SEI-EHRLICH-Schriftzug an Willy-Brandt-Haus erneuert

Unterstützer:innen der Letzten Generation vor dem Willy-Brandt-Haus
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(c) Letzte Generation

Berlin, 05.06.2024, 9:50 – Unterstützer:innen der Letzten Generation haben soeben ihren bereits gestern am Willy-Brandt-Haus angebrachten Aufruf an Olaf Scholz erneuert. Mit Pinseln und schwarzer Farbe schrieben sie erneut in Großbuchstaben “SEI EHRLICH” an die Fassade der SPD Parteizentrale. Der wiederholte Protest unterstreicht die Dringlichkeit ihres Anliegens: Kollektives Schweigen im Angesicht der Klimakatastrophe kostet Menschenleben.
Konkreter Anlass für den Protest ist die zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Hungerstreikenden und die ausbleibende Reaktion des Kanzlers.

“Der Hungerstreik führt uns schrecklich deutlich vor Augen: Es gibt dieses grauenvolle ‘Zu Spät’.”, erklärt Leonardo Bollmann, “Tausende Menschen weltweit, die in Fluten und Dürren ihren Besitz, ihr Zuhause, ihre Familie verlieren, spüren das am eigenen Leib. Aber noch sind Flutopfer und Hitzetote für die meisten von uns anonyme Zahlen in den Nachrichten. Wenn wir warten, bis sich das ändert, braucht es keine Ehrlichkeit mehr vom Kanzler – dann ist es zum umlenken zu spät.”

Angesprochen auf mögliche Anpassungsmaßnahmen an die Folgen der Erderhitzung betont der Klimaforscher Stefan Rahmstorf in einem Spiegel-Interview : “Wir stehen zurzeit bei knapp eineinhalb Grad Erwärmung. Machen wir uns keine Illusionen: An drei Grad Erhitzung werden wir uns kaum anpassen können.” [1]

Wolfgang Metzeler-Kick hungert im Rahmen der Kampagne “Hungern bis ihr ehrlich seid” seit 91 Tagen und hat angekündigt, morgen gemeinsam mit Adrian Lack, der seit 30 Tagen weder isst noch spricht, in den trockenen Hungerstreik zu treten. Richard Cluse ist seit 73 Tagen im Hungerstreik, und Titus Feldmann seit 21 Tagen. 

Gestern hatten sich Unterstützer:innen der Letzten Generation deutschlandweit aus Solidarität mit den Hungerstreikenden versammelt und von Kanzler Scholz gefordert, die Realität anzuerkennen und auszusprechen.

Die Kampagne “Hungern bis ihr ehrlich seid” fordert von Kanzler Scholz eine Regierungserklärung zur Dramatik der Klimakatastrophe. Insbesondere wird eine Anerkennung Scholz’ gefordert, dass es kein CO2-Restbudget mehr gibt und bereits jetzt hunderte Gigatonnen zu viel CO2 in der Luft sind. Zuletzt war die Kampagne einen Schritt auf Scholz zugegangen und hatte die Forderungen vereinfacht.

[1] www.spiegel.de/wissenschaft/flutkatastrophe-in-sueddeutschland-starkregen-wird-durch-die-klimaerwaermung-haeufiger-und-intensiver-a-a9f15112-d266-4086-9166-3c38f834b2a8