Blockadeaktionen auf Datteln-Hamm-Kanal setzen Zeichen gegen koloniale Ausbeutung durch Steinkohleabbau
„Hier kommt heute kein Kohleschiff mehr durch.“
Blockade des Datteln-Hamm-Kanals. (c) Christoph Schnüll
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Lünen, 07.10.2023, 20:00 – Klimaaktivist:innen vom Anti-Kohle-Netzwerk Still Burning beenden erfolgreich ihre Blockade der Steinkohlelieferkette zum Kraftwerk Lünen auf dem Datteln-Hamm-Kanal. Aktivist:innen hatten mit Kajaks, Straßenblockaden und Abseilaktionen von einer Brücke dafür gesorgt, dass für mehrere Stunden keine Kohle ins Kraftwerk transportiert werden konnte. Die Aktionen sollten nach Angaben der beteiligten Klimagerechtigkeitsgruppen auf den Zusammenhang zwischen fossiler Energieproduktion in Deutschland und der Ausbeutung von Mensch und Natur in den Bergbauregionen in Kolumbien aufmerksam machen.
Dazu sagt Lara Eckert: „Wir haben heute gezeigt: Wer weiterhin auf Kosten von Menschen und Umwelt Steinkohle abbaut und importiert, muss mit unserem Widerstand rechnen. Wir schließen uns dem mutigen Widerstand der Menschen in den Abbaugebieten im Norden Kolumbiens an und sagen: Schluss! Kein einziger Fluss, kein einziges Feld, kein einziger Kindergarten darf für den Profit großer Energiekonzerne geopfert werden.“
In Deutschland wird die Steinkohle zur fossilen Stromproduktion verwendet. Der Import von Kohle aus Kolumbien wurde zuletzt im Zuge des Ukrainekriegs und mit Wegfall der Steinkohleimporte aus Russland angekurbelt.
Juan Pablo Gutierrez, Delegierter der indigenen Yukpa, der an der Aktion beteiligt war, kritisiert das Handeln der deutschen Regierung scharf: „Die Bundesregierung hat nach kolonialem Muster auf die Energiekrise reagiert. Die fetten Gewinne streichen Konzerne des Globalen Nordens ein. Die Menschen in den Abbaugebieten zahlen mit ihrer Gesundheit und mit ihrem Leben. Wir fordern von der deutschen Regierung, ihre mörderische Politik endgültig zu stoppen.“
An der Protestaktion teilgenommen hatten Aktivist:innen von Lützi lebt, Ende Gelände, Letzte Generation, Zucker im Tank, AusgeCO2hlt, Kappen met Kolen (Niederlande), Aufbäumen, Mujeres Guerreras (Kolumbien) und Somos Yukpa (Kolumbien).
Auf das breite Aktionsbündnis geht Carla Rochel, Pressesprecherin von der Letzten Generation ein: „Jeden Tag, an dem weiter Steinkohle abgebaut und verfeuert wird, zerstört die Klimakatastrophe die Lebensgrundlagen von Mensch und Tier. Mit der Aktion heute haben wir bewiesen, dass wir zusammen ein wirksames Zeichen setzen können. Grund- und Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung und Zerstörung werden wir immer wieder globale Solidarität und entschlossenen Ungehorsam entgegensetzen.“
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