Klimaforscher als Sachverständiger geladen: Erkennt Landgericht Berlin den Klimanotstand an?

Am morgigen Dienstag, den 16.01., wird der Klimawissenschaftler und Ozeanforscher Dr. Stefan Rahmstorf (Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, PIK) am Landgericht Berlin als Sachverständiger im Verfahren gegen eine Unterstützerin der Letzten Generation aussagen.

Damit ist das morgige Verfahren bundesweit das bislang erste in zweiter Instanz, das der Gegenwart der Klimakrise anhand von Aussagen einschlägiger Expert:innen Raum einräumt. 

Die Beschuldigte Unterstützerin der Letzten Generation, eine 31-jährige Psychologin, hatte sich im Juni 2022 an mehreren Sitzblockaden der Letzten Generation in Berlin beteiligt und war in erster Instanz verurteilt worden, woraufhin das Verfahren am Landgericht landete. 

Bisher einmalig in den Verfahren gegen die Letzte Generation ist, dass die Kammer des Landgerichts hier allen Anträgen der Verteidigung auf Ladung von Sachverständigen stattgegeben hat und gleich mehrere Sachverständige für Klima- und Protestfragen geladen. So sagten bei einem Verhandlungstermin am 27. Dezember bereits Dr. Brigitte Knopf aus, stellv. Vorsitzende des Sachverständigenrats der Bundesregierung zur Klimafragen, sowie Dr. Simon Teune, Soziologe und Protestforscher.

Das Verfahren beginnt am 16.1. um 9 Uhr, Landgericht Berlin, Turmstraße 91, Saal C103 (wird vorauss. noch auf einen anderen Saal im Altbau des Landgerichts verlegt).