Menschen aus Gesundheitswesen blockieren Berliner Verkehr – „Unser Job ist Leben retten”

10.02.2023 - Vier protestiernde Menschen aus dem Gesundheitswesen vor dem Hauptbahnhof Berlins.(c) Letzte Generation.
10.02.2023 - Vier protestiernde Menschen aus dem Gesundheitswesen vor dem Hauptbahnhof Berlins.
(c) Letzte Generation.

Berlin, 10.01.2023, 11:30 – Menschen aus dem Gesundheitswesen weisen mit einer Verkehrsblockade in Berlin auf die katastrophalen gesundheitlichen Folgen der Klimakatastrophe hin. Sie sitzen in Dienstkleidung auf der Fahrbahn und haben sich zum Teil mit Sekundenkleber darauf festgeklebt. Auf zwei Transparenten prangen die Worte: „Wir sind eure Rettungsgasse” und „Unser Job ist Leben retten”.

Ida (25) ist Medizinstudentin. Sie erklärt, warum sie sich am heutigen Protest beteiligt: „Ich studiere Medizin, weil ich Menschen dabei helfen will, gesund zu werden und zu bleiben. Die Regierung erschwert diese Aufgabe durch das Befeuern der Klimakatastrophe massiv, macht sie beinahe unmöglich. Ihre aktuelle Politik wird Millionen Leben kosten. Mit diesem Wissen kann ich nicht weiter ruhig im Hörsaal sitzen.”

Sie erläutert weiter: „Unser Auftrag ist die Gesunderhaltung von Menschen. In einer 2-3 Grad heißeren Welt, auf die wir zurasen, wird dies immer schwieriger möglich sein. Unzählige Hitzetote, die Ausweitung von Tropenkrankheiten bis in unsere Breitengrade, Wassermangel und Ernährungsunsicherheit aufgrund von lang anhaltenden Dürren – all diesen Schrecken können wir jetzt noch verhindern. Sind die Klimakipppunkte einmal überschritten, gibt es keine Medizin, die das Klimasystem noch heilen kann.”

Christopher Sappok, der heute ebenfalls Farbe an die RWE-Fassade gesprüht hat, betont: „Der Regierung gelingt es nicht, sich aus dem Würgegriff fossiler Konzerne zu lösen, während der Kollaps immer näher rückt. Gier und Lügen der reichsten 1% dürfen keine Sekunde länger über Wissenschaft und Allgemeinwohl gestellt werden. Um unser Überleben zu sichern, brauchen wir eine handlungsfähige Demokratie: wir brauchen einen Gesellschaftsrat!”

Theodor Schnarr, Sprecher der Letzten Generation, zeigt einen Ausweg auf: „Wir sind weiter auf Kurs in einen gesundheitlichen Notstand bisher unbekannten Ausmaßes. Da unserer Regierung der Wille und der Mut zu dringenden Kursänderungen fehlt, fordern wir die Einberufung eines Gesellschaftsrates als geloste Versammlung, um die nächsten Schritte hin zu Nullemissionen bis 2030 zu erarbeiten.”

Im WHO Bericht zum COP26 heißt es: „Die Verbrennung fossiler Brennstoffe bringt uns um. Der Klimawandel ist die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit.“
Die Engagierten, die heute auf der Straße sitzen, können diese Gefährdung nicht länger hinnehmen und fordern ihre Kolleg:innen und Mitmenschen dazu auf, gemeinsam gegen die größte humanitäre Katastrophe dieses Jahrhunderts aufzustehen.

Pressekontakt
Carla Hinrichs
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