Hamburg, Do, 02.06.22 | Um kurz nach zwölf Uhr mittags haben die Besetzer:innen der Uni Hamburg mit drei Feuerlöschern die Glasfassade des Audimax orange-rot eingefärbt während sie auf dem Vordach ein Banner hielten mit der Aufschrift „Lebensgrundlage erhalten? Nicht die Aufgabe dieser Uni – Uni-Präsident H. Heekeren“.
Am Abend zuvor hatte Universitätspräsident Hauke Heekeren im persönlichen Gespräch mit den Besetzer:innen diese Aussage sinngemäß gemacht. Er hat damit erneut bekräftigt, was er bereits dem Hamburger Abendblatt mitteilte: Sich – wie gefordert – öffentlich an Robert Habeck zu richten mit der Botschaft, dass neues Nordsee-Öl nicht mit dem Erhalt der Lebensgrundlage der Menschheit zu vereinbaren ist, sehe er „nicht als Aufgabe der Universität“.
Weitere Beteiligte der Uni-Besetzung brachten gleichzeitig im inneren des Audimax-Foyers mit Sprühkreide Botschaften an wie „Letzte Generation“ und „Stoppt den fossilen Wahnsinn“ bis sie von der Polizei aufgehalten wurden.
Darunter Jana Mestmäcker, Psychologin, Alumna der Universität Hamburg:
„Wer soll ein Machtwort sprechen gegen den fossilen Wahnsinn der Bundesregierung, wenn nicht der Präsident einer Exzellenzuniversität für Nachhaltigkeit? Dass meine alte Universität die unwiederbringliche Zerstörung unserer Lebensgrundlage einfach geschehen lässt, kann ich nicht hinnehmen.“
Seit Montagmittag war das Audimax II unter der Forderung besetzt worden, dass der Uni-Präsident sich öffentlich gegen neues Nordsee-Öl und für das Leben ausspreche.
Jacob Bilal Hatem, Student der Soziologie und Mit-Initiator der Besetzung:
„In Gesprächen mit Studierenden der Uni Hamburg haben wir viel Zuspruch bekommen. Viele scheinen das Dilemma zu spüren: Wenn ich jetzt erst den Bachelor fertigmache, könnte es danach für eine lebenswerte Zukunft schon zu spät sein. Wir rufen alle Studierenden auf, sich dem friedlichen Widerstand gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlage anzuschließen. Wir alle sind die letzte Generation, die das noch tun kann.“
Pressekontakt
Carla Hinrichs
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