20. Februar 2022 11:00 Uhr
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Die rote Linie ist ĂŒberschritten. Die Bundergierung lĂ€sst gerade das Ultimatum ablaufen ohne entsprechende Reaktion und versagt darin, die Bevölkerung zu schĂŒtzen. Wir uns daher gezwungen, mit zivilem Widerstand fĂŒr das Ăberleben aller als moralischem Imperativ einzustehen. Wir werden nun anfĂ€llige Infrastruktur wie HĂ€fen und FlughĂ€fen, als Ausdruck unseres unverĂ€ndert fossilen Alltags in diesem Land, stören und aus Liebe zu unseren Familien, Freund:innen und Mitmenschen zum Innehalten bringen.
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Aus diesem Grund möchten wir Sie herzlich zu einer Pressekonferenz inklusive HintergrundgesprĂ€ch fĂŒr die kommende Woche einladen, mit dem Ziel, Ihnen Fragen zu beantworten und ein paar konkrete Informationen ĂŒber uns und unser weiteres Vorgehen zu geben.
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Die Pressekonferenz wird morgen, Sonntag, 20.02.2022, um 11:00 Uhr ĂŒber Zoom stattfinden. Es wird einen Informationsteil von maximal 15 Minuten und einen anschlieĂenden Teil fĂŒr Frage und Antwort geben.Â
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Einwahldaten finden Sie anbei (weiter unten).
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Ist Ihnen eine Teilnahme aus terminlichen GrĂŒnden nicht möglich, haben Sie aber trotzdem Interesse an einer Berichterstattung und weiteren Informationen, melden Sie sich auch telefonisch unter +49 641 201099549 oder per Mail unter [email protected].
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Pressekonferenz So. 20.02.2022 11:00:
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Die Letzten Generation lÀdt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.
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Thema: Pressekonferenz – Zoom Meeting von der letzten Generation
Uhrzeit: 20.Feb..2022 11:00 AM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
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Zoom-Meeting beitreten
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Meeting-ID: 838 1293 3466
Kenncode: 186235
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+496971049922,,83812933466#,,,,*186235# Deutschland
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Einwahl nach aktuellem Standort
+49 695 050 2596 Deutschland
Ortseinwahl suchen: https://us02web.zoom.us/u/kdCHi7QA9y
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Gute Lebensmittel sollten nicht weggeworfen werden! Ăber kaum sonst ein Thema ist sich die deutsche Gesellschaft so einig. Heute haben sich BĂŒrger:innen in 14 StĂ€dten mit âEssen Retten – Leben Rettenâ solidarisiert. Sie retteten Essen und verteilten es an Mitmenschen. âNiemand sollte seine Kinder hungrig ins Bett schicken mĂŒssen! Auch die Familien, die durch stark steigende Lebensmittelpreise am meisten belastet sind nicht. Unsere Aktionen sind nur eine Ăbergangslösung – wir brauchen endlich ein Essen-Retten-Gesetz!“, sagte Sarah aus Karlsruhe, eine der BĂŒrger:innen, die heute an den Essen-Retten-Aktionen beteiligt war.
Es war ein Akt der NĂ€chstenliebe, doch der Staat behandelte die BĂŒrger:innen wie Verbrecher. In mehreren StĂ€dten kam es zu Anzeigen wegen Diebstahls (darunter Karlsruhe, Freiburg und Berlin). Die guten, essbaren Lebensmittel wurden von der Polizei konfisziert und wieder zurĂŒck in die Tonne geworfen, wie diese eindrĂŒckliche Video aus Berlin zeigt.[1] Orangen, MĂŒsli und Schokolade werden hier Kistenweise vernichtet.
Pressesprecher Tobias MĂ€rz wurde festgenommen. Der Grund: Der Verdacht er habe âEssen gerettet und nun verschenktâ, [2]. âWĂ€hrend die MĂŒlltonnen der SupermĂ€rkte prall gefĂŒllt sind mit gutem Essen, muss ich als Vater um die Zukunft meiner Kinder bangenâ, sagt er bei seiner Festnahme.
âIch schĂ€me mich dafĂŒr, dass mir die Courage fehlt fĂŒr die Zukunft meines Sohnes Autobahnen zu blockieren. Ich schĂ€me mich dafĂŒr, dass unsere Gesellschaft es nicht schafft, unsere Kinder vor der drohenden Klimakatastrophe zu schĂŒtzenâ, sagt eine Mutter heute im Rahmen einer Essen-Retten-Aktion, wĂ€hrend sie ihren kleinen Sohn auf dem Arm hĂ€lt (hier zum Video [3]).
Hier ist eine rote Linie ĂŒberschritten. Viele Meschen in diesem Land machen sich gerade auf den Weg, und sagen genug ist genug, Herr Scholz. Die einzige Möglichkeit, eine aufrichtige Lösung zu finden fĂŒr diese Situation, ist ein Essen-Retten-Gesetz, das SupermĂ€rkte dazu verpflichtet, Essen zu spenden anstatt es zu vernichten.
Unsere Böden werden in spĂ€testens 60 Ernten keine Nahrung mehr liefern [4]. Und wĂ€hrend durch die Klimakatastrophe der Ertrag sinkt und immer mehr Menschen in den Hunger getrieben werden, redet Cem Ăzdemir noch ĂŒber Freiwilligkeit: Man solle es SupermĂ€rkten freistellen, ob sie gutes Essen an BedĂŒrftige abgeben oder der Einfachheit halber sinnlos vergeuden wollen.
Heute hat die Polizei bei vielen Menschen zu Hause an die TĂŒre geklopft. Das macht uns Angst, aber noch viel mehr Angst machen uns die Millionen Menschen, die in Deutschland hungern werden, wenn Sie, Herr Scholz, jetzt nicht handeln. Wir werden daher weitermachen, wenn Sie auf das Ultimatum bis Sonntag nicht reagieren. Geben Sie uns einen Fahrplan fĂŒr ein Essen-Retten-Gesetz und eine verbindliche ErklĂ€rung zur Agrarwende. Mit Essen spielt man nicht und man spielt auch nicht mit Millionen Menschenleben.
Quellen
[1] Polizei wirft Essen weg:
twitter.com/DanniPilger/status/1494600952330002443?s=20&t=3WTUIXyzV14ZnVyNEqlUZg
[2] Freiburg: Festnahme von Pressesprecher wegen gerettem Essen:
twitter.com/AufstandLastGen/status/1494667488453345281?s=20&t=3WTUIXyzV14ZnVyNEqlUZg
[3] Mutter mit Kleinkind
twitter.com/DanniPilger/status/1494607653225570313?s=20&t=NYh3wERVwzisZMfJvVm1bw
[4] Noch 60 Ernten ab 2015:
www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/service/presse/detail/news/noch-60-ernten-dann-ist-schluss/
Berliner Tafel: âMich irritiert, dass aus den Containern noch so unheimlich viel rauszuholen ist. Theoretisch sind wir bei all diesen MĂ€rkten.â
www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/02/berlin-lebensmittel-muell-containern-gesetz-aufstand-generation.html
Karlsruhe: Anzeigen wegen verteilen von gerettetem Essen von Sarah
twitter.com/AufstandLastGen/status/1494691108294647810?s=20&t=3WTUIXyzV14ZnVyNEqlUZg
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Pressekonverenz So. 20.02. 11:00:
Die Letzten Generation lÀdt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.
Thema: Pressekonferenz – Zoom Meeting von der letzten Generation
Uhrzeit: 20.Feb..2022 11:00 AM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
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Ortseinwahl suchen: https://us02web.zoom.us/u/kdCHi7QA9y
Berlin, 18.2., 10:15 Uhr
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BĂŒrger:innen deutschlandweit zeigen heute und am Wochenende ĂŒberwĂ€ltigende SolidaritĂ€t mit der Kampagne Essen Retten â Leben Retten: In insgesamt 13 StĂ€dten wird aus der Tonne gerettetes Essen an Menschen in den InnenstĂ€dten verteilt â die bisher gröĂte Aktion dieser Art in Deutschland.
Die Gruppen, die ĂŒber ganz Deutschland verteilt sind, haben in Eigenregie Essen aus Supermarkt-Containern geholt, StĂ€nde angemeldet und aufgebaut und verteilen heute kostenfrei die genieĂbaren Lebensmittel. Sie solidarisieren sich damit mit der Kampagne âEssen Retten â Leben Rettenâ und  zeigen ganz deutlich, dass Verschwenden von gutem Essen kein Einzelfall ist. Egal welche Regierung und welche Region: Essen wandert in die Tonne, und die Menschen zeigen auf, dass die Regierung handeln und dem Einhalt gebieten muss.
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“Die Menschen, die an unserm Stand vorbeikommen, sind alle begeistert von der Aktion und gleichzeitig erschĂŒttert darĂŒber, wieviel gutes Essen in der Tonne landet. Dieser Zustand muss sich Ă€ndern, da sind sich alle einig. Wir erfahren hier ausschlieĂlich Zustimmung zur Aktion”, sagt ZoĂ« aus Freiburg.
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âIch bin selbst ĂŒberwĂ€ltigt, wie viele StĂ€dte sich uns heute angeschlossen haben. Das zeigt, wie das Thema direkt bei den Menschen ankommt. Keiner will, dass Essen weggeschmissen wird â weder Landwirtinnen, noch Supermarktleiter, noch Verbraucher. Die Regierung muss jetzt die Rahmenbedingungen schaffenâ, so Tobias MĂ€rz, Pressesprecher.
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Die nach unserem Stand beteiligten StĂ€dte heute und am Wochenende sind: Berlin, Potsdam, Bremen, Hildesheim, Leipzig, Dresden, Bayreuth, NĂŒrnberg, Frankfurt, Karlsruhe, Stuttgart, Weingarten/Ravensburg, Freiburg.
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Presse-Info: Wenn Sie ĂŒber Aktionen einzelner StĂ€dte berichten wollen und dafĂŒr eine:n lokale:n Ansprechpartner:in brauchen, können Sie sich an [email protected] wenden und wir stellen nach besten Möglichkeiten Kontakt her.
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Berlin. Es ist erfreulich, dass Susanne Mittag (SPD) und Renate KĂŒnast (GrĂŒne) sich heute öffentlich im Namen ihrer Fraktionen fĂŒr ein Essen-Retten-Gesetz ausgesprochen haben. [1]
Wir warten auf eine Aussage, wann eine verpflichtende Regelung von der Regierung eingebracht wird.
Essen Retten – Leben Retten bleibt jederzeit gesprĂ€chsbereit und geht in dem Moment von der StraĂe, wenn eine Zusage seitens der Regierung erfolgt. Sie handelt nicht im Sinne der demokratischen Ordnung und des Art. 20a GG, wenn sie weiterhin keinen Zeitplan aufstellt.
Mitte kommender Woche werden wir mit Renate KĂŒnast und Susanne Mittag sprechen.Â
Bis Sonntagabend warten wir auf eine ĂuĂerung seitens der Regierung, ob sie auf die Empfehlungen des demokratisch gelosten BĂŒrgerrat Klima hört.
Der Elefant im Raum muss klar benannt werden: Die derzeitige Politik ist die unweigerliche Gefahr fĂŒr die verfassungsgemĂ€Ăe Ordnung, die Wirtschaft und unsere Familien. Hans Joachim Schellnhuber sagt: âWir schieben unsere Kinder in einen Schulbus, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒckt.â [2] Obwohl ein GroĂteil der Bevölkerung konsequentes Handeln fordert und auch weitreichende MaĂnahmen einzugehen bereit ist, verschlieĂt der Bundestag die Augen vor dieser bitteren RealitĂ€t.[3]
Am Donnerstagabend stand im Bundestag das Thema âStraĂenblockaden und unangemeldeten Demonstrationenâ in einer aktuellen Stunde auf dem Programm. Machen wir uns nichts vor: Es ist eine Schande, dass der deutsche Bundestag eine Debatte fĂŒhrt, ob durch friedlichen Protest gegen absurde Verschwendung von Lebensmitteln unsere Rechtsstaatlichkeit, ja gar unsere Demokratie gefĂ€hrdet sei. Wo bleiben die Inhalte?
Der Zusammenbruch der Zivilisation, Hungersnöte und Milliarden FlĂŒchtende sind keine Option! Und ein Lippenbekenntnis zu âKlimaschutzâ reicht nicht mehr aus. Immer mehr Menschen bundesweit erkennen, dass hier eine rote Linie ĂŒberschritten wurde und die Politik zu lange mit dem Leben von Millionen Menschen in diesem Land gespielt hat. Am morgigen Freitag werden in 13 StĂ€dten bundesweit Menschen zur solidarischen UnterstĂŒtzung von Essen Retten – Leben Retten öffentlich Lebensmittel aus Supermarkt-MĂŒlltonnen ârettenâ und genauso öffentlich verschenken. Die StraĂenblockaden der Letzten Generation pausieren derweil weiterhin, wĂ€hrend das Ultimatum an die Bundesregierung und Olaf Scholz bis Sonntagabend lĂ€uft. Wir erwarten einen konkreten Fahrplan fĂŒr die Umsetzung der MaĂgaben des BĂŒrgerrat Klima.Â
Wann hört die Bundesregierung auf den demokratischen BĂŒrgerrat?
Wann kommt das Essen-Retten-Gesetz?
[1]Â
www.nachrichten-heute.net/839784-koalition-will-lebensmittelverschwendung-verbindlich-reduzieren.html; www.nachrichten-heute.net/839788-spd-will-mit-aktivisten-ueber-verschwendung-und-blockaden-reden.html
[2]
twitter.com/visevic/status/1431012057143463937?s=20&t=eaIO-xJ-p9B_FBeetwC4Rg
[3]
Quelle zur UnterstĂŒtzung des BĂŒrgerrats in der Bevölkerung: projekte.uni-erfurt.de/pha2se/summary/analysis/
Berlin, 16.2.2022, 14:30.
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JETZT: Verlesung offener Brief â Letzte Generation stellt Ultimatum
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Die Politik nimmt sich unserer ErnĂ€hrung weiterhin nicht an. Die ZustĂ€ndigen der drei Regierungsparteien fĂŒr den Bereich ErnĂ€hrung, die zustĂ€ndigen Bundesminister Ăzdemir und Buschmann sowie Olaf Scholz sind trotz vorher angekĂŒndigter GesprĂ€chsbereitschaft unserem Angebot, heute vor dem Reichstag ĂŒber die Lösung der Blockaden zu sprechen, nicht nachgekommen.Â
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Damit stellt sich die Politik weiter offen gegen den Willen der groĂen Mehrheit der Bevölkerung, die zu 80% eine Umsetzung der MaĂgaben des BĂŒrgerrat Klima befĂŒrwortet.
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Vor dem Reichstag wurde soeben der offene Brief verlesen (s. unten). Dabei ging nach einer Schweigeminute fĂŒr das Leid der Klimakatastrophe symbolisch fĂŒr die Nahrungsmittelverschwendung ein Teller Essen und ein Glas Wasser zu Bruch.
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Es wurde zudem soeben das weitere Vorgehen verkĂŒndet:
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Wir setzen Bundeskanzler Olaf Scholz und der Bundesregierung ein Ultimatum, sich bis Sonntagabend zur Umsetzung der Empfehlungen des BĂŒrgerrats als Grundlage unserer Forderung zu Ă€uĂern und insbesondere die Umsetzung des Essen-Retten-Gesetzes zuzusagen.
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Die rote Linie ist ĂŒberschritten. Versagt die Politik darin, ihre Bevölkerung zu schĂŒtzen, sehen wir uns gezwungen, mit zivilem Widerstand fĂŒr das Ăberleben aller als moralischem Imperativ einzustehen. Wir werden in diesem Fall anfĂ€llige Infrastruktur wie HĂ€fen und FlughĂ€fen als Ausdruck unseres unverĂ€ndert fossilen Alltags in diesem Land stören und aus Liebe zu unseren Familien, Freund:innen und Mitmenschen zum Innehalten bringen.
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+++ Mehr dazu in unserem offenen Brief, verlesen soeben vor dem Bundestag +++
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BRIEF DER LETZTEN GENERATION AN BUNDESKANZLER OLAF SCHOLZ, DIE BUNDESREGIERUNG UND DIE ABGEORDNETEN DES BUNDESTAGSÂ
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Berlin am 16. Februar 2022 um 14 Uhr
Â
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Olaf Scholz,
sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung,Â
sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestags,
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Die Situation
âIch sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒckt.â Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Klimaexperte [1]
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Wir alle sind die letzte Generation, die den Klimanotfall noch aufhalten kann.Â
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Nach den Protesten der Fridays For Future seit dem Jahr 2019 mit Millionen Menschen auf der StraĂe sagen Experten sie könnten âbeim Anblick des âKlimaschutzgesetzesâ gar nicht so viel essen, wie sie kotzen möchtenâ [2].
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Wir rasen aktuell in eine 4 Grad heiĂere Welt. In einer 4 Grad heiĂeren Welt ist kein einziges unserer Kinder sicher und es gibt sehr wenige sehr Reiche, die immer höhere Mauern um sich bauen. In einer 4 Grad heiĂeren Welt sterben Berechnungen zufolge ĂŒber 7 Milliarden Menschen. Also 7.000 Millionen Menschen. Vielleicht endet unsere Spezies Mensch. [3]
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Der aktuelle Kurs fĂŒhrt absehbar in eine Katastrophe des Hungers und Krieges, zu Massenflucht, zu sozialen Unruhen auch in Deutschland, in der wir alle Freiheiten, alle unsere Jobs, allen Wohlstand, all unsere StabilitĂ€t und bald danach unsere Familien verlieren werden. So werden die Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt im Stich gelassen.Â
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Deshalb haben wir in den letzten Monaten Formen Zivilen Ungehorsams (Containern mit Selbstanzeige) und Zivilen Widerstands initiiert. Die Autobahnblockaden, die zur letzten Kategorie zÀhlen, sollen symbolisch sichtbar machen, dass dem Weiter-So Einhalt geboten und ein Umsteuern zu einem angemessenen Systemwechsel eingeleitet wird.
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Dabei handeln wir absolut gewaltfrei. Wir werden nichts Lebendiges absichtlich verletzen, schon gar nicht unsere Mitmenschen. Wir machen Rettungsgassen fĂŒr Blaulicht weiterhin frei. Aufnahmen belegen unser rasches Handeln. Die Belastung fĂŒr die Polizeibeamt:innen, insbesondere nach einem besorgniserregend skrupellosen Mord, versuchten wir gering zu halten und pausierten die Aktionen fĂŒr mehrere Tage. Wir entschuldigen uns aufrichtig bei allen Berlinerinnen und Berlinern und allen Mitmenschen fĂŒr die Störung. Wir haben groĂen Respekt vor der Arbeit jedes und jeder Einzelnen in dieser Gesellschaft. Wir wollen ein Alarmsignal aussenden, weil wir uns alle in groĂer Gefahr befinden. Wir bedauern es, dass unsere Aktionen und Anliegen medial bislang verzerrt wurden, um unsere Mitmenschen gegen uns aufzubringen.
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Unsere erste Forderung zum Einstieg in einen Systemwechsel ist dabei ein Lebensmittelrettungsgesetz nach französischem Vorbild. Wir begrĂŒĂen dabei ĂuĂerungen von einigen Politiker:innen, die eine Entkriminalisierung des Containerns und verpflichtende Reduktionsvorgaben befĂŒrworten. Letzteres ist uns wichtig: Freiwilligkeit hatten wir lange genug, ohne dass es etwas bewirkt hĂ€tte.
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Dennoch stellen wir fest, dass es noch nicht einmal einen verbindlichen Fahrplan gibt, bis wann das von uns seit November geforderte Essen-Retten-Gesetz durch die Bundesregierung in den Bundestag eingebracht werden wird. Drei Sitzungswochen sind bereits verstrichen.
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Auch sonst erfĂŒllt uns der Koalitionsvertrag der Regierung insgesamt mit wenig Hoffnung: Er ist voller AbsichtserklĂ€rungen, wenig konkreter und einforderbarer Zusagen und unzureichenden Zielvorgaben. Die Bundesregierung möchte 2045 klimaneutral werden, um eine Erderhitzung um 1,5 Grad nicht zu ĂŒberschreiten. Aber wir erreichen 1,5 Grad bereits 2030 [4]. Wir erachten den ihn daher als Gefahr fĂŒr Leib und Leben angesichts des auf uns zukommenden Klimakollapses. Des Weiteren erlaubt und fördert die Politik der Bundesregierung weiterhin ein fossiles System, wie die Entscheidung zu Gas als âBrĂŒckentechnologieâ belegt.
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Unsere Forderung
Der Systemwechsel, den wir fordern, beinhaltet deshalb auch MaĂnahmen fĂŒr stĂ€rkere Mitspracherechte der Bevölkerung, insbesondere solche, die geeignet sind, Entscheidungen ohne den Einfluss von Lobbyisten zu fĂ€llen und lĂ€ngerfristige, verbindliche Perspektiven zu entwickeln. Wir sehen in BĂŒrgerrĂ€ten ein geeignetes Instrument dafĂŒr, wie der BĂŒrgerrat Klima belegt.
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Dieser BĂŒrgerrat Klima ist reprĂ€sentativ. Er ist ein zufĂ€llig zusammengelostes Gremium verschiedener Altersgruppen, sozialer Schichten, BildungshintergrĂŒnde, weltanschaulicher Ăberzeugungen. Er war professionell moderiert, wissenschaftlich beraten und konnte sich nach wissenschaftlicher Beratung auf zahlreiche, weitreichende, mit groĂen Mehrheiten getragene und dem Klimanotstand angemessenere MaĂnahmen einigen. Die dort versammelten BĂŒrgerinnen und BĂŒrger klammerten sich nicht an Macht und Privilegien. Sie dachten nicht im Rahmen kurzfristiger vierjĂ€hriger Wahlperioden, sondern deutlich darĂŒber hinaus. Alle MaĂnahmen, die der BĂŒrgerrat Klima entwickelt und befĂŒrwortet hat, sind in einem reichen Land wie Deutschland umsetzbar.Â
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Aus diesem Grund sehen wir im BĂŒrgerrat Klima und seinen Empfehlungen zudem das demokratische RĂŒckgrat, auf dem wir unseren Protest und unsere Forderungen aufbauen.
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Wir erwarten deshalb, dass auf den Ăberlebenswillen der Gesellschaft, reprĂ€sentiert durch den BĂŒrgerrat Klima, gehört wird, und wir fordern eine verbindliche BerĂŒcksichtigung aller Empfehlungen des BĂŒrgerrats Klima durch die Bundesregierung.Â
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Und da wir irgendwo anfangen mĂŒssen:Â
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Wir fordern Sie auf, bis Sonntagabend zu den Empfehlungen des demokratischen BĂŒrgerrat Klima Stellung zu beziehen und mindestens einen verlĂ€sslichen Zeitplan zu verkĂŒnden, bis zu dem Sie das Essen-Retten-Gesetz in den Bundestag einbringen werden.
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Unser Angebot
Sehr geehrter Herr Scholz, sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung, sehr geehrte Abgeordnete des Bundestags!
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In Ihrem Amtseid haben Sie geschworen, den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm zu wenden. Machen Sie den Weg dafĂŒr frei!
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Unsere Aktionen können ausgesetzt werden, wenn Sie sich bis Sonntagabend zu unseren hier vorgetragenen Forderungen verlĂ€sslich und ĂŒberprĂŒfbar erklĂ€ren.Â
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Beim Ausbleiben einer solchen Reaktion werden wir zusĂ€tzlich anfĂ€llige Infrastruktur in diesem Land stören und zum Innehalten bringen. HĂ€fen und FlughĂ€fen sind fĂŒr uns Ausdruck eines unverĂ€nderten fossilen Alltags, den wir aus Liebe zu unseren Familien, Freund:innen und allen Mitmenschen nicht hinnehmen können.
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Unsere und Ihre Kinder werden urteilen, welches Erbe wir hinterlassen. Dazu möchten wir einen Beitrag leisten. Und jetzt hoffen wir auf den Ihrigen.
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Wir warten auf eine Antwort und verbleiben in aufrichtiger Freundschaft
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DIE ESSENSRETTERINNEN UND ESSENSRETTER der Letzten Generation
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Quellen:
[1] https://youtu.be/rlNBzzXvqy4?t=101 (Bei Min 1:42)
[2] https://youtu.be/hnREClvPd2I
[3] https://www.iss.europa.eu/sites/default/files/EUISSFiles/ESPAS_Report.pdf
[4] https://www.climaterealitycheck.net/
Berlin 15.02.2022 – WĂ€hrend noch immer drei Teilnehmer:innen von âEssen Retten – Leben Rettenâ seit inzwischen 32 Stunden in Einzelzellen weggesperrt sind, stören heute Abend erneut Menschen den Verkehr, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen: âDie Regierung muss endlich ihren Job machen und das Recht auf Leben und Nahrung schĂŒtzenâ, bringt es die Pressesprecherin Carla Hinrichs auf den Punkt. Es ist schon die dritte Störwelle an dem heutigen Dienstag, an dem deutlich wird, dass immer mehr BĂŒrger:innen sich bundesweit dem Wegwerfen von genieĂbaren Lebensmitteln entgegenstellen und Widerstand leisten.
Dabei kam es heute je einmal in Freiburg und Göttingen zu Störungen; in Bayreuth gingen Menschen gleich zweimal auf die StraĂe und traten am Morgen und am Abend fĂŒr âEssen Retten – Leben Rettenâ, den Schutz unserer Verfassung, ein. Mittags nahmen die Essensretter:innen die zustĂ€ndigen Ministerien ins Visier – BMJ und Landwirtschaftsministerium.
âWenn in 10 Jahren die Klimakrise auch in Deutschland katastrophale ZustĂ€nde erreicht hat, wenn Lebensmittel nach anhaltender DĂŒrre und ErnteausfĂ€llen ausgehen und Menschen tödliche Hitzewellen erleben, was wĂŒrden Sie sich dann wĂŒnschen, was Sie getan hĂ€tten? Ich glaube, dass Sie sich wĂŒnschen werden, dass Sie alles getan haben, was gewaltfrei möglich ist, um die Menschen, die Sie lieben zu schĂŒtzen. FĂŒr mich bedeutet das mit Essen Retten – Leben Retten gegen das Weiter-so Widerstand zu leisten.â sagt Merle Michaelsen, zweifache Mutter und Teilnehmerin am Protest der Letzten Generation in Göttingen.
Morgen werden vorerst keine Störaktionen von âEssen Retten – Leben Rettenâ zu erwarten sein. Sie haben die fĂŒr ErnĂ€hrung zustĂ€ndigen Personen aus den drei Ampelparteien um 14 Uhr vor dem Reichstag eingeladen, um die Lebensmittelverschwendung zu diskutieren und Lösungen anzugehen. Dabei macht Carla Hinrichs klar: âWir dulden keine leeren GesprĂ€che ohne Handlung. Wenn morgen keine ernste ĂuĂerung zu unserer Forderung kommt, werden wir eine Ansage bezĂŒglich weiteren Aktionen machen. Denn fĂŒr uns steht fest: Die Regierung muss ihren Job machen.”
Pressemitteilung der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 15. Februar 2022 17:30 Uhr:
Morgen keine Blockaden: Scholz, Buschmann und Ăzdemir zu GesprĂ€chen geladen
Wir waren heute am Landwirtschafts- und am Justizministerium, damit wir endlich #EssenRettenLebenRetten.
Wir brauchen ein offizielles Ernstnehmen des Bundeskanzlers Olaf Scholz vom BĂŒrgerrat Klima und seiner Empfehlungen â aus ihnen leiten sich unsere Forderungen u.a. nach einem Essen-Retten-Gesetz ab.
Wir waren mit Mist im Landwirtschaftsministerium, weil wir unser Essen und unsere Landwirt:innen wie Mist behandeln. Um dieses Unrecht zu beenden, mĂŒssen wir jetzt die Agrarwende einleiten.
Wir waren mit Essen am Justizministerium, um klar zu machen: Die Regierung muss allen Menschen erlauben, genug zu essen zu haben, indem die Lebensmittelverschwendung mit einem Essen-Retten-Gesetz verboten wird.
Wir laden weiterhin morgen 14 Uhr vor den Reichstag ein, um eine Antwort auf unsere Forderung zu bekommen.
Cem Ăzdemir und Gaby Kirschbaum haben sich heute GesprĂ€che explizit gewĂŒnscht, sie aber seit Jahresbeginn ausgeschlagen. Eine Haltung des Justizministers Marco Buschmann, eine verpflichtende Reduktion der Verschwendung festzulegen, statt das Retten von Essen (Containern) zu bestrafen, bleibt bislang aus.
Es heiĂt aus dem Landwirtschaftsministerium, dass es bereits Absprachen von Buschmann und Ăzdemir dazu gĂ€be. Olaf Scholz Ă€uĂerte sich bislang nicht.
Wir werden morgen vorerst nicht blockieren. Die zustĂ€ndigen Personen fĂŒr ErnĂ€hrung aus allen drei Ampelparteien wurden eingeladen, Lösungen zum Konflikt vor dem Reichstag zu finden und zu handeln.
Wir wollen keine leeren GesprĂ€che ohne Handlung. Wenn morgen keine ernste ĂuĂerung zu unserer Forderung kommt, werden wir eine Ansage bzgl. weiterer Aktionen machen.Â
Wir wollen, dass die Regierung ihren Job macht.
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+++ Einladung morgen 14 Uhr vor den Reichstag +++
Morgen laden wir Politiker:innen um 14 Uhr vor den Reichstag, um gemeinsam eine Lösung fĂŒr die Situation mit den Blockaden zu finden. Sollte uns dort von politischer Seite ein Essen-Retten-Gesetz zugesichert werden, werden wir â wie versprochen â die Blockaden nicht fortsetzen.
Sollte von politischer Seite keine angemessene Reaktion erfolgen, kĂŒndigen wir nach Ăbergabe bzw. Verlesung des Offenen Briefs das weitere Vorgehen der darauffolgenden Tage und Wochen an.
Wir laden Sie als Presse herzlich ein, dabei zu sein. Die Veranstaltung ist bereits mit der Versammlungsbehörde und dem Innenministerium abgesprochen.
Pressemitteilung der Kampagne “Essen Retten â Leben Retten” der Letzten Generation vom 15. Februar 2022 12:30 Uhr:
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Pferdemist und âDiebesgutâ in Ministerien
Berlin 15.02.2022 – In der vierten Woche der Aktionen von âEssen Retten – Leben Rettenâ, nehmen die Essensretter:innen der Letzten Generation erneut Amtssitze der politischen Entscheider:innen ins Visier.
Nachdem am Morgen erneut Autobahnblockaden – auĂerhalb Berlins – von âEssen Retten – Leben Rettenâ stattfanden, bringen die Essenretter:innen den auch in der Bevölkerung lauter werdenden Ruf nach einem Essen-Retten-Gesetz und der Agrarwende bis 2030 jetzt direkt vor die zustĂ€ndigen Ministerien fĂŒr ErnĂ€hrung und Landwirtschaft sowie Justiz.
Mit Haufen von âcontainertemâ (d.h. aus SupermarktmĂŒlltonnen gerettetem) Essen – sprich nach geltendem Recht Diebesgut – forderten die Essensretter:innen im BMJ vom zustĂ€ndigen Minister Marco Buschmann (FDP) einen sofortigen Stopp der absurden Lebensmittelverschwendung. HierfĂŒr sollen SupermĂ€rkte zur Weitergabe von genieĂbarem Essen verpflichtet werden, denn âEssen ist fĂŒr Menschen und nicht fĂŒr den MĂŒll da!â.
Bisher sind in Deutschland 1,6 Millionen Menschen auf die Tafel angewiesen [www.tafel.de/ueber-uns/aktuelle-meldungen/2019/dramatischer-anstieg-der-tafel-nutzer/]. Stetig steigende Lebensmittelpreise durch Inflation werden den Bedarf weiter erhöhen [www.duh.de/projekte/lebensmittelverschwendung/]. Dennoch landen in Deutschland weiter 571 kg Essen pro Sekunde im MĂŒll. [www.duh.de/projekte/lebensmittelverschwendung/]. âDie Regierung muss endlich unser Recht auf Nahrung schĂŒtzen! Wie kann es sein, dass Menschen in Deutschland hungern aber weiterhin unser Essen weggeworfen wird?â so Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation.
Auch im Landwirtschaftsministerium (BMEL) machten die engagierten BĂŒrger:innen die MissstĂ€nde deutlich und forderten weiterhin eine umfassende Agrarwende gegen auch in Deutschland drohende Hungersnöte. âDie Regierung hat keinerlei WertschĂ€tzung fĂŒr unser Essen. Sie behandelt die Arbeit unsere Landwirte wie Mist. Sie tritt unser Recht auf Nahrung mit FĂŒĂen. Wer so einen Mist macht, bekommt auch Mistâ, erklĂ€rt Lea Bonasera, wĂ€hrend sie Mist in das Foyer kippt. Vier BĂŒrger:innen klebten sich im BMEL an, wĂ€hrend sie Pferdemist im Foyer des Ministeriums ausschĂŒtteten.
Die engagierten Menschen fordern eine umfassende Agrarwende nach den VorschlĂ€gen des BĂŒrgerrates, hinter dem 80% der Bevölkerung stehen. Nur durch eine Umsetzung dieser VorschlĂ€ge kann die Landwirtschaft auf kommende DĂŒrren und plötzliche Starkregen vorbereitet werden. Sie ist damit unerlĂ€sslich, um zur Nahrungssicherheit in einem sich drastisch verĂ€ndernden Klima beizutragen.
WĂ€hrenddessen befinden sich weiterhin die drei ĂŒber Nacht von der Polizei festgehaltenen Essensretter:innen seit inzwischen mehr als 24 Stunden in Gewahrsam. Das bis heute Abend 22:30 Uhr verhĂ€ngte Gewahrsam ist fĂŒr zwei von ihnen der bereits zweite 36-stĂŒndige Aufenthalt in einer Einzelzelle innerhalb weniger Tage. Diese Menschen haben sich bewusst diesem Risiko ausgesetzt, um die Regierung im Angesicht des drohenden Klimakollaps an ihren Job zu erinnern: Das Leben der Menschen zu schĂŒtzen. Solange die Regierung weiterhin die Verfassung missachtet und Milliarden Menschenleben riskiert, wird die âLetzte Generationâ weiterhin aufstehen und handeln.
Ăbergabe offener Brief am Mittwoch, 16.2.
Morgen, am Mittwoch, 16.2., um 14:00 wird die Letzte Generation vor dem ReichstagsgebĂ€ude in Berlin einen offenen Brief ĂŒbergeben und damit noch einmal offiziell die Bundesregierung zu den genannten notwendigen Schritten fĂŒr unsere Zukunft auffordern.
Wenn Herr Scholz und sein Kabinett bereit sind, sich wirklich fĂŒr unser aller Wohl auch in den kommenden Jahrzehnten einzusetzen, dann freuen wir uns, sie dort zu treffen. Insbesondere die ZustĂ€ndigen der Regierungsparteien fĂŒr den Bereich ErnĂ€hrung, Renate KĂŒnast (GrĂŒne), Susanne Mittag (SPD) und Dr. Gero Hocker (FDP), wurden persönlich dazu eingeladen.
Pressevertreter:innen sind ebenso herzlich eingeladen, fĂŒr die Ăbergabe und Verlesung des Briefes vor Ort zu sein.
FĂŒr den Fall, dass die eingeladenen Politiker:innen nicht erscheinen werden, mĂŒssen wir annehmen, dass den regierenden Parteien die ErnĂ€hrungssicherheit in Deutschland nicht ausreichend am Herzen liegt. Unser weiteres Vorgehen werden wir dementsprechend an Ort und Stelle öffentlich verkĂŒnden.
Blockaden deutschlandweit – Ăbergabe offener Brief am Mittwoch
Blockaden deutschlandweit
In Berlin wurden gestern mehr als 20 Menschen bei Blockaden festgenommen und dem Haftrichter vorgefĂŒhrt. 3 von ihnen wurden ĂŒber Nacht festgehalten, um sie von erneuten Aktionen abzuhalten. Dabei wird uns weiter bescheinigt, keine Extremisten in unseren Reihen zu haben. [1] Sitzen die eigentlichen Extremisten in den Reihen der Ministerien, die weiter dulden, dass 18 Mio t Lebensmittel jĂ€hrlich im MĂŒll landen?
Die Politökonomin Maja Göpel zum Thema: “Radikal oder naiv sind all diejenigen, die behaupten, dass unsere Welt in zehn Jahren noch so aussehen kann wie heute.” [2]
Aber auch durch die Festnahmen sind wir nicht auf zu halten. Denn entschlossene Essensretter:innen gibt es nicht nur in Berlin. Heute Morgen blockieren in Freiburg und Bayreuth zeitgleich BĂŒrgerinnen und BĂŒrger Hauptverkehrsadern – diesmal wird erstmals auch direkt auf Autobahnen auĂerhalb Berlins gestört. (S. Information unten zu den genauen Orten) Es ist damit die erste Störung dieser Art in Bayreuth und noch weitere StĂ€dte werden im Lauf des Tage folgen.
âUnsere Forderungen sind keine absurden Ideen – das sind die ersten Mindest-Schritte, die die Regierung gehen muss, um unsere Landwirtschaft und Essensversorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Und die Menschen in Deutschland wollen das: Alle sind sich einig, dass Lebensmittel nicht in die Tonne gehören. Und eine klimafeste Agrarwende bis 2030 ist das, auf was sich der BĂŒrgerrat Klima reprĂ€sentativ vor gut einem Jahr geeinigt hat.â so Tobias MĂ€rz, Pressesprecher.
âWir stören hier in Freiburg, weil Bundeskanzler Scholz und die Regierung handeln mĂŒssen: Sie sagen, sie wollen Klimaschutz, schweigen aber zu unseren Forderungen, ohne die eine wirksame Klimapolitik unmöglich ist. Ohne das Essen-Retten-Gesetz und die Agrarwende 2030 werden unsere Kinder und Enkel krasse Ernte-Katastrophen erleben – ganz zu schweigen von dem Leid der Menschen im SĂŒden, denen wir dann vielleicht das Essen vor der Nase wegkaufen – oder wie wollen wir Deutschland sonst in Zukunft ernĂ€hren?!â so Melina MĂŒller die in Freiburg an den Störungen im Rahmen der Initiative Essen Retten – Leben Retten teilnahm.
Ăbergabe offener Brief am Mittwoch, 16.2.
Morgen, am Mittwoch, 16.2., um 14:00 wird die Letzte Generation vor dem ReichstagsgebĂ€ude in Berlin einen offenen Brief ĂŒbergeben und damit noch einmal offiziell die Bundesregierung zu den genannten notwendigen Schritten fĂŒr unsere Zukunft auffordern.
Wenn Herr Scholz und sein Kabinett bereit sind, sich wirklich fĂŒr unser aller Wohl auch in den kommenden Jahrzehnten einzusetzen, dann freuen wir uns, sie dort zu treffen. Insbesondere die ZustĂ€ndigen der Regierungsparteien fĂŒr den Bereich ErnĂ€hrung, Renate KĂŒnast (GrĂŒne), Susanne Mittag (SPD) und Dr. Gero Hocker (FDP), wurden persönlich dazu eingeladen.Â
Pressevertreter:innen sind ebenso herzlich eingeladen, fĂŒr die Ăbergabe und Verlesung des Briefes vor Ort zu sein.
FĂŒr den Fall, dass die eingeladenen Politiker:innen nicht erscheinen werden, mĂŒssen wir annehmen, dass den regierenden Parteien die ErnĂ€hrungssicherheit in Deutschland nicht ausreichend am Herzen liegt. Unser weiteres Vorgehen werden wir dementsprechend an Ort und Stelle öffentlich verkĂŒnden.
Hintergrund zur Forderung Agrarwende 2030
In der Klima-Diskussion kommt die Agrarwende bisher kaum vor und das, obwohl der Landwirtschaft eine SchlĂŒsselrolle im Klimaschutz und beim Erhalt der natĂŒrlichen Lebensgrundlagen zukommt – und gleichzeitig einer der am stĂ€rksten betroffenen Sektoren ĂŒberhaupt ist. Als einziger Bereich hat sie das Potential, sich von einer Treibhausgasquelle zu einer Treibhausgassenke zu entwickeln. Eine nachhaltige, biodiversitĂ€tsfördernde und klima-positive Form der Landwirtschaft ist möglich, braucht aber eine sofortige und entschlossene Agrarwende, die spĂ€testens 2030 vollzogen sein muss.
Die Landwirtschaft muss dazu in den kommenden Jahren zĂŒgig weiterentwickelt werden, hin zu einer aufbauenden Landwirtschaft die Arten, Klima und Ăkosysteme schĂŒtzt und damit die natĂŒrliche Grundlage fĂŒr unsere ErnĂ€hrung erhĂ€lt. Dem Ausstieg aus der Massentierhaltung sowie der Kohlenstoffbindung im Boden in Form von Humusaufbau kommt dabei die zentrale Rolle zu. Gesunde und humusreiche Böden sind besser auf zu erwartende DĂŒrre und Starkregen vorbereitet und tragen zudem zum Erhalt eines reichen Bodenlebens bei. Sie sind unsere Lebensversicherung in einem sich dramatisch verĂ€ndernden Klima.
Der messbare Humusaufbau ist damit die zentrale Trendwende in der Landwirtschaft, weg von einem zerstörerischen System, in dem fossile Energien in Nahrungsmittel umgewandelt werden und wertvoller Boden durch Erosion verloren geht, hin zu einer ökologischen klima-positiven Kreislaufwirtschaft, die in strukturreichen Landschaften auch in Zukunft sicher hochwertige Lebensmittel produziert und bedrohten Arten wieder eine Heimat bietet.
FĂŒr all das hat der BĂŒrgerrat Klima 2021 auf demokratisch-reprĂ€sentative Weise 19 Empfehlungen erarbeitet, die jetzt umgesetzt werden mĂŒssen. – Worauf wartet die Regierung?
[1]
www.tagesspiegel.de/berlin/erneuter-klimaprotest-in-berlin-auch-zwoelfjaehrige-bei-autobahn-blockade-unterstuetzung-von-klimaunion/28067784.html
[2]
www.deutschlandfunknova.de/beitrag/politoekonomin-maja-goepel-wir-haben-kein-umweltproblem-sondern-ein-gesellschaftsproblem
Berlin 14.02.2022 – Ein GroĂteil der Kinder und Jugendlichen schaut mit groĂer Angst in die Zukunft. Mehr als jede zweite junge Person leidet unter Angst vor dem Klimakollaps [1]. Sie blicken in eine Zukunft voller Elend, Hunger und Krieg. Hans Joachim Schellnhuber, ehemaliger Chefberater der Bundesregierung und fĂŒhrender Klimawissenschaftler, teilt diese Angst: âWir schieben unser Kinder in einen globalen Schulbus hinein, der zu 98% tödlich verunglĂŒckt.â [2]
Aus Angst ums Ăberleben forderten, 2019, 1,4 Millionen junge Menschen auf der StraĂe stĂ€rkeren Klimaschutz. Das Ergebnis: Die Regierung bricht weiterhin die Verfassung, indem sie wissentlich die Lebensgrundlage der jungen Menschen zerstört.
Aus Verzweiflung und Mut sitzt deswegen heute die 12-jĂ€hrige Lilli auf der meistbefahrene Autobahn Deutschlands, um am Ort des zivilen Widerstands nicht mehr ĂŒberhört zu werden.
âIch trĂ€ume davon, die Welt zu sehen. Es macht mich so wĂŒtend, dass ich nur Tierleichen, verbrannte BĂ€ume und Plastik sehen werde. Wie kann Olaf Scholz es wagen, wegzusehen und unsere Zukunft zu zerstören? Warum muss ich mit zwölf ihm seinen Job erklĂ€ren?â, sagt die zwölfjĂ€hrige Lilli, die heute mit blockiert. Sie war davor bei Fridays for Future aktiv. Doch das habe zu wenig gebracht. Es brauche, so Lilli, jetzt Blockaden, um endlich âwirklich etwas zu verĂ€ndernâ.
Zusammen mit anderen Menschen der Initiative âEssen Retten – Leben Rettenâ bringt sie die Bevölkerung und Regierung zum Innehalten, damit sich diese endlich mit dem Klimanotstand auseinandersetzen und Lösungen auf den Weg bringen.
Auch ihre Mutter Lena Schiller ertrĂ€gt es nicht mehr, auf welche Zukunft die Regierung die Welt gerade zusteuern lĂ€sst. Sie kann nicht mehr untĂ€tig zusehen, wie die Zukunft ihrer Tochter wissentlich zerstört wird, wo die Lösungen doch auf der Hand liegen. Sie wendet sich darum bittend an alle Eltern: âIch wĂŒnsche mir, dass alle Eltern, die wollen, dass ihre Kinder eine Zukunft haben, die letzte Generation unterstĂŒtzen und mit uns auf die StraĂe gehen. Die Regierung ist in der Pflicht, die Zukunft unserer Kinder zu schĂŒtzen, und muss das auch endlich tun!â
Menschen der Initiative âEssen Retten – Leben Rettenâ leisten heute in der 4. Wochen Widerstand gegen das totbringende Weiter-so der Regierung und blockieren die A 100 an drei Orten.
Gesellschaftliche Einheit und eine StĂ€rkung der Demokratie ist zwingend notwendig, um den totalen Klimakollaps abzuwenden. Die Essensretter:innen fordern zur Sicherstellung der ErnĂ€hrung eine schnellstmögliche Umsetzung der MaĂnahmen, die der BĂŒrgerrat 2021 zur Landwirtschaft erarbeitet hat [3]. Diese MaĂnahmen sind mehrheitlich in Deutschland getragen, unabhĂ€ngig von Alter und politischer Gesinnung.
Als ersten Schritt soll die Bundesregierung ein sofortiges âEssen-Retten-Gesetzâ, nach dem Vorbild Frankreichs beschlieĂen. Die EntscheidungstrĂ€ger:innen, fĂŒr das Gesetz – Renate KĂŒnast (GrĂŒne), Susanne Mittag (SPD) und Dr. Gero Hocker (FDP) – sind am Mittwoch um 14 Uhr eingeladen, vor dem Reichstag, einen öffentlichen Brief entgegen zu nehmen. Sollten sie nicht einmal dazu erscheinen, werden die Essensretter weitere Schritte ankĂŒndigen.
Quellen
[1] Hickman, Caroline, et al. “Young people’s voices on climate anxiety, government betrayal and moral injury: A global phenomenon.” Government Betrayal and Moral Injury: A Global Phenomenon (2021)
[2] Zitat von Schellnhuber ist in einer Sendung im ZDF. Hier das Video in einem Tweet von Karl Lauterbach: twitter.com/karl_lauterbach/status/1431915370022150146?lang=enÂ
[3] Gutachten des BĂŒrgerates Klima 2021 zum Thema ErnĂ€herung:
buergerrat-klima.de/content/pdfs/B%C3%BCrgerrat%20Klima%202021_Das%20B%C3%BCrgergutachten.pdf#page=66
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Essen Retten – Leben Retten brach heute die Erde vor dem Bundeskanzleramt um. Da Bundeskanzler Olaf Scholz weiterhin mit der notwendigen AnkĂŒndigung, wann es ein Essen-Retten-Gesetz geben wird, auf sich warten lĂ€sst, wird nun vor seinem Amtssitz GemĂŒse angebaut. Wenn Herr Scholz sieht, mit welch harter Arbeit der Anbau unseres Essens verbunden ist, steigert das vielleicht seinen Respekt dafĂŒr. Hoffentlich erkennt er dann, wie respektlos es ist, dass ein Drittel aller Lebensmittel in Deutschland weggeworfen wird. Die Bevölkerung wĂŒrde es sich wĂŒnschen.
Nicht nur dem Wunsch der Menschen in diesem Land wĂŒrde Herr Scholz damit nachkommen, sondern auch die Hoffnung in die HandlungsfĂ€higkeit der Bundesregierung wĂŒrde es stĂ€rken.
Wir alle sind die letzte Generation. Wir mĂŒssen zusammenarbeiten oder werden untergehen.
Wir befinden uns bereits mitten in der Klimakatastrophe. Unsere Kinder werden hungern. Wir sehen dem Zusammenbruch unseres Friedens und unserer Gesellschaft entgegen. Im Angesicht der Fratze des Untergangs legt Olaf Scholz einfach die FĂŒĂe hoch und lĂ€sst unsere Landwirt:innen sowie unsere Gesellschaft fĂŒr die Tonne arbeiten.
Deswegen packen wir es selbst an und zeigen, wie es geht: Wir beginnen mit der Agrarwende direkt vor dem Bundeskanzleramt.
Herr Scholz, Sie können uns das alles ersparen, wenn Sie uns endlich sagen, wann das lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llige Essen-Retten-Gesetz kommt. Wann hören Sie auf den BĂŒrgerrat? Wann werden Sie endlich unser Essen und unser Leben retten?
Es ist zu hoffen, dass die Polizei und die Justiz erkennt, in welcher historischen Notlage wir uns befinden und sich deshalb weigern, gegen diesen Anbau von Lebensmitteln vorzugehen. Noch immer zerstören wir wissentlich unseren Boden und damit unsere Nahrungsgrundlage. Wir spritzen Pestizide, holzen WÀlder, pumpen Schweine mit Antibiotika voll und produzieren Essen, das weggeschmissen wird. Wem die öffentliche Sicherheit und das Leben der Menschen in Deutschland etwas bedeutet, der darf nicht Beihilfe zu dieser Zerstörung leisten.
Die Menschen kloppen sich um Klopapier â könne Sie sich vorstellen, was passiert, wenn 30 % der Ernten ausfallen und gleichzeitig die Weltbevölkerung steigt.[1] Auch in Deutschland wird die Wirtschaft zusammenbrechen. Die Vorstellung sollte Ihnen als Verantwortlichen schlaflose NĂ€chte bereiten. Das Zeitfenster schlieĂt sich schnell, um diese grausame RealitĂ€t noch abzuwenden. Handeln Sie jetzt, um den Zusammenbruch unseres ErnĂ€hrungssystems zu verhindern.
Sie könnten es uns ersparen, nochmal auf die Autobahnen zu gehen, geben Sie uns einfach ein Datum, zu dem Sie ein Essen-Retten-Gesetz umsetzen werden.
In der Zwischenzeit helfen wir gerne bei der Bewirtschaftung des Regierungsviertels.
Quellen
[1] Climate Reality Check 2021 S.25:Â www.climaterealitycheck.net/
Presse-Aussendung der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 11.02.2022 07:45 Uhr:
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Statement zu Nancy Faeser und ausgeweitete Störungen
Am fĂŒnften Tag in Folge ist âEssen Retten Leben Rettenâ erneut auf der meist befahrenen Autobahn Deutschlands. Und wir werden mehr, am heutigen Morgen wurde vier Mal blockiert. Es reisten Menschen aus mehreren StĂ€dten an.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger kĂŒndigte eine âneue Linie der Polizeiâ gegen den StraĂenblockaden an und Innenministerin Nancy Faeser befĂŒrwortet das.
Wir haben nach wie vor mehr Angst vor dem Verlust unseres Landes als vor der Innenministerin. Die Gesetze können geĂ€ndert, die Strafen verschĂ€rft, unsere Ersparnisse geplĂŒndert und wir ins GefĂ€ngnis gesteckt werden. Doch wer auf den Boten schieĂt, kann die Botschaft nicht zerstören: Unser Land ist der gröĂten Gefahr ausgesetzt, die es je gab, und unsere Regierung lĂ€sst uns im Stich.
Auch die Ministerinnen und Minister der Bundesregierung, einschlieĂlich Marco Buschmann und Cem Ăzdemir, sollten den Mut haben, dieser RealitĂ€t ins Auge zu sehen.
Wenn die Innenministerin Nancy Faeser glaubt, wie sie sagt, dass unsere Handlungen empörend und illegal sind, und wenn sie glaubt, dass es fĂŒr Menschen kein Recht gibt, Störungen zu verursachen, um die unendlich gröĂere Bedrohung der Zerstörung unserer Wirtschaft und Lebensweise zu verhindern, dann hat sie die Pflicht, entschlossen zu handeln. Bringen Sie uns vor Gericht, klagen Sie uns an und stecken Sie uns ins GefĂ€ngnis. Die Regierung sollte den Mut haben, sich damit auseinanderzusetzen, so oder so.
Mehrere Politiker:innen und Bundesminister:innen geben uns Recht, dass Lebensmittel nicht lĂ€nger verschwendet werden dĂŒrfen. Wir bekommen GesprĂ€chseinladungen und VerstĂ€ndnis fĂŒr die Forderung. Aber wir brauchen keine schönen Worte. Wir brauchen Taten.
Noch immer zerstören wir wissentlich unseren Boden und damit unsere Nahrungsgrundlage. Wir spritzen Pestizide, holzen WĂ€lder, pumpen Schweine mit Antibiotika voll und produzieren Essen, das weggeschmissen wird. Das ist kein verantwortungsvoller Umgang mit Nahrung. Das ist purer Hohn fĂŒr die hart arbeitenden Landwirtinnen und Landwirte unseres Landes.
Olaf Scholz kann das jetzt Ă€ndern!  Der fertige Gesetzestext fĂŒr ein Essen-Retten-Gesetz befindet sich auf seinem Tisch und muss sofort verabschiedet werden. Mit einer wirklichen Agrarwende bis 2030 können zudem unsere Böden wieder gesund werden. Humusböden könnten so der AtmosphĂ€re CO2 entziehen und zur Lösung des Klimanotstandes beitragen, anstatt sie zu befeuern.
Olaf, Du hat es jetzt in der Hand. Entweder Du setzt MaĂnahmen um, hinter der die Breite der Bevölkerung steht. Oder Du sperrt uns ein. Denn wir werden nicht locker lassen und vor dem Klimanotstand warnen bis die Regierung handelt.
Info:
Das Vorgehen der Essensretter:innen ist und war es schon immer, Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht, einschlieĂlich Krankenwagen und Feuerwehrautos, das Passieren von StraĂensperren zu ermöglichen:
twitter.com/StefanMuelller/status/1488259590647160843?s=20&t=5TD_82ubi3W-2Y6adQ64Cg
twitter.com/risingreef/status/1488160450059591680?s=20&t=O-v6sO3aBYCrE4CFz94Ctg
Presse-Aussendung der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 10.02.2022 17:00 Uhr:
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Statement von Essen-Retten zu Cem Ăzdemir
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Der Bundesagrarminister Cem Ăzdemir hat sich heute zu der Forderung nach einem Essen-Retten-Gesetz geĂ€uĂert.
Unsere Antwort:
Wir glauben, dass wir uns der RealitĂ€t unserer Situation stellen mĂŒssen. Der Zusammenbruch des Klimas findet um uns herum statt. Wir stehen vor einem wirtschaftlichen Chaos und dem Zusammenbruch von Recht und Ordnung innerhalb weniger Jahre. Wir werden unsere Einkommen, Renten und Ersparnisse verlieren und unseren Kindern ein schreckliches Erbe hinterlassen. Sie werden zu Recht wĂŒtend sein. Auf der ganzen Welt werden Tausende von Millionen Menschen verhungern oder durch Kriege abgeschlachtet werden, wĂ€hrend die Gesellschaft zusammenbricht.
Im Angesicht von drohenden Hungerkatastrophen durch den Klimanotstand darf kein gutes Essen weggeschmissen werden! Da hilft es uns wenig, wenn Ăzdemir mal wieder betont, dass âder Kampf gegen Lebensmittelverschwendungâ wichtig ist. Das ist ja toll. Aber das sind leere Worte. Wir brauchen jetzt ein sofortiges Essen-Retten-Gesetz, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Freiwilligkeiten bringen uns da nicht weiter. Freiwilligkeiten gibt es schon ewig. Trotzdem sind die MĂŒlltonnen der SupermĂ€rkte prall gefĂŒllt mit gutem Essen – laut WWF werden 14% der Nahrungsmittel im Handel weggeschmissen [1].
Die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger des Landes wollen einen Wandel und haben MaĂnahmen im BĂŒrgerrat beschlossen. Das Gesetz liegt auf dem Tisch.
Ernst, der heute seinen 72 Geburtstag feiert, ist GroĂvater von 8 Enkel:innen und war gerade 2 Tagen in Gewahrsam. Er sagt:
âWir mĂŒssen zusammenkommen, sonst werden wir gemeinsam sterben.
Das Land wartet darauf, was Olaf Scholz darauf zu sagen hat.
Bei einem Versprechen, die richtigen Schritte einzuleiten, gehen wir von der StraĂe.â
Das Vorgehen der Essensretter:innen ist und war es schon immer, Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht, einschlieĂlich Krankenwagen und Feuerwehrautos, das Passieren von StraĂensperren zu ermöglichen.
Krankenwagen:
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Quellen:
“DAS GROSSEWEGSCHMEISSEN”, WWF, 2015.:
www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Studie_Das_grosse_Wegschmeissen.pdf
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Berlin 10.02.2022 – Die Polizei greift bei den Störungen der Initiative âEssen Retten – Leben Rettenâ immer hĂ€rter durch. Teilnehmende Menschen sitzen bislang bis zu 36 Stunden in Einzelzellen. Kaum frei stören sie erneut den Verkehr der meist befahrenen Autobahn Deutschlands – um auf den Klimanotstand und die Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Umweltministerin Lemke verteidigt den zivilen Widerstand der Menschen und sieht die Politik in Pflicht zu handeln, um die Pariser Klimaziele einzuhalten.
Obwohl den an Störaktionen teilnehmenden Menschen Handgreiflichkeiten von entzĂŒrnten Autofahrer:innen, Gerichtsprozesse und eventuell GefĂ€ngnisstrafen drohen sind sie entschlossen weiter zu machen.
âWarum ich weiter mache? Weil ich unsere Demokratie liebe. Weil ich mich fĂŒr die MenschenwĂŒrde und den Erhalt der Zivilisation fĂŒr alle Menschen einsetze.â, erklĂ€rt der 72-jĂ€hrige Maschinenbau-Ingenieur Ernst Hörmann sein bĂŒrgerliches Engagement.
Die Dringlichkeit zu handeln erklĂ€rt er mit einem Zitat von Prof. Schellnhuber, einer der renommiertesten Klimawissenschaftler weltweit und langjĂ€hriger Chefberater von Angela Merkel: âIch [Prof. Schellnhuber] sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒckt.â [1]
âDie Klimawissenschaft ist klarâ, erklĂ€rt auch die 19-jĂ€hrige Politikstudentin Carla Rochel ihren Entschluss trotz 36 Stunden Einzelzelle weiterzumachen: âWir mĂŒssen jetzt handeln. Wenn wir das nicht tun, stĂŒrzen wir die Welt wissentlich ins Chaos. Wir setzten die junge Generation – meine Generation – wissentlich Hungerkatastrophen nie dagewesenen AusmaĂes aus. Kriege um Essen. Kriege um Wasser. Das kann ich nicht zu lassen.âÂ
Die Gruppe âEssen Retten – Leben Rettenâ kĂŒndigte an, weiter den Verkehr zu stören, bis die Regierung ernsthafte Schritte zu einer umfassenden Agrarwende einleite sowie ein sofortiges âEssen-Retten-Gesetzâ beschlieĂt. Dies seien, so die Initiative, erste nötige Schritte um die Klimakrise einzudĂ€mmen und die Nahrungssicherheit fĂŒr zukĂŒnftige Generationen zu sichern. Hinter diesen Forderungen stehen ca. 80% der Bevölkerung und auch im Koalitionsvertrag wurde die Reduktion von Lebensmittelverschwendung festgehalten. Bisher, so die engagierten Menschen, bleibt es jedoch bei schönen Worten von Politiker:innen. Olaf Scholz schweigt weiterhin und lĂ€sst es zu, dass Unmengen an gutem Essen tĂ€glich weggeworfen werden, wĂ€hrend BedĂŒrftige in immer lĂ€ngeren Schlangen an den Tafeln stehen.
Bis die Regierung endlich handelt wird wohl mit weiteren Störaktionen zu rechnen sein.
[1] Zitat von Herrn Schellnhuber ist in einer Sendung im ZDF. Hier das Video in einem Tweet von Karl Lauterbach: twitter.com/karl_lauterbach/status/1431915370022150146?lang=enÂ
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Verschiedene Politiker:innen der GrĂŒnen, SPD und FDP haben sich zu den dreiwöchigen Autobahnblockaden positioniert. Die Essensretter:innen gehen sofort von der StraĂe, sobald ein zeitlich bindendes Versprechen fĂŒr ein Essen-Retten-Gesetz da ist. Jetzt ist es an der Regierung, die Zukunft zu sichern. Alle fragen sich: Was sagt unser Bundeskanzler?
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Die GrĂŒnen) meint: âEs ist absolut legitim, fĂŒr sein Anliegen zu demonstrieren und dabei auch Formen des zivilen Ungehorsams zu nutzenâ, erklĂ€rt sie gegenĂŒber mehreren Zeitungen. Sie versteht die Parallelen zur friedlichen Revolution 1989 in der DDR wegen ihrer eigenen Erfahrungen. Lemke sagt, jetzt mĂŒsse die Einhaltung der Pariser Klimaziele endlich erfolgen. Bereits am Wochenende Ă€uĂerte sich GrĂŒnen-Chefin Ricarda Lang zu nachvollziehbarer Klima-Verzweiflung.Â
Justizminister Marco Buschmann (FDP) hingegen behauptet: âZiviler Ungehorsam ist im deutschen Recht weder Rechtfertigungs- noch Entschuldigungsgrund.â – Kennt der Justizminister die deutsche Verfassung nicht? In ihr sind in NotfĂ€llen und bei verfassungswidriger Politik RegelĂŒbertritte erlaubt, âwenn keine Abhilfe möglich istâ. Wenn Ungehorsam nicht gerechtfertigt ist: HĂ€tte Marco Buschmann im Jahr 1989 Steffi Lemke einsperren lassen, wenn sie ungehorsam demonstriert hĂ€tte?
SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil verwies bei BildTV auf die Wichtigkeit von friedlichem Protest in Klimafragen, solange es âim Rahmenâ bleibe. Zuvor hatten sich auch Berlins regierende BĂŒrgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sowie Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zu den Protesten geĂ€uĂert und wenig VerstĂ€ndnis gezeigt. Die ZustĂ€ndige der SPD fĂŒr ErnĂ€hrung, Frau Mittag, lehnte eine Ăbergabe eines offenen Briefes ab und verwies auf ein digitales GesprĂ€chsangebot.
Der angebliche Klimakanzler Olaf Scholz schweigt weiterhin dazu. Die letzte Generation hatte Olaf Scholz schon im November die Forderungen nach einem Essen-Retten-Gesetz und einer umfassenden Agrarwende bis 2030 ĂŒberreicht. Dennoch lĂ€sst er es zu, dass Unmengen an gutem Essen tĂ€glich weggeworfen werden, wĂ€hrend BedĂŒrftige in immer lĂ€ngeren Schlangen an den Tafeln stehen.
Aber wir brauchen mehr als nur schöne Wort von der Regierung. Wir brauchen Taten. Wir stecken mitten in einem Klimanotstand. Wir verzeichnen schon jetzt ErnterĂŒckgĂ€nge und dennoch werden Lebensmittel weiterhin weggeschmissen. Die Regierung muss jetzt handeln.
Die Aktionen “Essen Retten – Leben Retten” spitzen sich zu: Erneut mussten einige der UnterstĂŒtzer:innen der Gruppe der âLetzten Generationâ seit gestern Morgen ĂŒber Nacht im Gewahrsam bleiben, wĂ€hrend Freigelassene heute Morgen nun den dritten Tag in Folge den Verkehr auf der A100 stören, die die Letzte Generation zuletzt zum “Ort des gewaltfreien zivilen Widerstandsâ ausgerufen hatte.
Die Regierung könnte die Störungen sofort beenden, indem sie das geforderte Essen-Retten-Gesetz erlĂ€sst, das der Verschwendung von Nahrungsmitteln in SupermĂ€rkten sofort ein Ende bereiten wĂŒrde. Die Mehrheit der Deutschen befindet ein solches Gesetz fĂŒr gut. Warum die Regierung weiterhin zögert, ist uns nicht klar.
Damit sich nun auch die EntscheidungstrĂ€ger:innen zu dem Gesetz positionieren, haben wir Renate KĂŒnast (GrĂŒne), Susanne Mittag (SPD) und Dr. Gero Hocker (FDP) eine Einladung geschrieben, um ihnen kommende Woche einen offenen Brief zu ĂŒberreichen. Siehe Einladung im Anhang. Die Adressat:innen haben mitgeteilt, dass sie sich derzeit abstimmen, um auf die Einladung zu reagieren.
Die letzten Tage wurde im Fernsehen, im Radio und in den sozialen Medien viel diskutiert, ob unser Weg der Autobahnblockaden der richtige ist. Wir wĂ€hlen diesen Weg nur, weil er uns als die einzige Möglichkeit erscheint: Der Schulbus, der zu 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒckt [1], muss gestoppt werden. Wenn wir sehen, dass die Regierung das tut und zukĂŒnftige DĂŒrren, Hungersnöte, kriegerische Konflikte und andere Katastrophen von uns abwendet, können wir von den StraĂen gehen.
Essen Retten – Leben Retten fordert die Bundesregierung auf, den beiden Forderungen nach einem sofortigen Essen-Retten-Gesetz und einer Agrarwende bis 2030, die vom BĂŒrgerrat Klima beschlossen wurde, nachzukommen. Dies sind gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte, um drohende Hungersnöte zu verhindern und Milliarden von Menschenleben zu retten.[2] Sprecher:innen von Essen Retten – Leben Retten kĂŒndigten an, man werde so lange auf der StraĂe bleiben, bis von der Bundesregierung ernsthafte Schritte in diese Richtung unternommen wĂŒrden.
 Quellen
[1] Zitat von Schellnhuber ist in einer Sendung im ZDF. Hier das Video in einem Tweet von Karl Lauterbach: twitter.com/karl_lauterbach/status/1431915370022150146?lang=en
[2] buergerrat-klima.de/; Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der Ergebnisse: buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
Einladung zur Online-Pressekonferenz heute, 15:00
Uns erreichen immer mehr Anfragen von verschiedenen Medien. Um Ihren Fragen Raum zu geben, halten wir heute erneut eine Online-Pressekonferenz ab.
Carla Hinrichs, Pressesprecherin, wird ein Status-Update zur Kampagne geben und Ernst Hörmann, GroĂvater und einer der Blockierenden, wird von seinen Erfahrungen berichten und Lea Bonasera ĂŒber die Resonanz bei Politiker:innen. AnschlieĂend ist Zeit fĂŒr Ihre Fragen.
Einwahldaten Pressekonferenz Mi 09.02. 15:00: Zur Online-PK gelangen Sie ĂŒber folgenden Link.
us02web.zoom.us/j/85013410913?pwd=R2J2cUIxaCtYT0kvcHhLM1FpSEJqUT09
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Die frisch gewĂ€hlte GrĂŒnen Chefin Ricarda Lang hat sich am Wochenende positiv zu den Autobahnblockaden positioniert. Dabei stellt sie die richtige Frage, wenn sie sagt âWir sollten uns jedoch fragen, warum junge Menschen zu solchen Mitteln greifen.â Die Antwort ist ganz einfach: âWir töten unsere Kinder mit 98% Wahrscheinlichkeit.â Das ist die Quintessenz dessen, was Hans-Joachim Schellnhuber, ehemaliger Chefberater der Bundesregierung und einer der weltweit renommiertesten Klimawissenschaftler, im ZDF zu Protokoll gab.
Kein Mensch, weder die protestierenden BĂŒrger:innen noch die Bundesregierung, wĂŒnschen sich eine Zukunft, in der wir unsere Kinder mit 98% Wahrscheinlichkeit in den Tod schicken, darin sind sie aus tiefer Menschlichkeit verbunden. Denn eine solche Zukunft wird jede und jeden einzelnen in der Bevölkerung in den Dingen treffen, die ihnen am wichtigsten sind im Leben. Keine Mutter möchte, dass ihr Kind verhungert; kein Vater, dass sein Kind im Krieg stirbt.
Deshalb ist es unverstĂ€ndlich, dass Olaf Scholz sich seiner Verantwortung nicht stellt und nicht einfach ein Essen-Retten-Gesetz beschlieĂt. Die breite Bevölkerung wĂŒrde dabei hinter Ihnen stehen, Herr Scholz!
Jetzt gerade in diesem Moment sind 10 Menschen in Einzelzellen in Berlin Tempelhof eingesperrt. Sie sind eingesperrt, weil tiefe Verbundenheit und NĂ€chstenliebe zu ihren Mitmenschen sie dazu bewogen haben Verantwortung zu ĂŒbernehmen. Verantwortung dafĂŒr, Sie und Ihre Regierung, Herr Scholz, an Ihre eigene Regierungsverantwortung zu erinnern. Lassen Sie es weiter zu, dass unser kostbares Essen verschwendet wird, dann lassen Sie die deutsche Bevölkerung im Stich. Ganz besonders jene, die heute schon hungrig ins Bett gehen.
Olaf, mach deinen Job!
Quellen:
[1] Zitat von Herrn Schellnhuber ist in einer Sendung im ZDF. Hier das Video in einem Tweet von Karl Lauterbach: twitter.com/karl_lauterbach/status/1431915370022150146?lang=en
Uns erreichen immer mehr Anfragen von verschiedenen Medien. Um Ihren Fragen Raum zu geben, halten wir heute erneut eine Online-Pressekonferenz ab.
Programm folgt
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Einwahldaten Pressekonferenz Mi 09.02. 15:00: Zur Online-PK gelangen Sie ĂŒber folgenden Link.
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Berlin 08.02.2022 – Menschen der Initiative âEssen Retten – Leben Rettenâ haben heute morgen erneut auf ihre Forderungen nach einem sofortigen Essen-Retten-Gesetz, sowie eine umfassende Agrarwende bis 2030 aufmerksam gemacht hat. Sie störten dafĂŒr am zweiten Tag in Folge an ihrem âOrt des gewaltfreien zivilen Widerstandâ, der meist befahrensten Autobahn Deutschlands. Wie schon bei vergangen Aktionen, haben sich teilweise Menschen an der Fahrbahn festgeklebt. Sie möchten damit ihrer Forderungen nach einem sofortigen Stopp der Lebensmittelverschwendung noch mehr Nachdruck verleihen. Alle an der heutigen Aktion beteiligten Menschen, werden Stand jetzt auf der Polizeistation Tempelhofer Damm festgehalten. Zusammen mit den zwei seit Gestern morgen eingesperrten Menschen befinden sich dort nun 16 Menschen in Einzelzellen.
Die Kirchenmusikerin und Mutter Sonja Manderbach beteiligt sich bereits in der dritten Woche an den Aktionen von âEssen Retten – Leben Rettenâ. Sie wendete sich bedauernd an die Autofahrer:innen:
âEs tut mir leid, dass Sie im Stau stehen. Ich sitze hier auch fĂŒr Sie. FĂŒr Sie und die gesamte Gesellschaft, aus NĂ€chstenliebe zu meinen Mitmenschen. Wir alle sind die letzte Generation, die den absoluten Klimakollaps noch aufhalten kann. Die Regierung muss jetzt sofort Handeln, um unsere Nahrung in der Zukunft zu sichern. Wenn sie jetzt nicht handelt, wird die Klimakatastrophe auch in Deutschland zu Hungersnöten fĂŒhren. Ich will nicht, dass sich meine Kinder und unsere Kinder bald um das Brot schlagen mĂŒssen, weil die Regierung nichts fĂŒr die Nahrungssicherheit tut.â
Der ehemalige Maschinenbauingeneur Ernst Höhrmann (71) befindet sich nach den gestrigen Störaktionen seit ĂŒber 24 Stunden in einer Einzelzelle auf der Polizeistation. Er ist dennoch entschlossen – und wendet sich in tiefer Verbundenheit direkt an seine Mitmenschen :
âWohin fĂŒhren wir die Jungen? Die Generation meiner Enkel? Ich habe Angst wir fĂŒhren sie in Krieg, Not und Elend. Mein Gewissen verlangt von mir, dass ich fĂŒr ihre Lebensgrundlage kĂ€mpfe. (…) Jetzt sind wir die letzte Generation, die existenziellen Krisen vor dem Kollaps vielleicht noch eindĂ€mmen können. Diese Chance mĂŒssen wir nutzen.â[1]
Sprecher:innen von âEssen Retten – Leben Rettenâ kĂŒndigten an, man werde weiterhin auf die StraĂe gehen, bis von der Bundesregierung ernsthafte Schritte unternommen werden die Forderungen umzusetzen. Die beiden Forderungen der Gruppe âEssen Retten – Leben Rettenâ sind gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte, um drohende Hungersnöte zu verhindern und Milliarden von Menschenleben zu retten. Die Gruppe bezieht sich in ihrer Forderung nach einer umfassende Agarwende auf die ausgearbeiteten MaĂnahmen des BĂŒrgerrates 2021, hinter dem rund 80% der Bevölkerung stehen.
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Uhrzeit: 9.Feb..2022 03:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
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Presse-Statement der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 08.02.2022 08:20Â Uhr:
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Essensretter noch immer eingesperrt – Erneute StraĂenblockaden der A100
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Auch heute stören UnterstĂŒtzer:innen der Gruppe âLetzten Generationâ wieder den Verkehr auf der A100, einer der wichtigsten Verkehrsadern Deutschlands. Nachdem die âLetzte Generationâ mit ihrer Kampagne âEssen Retten – Leben Retten die A100 am Sonntagabend als Ort des âgewaltfreien zivilen Widerstandsâ ausgerufen hatte, fordern ihre UnterstĂŒtzer:innen auch heute das Ende der staatlich tolerierten Lebensmittelverschwendung und legen am zweiten Tag in Folge den Verkehr lahm. An insgesamt drei Orten in Berlin verlangen sie dafĂŒr mit Störungen des Verkehrs an Autobahnabfahrten von der Bundesregierung ein sofortiges Essen-Retten-Gesetz. Nachdem in den vergangenen Tagen auch in Hamburg, Stuttgart, MĂŒnchen und Frankfurt Blockaden stattgefunden hatten, ergĂ€nzte gestern Freiburg mit 12 BĂŒrger:innen auf der StraĂe die Blockaden in Berlin.
Die StraĂenblockaden der letzten Wochen haben bereits bundesweit fĂŒr starke Verkehrsbehinderungen gesorgt. Auch fĂŒr den heutigen Dienstag werden erhebliche EinschrĂ€nkungen erwartet. WĂ€hrend vor allem ĂŒber Sympathie oder Antipathie der direkt betroffen Autofahrer:innen diskutiert wird, bleibt eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Forderungen der Initiative meist aus, findet Carla Rochel, eine der Teilnehmenden der Blockaden:
âIch möchte diese Störung nicht! Und ich möchte nicht hier sein und mich dem Unmut der Autofahrer:innen aussetzen. Wenn wir jedoch diesen todbringende Kurs weiterverfolgen, werden die Folgen jeden von uns auf schreckliche Art und Weise treffen. Deshalb sollte sich jede und jeder ĂŒberlegen, was in diesem Moment in der Geschichte zu tun ist. Es braucht noch viel mehr BĂŒrger:innen im friedlichen zivilen Widerstand!â
Der todbringende Kurs ist hier wörtlich zu nehmen. Hans Joachim Schellnhuber, ehemaliger Chefberater der Bundesregierung und einer der weltweit renommiertesten Klimawissenschaftler gab im ZDF Folgendes zu Protokoll: âWir schieben unsere Kinder in einen globalen Schulbus hinein, der zu 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒcktâ[1].
Diese finsteren Aussichten sollten Grund genug sein fĂŒr jede Regierung, alle CO2-Emissionen zu unterlassen, die nur irgendwie vermieden werden können. Besonders wenn es um solche geht, die gar keinen Nutzen mit sich bringen, sondern solche, die durch pure Verschwendung hervorgerufen werden. Wie die 22 Millionen Tonnen Treibhausgase, die durch die 18 Millionen Tonnen Lebensmittel hervorgerufen werden, die jedes Jahr in Deutschland im MĂŒll landen. Nun könnte die Regierung unter Olaf Scholz, die leicht zu erfĂŒllenden Forderung von âEssen-Retten – Leben Rettenâ direkt umsetzen. Sie sind gesamtgesellschaftlich befĂŒrwortet und demokratische legitimiert [2]. Stattdessen lĂ€sst man zu, dass Deutschland alle Klimaziele verfehlt und BĂŒrger:innen, die dagegen protestieren, eingesperrt werden.
Zwei Essensretter sitzen seit gestern Abend in einer Zelle in Berlin. Ernst Hörmann (72) und Karl Braig (66). Es ist ihre Verantwortung vor dem Leben ihrer Kinder und dem Leben der ganzen zukĂŒnftigen Generationen welche sie zu ihrem Handeln veranlasst.
âAls Vater 2er Söhne sehe ich keinen anderen Weg jetzt ganz konkret aktiv zu werden, um ihnen eine lebenswerte Zukunft zu hinterlassen. Als Mitglied einer Generation, die mitverantwortlich fĂŒr diese sich immer mehr zuspitzende Zerstörung ist, leiste ich jetzt gemeinsam mit den jungen Menschen Widerstand. Das hĂ€tten wir Ă€ltere Menschen schon viel frĂŒher machen solle, aber es ist noch nicht zu spĂ€t.â Karl Braig (66) seit sitzt seit gestern morgen in einer Polizeizelle.
Es ist daher Zeit Olaf Scholz die Frage zu stellen: âMöchten Sie wirklich friedliche BĂŒrger:innen wegsperren lassen, anstatt dafĂŒr zu sorgen das endlich kein Essen mehr in Deutschland verschwendet wird? Ist es wirklich zu viel verlangt dafĂŒr zu sorgen, dass Lebensmittel bedĂŒrftigen Familien zugute kommen, anstatt in MĂŒllverbrennungsanlagen vernichtet zu werden oder sammt der Plastikverpackung in MĂŒllhalden landen und dort verrotten?â
 Quellen
[1] Zitat von Schellnhuber ist in einer Sendung im ZDF. Hier das Video in einem Tweet von Karl Lauterbach: twitter.com/karl_lauterbach/status/1431915370022150146?lang=enÂ
[2] FĂŒr die erster Forderung liegt bereits ein ausgearbeiteter Gesetzentwurf vor, die zweite stĂŒtzt sich auf die 19 MaĂnahem der BĂŒrgerrats Klima 2021: letztegeneration.de/forderungen/
Presse-Statement der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 07.02.2022 23:00 Uhr:
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Essenretter weiterhin eingesperrt
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Nach den heutigen Aktionen von âEssen Retten – Leben Rettenâ in Berlin befinden sich zwei der Teilnehmer nach ihrer Festnahme heute Morgen weiterhin in Gewahrsam.
Es ist jetzt an Olaf Scholz, zu entscheiden:
Wollen Sie wirklich lieber protestierende BĂŒrger:innen ins Zellen stecken, anstatt endlich ein Gesetz zu verabschieden, dass 18 Mio t Lebensmittel jĂ€hrlich vor dem sinnlosen Wegwerfen retten kann?
Einer der Menschen in Gewahrsam ist Karl Braig, 66 Jahre alt und damit 3 Jahre Àlter als Sie, Herr Scholz.
âAls Vater 2er Söhne sehe ich keinen anderen Weg jetzt ganz konkret aktiv zu werden, um ihnen eine lebenswerte Zukunft zu hinterlassen. Als Mitglied einer Generation, die mitverantwortlich fĂŒr diese sich immer mehr zuspitzende Zerstörung ist, leiste ich jetzt gemeinsam mit den jungen Menschen Widerstand. Das hĂ€tten wir Ă€ltere Menschen schon viel frĂŒher machen solle, aber es ist noch nicht zu spĂ€t.â
SolidaritÀt mit den Essenrettern, die mutig gegen die Verschwendung unserer kostbaren Lebensmittel protestieren. Verabschieden Sie jetzt ein Essen-Retten-Gesetz, Olaf Scholz!
Presse-Statement der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 07.02.2022 08:00 Uhr:Â
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A 100 als Ort des zivilen Widerstandes blockiertÂ
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Aktuell blockieren UnterstĂŒtzer:innen der letzten Generation zum dritten Mal im Zeitraum von sieben Tagen an mehreren Orten die A 100 in Berlin. WĂ€hrend die Regierung an ihrem todbringenden Kurs Richtung Klimakatastrophe festhĂ€lt leisten die BĂŒrger:innen weiterhin entschlossenen zivilen Widerstand um ein Umlenken einzufordern. Gestern Abend (siehe Unten) riefen die BĂŒrger:innen die A 100 als Ort des gewaltfreien zivilen Widerstands aus. Die letzte Generation kĂŒndigt weitere deutschlandweite Blockaden fĂŒr heute an.
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âKlimaneutralitĂ€t bis 2045, wie die Bundesregierung sie erreichen will, bricht mit unserer Verfassung unser Leben zu schĂŒtzen. 2030 werden wir 1,5 Grad ĂŒberschreiten – die Regierung bricht damit nicht nur Völkerrecht sondern begeht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenn sie bewusst auf eine 2, 3, 4 Grad heiĂere Welt mit Milliarden Hungertoten zusteuertâ, sagt Carla Hinrichs, 25, Jurastudentin aus Bremen in Sorge um das Ăberleben ihrer Familie.
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âDie Vorstellung, dass meine acht Enkel Hunger leiden, in einer Welt voller Extremwetter-Ereignisse, DĂŒrren, Hitzetoten und Krieg leben werden, erfĂŒllt mich mit Sorge und Verzweiflung. Daraus schöpfe ich die Kraft massiven gewaltfreien Widerstand zu leisten um eine Klimakatastrophe von ihnen abzuwendenâ, sagt Ernst Hörmann, 72, eh. Maschienenbauingeneur mit acht Enkelkindern.
WIR ERKLĂREN DIE A100 ZU EINEM ORT DES GEWALTFREIEN ZIVILEN WIDERSTANDESÂ
6. Februar 2022
Nach zwei Wochen mit massiven öffentlichen Diskussionen ist jetzt die Regierung gefragt, zu handeln. Wo ist eigentlich Olaf Scholz?Â
In den nÀchsten Wochen wird es weitergehen: Die Essensretter der letzten Generation erklÀren die A100 zu einem Ort des gewaltfreien zivilen Widerstandes und rufen dazu auf, den Autobahnverkehr zu verlangsamen.
“Es gab wiederholt Aufforderungen, die Blockaden zu unterlassen. Wir tun dies, wenn die Regierung ihrem Job nachkommt und auf den BĂŒrgerrat hört. Ein Essen-Retten-Gesetz ist so einfach, dass sich ganz Deutschland fragt, warum die Regierung es nicht einfach öffentlich zusagt und stattdessen die Blockaden weitergehen lĂ€sst”, erklĂ€rt Carla Rochel, 19, Psychologie-Studentin und Teil der letzten Generation.
“Nach ĂŒber 120 Festnahmen in den letzten 2 Wochen und zahlreichen StrafvorwĂŒrfen will die Berliner Innensenatorin hĂ€rter vorgehen.Â
Wir haben bereits offene Gewalt erlebt. Menschen wurden von der Polizei mit Schmerzgriffen gefoltert und ihre angeklebte Haut mit Skalpellen angeschnitten. Wir machen weiter”, sagt Sonja Manderbach, 45, Kirchenmusikerin und Mutter von zwei Kindern aus Oldenburg.
“Man kann eine Flut nicht einsperren, es gibt keine unbegrenzten Geldstrafen gegen eine Hungersnot, man kann ein Feuer nicht mit Schmerzgriffen löschen. Man kann die einfachen BĂŒrgerinnen und BĂŒrger Deutschlands inhaftieren, doch das Leben unserer Kinder und aller kĂŒnftigen Generationen steht auf dem Spiel”, erklĂ€rt Carla Hinrichs, 24, Jura Studentin aus Bremen und Pressesprecherin der letzten Generation.
“Indem sie sich weigert, unser Essen zu bewahren, verurteilt unsere Regierung in Zeiten steigender Lebensmittelpreise und immer mehr auf die Tafel angewiesenen Menschen, Tausende Menschen zu knurrendem Magen. Das alles wĂ€hrend unzĂ€hlige Familien global jetzt schon hungern oder auch hier bei uns in den kommenden Hungersnöten nach 2050 hungern werden”, sagt Ernst Hörmann, 71, eh. Maschinenbauingenieur mit 8 Enkelkindern.Â
Uns geht es nicht um Blockaden oder um Schuldzuweisungen. Es geht uns nicht um unsere Ăngste. Uns geht es um die ErfĂŒllung unserer Pflichten und Verantwortlichkeiten in dieser so entscheidenden Zeit. Wir alle sind die âletzte Generation, die es noch aufhalten kannâ; (Zitat Stefan Rahmstof: www.zeit.de/video/2019-09/6087750314001/klimawandel-was-wenn-wir-nichts-tun) wir alle haben eine Pflicht Widerstand zu leisten, wenn Unrecht geschieht.
Ab morgen, Montag, den 7. Februar, 8:00 Uhr morgens wird die A100 zu einem Ort des gewaltfreien zivilen Widerstandes, um unsere Regierung daran zu hindern, Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen. Diese Regierung â unsere Regierung â verfolgt derzeit aktiv eine Politik, die zur Zerstörung unseres Landes durch die Klimakatastrophe fĂŒhren wird. In einer freien Gesellschaft haben die BĂŒrger das Recht und die Pflicht, sich gegen PlĂ€ne aufzulehnen, die wissentlich den Tod von Millionen Menschen zur Folge haben werden.Â
“Wir sind uns der Unannehmlichkeiten und Irritationen bewusst, die wir der Ăffentlichkeit mit unserer Kampagne bereiten. Wir bitten Sie um VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass diese Störungen notwendig sind, um unsere Regierung dazu zu bringen, ihre grundlegendsten Pflichten zum Schutz ihrer Bevölkerung zu erfĂŒllen”, erklĂ€rt Samuel Koch, Bankkaufmann aus Köln.Â
Die Kampagne Essen Retten â Leben Retten ist der Ansicht, dass die deutsche Regierung auf ihrem aktuellen Kurs dieses Land in gefĂ€hrlicher Weise verrĂ€t.Â
Wir geben an unsere Mitmenschen die Bitte weiter, dass:Â
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- die A100 nicht befahren wird, oder wenn doch, die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert wird, um das Unfallrisiko zu minimieren.ÂÂ
- die StraĂenverkehrsbehörde ihrer Verantwortung fĂŒr die Sicherheit der Ăffentlichkeit nachkommt, indem sie diese Geschwindigkeitsbegrenzung durchsetzt.ÂÂ
- die Polizei sich weigert, uns zu verhaften, da wir die deutsche Verfassung aufrechterhalten und sie die Pflicht hat, jeder Regierung den Gehorsam zu verweigern, die ihre erste und wichtigste Verantwortung nicht wahrnimmt: den Schutz der Menschen in Deutschland.
Presse-Statement der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 4.2.2022 18:30 Uhr:
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50 BĂŒrger:innen in 5 StĂ€dten in Polizeigewahrsam – Wegsperren statt Leben retten?!
Die Regierung zeigt heute erneut die AbsurditĂ€t ihres Handelns auf. Anstatt auf dem Weg in eine Klimakatastrophe unser Essen zu retten, sperrt sie lieber die Widerstand leistenden BĂŒrger:innen weg. Wir haben unsere Forderungen bereits im November an Herrn Scholz gestellt â eine Handlung blieb aus. Damit zwingt die Regierung uns, nun die Notbremse zu ziehen und den Alltag zu stoppen, denn ihre unzulĂ€nglichen MaĂnahmen fĂŒhren uns in die Klimahölle.
âWie will Olaf Scholz glaubwĂŒrdig machen, dass seine Regierung ausreichend handlungsfĂ€hig ist, wenn sie es nicht einmal schafft, die leichteste aller Forderungen umzusetzen, die jede:r unterstĂŒtzt; Forderungen, die vom BĂŒrgerrat Klima 2021 erarbeitet wurden, hinter dessen vorgeschlagenen MaĂnahmen laut Forsa 80% der deutschen Bevölkerung stehen[1]. Der WegwerfmentalitĂ€t groĂer SupermĂ€rkte Einhalt zu gebieten und zu verhindern, dass unseren wertvollen, nahrungsbringenden Böden endgĂŒltig das Leben ausgesaugt wird, muss oberste PrioritĂ€t seinâ, sagt Carla Rochel, 19, Psychologie-Studentin aus Heidelberg.
âWir möchten diese Störung nicht, mĂŒssen aber feststellen, dass sie notwendig und verhĂ€ltnismĂ€Ăig ist, wenn der öffentliche Frieden gewahrt werden soll. Denn der Weg, den wir Richtung Klimakollaps eingeschlagen haben, gefĂ€hrdet die öffentliche Ordnung und den Bestand der Zivilgesellschaft massiv. Wir erinnern Herrn Olaf Scholz an seine Verantwortung, fĂŒr öffentliche Sicherheit und Ordnung zu sorgen.â Samuel Koch, Bankkaufmann aus Köln, bevor er heute festgenommen wurde.
âWenn der ĂŒberwiegende Teil der Bevölkerung einig ist, dass unsere Forderungen umgesetzt werden sollten und alle möchten, dass die Störungen enden, dann sollte die Bundesregierung den einzig richtigen Weg wĂ€hlen: umgehend das Essen-Retten-Gesetz zu verabschiedenâ, Sonja Manderbach, Mutter und Kirchenmusikerin aus Oldenburg.
Wir hoffen, dass die Regierung ihr Gewissen prĂŒft und erkennt, dass uns das Ziel, Unheil von der deutschen Ăffentlichkeit fernzuhalten, verbindet.
EinschĂŒchterungstaktiken werden nicht greifen. Wir werden weiter Infrastruktur lahmlegen, bis die Regierung ihrer Verantwortung nachkommt.
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Quellen
[1] Forsa-Studie: buergerrat-klima.de/content/pdfs/Ergebnisbericht_B%C3%BCrgerrat%20Klima.pdf#page=3
Pressemitteilung der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 4.2.2022
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Festnahmen: 50 Menschen in Gewahrsam – Eil Update – 04.02.2022, 12:40
Berlin, Hamburg, Frankfurt, MĂŒnchen, Stuttgart 12:40: Die Letzte Generation hat ihre Kampagne Essen Retten – Leben Retten heute erneut stark ausgeweitet und seit heute Morgen nun neben Berlin (6 Orte) auch in Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und zuletzt in MĂŒnchen Autobahnen und zentrale BundesstraĂen blockiert. Dabei wurden heute Morgen alleine 50 Menschen festgenommen.
âJa wir lassen uns wegtragen, wir lassen uns festnehmen, wir setzen uns der Wut der Autofahrer aus, denn das ist kein Vergleich zu der Klima-Hölle, die uns erwartet! Was hat ĂŒberhaupt noch Bedeutung, wenn unsere Gesellschaft zusammenbricht wegen der Klimakatastrophe, die DĂŒrren, Nahrungsmittelknappheit und Hunger mit sich bringt?â sagt Ernst Hörmann, 72, eh. Maschinenbauingenieur, âWenn die MaĂnahme der Regierung ist mich wegzusperren, weil ich darauf aufmerksam mache, dann soll sie das tun. Ich werde alles, gewaltfrei mögliche, tun, um meine 8 Enkelkinder zu schĂŒtzenâ
âWir möchten heute nicht hier sein! Aber wir dĂŒrfen unsere Kinder nicht in diesen tödlichen Schulbus setzen![1] Uns bleiben nur 2 bis 3 Jahre [2], um die todbringende Katastrophe abzuwenden. Jetzt ist die Regierung gefordert”, sagt Carla Hinrichs, Jurastudentin aus Bremen und Pressesprecherin.
Quellen
[1] ZItat von Schellnhuber ist in einer Sendung im ZDF. Hier das Video in einem Tweet von Karl Lauterbach:Â twitter.com/karl_lauterbach/status/1431915370022150146?lang=en
[2] Sr. David King, eh. Chefberater der britischen Regierung, Feb 2021, âWhat we do over the next three to four years, I believe, is going to determine the future of humanityâ :Â
Pressemitteilung der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 4.2.2022Â
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Lebensmittel auf Autobahn: Neue Menschen in drei StĂ€dten schlieĂen sich Essen Retten – Leben Retten an
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Berlin, Hamburg und Frankfurt, 09:15: Die Letzte Generation hat ihre Kampagne Essen Retten – Leben Retten an diesem Freitagmorgen erneut ausgeweitet und legt derzeit mit noch mehr Menschen an vier Orten in Berlin sowie an zwei weiteren Orten in Frankfurt und Hamburg lahm. Hauptbetroffen ist wieder die A100 in Berlin. Dort schĂŒtteten sie von SupermĂ€rkten weggeschmissene Lebensmittel auf die StraĂe. Denn jĂ€hrlich werden 18 Millionen Tonnen gute Lebensmittel in Deutschland weggeschmissen, was auch massive Emissionen mit sich bringt. Auch in weiteren StĂ€dten â u.a. MĂŒnchen â soll es heute noch zu Blockaden kommen.
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âDer Klimaexperte Schellnhuber sagt: âWir setzen unsere Kinder in einen globalen Schulbus, der mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒckt.â[1] Uns bleiben nur wenige Jahre, um zu handeln. Und wir alle sind die letzte Generation, die handeln kann. Der erste Schritt ist, dort zu handeln, wo es am schnellsten geht: Der GroĂhandel sollte keine Lebensmittel mehr wegschmeiĂen” so Carla Hinrichs, Pressesprecherin.
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Angesichts des drohenden Klimakollapses sehe sich die Letzte Generation gezwungen, die Aktionen weiter auszuweiten. âDie Regierung muss ihrer Pflicht nachkommen, unser Essen und unser Leben zu schĂŒtzen. SupermĂ€rkte sollten verpflichtet sein, genieĂbares Essen weiterzugeben, statt es wegzuwerfen. Der Gesetzestext nach dem Vorbild Frankreichs liegt vorâ, so Carla Rochel, 19 Jahre und Studentin aus Heidelberg, die nun den fĂŒnften Tag auf der StraĂe sitzt.
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âIch wertschĂ€tze Lebensmittel; das wurde mir von meinen Eltern vermittelt – die haben sicher den Mangel erlebt. Und heute werfen wir tĂ€glich Tonnen um Tonnen einfach weg. Schauen Sie sich das an hier auf der StraĂe – alles Lebensmittel aus dem MĂŒll! Das mĂŒssen wir Ă€ndern. Essen wirft man nicht weg; das weiĂ doch jedes Kind!â so der 71-jĂ€hrige Ernst Hörmann, Blockierender und GroĂvater von 8 Enkeln.
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Schon in der vergangenen Woche war es immer wieder zu massiven Störungen des Verkehrs in der Hauptstadt sowie in anderen StĂ€dten bundesweit gekommen. Bei diesen kam es zu ĂŒber 90 Festnahmen, 26 alleine am vergangenen Montag.
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Es ist deutlich, dass die Frage vom Klimanotfall und der Lebensmittelverschwendung durch die Aktionen der Letzten Generation in die Debatte gekommen ist.
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Die Bundesregierung hat einen Plan, bis 2045 klimaneutral zu werden, der offenkundig realitĂ€tsfremd ist. Wir ĂŒberschreiten die angestrebten 1,5 Grad Erhitzung bereits 2030.[2]
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âWo steckt unser Klimakanzler? Olaf, mach deinen Job!â, ruft eine der Blockierenden.
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FĂŒr den Rest des Tages sind Blockaden in weiteren deutschen StĂ€dten geplant; auch kommende Woche sollen die Aktionen weitergehen. Die letzten drei Tage hatten die Aktionen wie angekĂŒndigt pausiert, um des Todes zweier deutscher Polizeibeamt:innen zu gedenken.
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Seit der Regierungsbildung hat die Letzte Generation an den Kanzler, den Landwirtschaftsminister und alle Parteien geschrieben, aber keine ernsthafte Antwort erhalten. Wir fordern die Regierung auf, sich zu verpflichten, die 19 MaĂnahmen des BĂŒrgerrat Klima zu einer Agrarwende bis 2030 und als ersten Schritt ein Essen-Retten-Gesetz umzusetzen. Dies sind gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte, um drohende Hungersnöte zu verhindern und Milliarden von Menschenleben zu retten. âSobald wir eine aussagekrĂ€ftige Zusage hören, der wir vertrauen können, werden wir von der StraĂe tretenâ, kĂŒndigte die Gruppe an.
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Quellen
[1] ZItat von Schellnhuber ist in einer Sendung im ZDF. Hier das Video in einem Tweet von Karl Lauterbach: twitter.com/karl_lauterbach/status/1431915370022150146?lang=enÂ
[2] Wir erreichen 1,5 Grad bereits bis 2030. Quelle z.B. Climate Reality Check 2021, Seite 11, Absatz 2: www.climaterealitycheck.net/_files/ugd/148cb0_544aaa3eb24e450ca39c1f9ea5b0f6e7.pdf#page=11
Trauer um Polizeitote: Essenretter pausieren Aktionen
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Gestern wurden zwei Polizisten erschossen. Das schockiert uns und macht uns betroffen.Â
Wir brauchen eine starke, aber eine friedliche Gesellschaft in diesen Krisenzeiten.
Wir stehen mit der Gesellschaft in Trauer nach diesem Gewaltakt.Â
Wir sagen unsere Aktionen der nĂ€chsten Tage in Hamburg, Frankfurt und Berlin mit sofortiger Wirkung ab. Das höchste Anliegen von Essen Retten-Leben Retten ist der Schutz von Leben. Wir wollen ein gewaltfreies Miteinander. Wir wollen Sicherheit fĂŒr jede und jeden in unserem Land – ob sie Uniform tragen oder nicht.
Wir wollen auch in Zukunft Schaden von unserer Bevölkerung abwenden. Aus diesem Grund stören wir friedlich aber entschlossen den Verkehr. Unser Kampf gegen Treibhausgasemissionen und gegen Zerstörung des Lebens ist ein Kampf gegen Gewalt: Emissionen bringen uns jetzt schon um. Wie die 180 Menschen im Ahrtal. DĂŒrren und Ernteverluste erzeugen weitere Gewalt und Konflikte. Die Emissionen und das Verschwenden von Lebensmitteln werden in Zukunft noch gröĂere Gewalt erzeugen.
Diese Gewalt macht uns Angst. Wir fordern Schutz fĂŒr alles, was wir lieben. Allen ist klar: Der einfache Ausweg ist es, wenn die Regierung endlich ihren Job macht. Der Ausweg ist es, wenn die Regierung endlich jede und jeden schĂŒtzt. Wir fordern ein sofortiges Bekenntnis zu einem Essen-Retten-Gesetz.
Wir respektieren die Notwendigkeit öffentlicher Ordnung. Die aktuelle fossile Ordnung ist jedoch keine Ordnung, sie ist Chaos. Das aktuelle Weiter-So fĂŒhrt uns in groĂe soziale Unruhe. Bereits bei 2 Grad wird schlieĂlich jede Ordnung ernsthaft in Gefahr sein. Wir erreichen diesen Zustand bereits in 20-30 Jahren. Unsere Gesellschaft ist ernsthaft in Gefahr durch die immer weiter steigenden Emissionen in eine HeiĂzeit zu kommen, die unsere Kinder nicht ĂŒberleben werden. Und da wir die 1,5°C-Grenze schon in etwa 10 Jahren erreichen, helfen dabei keine PlĂ€ne fĂŒr das Jahr 2045.
Nicht nur unsere Kinder, wir alle befinden uns nach Hans-Joachim Schellnhuber in einem Bus, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglĂŒcken wird. Unsere Liebe, unsere Angst, unser Mut, unsere Menschlichkeit treiben uns an: Der Zeitpunkt, zukĂŒnftige Gewalt zu verhindern, ist jetzt, nicht 2045.
Der Ort, wo wir eine 4° C heiĂere Welt zu vermeiden, ist hier. Die Zeit ist jetzt. Die Menschen, die wir schĂŒtzen wollen, sind wir alle.
Berlin, Stuttgart, 16 Uhr: Nachdem die Gruppe Letzte Generation heute morgen im Rahmen ihrer Kampagne Essen Retten – Leben Retten bereits mit vier Blockaden die A100 in Berlin zum Stillstand brachte und in Hamburg die A24 blockierte, kommt es aktuell bundesweit zu weiteren Blockaden. Neben Berlin und Hamburg stören nun auch in Stuttgart BĂŒrger:innen der Letzten Generation massiv den Verkehr.
Zur Zeit blockieren Menschen der Letzten Generation zum heute zweiten Mal die Berliner Stadtautobahn A100, die meist-befahrene Verkehrsader Deutschlands. AuĂerdem weitet die Letzte Generation ihre Protestaktionen an und auf deutschen Autobahnen auf das gesamte Land aus. Nachdem heute morgen erstmals in Hamburg eine Autobahn (A24) blockiert wurde, stören aktuell auch in Stuttgart zum ersten Mal BĂŒrger:innen mit einer Blockade der NeckartalstraĂe (B10) in Neckarvorstadt massiv den Verkehr.Â
âDie A100 im Herzen Berlins steht still. Menschen stehen mitten auf der Autobahn. Hamburg und Stuttgart blockieren; weitere StĂ€dte werden dazukommen. Immer mehr Menschen schlieĂen sich uns an und nehmen dafĂŒr Festnahmen in Kauf. Wir stören massiv das todbringende âWeiter soâ, bis die Regierung endlich handelt und unser Recht auf Leben schĂŒtzt.â so Carla Hinrichs, Pressesprecherin.
Am heutigen Montagmorgen kam es in Berlin durch mehrere Blockaden zeitweise zu 14 km Stau auf der A100. Teilweise setzten sich die BĂŒrger:innen mitten auf die Autobahn und klebten sich dort fest. Insgesamt 26 BĂŒrger:innen wurden bundesweit festgenommen und ein GroĂteil von ihnen blockiert nun nach ihrer Freilassung erneut die A100 in Berlin.
RaĂșl Semmler, der heute wieder die Autobahn blockierte und der letzte Woche mit einem Skalpell von der StraĂe gelöst worden war, bekrĂ€ftigt: âEs ist beĂ€ngstigend auf einer Autobahn zu stehen. Doch wir haben keine andere Wahl, als jetzt massiv zu stören, um die Regierung auf Ihrem tödlichen Kurs zum Umlenken zu bewegen. Wir werden immer wieder kommen und lassen uns nicht entmutigen! Die Bundesregierung kann das sofort beenden, indem sie das dringende Essen-Retten-Gesetz beschlieĂt und eine Agrarwende einleitet. Bis dahin werden wir weiter stören.â
Die Letzte Generation fordert die Bundesregierung im Rahmen ihrer Kampagne Essen Retten – Leben Retten auf, den beiden Forderungen nach einem sofortigen Essen-Retten-Gesetz und einer Agrarwende bis 2030, die vom BĂŒrgerrat Klima beschlossen wurde, nachzukommen. Dies sind gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte, um drohende Hungersnöte zu verhindern und Milliarden von Menschenleben zu retten. Sprecher:innen der Letzten Generation kĂŒndigten an, man werde so lange auf der StraĂe bleiben, bis von der Bundesregierung ernsthafte Schritte in diese Richtung unternommen wĂŒrden.
Berlin und Hamburg, 8:30. Erstmals ist es am heutigen Montagmorgen in zwei StĂ€dten gleichzeitig zu Störungen des Berufsverkehrs auf Autobahnen durch Essen Retten – Leben Retten gekommen, die teils erhebliche Behinderungen zur Folge hatten. Viele der BĂŒrger:innen klebten sich an der StraĂe fest. Laut Essen Retten â Leben Retten folgen heute noch Blockaden in weiteren StĂ€dten.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es in Berlin an drei Tagen zwölf solcher Blockaden gegeben, bei denen es zu 58 Festnahmen durch die Polizei kam. Viele setzten sich nach ihrer Entlassung direkt wieder auf eine Autobahn oder BundesstraĂe. Freitagabend war die Berliner Polizei im Zuge der Kampagne das erste Mal gezwungen, vier Menschen in Anschlussgewahrsam zu nehmen, nachdem diese innerhalb weniger Stunden mehrfach den Verkehr an der InvalidenstraĂe hinter dem Berliner Hauptbahnhof gestört hatten. Vorausgegangen waren am selben Tag u.a. Blockaden der meistbefahrenen Autobahn Deutschlands, der A100.
âWir sind entschlossen. Wir merken, dass wir immer mehr stören. Dieser Gegenwind zeigt, wie richtig wir liegen. Aus dem Landwirtschaftsministerium wurde uns letzte Woche erneut mitgeteilt, dass das Anliegen dort auch fĂŒr wichtig empfunden wird und dass man sich damit befasst. Das reicht aber nicht! Weiter wird in Deutschland ein LKW gutes Essen pro Minute weggeworfen und die Klimakatastrophe bedroht weiter das Leben von Milliarden Menschen, wĂ€hrend das Essen-Retten-Gesetz als einfacher erster Schritt sofort umgesetzt werden könnte. Wir wollen jetzt Handlungen sehenâ, sagte Carla Rochel, eine der Teilnehmer:innen an den Aktionen.Â
Gesagt, getan: Am heutigen Montagmorgen fanden Störungen in den beiden StĂ€dten an insgesamt vier Orten statt. Die Kampagne kĂŒndigte an, die Störungen immer weiter auszuweiten, bis die Bundesregierung unter Olaf Scholz handeln wĂŒrde.
Die Aktionen der Gruppe waren kontrovers aufgenommen worden, hatten aber auch zu viel SolidaritĂ€t gefĂŒhrt. Zahlreiche Menschen aus dem globalen SĂŒden unterstĂŒtzten die Blockaden.[1] In Deutschland hatte z.B. einer der GrĂŒnder der Klimaunion, Heinrich StöĂenreuther, sich den Forderungen angeschlossen.[2]
âWir sind verzweifelt! Was bleibt uns noch ĂŒbrig? Fast niemand macht sich klar, dass drohende Hungersnöte in Deutschland reales Leid bedeuten. Wir mĂŒssen jede und jeden hier fragen: Was werden Sie bereuen, wenn uns in einigen Jahrzehnten das Essen ausgeht, weil Ackerbau durch immer schlechtere Böden und extremes Wetter nicht mehr möglich ist?â sagte RaĂșl Semmler, der an vielen der Autobahnblockaden teilnahm.
âDer Klimakollaps und die damit einhergehenden Katastrophen sind eine reale Gefahr fĂŒr die Gesellschaft und unser aller Lebenâ, fĂŒgt Pressesprecherin Carla Hinrichs hinzu. âDie Bundesregierung macht sich etwas vor, wenn sie sich die Klimakrise schönrechnet. Alle Klimawissenschaftler:innen wissen: Wir werden 1,5 Grad ĂŒberschreiten, noch in diesem Jahrzehnt. Die Bundesregierung ignoriert das und will erst 2045 klimaneutral sein. Das ist Verrat am Volk, ein Bruch der Verfassung und Hohn gegenĂŒber den Familien der 182 Menschen, die bei den Fluten im Ahrtal â den Folgen der Klimakrise â gestorben sind.â[3]
Essen Retten – Leben Retten fordert die Bundesregierung auf, den beiden Forderungen nach einem sofortigen Essen-Retten-Gesetz und einer Agrarwende bis 2030, die vom BĂŒrgerrat Klima beschlossen wurde, nachzukommen. Dies sind gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte, um drohende Hungersnöte zu verhindern und Milliarden von Menschenleben zu retten.[4] Sprecher:innen von Essen Retten – Leben Retten kĂŒndigten an, man werde so lange auf der StraĂe bleiben, bis von der Bundesregierung ernsthafte Schritte in diese Richtung unternommen wĂŒrden.
Quellen
[1] SolidaritĂ€t globaler SĂŒden jesuitenweltweit.de/news/blockaden-gegen-klimanotstand-unterstuetzung-und-solidaritaetÂ
[2] twitter.com/wegeheld/status/1486448575588487193?s=21Â
[3] www.deutschlandfunk.de/ein-halbes-jahr-nach-der-flut-100.html
[4] buergerrat-klima.de/; Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der Ergebnisse: buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
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Bei einer Störung der A100 heute morgen kam es im Rahmen einer PolizeimaĂnahme zu einer Handverletzung, die im Krankenhaus behandelt werden musste. Michael Winter, einer der blockierenden BĂŒrger, wurde inzwischen wieder entlassen und sitzt mit seinem Unterarm im Verband schon wieder vor dem Hauptbahnhof auf der InvalidenstraĂe.
âWas ich habe, ist ein Kratzer am Arm, aber wofĂŒr wir kĂ€mpfen, ist das Ăberleben von Milliarden Menschen in dieser Kriseâ, sagt der 59-jĂ€hrige Biologe.
âWir haben 1,6 Millionen Menschen in Deutschland die zur Tafel gehen, weil sie sonst nicht genug zu essen hĂ€tten. Gleichzeitig werfen wir jede Minute eine LKW-Ladung der von unseren Landwirtinnen und Landwirten hart erarbeiteten Lebensmittel in den MĂŒll. Das lĂ€sst sich mit meinen christlichen Werten nicht vereinbaren.â Sonja Manderbach, Mutter und Kirchenmusikerin
Die Störungen werden nicht aufhören bis sich die Regierung zu einem Essen-Retten-Gesetz bekennt.
Sehr geehrte Damen und Herren,Â
Ich bin Carla Hinrichs vom Aufstand der letzten Generation. Seit Montag blockieren wir in Berlin immer wieder massiv Autobahnen und BundesstraĂen. Wir sehen es als unabdingbar an, mit diesem entschlossenen zivilen Widerstand die Regierung, auf dem todbringenden Pfad in die Klimakatastrophe, zum Einlenken zu bringen.
Wir sind ein Teil der Menschen, die im September 2021, vor der Bundestagswahl, einen Hungerstreik im Regierungsviertel durchgefĂŒhrt und spĂ€ter das daraus entstandene öffentliche GesprĂ€ch mit Olaf Scholz ĂŒber den Klimanotstand gefĂŒhrt hat. Im GesprĂ€ch mit Herrn Scholz Mitte November haben wir unsere Forderungen nach einem Lebensmittel-retten-Gesetz und einer Agrarwende bis 2030 gestellten. Auf diese ist die neue Regierung seither nicht eingegangen.
Kommende Woche werden wir die Blockaden auf andere StĂ€dte in Deutschland ausweiten, bis die Regierung ihrer Verantwortung nachkommt.Â
Aus diesem Grund möchten wir Sie herzlich zu einer Pressekonferenz inklusive HintergrundgesprĂ€ch fĂŒr die kommende Woche einladen, mit dem Ziel, Ihnen Fragen zu beantworten und ein paar konkrete Informationen ĂŒber uns und unser weiteres Vorgehen zu geben.
Diese wird diesen Samstag, 29.1.2022, um 14:00 Uhr ĂŒber Zoom stattfinden, geteilt in einen Informationsteil von maximal 15 Minuten und einen anschlieĂenden Teil fĂŒr Frage und Antwort.Â
Einwahldaten finden Sie anbei (weiter unten).
Ist Ihnen eine Teilnahme aus terminlichen GrĂŒnden nicht möglich, haben Sie aber trotzdem Interesse an einer Berichterstattung und weiteren Informationen, melden Sie sich auch telefonisch unter +49 641 201099549 oder per Mail unter [email protected]
AuĂerdem hier noch die PM von heute, 28. Januar 13:45 Uhr. Wir haben â nachdem alle Orte der Blockaden von heute Vormittag gerĂ€umt wurden â soeben neue StraĂen in Berlin blockiert (siehe PM unten).
Mit freundlichen GrĂŒĂenÂ
Carla Hinrichs
Presseprecherin der Letzten Generation/Essen Retten â Leben Retten
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Berlin 28.01.2022 – Zum sechsten Mal diese Woche blockiert die Gruppe âEssen Retten – Leben Rettenâ in Berlin. Nachdem heute Morgen unter anderen die meistbefahrenste Autobahn Deutschlands â die A100 â blockiert wurde, verursachen die engagierten BĂŒrgerinnen und BĂŒrger nun auf der A103 und beim Hauptbahnhof Verkehrschaos.
âSeit einer Woche blockiere ich Autobahnen in Berlin. Ich hasse es. Aber solange die Regierung unser Recht auf Nahrung nicht schĂŒtzt muss ich es tun.â, Ă€uĂert sich der Drehbuchautor und Schauspieler RaĂčl Semmler, der schon zum sechsten mal diese Woche blockiert. Er bezieht sich damit auf die Forderungen der Gruppe âEssen Retten – Leben Rettenâ. Diese fordert ein sofortiges âEssens-Retten-Gesetzâ sowie eine umfassende Agrarwende bis 2030 gemÀà den BeschlĂŒssen des BĂŒrgerrat Klima 2021.[1]
[1] buergerrat-klima.de/; Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der Ergebnisse: buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
Aufstand der letzten Generation lÀdt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.
Thema: Weiterer Widerstand im Klimanotstand – Zoom Meeting von der letzten Generation
Uhrzeit: 29.Jan..2022 02:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
Zoom-Meeting beitreten
us02web.zoom.us/j/83300709955
Meeting-ID: 833 0070 9955
Schnelleinwahl mobil
+496971049922,,83300709955# Deutschland
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[1] Zitat von Ska Keller:
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Erneut haben am heutigen Freitag BĂŒrgerinnen und BĂŒrger von âEssen Retten – Leben Rettenâ in Berlin Autobahnen blockiert, um die ErnĂ€hrung der Bevölkerung sicherzustellen. Nachdem zahlreiche von ihnen am Montag und Mittwoch bei Ă€hnlichen Aktionen in Gewahrsam genommen worden waren, erneuerten sie ihre Forderungen. Dieses Mal waren die Autobahnen A100, A114 und A111 betroffen.
Die engagierten BĂŒrgerinnen und BĂŒrger von âEssen Retten – Leben Rettenâ fordern von der Bundesregierung ein Essen-Retten-Gesetz sowie eine enkeltaugliche Agrarwende bis 2030. Die Forderungen entsprechen den Ergebnissen des BĂŒrgerrat Klima von 2021 im Bereich ErnĂ€hrung und werden gesellschaftlich mit groĂer Mehrheit befĂŒrwortet.[1]. Bei Nicht-Umsetzung prognostiziere die Wissenschaft Hungerkrisen, heiĂt es von der Gruppe.
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TatsĂ€chlich nimmt die in Deutschland produzierte Menge an Lebensmitteln aufgrund verschlechterter Anbaubedingungen stetig ab. In den DĂŒrrejahren 2018 bis 2020 verzeichneten die Landwirt:innen teils erhebliche EinbuĂen. Dies entspricht auch dem weltweiten Trend.
Höhere Preise fĂŒr Grundnahrungsmittel schlugen sich dabei bei den Endverbrauchern nieder.[2]
âWie kann eine SPD-gefĂŒhrte Regierung weiter wegschauen, wenn 1,6 Millionen Menschen in diesem Land auf die Hilfe der Tafeln angewiesen sind, d.h. UnterstĂŒtzung brauchen, um genĂŒgend Nahrung zu haben? Wie lange will Olaf Scholz noch tolerieren, dass jĂ€hrlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in diesem Land weggeworfen werden, die eine groĂe Hilfe fĂŒr die 13 Millionen Menschen wĂ€ren, die in Deutschland von Armut bedroht sind?â sagte Sonja Manderbach, Kirchenmusikerin, die mit einem Banner âEssen Retten â Leben Rettenâ auf der A111 sitzt.
âDie Bundesregierung muss anfangen, ihren Job zu machenâ, wird auch Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Kampagne, vor Ort deutlich. âDas Essen-Retten-Gesetz wĂŒrde ja nicht nur dabei helfen, Hungersnöte zu verhindern, sondern auch viele Emissionen reduzieren. Wir können es uns nicht leisten, weiter lahmarschig von Kompromiss-Meeting zu Greenwashing-ErklĂ€rung zu Luxus-Dinner zu torkeln. Uns bleiben zur Verhinderung der Klimakatastrophe 3-4 Jahre â jetzt ist die Zeit fĂŒr Handlungen! Und beim Essen-Retten-Gesetz als einfachste erste MaĂnahme fangen wir an.â
Sprecher:innen von Essen Retten – Leben Retten kĂŒndigten an, man werde die Aktionen so lange fortfĂŒhren, bis von der Bundesregierung ernsthafte Schritte zur EinfĂŒhrung eines Essen-Retten-Gesetzes eingeleitet wĂŒrden.
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[1] buergerrat-klima.de/; Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der Ergebnisse: buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
[2] www.spektrum.de/news/klimawandel-macht-duerren-doppelschlaege-deutlich-haeufiger/1757880
Pressemitteilung der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 26. Januar 2022 15:30 Uhr:
BREAKING: Zwei neue Blockaden A103 â teilweise durch frisch aus Gewahrsam entlassene BĂŒrger:innen
Berlin 26.01.2022 – Breaking – Zum zweiten Mal heute blockieren BĂŒrgerinnen und BĂŒrger von der Gruppe âEssen Retten – Leben Rettenâ die den Bereich um die Auf- und Abfahrten der A103 bei Steglitz â und zwar gleich mit mehreren Blockaden.
Auch die zuvor festgenommenen BĂŒrger:innen fuhren aus dem Polizeigewahrsam beim LKA am Tempelhofer Damm und teilweise dem Krankenhaus direkt wieder zur A103. Dort errichteten sie umgehend eine neue Blockade am Autobahnanfang, wĂ€hrend die Polizei mit der RĂ€umung der anderen StraĂenseite (des Autobahnendes) beschĂ€ftigt war. “Ich bin nicht bereit, meinen Kindern zu erklĂ€ren, ich hĂ€tte heute einfach so aufgegeben”, sagte Sonja Manderbach, eine der frisch Entlassenen. “Wir werden weiter zivilen Widerstand leisten, bis die Bundesregierung ihren Job macht und Verantwortung fĂŒr die ErnĂ€hrung der Bevölkerung ĂŒbernimmt.”
Schon heute Morgen hatten teils dieselben Menschen den Verkehr durch das Blockieren zweier Autobahnausfahrten lahmgelegt, um damit auf den âKlimanotstandâ und die damit einhergehenden kommenden Hungersnöte aufmerksam zu machen. Dabei hatten sich einige der Teilnehmer:innen an der Aktion mit HĂ€nden am Asphalt festgeklebt. Die Polizei löste die Menschen von der StraĂe, wobei sie teils mit Hilfe von Skalpellen vorging, wobei es zu Handverletzungen kam. Die Verletzten wurden daraufhin ins Krankenhaus gebracht. UngefĂ€hr die HĂ€lfte der Teilnehmenden wurde in Gewahrsam genommen und befanden sich mehrere Stunden in der LKA-Zentrale am Tempelhofer Damm 12 in Berlin.
WĂ€hrend sich zeitgleich im Bundestag Robert Habeck den Fragen der Abgeordneten zu Wirtschaft und Klimaschutz stellte, setzten sie dabei ein Zeichen zur UnumstöĂlichkeit ihrer Forderungen und erneuerten ihren Appell an die Bundesregierung, ein Essen-Retten-Gesetz umgehend umzusetzen und verbindliche Schritte fĂŒr eine Agrarwende bis 2030 einzuleiten.
âWarum mussten heute ein Dutzend Menschen in Polizeigewahrsam sein, anstatt dass die Bundesregierung ihnen zuhört und endlich die unnötige Verschwendung von 18 Mio. Tonnen Lebensmitteln pro Jahr beendet?â sagte Carla Hinrichs, Sprecherin von Essen Retten Leben Retten, und fuhr fort: âWieso hat Robert Habeck nicht heute im Bundestag verkĂŒndet, dass die Bundesregierung diese so einfache MaĂnahme direkt umsetzt? Wegsperren friedlicher BĂŒrger:innen ist keine Lösung, aber ein Essen-Retten-Gesetz ist ein einfacher erster Schritt!â
Die Aktion âEssen Retten – Leben Rettenâ fordert die Bundesregierung dazu auf, den beiden Forderungen nach einem sofortigen Essen-Retten-Gesetz und einer Agrarwende bis 2030 nachzukommen. Diese sind effektive und gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte zur Nahrungsmittelsicherung und zur effektiven Reduktion der Treibhausgasemissionen Deutschlands im Zuge des Kampfs gegen die globale ErwĂ€rmung. Sprecher:innen von Essen Retten – Leben Retten kĂŒndigten an, man werde die Aktionen so lange fortfĂŒhren, bis von der Bundesregierung das Essen-Retten-Gesetz angegangen werde.
Pressemitteilung der Letzten Generation zur Kampagne Essen Retten â Leben Retten vom 26. Januar 2022 11:15 Uhr:
UPDATE zu den Autobahn-Blockaden von Essen Retten â Leben Retten in Berlin
Berlin – Mitglieder der Gruppe âEssen retten – Leben rettenâ, die schon Montag friedlich Autobahnausfahrten blockierten, haben ihrer Entschlossenheit bei der heutigen Protestwelle noch mehr Nachdruck verliehen und klebten ihre HĂ€nde teilweise auf der StraĂe fest.
Die Polizei musste die HĂ€nde der auf der StraĂe angeklebten Menschen vor der RĂ€umung erst loslösen, was teilweise mit Skalpel erfolgte. Drei Personen wurden ins Krankenhaus gebracht. DafĂŒr waren heute Polizei-Spezialeinheiten, ein Feuerwehrwagen und ein Notarztwagen vor Ort. Die Beteiligten sind weiter fest entschlossen, die Aktionen fortzufĂŒhren.
Etwa 10 Personen der heutigen Blockade-Aktionen wurden festgenommen und befinden sich zur Zeit in der LKA-Zentrale am Tempelhofer Damm 12 in Berlin; weitere Festnahmen werden erwartet. AuĂerdem wurden Platzverweise bis Donnerstagnacht ausgesprochen.
Mit ihren Aktionen sagen die Menschen âStopp!â, machen damit auf das Politikversagen beim Klimakollaps und die damit einhergehende Hungerkatastrophe aufmerksam und fordern als ersten konkreten Schritt ein Essen-Retten-Gesetz. Sie beziehen sich mit der Dringlichkeit auf Aussagen von Wissenschaftlern wie Sir David King, ehemaliger wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung, welcher 2021 sagte, dass sich in den kommenden drei bis vier Jahren das Schicksal der Menschheit entscheide. Â
Auf den Vorwurf der “Nötigung im StraĂenverkehr/Schwerwiegender Eingriff in den StraĂenverkehr” erwiderte Sonja Manderbach, eine der Teilnehmenden: âIch hasse es Regeln zu brechen. Aber die Bundesregierung bricht viel wichtigere Regeln als wir: Sie beraubt junge Menschen und kommende Generationen um das Grundrecht, sich selbst zu ernĂ€hren!â
Die Gruppe âEssen retten – Leben rettenâ bezieht sich damit auf den BĂŒrgerrat, der 2020/21 unter Anleitung von Expert:innen MaĂnahmen fĂŒr eine enkeltaugliche Agrarwende bis 2030 ausgearbeitet hat. Der von der German Zero entwickelte Gesetzestext des Essen-Retten-Gesetzes liegt vor und muss lediglich im Parlament abgestimmt werden. In Frankreich gibt es ein solches Gesetz bereits seit 2016.
Erneute Autobahn-Blockaden von Essen Retten â Leben Retten in Berlin
Berlin – Erneut störten am heutigen Mittwochmorgen, 8:00, gut 20 Menschen von Essen Retten – Leben Retten an zwei unterschiedlichen Orten im Berufsverkehr durch Autobahn-Blockaden, um von der Bundesregierung u.a. ein Essen-Retten-Gesetz zu fordern. Zuvor hatten die teilnehmenden BĂŒrger:innen öffentlich bekundet, ihren Widerstand gewaltfrei und entschlossen fortsetzen zu wollen, bis die Politik die Nahrungsmittelkrise aufgrund des Klimanotfalls angehe.
Schon vor zwei Tagen, am Montag, hatten die gleichen Menschen in Berlin die gleichen zwei Autobahnen blockiert, bis rund zwei Dutzend Personen zuletzt in Gewahrsein kamen. Zahlreiche Medienvertreter waren vor Ort und es wurde in vielen Print- und einigen Fernsehmedien berichtet, u.a. in den Abendnachrichten des Senders ARTE.[1]
Zu den Autobahnblockaden der letzten Generation Ă€uĂerte sich Renate KĂŒnast am Montag mit den Worten âreden ist besser als blockierenâ, obwohl sie zuvor selbst ein GesprĂ€chsangebot der Letzten Generation ausschlug. Bereits am 13. Dezember 2021 hatte die Letzte Generation sie um ein GesprĂ€ch gebeten, doch da hieĂ es aus dem KĂŒnast-BĂŒro nur âmomentan zeitlich leider nicht möglichâ[3]. Lea Bonasera, die die E-Mail verschickt hatte, Ă€uĂert sich dazu kritisch: âErnsthaft? Wir brauchen eine ehrliche Politik, um den Klimanotfall anzugehen. Macht endlich euren Jobâ, sagt Lea Bonasera.Â
Sonja Manderbach, die ebenfalls auf der StraĂe sitzt, dazu: âMit den Worten des kĂŒrzlich verstorbenen, modernen WeisheitstrĂ€gers Thich Nhat Hanh (am 22.1.2022): âMeine Handlungen sind mein einzig wahrer Besitz. Ich kann den Konsequenzen meines Handelns nicht entkommen.ââ
Gefordert wird auch eine umgehende Umstrukturierung hin zu regenerativer Landwirtschaft.
Durchaus sind die BĂŒrger:innen mit ihren Anliegen nicht allein. Zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens solidarisierten sich die Forderungen sind ebenfalls nicht neu: âAlle unsere Forderungen stammen vom BĂŒrgerrat Klima. In diesem haben 160 reprĂ€sentativ ausgeloste BĂŒrger:innen vergangenen Sommer MaĂnahmen zum Umgang mit dem drohenden ökologischen Kollaps beschlossenâ, erklĂ€rt Sprecherin Carla Hinrichs. âDie Ergebnisse zielen auf die notwendige Systemwende und sind laut Forsa in der Gesellschaft mehrheitlich akzeptiert.[2] Sie zeigen, dass die Bevölkerung schon lĂ€ngst losfahren will â jetzt muss die Regierung nur noch die Segel setzen!â
Sprecher:innen von Essen Retten – Leben Retten kĂŒndigten an, man werde die Aktionen so lange fortfĂŒhren, bis von der Bundesregierung ernsthafte Schritte zur EinfĂŒhrung eines Essen-Retten-Gesetzes eingeleitet wĂŒrden.
Quellen
[1] www.arte.tv/de/videos/106141-016-A/arte-journal/?t=644Â
[2] buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten. Zur Forsa-Umfrage: buergerrat-klima.de/content/pdfs/Ergebnisbericht_B%C3%BCrgerrat%20Klima.pdf
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âDie Bundesregierung hat die Pflicht, nach Art. 20a Grundgesetz die ErnĂ€hrung der Bevölkerung sicherzustellenâ, sagt Sonja Manderbach vor ihrer Festnahme an der A103. Art. 20a regelt verpflichtet die Regierungen, die natĂŒrlichen Lebensgrundlagen zu erhalten â auch fĂŒr zukĂŒnftige Generationen. âEs ist wohl kaum angebracht, dass wir festgenommen werden, weil wir versuchen, eine Katastrophe abzuwenden.â
ZunĂ€chst waren am Morgen 13 BĂŒrger:innen festgenommen worden, die die A103 in Steglitz im SĂŒden der Stadt blockierten. Nachdem heute Nachmittag BĂŒrger:innen zum zweiten Mal die A114 in Pankow blockiert hatten, wurden weitere 12 Personen festgenommen. Sie befinden sich nun alle bei der LKA-Zentrale am Tempelhofer Damm 12 in Berlin und sollen laut Angaben der Polizei bis morgen Abend in einer Zelle verbringen. Bis dahin werden Sie einem Haftrichter vorgefĂŒhrt.
âDas Ă€ndert nichts! Es zeigt nur, dass wir an der richtigen Stelle störenâ, sagt RaĂșl Semmler, einer der Festgenommenen von der A114. âWir werden immer wiederkommen, bis die Regierung die Nahrungsmittelkrise angeht. Wir sind verzweifelt, aber genauso entschlossen: FĂŒr viele ist das eine Frage von Leben und Tod.â
Auch Menschen aus dem Globalen SĂŒden unterstĂŒtzten die Aktion. Charles Bwayla Chilufya SJ, Direktor des Jesuit Justice and Ecology Network Africa, hebt die EngpĂ€sse in der Lebensmittelversorgung Afrikas hervor, die durch DĂŒrren, Ăberflutungen und StĂŒrme wachsen. Aus seiner Sicht verblassen die durch die Aktivist:innen verursachten Unannehmlichkeiten angesichts der Probleme, auf die sie aufmerksam machen wollen.[1]
âDie Störungen kosten (Autofahrer:innen) lediglich Zeitâ, sagt auch Jesuitenpater Jörg Alt, der bekannt geworden war, weil er sich beim Containern selbst angezeigt hatte. âLeben ist wichtiger als Zeit.â
Quellen
[1] Quelle: jesuitenweltweit.de/news/blockaden-gegen-klimanotstand-unterstuetzung-und-solidaritaetÂ
Presse-Information (Update) der Letzten Generation vom 24. Januar 2022 12:30 Uhr:
  â Eil: Weitere Autobahn-Blockaden von Essen Retten – Leben Retten im Berliner Norden â
   âEil: BĂŒrger:innen von Essen Retten – Leben Retten festgenommen â
UPDATE: Weitere Autobahn-Blockaden von Essen Retten – Leben Retten
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Nachdem heute morgen BĂŒrgerinnen und BĂŒrger von Essen Retten – Leben Retten Autobahnen an zwei Stellen in Berlin lahmlegten, kommt es nun zur Mittagszeit zu einer weiteren Störung.
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Die BĂŒrger:innen, die heute morgen bereits die Autobahn A114 in Pankow blockierten, setzen ihre StraĂenblockaden im Berliner Norden jetzt fort. Sie erklĂ€rten sich bereit, so lange weiterzumachen, bis sie von der Polizei in Gewahrsam genommen wĂŒrden.
Auf die Frage hin, ob sie sich denn keine Sorgen mache, antwortet eine junge Frau auf der StraĂe:
âDoch! Ich möchte nicht in GefĂ€ngnis kommen! Aber noch gröĂere Sorgen mache ich mir darĂŒber, dass in Deutschland das Essen ausgeht wenn die Regierung nicht handelt. Wir brauchen sofort ein Essen-Retten-Gesetz und eine Agrarwende!â
Bei ihrer Blockade der Auffahrten der Autobahn A103 bei Rathaus Steglitz im Berliner SĂŒden wurden heute morgen ein Dutzend Menschen von Essen Retten – Leben Retten durch die Polizei von der StraĂe gezogen und festgenommen.
âDas zeigt, dass wir an den richtigen Stellen blockieren. Wir werden solange weitermachen, bis die Bundesregierung die ErnĂ€hrung unserer Bevölkerung sicherstellt â bis es ein Essen-Retten-Gesetz gibt!â, sagt Carla Hinrichs, Pressesprecherin vor Ort. Â
Die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger von Essen Retten â Leben Retten sind entschlossen, trotz der Verhaftungen weiter zu machen. Â
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Berlin, 24.01.2022 – Dutzende BĂŒrgerinnen und BĂŒrger blockieren seit heute Morgen mit Sitzblockaden in Berlin die Auffahrten der Autobahn A103 bei Rathaus Steglitz und in Pankow die A114. Sie fordern von der Bundesregierung ein Essen-Retten-Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung im Nahrungsmittelsektor sowie die Umsetzung von MaĂnahmen fĂŒr eine zukunftstaugliche Agrarwende bis 2030.
Carla Hinrichs, Pressesprecherin von âEssen Retten – Leben Rettenâ sagt dazu: âIn Deutschland sind 1,6 Millionen Menschen auf die Tafeln angewiesen fĂŒr ihre Lebensmittel. Und gleichzeitig werden 30% aller Lebensmittel hierzulande weggeworfen. Das ist kompletter Irrsinn! Und mit dem Klimawandel werden Lebensmittel die nĂ€chsten Jahre noch knapper werden. Wir sehen uns deswegen gezwungen, die Bundesregierung an ihre Verantwortung zu erinnern.âÂ
Das Essen-Retten-Gesetz soll groĂe SupermĂ€rkte verpflichten, noch genieĂbares Essen zur VerfĂŒgung zu stellen und somit gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen.
âWir werden solange hier sitzen, bis die Regierung ihre Pflicht erfĂŒllt und mit dem Essen-Retten-Gesetz unser Leben schĂŒtztâ, bringt es Sonja Manderbach, eine der Teilnehmenden an der Blockade, auf den Punkt.Â
Den Aktionen vorausgegangen war der âHungerstreik der letzten Generationâ im Sommer 2021 im Regierungsviertel in Berlin. Hierbei erwirkten Henning Jeschke und Lea Bonasera mit einem Hungerstreik ein GesprĂ€ch mit Kanzler Olaf Scholz, das im Dezember 2021 stattfand und in dem sie ihre Forderung eines Essen-Retten-Gesetzes als Teil einer Antwort auf die Klimakrise erstmals vortrugen.Â
âSeit unser Forderungen Anfang Dezember ist nichts passiert. Bisher hören wir immer nur, dass es ein wichtiges Thema sei – aber wir brauchen das Essen-Retten-Gesetz JETZT. Wann beginnt die Regierung, ihren Job zu machen?
Wann behandelt sie den Klima-Notfall als Notfall? Wann rettet sie unser Essen? Unsere Zukunft?â so Lea Bonasera.
âSeither hat uns viel Zuspruch erreicht, auch aus der Regierung â beispielsweise von ErnĂ€hrungsminister Cem Ăzdemir[1] oder auch von der Parteispitze der GrĂŒnen[2]. Aber schöne Worte reichen nicht â jetzt braucht es Handlungen!â fĂ€hrt sie fort.
Die letzten Monate fanden in dem Zusammenhang deutschlandweit immer wieder Aktionen statt, in denen BĂŒrger:innen öffentlich – und rechtswidrig – bei SupermĂ€rkten âcontainertenâ und die geretteten Lebensmittel verschenkten; so unter anderem Jesuitenpater Jörg Alt im Dezember in NĂŒrnberg[3]. Zahlreiche Politiker:innen solidarisierten sich bereits mit den Aktionen.[4]Â
Die Aktion âEssen Retten – Leben Rettenâ fordert die Bundesregierung dazu auf, den beiden Forderungen nach einem sofortigen Essen-Retten-Gesetz und einer Agrarwende bis 2030 nachzukommen. Diese sind effektive und gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte zur Nahrungsmittelsicherung und zur effektiven Reduktion der Treibhausgasemissionen Deutschlands im Zuge des Kampfs gegen die globale ErwĂ€rmung.[5]Â
Sprecher:innen von Essen Retten – Leben Retten kĂŒndigten an, man werde die Aktionen so lange fortfĂŒhren, bis von der Bundesregierung das Essen-Retten-Gesetz angegangen werde.
Quellen
[1] Hier ein Artikel des Tagesspiegels darĂŒber: www.tagesspiegel.de/politik/kritik-an-strafbarkeit-des-containerns-oezdemir-will-lebensmittel-spenden-vereinfachen/27937728.htmlÂ
[2] Hier das Antwortschreiben von Annalena Baerbock und Robert Habeck: letztegeneration.de/wp-content/uploads/2021/12/Antwortschreiben_Forderungen_Aufstand-der-letzten-Generation.pdf
[3] Beispiel-Artikel der BILD: www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/nach-anzeige-jesuitenpater-joerg-alt-aus-nuernberg-schreibt-kanzler-78676178.bild.html. FĂŒr weitere Artikel, siehe Website der Letzten Generation: letztegeneration.de/presse/BerichterstattungÂ
[4] U.a. die Co-Vorsitzende der Bayerischen GrĂŒnen Eva Lettenbauer: twitter.com/EvaLettenbauer/status/1478663238237704193; die ĂDP www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsdetails/news/essen-retten-aus-containern-oedp-unterstuetzt-appe; sowie die Bayerischen Landtagsabgeordneten der Freien WĂ€hler Florian Streibl und Hans Friedl
fw-landtag.de/aktuelles/presse/pressemitteilungen-details/kampf-gegen-lebensmittelverschwendung-streibl-und-friedl-solidarisieren-sich-mit-nuernberger-jesuitenpater-joerg-alt;Â
[5] Die Forderungen sind Teil des erarbeiteten MaĂnahmenkatalog im Bereich ErnĂ€hrung des BĂŒrgerrats Klima 2021. Dieser wurde durch 160 geloste BĂŒrger:innen gebildet, die die Bevölkerung demographisch reprĂ€sentierten: buergerrat-klima.de/. Etwa 80% der Bevölkerung stehen hinter dem MaĂnahmenkatalog des BĂŒrger:innenrats (laut Forsa-Umfrage): buergerrat-klima.de/content/pdfs/Ergebnisbericht_B%C3%BCrgerrat%20Klima.pdf Das Essen-Retten-Gesetz wurde von German Zero beschlussfertig ausgearbeitet und befindet sich hier: letztegeneration.de/wp-content/uploads/2021/12/211208_Vorabauszug-Lebensmittelverschwendung1.pdf
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 21. Januar 2022:
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Die Gruppe der Letzten Generation will ab kommender Woche FernstraĂen in der Bundesrepublik blockieren. Die Bundesregierung habe trotz zustimmender Worte kein Essen-Retten-Gesetz verabschiedet. Es sei also an der Zeit, fĂŒr zukĂŒnftige Nahrungsmittelsicherheit âden Druck zu erhöhenâ.Â
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Bevor nĂ€chste Woche Autobahnblockaden folgen sollen, haben die BĂŒrger:innen heute noch einmal in âContainernâ-Aktionen in Stuttgart, Karlsruhe und Ravensburg auf die AbsurditĂ€t der Lebensmittelverschwendung hingewiesen. Sie holten Lebensmittel aus den Abfallcontainern von SupermĂ€rkten und verschenkten diese öffentlich. FĂŒr das Wochenende sind Aktionen in weiteren StĂ€dten geplant.
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âJedes Jahr werden in Deutschland ca. 10 Millionen Tonnen Lebensmittel völlig unnötigerweise nur fĂŒr die MĂŒlltonne produziert. Das verursacht ca. 22 Millionen Tonnen CO2.â verdeutlicht Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation. âWir fordern ein Essen-Retten-Gesetz wie in Frankreich, das diese Verschwendung stoppt, um eine Hungerkatastrophe in Deutschland zu verhindern.â[1].
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Daneben setzt sich die Letzte Generation auch fĂŒr die Umsetzung der Forderungen des âBĂŒrgerrats Klimaâ im Bereich Landwirtschaft ein. Dieser hatte im Jahr 2021 unter anderem eine Agrarwende bis 2030 von der deutschen Bundesregierung gefordert.[2]
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RaĂșl Semmler aus Heidelberg, der bei den Containern-Aktionen dabei war, dazu: âEs gibt in Deutschland immer mehr Menschen, die sich nicht angemessen ernĂ€hren können, weil sie sich nicht mehr genug Essen leisten können. Gleichzeitig gehen wir in unserer Gesellschaft so verschwenderisch damit um. Es wundert mich gar nicht, dass so viele Menschen hungern mĂŒssen, wenn sogar das Retten von Essen strafbar ist.â
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FĂŒr die Menschen der Letzten Generation sei jedoch deutlich geworden, dass bisherige Protestformen gegen die Lebensmittelverschwendung wie zum Beispiel das Containern nicht ausreichend seien, so Carla Hinrichs. Seitdem die Gruppe vor zwei Monaten ihre Forderungen an die neue Bundesregierung gestellt habe, sei nicht einmal eine RegierungserklĂ€rung zu einem Essen-Retten-Gesetz formuliert worden.
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âObwohl uns nur noch drei bis vier Jahre bleiben, um Millionen von Menschenleben zu retten, hat die Regierung den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt. Das Thema Lebensmittelverschwendung bekommt allein durch die Containern-Aktionen anscheinend nicht die nötige Aufmerksamkeit. Da Olaf Scholz und die Ampel-Koalition unser gestelltes Ultimatum tatenlos haben verstreichen lassen, sehen wir uns gezwungen, unsere Pflicht als BĂŒrgerinnen und BĂŒrger zu erfĂŒllen.â sagt Henning Jeschke vom âAufstandâ, der 2021 in den Hungerstreik getreten war. [3]
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Die Aktionskampagne Essen-Retten-Leben-Retten der Letzten Generation werde ihre AnkĂŒndigungen wahr machen und ab nĂ€chster Woche massiv FernstraĂen in Deutschland blockieren. Man werde die Blockaden jederzeit sofort wieder beenden, sollte die deutsche Bundesregierung das Essen-Retten-Gesetz endlich angehen.
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Quellen:
[1] Lebensmittelverschwendung: Folgen fĂŒr Umwelt, Ressourcen, WelternĂ€hrung | www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/lebensmittelverschwendung-folgen-fuer-umwelt-ressourcen-welternaehrung-59565
[2] Forderungen des BĂŒrgerrats Klima: buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
[3] Sir David King mit seiner eindringlichen Warnung auf dem National Climate Emergency Summit in Melbourne: www.thecitizen.org.au/articles/forget-2050-experts-say-its-2030-or-bust-for-net-zero-emissionsÂ
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 20. Januar 2022:
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Am Wochenende werden wieder Dutzende BĂŒrger:innen in der Bundesrepublik Essen aus MĂŒlltonnen retten, es öffentlich verschenken und sich dafĂŒr teilweise selbst wegen Diebstahls anzeigen. Es ist das MonatsjubilĂ€um der Containern-Aktion von Pater Jörg Alt. Diese hatte ebenfalls im Rahmen der Kampagne der Letzten Generation fĂŒr ein Essen-Retten-Gesetz stattgefunden und fĂŒr bundesweite UnterstĂŒtzung gesorgt.
Rechtsausschussmitglied Canan Bayram verkĂŒndete am Mittwoch in der zehnten Sitzung des neuen Bundestags: âEbenso ungerecht ist es, Menschen dafĂŒr zu bestrafen, dass sie Lebensmittel aus dem MĂŒll retten. Nein, das sind fĂŒr mich Helden â die will ich feiern und nicht bestrafen.â[5]
Der Letzten Generation zufolge sind solche âHeld:innenâ mindestens in Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart und Bayreuth unterwegs. Ob das alle teilnehmenden StĂ€dte sind, sei unklar â die Gruppen fĂŒhrten ihre Aktionen autonom in SolidaritĂ€t mit dem Aufstand und dessen Forderungen durch. Man lade zudem Politiker:innen und explizit Frau Bayram herzlich zu den Aktionen ein.
âFĂŒr das Essen-Retten-Gesetz hat uns viel Zuspruch aus der Mitte der Gesellschaft erreicht â egal ob bei Passant:innen auf der StraĂe, der Polizei oder der Spitzenpolitik. Die Mehrheit der Menschen versteht, dass es falsch ist, Essen wegzuwerfen, wĂ€hrend immer mehr Menschen auf die Tafel angewiesen sindâ, erklĂ€rt Benchi Ottstadt von der Letzten Generation.
Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Cem Ăzdemir sagte ĂŒber Lebensmittelspenden in einem Interview mit dem RND zum Jahresende: âEs hat sich gezeigt, dass es nicht reicht, auf freiwillige Vereinbarungen zu setzen, wie es die VorgĂ€ngerregierung gemacht hat.â[1]Â
Auch die deutschen Verbraucherzentralen fordern, dass nicht mehr nur wie bisher auf Freiwilligkeit und unverbindliche Appelle gesetzt wird, sondern endlich gesetzliche Vorgaben die Lebensmittelverschwendung hierzulande stoppen.[3]
âSogar in Deutschland haben wir bereits jetzt weniger Getreide aufgrund der Klimakrise. Wir können Lebensmittel nicht weiter achtlos verschwenden, sonst drohen uns auch in Deutschland Hungersnöte.â[6] sagt Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation. âDas Thema wurde jahrelang verschleppt. Jetzt mĂŒssen wir BĂŒrger:innen aufstehen, um endlich die Verschwendung von Lebensmitteln im GroĂhandel vollstĂ€ndig und gesetzlich verbindlich zu stoppen. Wir brauchen das Essen-Retten-Gesetz, das bereits beschlussbereit vorliegt!â
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 16. Januar 2022:
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Das âSofortprogramm zum Klimaschutzâ von Robert Habeck strebt KlimaneutralitĂ€t bis 2045 an, dabei werden wir bereits 2030 1,5 °C Erderhitzung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erreichen. [1] Damit schlĂ€gt der neue Minister fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz faktisch vor, das völkerrechtlich bindende Abkommen von Paris zu brechen, ohne dies der Bevölkerung offen mitzuteilen.
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FĂŒr uns stellt dies eine bewusste TĂ€uschung der deutschen Gesellschaft, ein Bruch mit dem völkerrechtlich bindenden Vertrages von Paris und eine VerstoĂ gegen unser Grundgesetz (Artikel 20a) dar.
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Weitere Sturmfluten, DĂŒrren, Hungersnöte, Milliarden zur Flucht gezwungenen Menschen und Massensterben sind die erwartbaren Konsequenzen dieses FĂŒhrungsversagens. Dies empfinden wir als ein groĂes Unrecht.
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Wir sehen daher keine andere Möglichkeit, als die öffentliche Ordnung so lange zu stören, bis die Regierung SofortmaĂnahmen [2] einleitet, die die deutsche Gesellschaft schĂŒtzen und sie nicht sehenden Auges in die Vernichtung schicken.
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Dies tun wir friedlich, respektvoll und mit aufrichtiger Entschlossenheit. Aus einer Verbundenheit mit allen Menschen heraus, auch den Mitgliedern der Bundesregierung.
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Quellen
[1] https://www.climaterealitycheck.net
[2] https://letztegeneration.de/forderungen/
âImmer mehr Menschen hungern in Deutschland. Aktuell sind es etwa 1,6 Millionen[1]. Gleichzeitig landen in Deutschland die HĂ€lfte aller Lebensmittel in der Tonne[2]â, erlĂ€utert Lea Bonasera, die nach ihrem Hungerstreik im September auch Olaf Scholz in einem öffentlichen GesprĂ€ch im November auf diesen Missstand aufmerksam gemacht hatte. âEs braucht ein Essen-Retten-Gesetz wie in Frankreich, das es SupermĂ€rkten verbietet, Essen wegzuwerfen, um eine Hungerkatastrophe in Deutschland zu verhindern.â
DafĂŒr und fĂŒr eine Agrarwende setzt sich auch die Letzte Generation in ihrem âAufstandâ ein. Ab Ende Januar will die Gruppe BundesstraĂen und Autobahnen blockieren, bis ein âEssen-Retten-Gesetzâ kommt. Ein Gesetzestext wurde bereits von German Zero ausgearbeitet.
Melanie Guttmann hat in Hamburg containert. Die Gruppe hat sich dafĂŒr selbst wegen Diebstahls angezeigt: âIch hoffe, dass durch diesen absurden Straftatvorwurf endlich allen klar wird, wie verantwortungslos wir mit Lebensmitteln umgehen und welchen todbringenden Kurs wir damit einschlagenâ, erklĂ€rt sie ihre BeweggrĂŒnde. âSogar das Retten weggeworfener Lebensmittel steht unter Strafe. Da wundert es mich gar nicht, wie viele Menschen hier Hunger leiden.â
Selbstanzeigen gab es auĂer in Hamburg beispielsweise in Mannheim, Leipzig und Berlin.
Carla Hinrichs, die zusammen mit anderen in Berlin Containern war, wurde wÀhrend der Aktion in Gewahrsam genommen.
âWarum ich und besonders, warum nur ich in Gewahrsam genommen wurde, konnte mir niemand auf der Polizeiwache erklĂ€ren. Aber selbst die Polizeibeamten verstanden unser Anliegen und sagten mir, sie könnten nicht verstehen, warum Containern verboten seiâ, erlĂ€utert sie nach ihrer Freilassung. âEin Strafverfahren wegen Diebstahls wurde trotzdem eingeleitet.â
Die Gruppe in Berlin war, nachdem die Polizei Carla mitgenommen hatte, erneut Containern und Essen verteilen gegangen.
So planen beispielsweise in Berlin, Hamburg, Dresden, Leipzig, Bremen, Mannheim/Heidelberg und Passau Menschen, gerettete Lebensmittel öffentlich zu verschenken. Viele der Gruppen âcontainernâ wie Jörg Alt die Lebensmittel zuvor bei lokalen SupermĂ€rkten.
âDie Bundesregierung soll das von der Letzten Generation geforderte Essen-Retten-Gesetz[2] unbedingt umsetzenâ, findet Melanie Guttmann, die an der Aktion in Hamburg teilnimmt. âUnser Umgang mit Lebensmitteln ist total verantwortungslos: Sogar das Retten weggeworfener Lebensmittel ist eine Straftatâ.
Sie bezieht sich damit darauf, dass in Deutschland auch das Mitnehmen von MĂŒll als Diebstahl gewertet wird. Das hatte Cem Ăzdemir, BundesernĂ€hrungsminister, vor wenigen Tagen ebenfalls stark kritisiert und sich fĂŒr ein Einschreiten gegen Lebensmittelverschwendung ausgesprochen.[3]
Zahlreiche weitere Politiker:innen, darunter viele Parlamentsabgeordnete, hatten sich in den vergangenen Wochen in den Sozialen Medien mit Jörg Alt oder den Forderungen der Letzten Generation solidarisiert.[4] âViele von ihnen haben wir in den vergangenen Tagen angefragt, ob sie sich am Samstag dem Containern anschlieĂen und den Worten Taten folgen lassenâ, erlĂ€utert Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation. Ăber Zusagen werde man berichten, sobald die Antworten eingegangen seien.
Quellen
[1] Beispiel-Artikel der BILD: www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/nach-anzeige-jesuitenpater-joerg-alt-aus-nuernberg-schreibt-kanzler-78676178.bild.html. FĂŒr weitere Artikel, siehe Website der Letzten Generation: letztegeneration.de/presse/BerichterstattungÂ
[2] siehe Forderungen der Letzten Generation: letztegeneration.de/forderungen
[3] Hier ein Artikel des Tagesspiegels darĂŒber: www.tagesspiegel.de/politik/kritik-an-strafbarkeit-des-containerns-oezdemir-will-lebensmittel-spenden-vereinfachen/27937728.htmlÂ
[4] U.a. die Co-Vorsitzende der Bayerischen GrĂŒnen Eva Lettenbauer: twitter.com/EvaLettenbauer/status/1478663238237704193; die ĂDP www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsdetails/news/essen-retten-aus-containern-oedp-unterstuetzt-appe; sowie die Bayerischen Landtagsabgeordneten der Freien WĂ€hler Florian Streibl und Hans Friedl: fw-landtag.de/aktuelles/presse/pressemitteilungen-details/kampf-gegen-lebensmittelverschwendung-streibl-und-friedl-solidarisieren-sich-mit-nuernberger-jesuitenpater-joerg-alt
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 1. Januar 2022:
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Die âLetzte Generationâ hat als Reaktion auf die Neujahrsansprache von Kanzler Olaf Scholz eine eigene Version produziert, in der der ehemalige Hungerstreikende Henning Jeschke vor die Bevölkerung tritt.
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âWir wollten den Menschen das sagen, was sie wirklich hören mĂŒssen: Die ökologische Katastrophe ist die gröĂte Krise unserer Zeit und wir mĂŒssen alle jetzt dafĂŒr kĂ€mpfen, dass die neue Bundesregierung damit angemessen umgehtâ, erklĂ€rt Jeschke die Aktion.
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Der Stil der beiden Videobotschaften Àhnelt sich sehr. Doch wÀhrend Olaf Scholz
in seiner Ansprache vor allem Lobesworte findet und Zuversicht erklÀrt, kritisiert Henning Jeschke die neue Bundesregierung mitunter scharf.
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So wirft er ihr ânoch aggressiveres Greenwashingâ vor und erklĂ€rt, sie gefĂ€hrde mit ihrer Umweltpolitik die Gesellschaft. Deutschland werde deshalb in Zukunft von Hungersnöten betroffen sein.
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âWir wollen, dass die Regierung ihren Job tut: dass sie Essen rettet und Leben rettetâ, so Jeschke in der Neujahrsansprache der Letzten Generation. Die Bewegung fordert die Umsetzung eines bereits fertig ausgearbeiteten âEssen-Retten-Gesetzesâ. Dieses soll groĂen SupermĂ€rkten das Wegwerfen von Lebensmitteln verbieten.
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Auch der Jesuitenpater Jörg Alt aus NĂŒrnberg fordert das Essen-Retten-Gesetz vehement. Er hatte im Rahmen einer Aktion der Letzten Generation Ende Dezember Lebensmittel aus einem Supermarkt-MĂŒllcontainer gerettet. Die Staatsanwaltschaft eröffnete daraufhin ein Strafverfahren wegen âbesonders schweren Diebstahlsâ.
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âIch danke auch all jenen, die bereit sind, wenn die Regierung dieses Gesetz nicht umsetzt, auf die StraĂe zu gehen und Druck zu machenâ, spielt Jeschke gegen Ende des Videos auf die fĂŒr ab Ende Januar angekĂŒndigten Autobahnblockaden an.
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Die Ansprache der Letzten Generation ist auf der Website der Bewegung sowie ihrem Youtube-Kanal verfĂŒgbar.
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Informationen
Die Neujahrsansprache der Letzten Generation finden Sie hier: www.youtube.com/watch?v=zreJjPSumdY
Ein Transkript der Neujahrsansprache der Letzten Generation vom 1.1. finden Sie hier: letztegeneration.de/wp-content/uploads/2022/01/Transkript-â-Neujahrsansprache-der-Letzten-Generation.pdf
Die Neujahrsansprache von Bundeskanzler Olaf Scholz finden Sie hier: www.youtube.com/watch?v=84DhwYfXY7c
Das Video wurde auch auf unseren Social Media KanÀlen geteilt.
2021
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 28. Dezember 2021:
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Beim öffentlichen GesprĂ€ch mit Bundeskanzler Olaf Scholz Mitte November[1] konnte sich nicht geeinigt werden. Die Letzte Generation stellte daraufhin ein Ultimatum: Mindestens die erste Forderung nach einem Essen-Retten-Gesetz mĂŒsse bis Jahresende erfĂŒllt werden; sonst wĂŒrden ab Januar dauerhaft Autobahnen blockiert.
Auf die Forderungen blieb es seitens der Regierung still.
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Nur die Vorsitzenden der GrĂŒnen Annalena Baerbock und Robert Habeck antworteten in den vergangenen Tagen.
Sie stimmten den Zielen der Letzten Generation zu. DarĂŒber freuen wir uns. Allerdings nannten sie keine konkreten MaĂnahmen und wollten nur statt 100% regenerative nur â30% Ăko-Landwirtschaftâ bis 2030.
Das ist nicht genug, um die ErnÀhrung der Bevölkerung zu sichern.
Wir fragen uns also, wie ernst es den GrĂŒnen mit ihren Zielen sein kann, wenn auch sie bis jetzt an der Umsetzung zu scheitern scheinen.
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Diese UmsetzungsschwÀche ist ein generelles Problem der Parteien.
Deshalb hat diesen Sommer der BĂŒrgerrat Klima der Politik die Arbeit abgenommen. 160 reprĂ€sentativ geloste BĂŒrger:innen haben sich auf konsequente Klima-MaĂnahmen geeinigt. Diese werden von der Bevölkerung unterstĂŒtzt.[3]
Ein paar der MaĂnahmen bilden die Forderungen der Letzten Generation.
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Ferner war es in den letzten Tagen zu bundesweiter Aufmerksamkeit fĂŒr den NĂŒrnberger Pater Dr. Jörg Alt gekommen. Dieser hatte in SolidaritĂ€t mit der Letzten Generation öffentlich genieĂbare Lebensmittel aus MĂŒlltonnen gerettet und sie verschenkt. Seine Selbstanzeige gegenĂŒber der Polizei brachte ihm inzwischen ein Strafverfahren wegen âbesonders schweren Diebstahlsâ ein. Der Pater möchte das groĂe Echo auf seine Tat im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung nutzen.[4]
Die ĂDP hat sich mit der Aktion des Paters und der Forderungen der Letzten Generation solidarisiert.[5]
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Daran zeigt sich erneut: Ohne Druck aus der Bevölkerung kommt keine politische VerÀnderung. Und ohne diese VerÀnderung wird die ökologische Krise in den nÀchsten Jahren zur Todesfalle.
Wir sind die Letzte Generation, die noch etwas gegen diese Krise tun kann.
Und uns bleibt nach dem 31.12. nur noch der Aufstand.
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Wir entscheiden uns in dem Fall, Ende Januar das Notwendige zu tun. Wir werden aus Liebe zu unseren Mitmenschen hier im Land immer wieder verschiedene Autobahnen blockieren. Die Störung kann fĂŒr unser Land ein letztes Innehalten sein, bevor es zu spĂ€t ist.
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Schreiben der GrĂŒnen
â zum Antwortschreiben von Annalena Baerbock und Robert Habeck [PDF]
ErgĂ€nzender RĂŒckblick 2021
â zum RuÌckblick 2021 [PDF]
Quellen
[1] Aufzeichnung des GesprÀchs mit Bundeskanzler Olaf Scholz siehe hier: letztegeneration.de/olaf-scholz/
[3] BeschlĂŒsse des BĂŒrgerrat Klima und Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der Bevölkerung finden Sie hier: buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
[4] SZ ĂŒber die Aktion des Paters aus NĂŒrnberg und die Ermittlungen: www.sueddeutsche.de/bayern/nuernberg-jesuitenpater-containern-diebstahl-1.5494969 ; fĂŒr mehr Presseberichte, siehe die Ăbersicht der Berichterstattung auf unserer Website: letztegeneration.de/presse/berichterstattung
[5] ĂDP-Pressemitteilung zur Solidarisierung mit unseren Forderungen und der Containern-Aktion: www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsdetails/news/essen-retten-aus-containern-oedp-unterstuetzt-appe
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 21. Dezember 2021:
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Berlin. Am Donnerstagnachmittag holten Aktivist:innen des Aufstands der Letzten Generation Lebensmittel aus dem MĂŒll, um fĂŒr ein Essen-Retten-Gesetz und gegen die Kriminalisierung des âContainernsâ zu demonstrieren. Sie sprechen von âgerettetem Essenâ; fĂŒr den Staat ist es Diebstahl.
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âWir sind die letzte Generation, die die Klimakatastrophe noch aufhalten und die ErnĂ€hrung unserer Gesellschaft und unserer Kinder sicherstellen kann. Dazu mĂŒssen die einfachsten MaĂnahmen sofort umgesetzt werdenâ, konstatiert Verenka Halbig (40), Dozentin in der Erzieher:innenausbildung. âDazu gehört: Ein Essen-Retten-Gesetz, das groĂe SupermĂ€rkte verpflichtet, Nahrungsmittel zu spenden, statt wegzuwerfen.â
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Damit meint sie z.B. den Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas, bei dem sie mit anderen Aktivist:innen der Letzten Generation am Nachmittag âcontainertâ hat. Die Aktivist:innen wurden dabei von der Polizei erwischt, die ihre Personalien aufnahm, weil âContainernâ, also das Mitnehmen von Lebensmitteln aus dem MĂŒll, in Deutschland als Diebstahl gewertet wird.
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âDas ist unfassbar. Nicht nur, dass der deutsche Lebensmittelhandel â wie auch Gorillas â Essen lieber wegwirft, als es z.B. an die Tafel zu spenden. Durch die Kriminalisierung des Containerns wird die Verschwendung guten Essens auch noch staatlich gesichertâ, empört sich Aktivist Edmund Schultz (57) aus Braunschweig. âUnd das, wĂ€hrend durch die Klimakrise und die Corona-Pandemie immer mehr Menschen in Deutschland Hunger leiden.â
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Die ĂDP forderte am selben Tag in einer Pressemitteilung die Legalisierung des Containerns und solidarisierte sich sowohl mit der Aktion als auch der Forderung des Aufstands der Letzten Generation nach einem Essen-Retten-Gesetz.[1]
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Nach dem Containern verschenkten die Aktivist:innen das Essen auf dem Parkplatz des nahegelegenen Kauflands an Passant:innen.
Kaufland störte sich daran und rief die Polizei. Die nahm Personlien auf und erteilte den Aktivist:innen einen Platzverweis.[2]
Ăhnliche Aktionen fanden neben Berlin zeitgleich in weiteren deutschen StĂ€dten statt â darunter NĂŒrnberg und Freiburg.
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Quellen & Anmerkungen
[1] Essen retten aus Containern – ĂDP unterstĂŒtzt Appell an Ampel-Koalition: www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsdetails/news/essen-retten-aus-containern-oedp-unterstuetzt-appe?fbclid=IwAR1EW-HKf2PJmqEbQTINprSjdl00Zc_NfBsCVh-EMDqND9dnhVoV3xLfgLc
[2] Da die Aktion noch lĂ€uft, wissen wir nicht, was weiter passiert (z.B. Gewahrsamnahmen o.Ă.). Wir informieren Sie, sobald wir Neuigkeiten haben.
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Update:
Die Aktion ist von den Aktivist:innen gerade abgeschlossen worden. Die Marktleitung des Kauflands in der ResidenzstraĂe hat sich an der Aktion vor ihrem Eingang gestört und die Polizei gerufen. Diese war gekommen und hat allen Aktivist:innen einen Platzverweis erteilt. Die Aktivist:innen hatten daraufhin weiter Lebensmittel verschenkt.
Die Polizei nahm auch Personalien auf. Sie warf den Aktivist:innen auf dem Parkplatz des Kauflands Hausfriedensbruch und Abhalten einer unangemeldeten Versammlung vor.
Nach Verschenken der restlichen Lebensmittel gingen die Aktivist:innen.
Es gab keine Gewahrsamnahmen.
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Die Reaktion der Passant:innen auf die Aktion war durchweg positiv. Die Meisten waren fĂŒr die guten, kostenlosen Lebensmittel dankbar und störten sich nicht daran, dass sie aus dem MĂŒll stammten. Auch in Anwesenheit der Polizei wurde noch einiges verschenkt.
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Die Aktion war also insgesamt ein voller Erfolg.
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Auch die Aktion in NĂŒrnberg verlief wie geplant.
Auch hier nahm die Polizei Personalien auf und leitete gegen Pater Dr. Jörg Alt wegen Containerns ein Strafverfahren wegen Diebstahls (aus dem MĂŒll) ein.
Die fĂŒnf Aktivistinnen, die gestern von der Polizei Berlin in Gewahrsam genommen wurden, nachdem sie die Forderungen des Aufstands der Letzten Generation an die AuĂenwand des Bundeskanzleramtes gemalt haben, sind nun wieder frei. Sie saĂen ab etwa 13:30 Uhr in der Gefangenensammelstelle auf der Polizeistation in Berlin-Tempelhof, Tempelhofer Damm 12, 12101 Berlin in Gewahrsam.
Gegen 20 Uhr kam sie dann alle wieder frei, da ein Richter, der die RechtmĂ€Ăigkeit des Gewahrsams ĂŒberprĂŒfte, schon nach Anhörung der ersten Betroffenen per Gerichtsbeschluss die Freilassung aller fĂŒnf Aktivistinnen anordnete.
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Hier ein Video-Statement einer der Aktivistinnen (Melanie Guttmann), das sie unmittelbar nach der Entlassung vor der Polizeistation aufgenommen hat. Darin erklĂ€rt sie die Situation und erlĂ€utert auch die BeweggrĂŒnde fĂŒr ihren Einsatz:
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Pressemitteilung der Letzten Generation vom 14. Dezember 2021, 17 Uhr:
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Berlin. Gegen 10.30 Uhr hatten fĂŒnf junge Frauen mit orangener Farbe ihre Forderung nach einem Essen-Retten-Gesetz ans Bundeskanzleramt gemalt.
Die Mitglieder der Klimagruppe “Letzte Generation” wurden nun von der Berliner Polizei festgenommen.Â
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âWir fordern ein Ende der Lebensmittelverschwendung â sofort. Dies ist in Zeiten des Klima-Notfalls ĂŒberfĂ€llig. Wir können das groĂe Wegwerfen stoppen. Unser Ăberleben ist vom Weiter-So bedrohtâ, heiĂt es in einer Pressemitteilung der letzten Generation.
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Die Farbe wurde bereits nach einer Stunde und noch in Anwesenheit der KlimaschĂŒtzerinnen wieder entfernt. Trotzdem warf die Berliner Polizei den Aktivistinnen SachbeschĂ€digung vor und erteilte einen Platzverweis.Â
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Nachdem diese ihren Protest gegen die unzulĂ€nglichen PlĂ€ne der neuen Bundesregierung im Umgang mit der Klimakrise trotzdem fortsetzen wollten, wurden sie festgenommen.Â
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Alle fĂŒnf Frauen sitzen in Einzelzellen in Berlin-Tempelhof. Ein Richter soll nun entscheiden, ob sie weiter in Gewahrsam verbleiben.
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 14. Dezember 2021:
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Berlin. Am Dienstagvormittag kam es im Regierungsviertel zu einer Protestaktion von Mitgliedern der Gruppierung âAufstand der letzten Generationâ, bei der Aktivistinnen mit kleinen Pinseln und Farbe politische Forderungen an die WĂ€nde des Bundeskanzleramtes auftrugen.
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An eine Wand schrieben die Aktivistinnen: âEssen-Retten-Gesetz jetzt & Agrarwende 2030â Damit wollten die Aktivistinnen an diese beiden beim öffentlichen GesprĂ€ch am 12.11. mit damals noch Kanzler in spe Olaf Scholz formulierten Forderungen erinnern, die sich an die Bundesregierung richten.Â
Die Klimakatastrophe gerate gerade auĂer Kontrolle, es blieben 3-4 Jahre, ehe entscheidende Kipppunkte ĂŒberschritten wĂŒrden â so der britische Klimaexperte David King. Die Landwirtschaft wird nach Angaben der Wissenschaftsakademie Leopoldina am stĂ€rksten von der Ăberhitzung betroffen sein.
âBesser Farbe an den WĂ€nden als kein Essen auf den Feldernâ, sagt Lea Bonasera.
Im Detail fordert die Gruppierung die Umsetzung des bereits von German Zero fertig ausgearbeiteten Gesetzentwurfs gegen Lebensmittelverschwendung. Im Rahmen eines Essen-Retten-Gesetzes nach dem Vorbild Frankreichs sollen u.a. groĂe SupermĂ€rkte dazu verpflichtet werden, Lebensmittel zu abzugeben, anstatt sie wegzuwerfen. DarĂŒber hinaus sollen innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Legislaturperiode die Weichen fĂŒr eine Wende zur nachhaltigen Landwirtschaft bis 2030 gestellt werden. HierfĂŒr wird eine Umsetzung der im Rahmen des BĂŒrgerrat Klima 2021 erarbeiteten VorschlĂ€ge verlangt.Â
“Wir erinnern die Politik daran, dass sie all das selbst bereits versprochen hat. Der Koalitionsvertrag setzt sich selbst zum Ziel, Ressourcen und Lebensmittel nachhaltiger zu nutzen. Wir können damit aber nicht Jahre warten; es braucht jetzt Tatenâ, sagt Alma Jeschke.Â
Die Gruppierung âAufstand der letzten Generationâ hatte sich im Zuge des im September abgehaltenen Hungerstreiks von zeitweise sieben Aktivist:innen in Berlin formiert. Dabei sehen sich die KlimaschĂŒtzer:innen als Teil der letzten Generation, die die Folgen der sich verschĂ€rfenden Klimakatastrophe noch begrenzen kann, woran auch der Name der Gruppierung angelehnt ist. FĂŒr den Fall, dass die Regierung den Forderungen nicht nachkommen sollte, sehen sich die Klimaaktivist:innen gezwungen, ab Januar bundesweit mit Blockaden an zentralen Verkehrsknotenpunkten zu stören, um der Dringlichkeit der Lage weiteren Ausdruck zu verleihen. Im Rahmen der Aktion am Kanzleramt kam es zu Gewahrsamnahmen aller Aktivist:innen durch die Polizei.
Pressemitteilung der Letzten Generation vom 8. Dezember 2021:
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Am Mittwoch, den 08. Dezember, werden Menschen in verschiedenen StĂ€dten â darunter Hamburg, LĂŒneburg, Greifswald, Braunschweig, Leipzig, Regensburg und NĂŒrnberg â aus dem Supermarkt-MĂŒll gerettetes Essen öffentlich verteilen, um auf die Verschwendung genieĂbarer Lebensmittel hinzuweisen und sich mit der Letzten Generation zu solidarisieren, die von der neuen Bundesregierung ein Essen-Retten-Gesetz und eine echte Agrarwende fordert.
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âDie Lebensmittelpreise steigen wegen der Klimakatastrophe stark an und es droht eine globale ErnĂ€hrungskrise, sobald zu viele Ernten gleichzeitig ausfallen. Gleichzeitig werfen SupermĂ€rkte massenhaft Essen in den MĂŒll und es dort wieder herauszuholen, ist verboten. Das ist absurd und unverantwortlich.â – Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation.
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Die UnterstĂŒtzer:innen werden das aus dem MĂŒll gerettete Essen an öffentliche PlĂ€tze bringen und Vorbeigehenden anbieten, etwas mitzunehmen, wĂ€hrend sie ĂŒber die Forderungen der Letzten Generation informieren.
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âSeit der Corona-Krise sind noch mehr Menschen als zuvor auf Essen von Tafeln und Ă€hnlichen Verteilstellen angewiesen. Essen, das noch gut ist, sollte aus Prinzip nicht weggeworfen, sondern an Menschen weiterverteilt werden.â – Carla Hinrichs.
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Die Letzte Generation fordert von der neuen Bundesregierung, dass sie noch 2021 ein Essen-Retten-Gesetz fĂŒr groĂe SupermĂ€rkte beschlieĂt und so Lebensmittelverschwendung und die damit verbundenen, unnötigen COâ-Emissionen verhindert [1]. Ein fertiger Gesetzestext liegt bereits vor. AuĂerdem soll in den ersten 100 Tagen der Regierungszeit die Umsetzung aller weiteren MaĂnahmen des BĂŒrgerrats Klima 2021 aus dem Bereich ErnĂ€hrung beschlossen werden [2].Â
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Am 12. November konfrontierten Lea Bonasera und Henning Jeschke Olaf Scholz öffentlich mit diesen Forderungen. Falls die Bundesregierung diese Forderungen nicht erfĂŒllen und so die ErnĂ€hrung sicherstellen sollte, werden von der Letzten Generation groĂe StraĂen und Autobahnen blockiert werden, bis sie handelt.Â
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Quellen
[1] Forderungen der Letzten Generation: https://letztegeneration.de/forderungen/
[2] Empfehlungen des BĂŒrgerrats Klima im Bereich ErnĂ€hrung: https://buergerrat-klima.de/content/pdfs/B%C3%BCrgerrat%20Klima%202021_Das%20B%C3%BCrgergutachten.pdf#page=66
Hier zum PDF: Handout zum Pressebriefing 19.11.
Pressemitteilung vom 12. November 2021:
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Berlin, 12.11. | Beim öffentlichen GesprĂ€ch zwischen Olaf Scholz und den ehemaligen Hungerstreikenden forderten Henning Jeschke und Lea Bonasera, noch dieses Jahr ein Essen-Retten-Gesetz zu beschlieĂen sowie BeschlĂŒsse des BĂŒrger:innenrats Klima [1] zur Landwirtschaft umzusetzen. Bei Nicht-ErfĂŒllung kĂŒndigt die Gruppe “Letzte Generation” an, die Bundesrepublik mit wiederholten Autobahn-Blockaden zum Stillstand zu bringen, bis die Forderungen erfĂŒllt sind.
Die kĂŒnftige Bundesregierung solle zeigen, dass sie handlungsfĂ€hig ist.
Das habe der Kanzler in spe im GesprĂ€ch nicht gezeigt: âOlaf Scholz wirkte in seinen Aussagen fern der klimawissenschaftlichen RealitĂ€t. Wir haben nicht bis 2045 Zeit – das versteht er nichtâ, so Lea Bonasera.Â
Angesichts des Auftretens des zukĂŒnftigen Kanzlers hatte Jeschke Schwierigkeiten, die Fassung zu wahren: âWir haben drei bis vier Jahre, um [âŠ] [Hungersnöte und Kriege um Nahrung] zu verĂ€ndern und Sie haben gerade selbst bejaht, es gehe um Milliarden Menschen, die sterben. LĂ€sst Sie das eigentlich kalt, Herr Scholz?â[2]
Auch Esteban Servat, der als KlimageflĂŒchteter und GrĂŒnder einer argentinischen Protestbewegung und EcoLeaks als Gast zum GesprĂ€ch geladen war, erhob schwere VorwĂŒrfe: âIhre Unternehmen aus Deutschland verursachen einen Genozid im Globalen SĂŒden â und das schon heute.â(ĂŒbersetzt: [3])
Am Ende des GesprĂ€chs stellten die Klimaaktivist:innen die konkreten Forderungen an die kĂŒnftige Bundesregierung, bis Ende des Jahres die âunnötigsten Emissionen zu unterbindenâ: Mit einem âEssen-retten-Gesetzâ fĂŒr gesunde Lebensmittel und, entsprechend der Forderungen des BĂŒrger:innenrats Klima [1], gesetzlichen MaĂnahmen in den ersten 100 Tagen Regierungszeit, die eine effektive Agrarwende hin zur regenerativen Landwirtschaft bis 2030 sichern sollen, um die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung im Kontext des Klimanotstands zu sichern.
Falls die Bundesregierung ihrer Verantwortung nicht gerecht wird, werde man ab Januar wiederholt Autobahnen lahmlegen, bis die Anliegen umgesetzt wĂŒrden, so die offizielle AnkĂŒndigung der Letzten Generation.
Die Zahl der Mitstreiter:innen wachse dabei seit Ende des Hungerstreiks stetig: “Ich habe kein Vertrauen, dass die Bundesregierung die massiven klimabedingten ErnteausfĂ€lle verhindern können wird, wenn sie jetzt noch nicht einmal verhindern kann, dass massenhaft gutes Essen weggeworfen wird. Deshalb bin auch ich bereit, ab Januar zivilen Widerstand zu leisten”, so Jana MestmĂ€cker, Fachhochschul-Dozentin fĂŒr Psychologie.
Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: 01577 3247074
Mail: [email protected]
Quellen
[1] https://buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
[2] Vgl. Minute 53:30-53:40 des GesprĂ€chs der âLetzten Generationâ mit Olaf Scholz (https://www.youtube.com/watch?v=q0KpnFzFQgc).
Pressemitteilung vom 8. November 2021:
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Berlin, 8.11. | Olaf Scholz trifft am 12.11. die ehemaligen Hungerstreikenden Lea Bonasera und Henning Jeschke vom âAufstand der letzten Generationâ in der Zentrale der Friedrich-Ebert-Stiftung.
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Der Erhalt unserer natĂŒrlichen Lebensgrundlage ist Teil des Grundgesetzes und durch das Pariser Abkommen ist die Bundesregierung an das 1.5 Grad-Ziel gebunden. Die Klimaaktivist:innen sind entschlossen, die Regierung dazu zu bringen, dieses geltende Recht auch umzusetzen. Um Olaf Scholz an den Verhandlungstisch zu bewegen, befand sich Henning Jeschke zuletzt so lange im Hunger- und Durststreik, dass er danach wegen seines kritischen Gesundheitszustands mehrere Tage in der Berliner CharitĂ© verbringen musste. Auch Lea Bonasera war sechs Tage im Hunger- und dann im Durststreik.Â
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Eine Studie unter 10.000 Jugendlichen zeigte erst kĂŒrzlich, dass es in der jungen Generation weltweit ein GespĂŒr fĂŒr die Krise gibt: Mehr als die HĂ€lfte hat tĂ€gliche Angst vor einem Klimachaos und fortschreitendem Regierungsversagen.[1]
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âDass die jungen Menschen alarmiert sind, ist nur folgerichtig â wir alle sollten in gröĂter Sorge sein” bestĂ€tigt auch Prof. Hans Joachim Schellnhuber. Er hatte als einer der fĂŒhrenden Klimawissenschaftler bereits zum Hungerstreik Stellung bezogen [2]. âWir rasen noch immer auf eine HeiĂzeit zu, in der unsere Zivilisation möglicherweise nicht fortbestehen könnte.”
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âLeere Versprechen helfen uns nicht weiter; die Lage ist katastrophalâ, betont Bonasera. âWenn die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt nicht aufhört, dann können wir uns darauf einstellen, vom Klima gegrillt zu werden. WĂ€hrend SupermilliardĂ€re ins Weltall fliegen, erwartet unsere Generation Hungersnöte. Die Politik ist dafĂŒr da, die Leute zu schĂŒtzen. Die Zerstörung wie geplant weiterzubetreiben, wĂ€re Hochverrat!â
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Pressekontakt: Carla Hinrichs
Telefon: +49 1577 3247074
E-Mail: [email protected]
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Quellen
[1] https://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3918955Â
[2] http://hungerstreik2021.de/en/logbuch/offener-brief-von-h-j-schellnhuber/
Pressemitteilung vom 19. Oktober 2021:
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Berlin, 19.10. | Am Freitag, dem 12. November um 16:30 Uhr, wird Olaf Scholz mit den ehemaligen Hunger- und Durststreikenden Klimaaktivist:innen Lea Bonasera und Henning Jeschke öffentlich ĂŒber den Klimanotstand sprechen. Damit nimmt der Kanzlerkandidat den Terminwunsch der Aktivist:innen der âLetzten Generationâ wahr. Weitere Informationen zu dem 1,5-stĂŒndigen GesprĂ€ch, das live ĂŒbertragen werden wird, werden folgen.
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Lea Bonasera war bereits sechs und Henning Jeschke 27 Tage im Hungerstreik, als sie ihren Streik am 25.09. zu einem Durststreik verschĂ€rften und sich mit der Forderung nach einem öffentlichen, ehrlichen GesprĂ€ch ĂŒber den Klimanotstand direkt an Olaf Scholz wandten. In einem gemeinsamen Telefonat einigten sie sich auf ein GesprĂ€ch nach der Wahl.
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Nach sechs Stunden gab Olaf Scholz der Forderung der beiden in einem persönlichen Telefonat nach.
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âDie diskutierten politischen Programme fĂŒhren uns in den Klimazusammenbruch â denn sie sind langsam, wirtschaftshörig und scheinheilig. Mit weiterem politischen Klein-Klein werden Kipppunkte im Klimasystem erreicht. Wir mĂŒssen also schon in den nĂ€chsten Jahren aus dem fossilen System aussteigenâ, so Henning Jeschke.
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âWir brauchen endlich ehrliche GesprĂ€che â jenseits von Profitgier, Wachstumszwang und Einzelinteressen.â
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âZahllose Menschen im globalen SĂŒden, die gesamte junge Generation und alle kommenden Generationen werden ihrer Lebensperspektive beraubt. Olaf Scholz wird voraussichtlich der nĂ€chste Bundeskanzler werden. Wir stellen klar â wir lassen uns unser Recht auf Leben nicht so einfach nehmenâ, so Lea Bonasera.