Berlin, 4.1.2023, 8:25 – Unterstützer:innen der Letzten Generation sperrten am Morgen die Straße vor dem Bundesverkehrsministerium mit Zäunen und Flatterband ab und versuchten sie im Anschluss mit Presslufthämmern aufzubrechen. Sie stoppten den Verkehrsfluss und damit den lebensbedrohlichen Alltagstrott. Denn die Straße in die Klimahölle ist mit Volker Wissing frisch geteert.
Über den Bauarbeiten vor dem Verkehrsministerium prangt ein Banner mit der Aufschrift: „2022 war erst der Anfang”.
++ Mit Presslufthammer vorm Verkehrsministerium ++
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) January 4, 2023
Wir sind zurück auf der Straße, vorm @bmdv, um zu sagen: 2022 war nur der Anfang!
Der Alltagstrott bringt uns über frisch geteerte und gefestigte Straßen geradewegs in die Klimahölle. Das können wir nicht zulassen! pic.twitter.com/18xp2FebZn
Kai Arne Springorum steht heute mit einem Presslufthammer vor dem Verkehrsministerium und zerbricht symbolisch die Straße in eine zerstörte Zukunft.
Er erklärt: „Während wir über Duschzeiten reden und darüber, wer wie viel Auto fährt, jagen fossile Reiche im Privatjet über unsere Köpfe hinweg, sabotieren jede Debatte um die Energiewende und zerstören somit unsere Demokratie. Sie haben uns auf dem Weg in den flammenden Abgrund schon so weit vorangetrieben, dass uns der Rauch in die Nase sticht. Es ist höchste Zeit, diesen tödlichen Pfad ein für alle Mal zu zertrümmern.”
Der Einfluss der fossilen Lobby erstreckt sich auf alle Entscheidungsebenen. Auf der Weltklimakonferenz im letzten Jahr waren Lobbyist:innen für Öl, Gas und Kohle zahlreicher vertreten als die zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder zusammen. Das Ergebnis: Ein Ausstieg aus Öl und Gas wurde in der Abschlusserklärung nicht einmal erwähnt.
Auch in Deutschland nehmen fossile Konzerne seit Jahrzehnten Einfluss auf politische Entscheidungen, setzen sich über demokratische Mehrheiten hinweg und gefährden für schnellen Profit wissentlich Milliarden Menschenleben.
Eindrücklich zeigt sich dies aktuell im Dorf Lützerath: Der Beschluss zur Räumung des Ortes, die gestern begann, fußt auf Zahlen von RWE, dem DAX-Unternehmen mit den höchsten CO2-Emissionen, und falschen Berechnungen.
Carla Rochel, Sprecherin der Letzten Generation, warnt: „Wälder brannten, Flüsse versiegten, Menschen verloren ihre Heimat, ein Hitzerekord jagte den nächsten – aber 2022 war erst der Anfang der Katastrophen. Der aktuelle politische Kurs führt uns mit Vollgas in die Klimahölle. All die Freiheiten, für die Verkehrsminister Wissing und seine Parteifreunde sich so leidenschaftlich aussprechen, werden wir unwiderruflich verlieren, wenn Städte reihenweise unbewohnbar werden, Nahrungsmittel zur Neige gehen und unsere Wirtschaft komplett zusammenbricht.”
Sie betont: „Wir werden der Straße in den Abgrund nicht blind folgen. Wie die Menschen in Lützerath stellen wir uns diesem Wahnsinn in den Weg – kreativ, mutig und voller Hoffnung. 2022 war erst der Anfang des Widerstands. Wir werden weiter den Alltag unterbrechen und unseren Widerstand zahlreich und entschlossen in alle Bereiche der Gesellschaft tragen. Wenn wir überleben wollen, müssen wir diese Baustelle jetzt endlich gemeinsam angehen!”
Pressekontakt
Carla Hinrichs
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