Berlin, 20.06.2022, 09:00 Uhr – 60 Bürger und Bürgerinnen der Letzten Generation fordern „Öl sparen statt bohren!“ und blockieren derzeit friedlich an 11 Stellen die Stadtautobahn A100 in Berlin. Sie erwarten eine Erklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass es keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee geben wird. Sie fordern: „Öl sparen statt bohren!“ – beispielsweise durch einen dauerhaft kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und ein Tempolimit.
Henning Jeschke (22), Mitinitiator der Letzten Generation, war bereits vergangenes Jahr an einem Hungerstreik beteiligt, der nach 27 Tagen ohne Nahrung Olaf Scholz an den Verhandlungstisch holte. Heute fordert er den Regierungschef zu einem Machtwort auf, kurz bevor er sich gemeinsam mit dutzenden weiteren Bürger:innen auf die A100 setzt:
„Öl bedeutet Tod. Öl zerstört die Zukunft unserer Kinder. Neue Ölbohrungen in der Nordsee bedeuten weltweite Wasserknappheit, Hungerkatastrophen, Flucht und Kriege. Wir fordern, dass Olaf Scholz jetzt ein Machtwort spricht und mit einer öffentlichen Erklärung diesen Ölbohrungen eine Absage erteilt.“
Weiter sagt er: „Wir haben noch 3 Jahre, um den Zusammenbruch unseres Klimas abzuwenden. Jetzt nach neuem Nordseeöl zu bohren, lässt uns die letzte Ausfahrt in Richtung einer lebenswerten Zukunft verpassen. Statt nach neuem Öl zu bohren müssen wir Öl einsparen – durch einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und ein Tempolimit.“
Sonja Manderbach (45), Kirchenmusikerin und Mutter, während sie sich auf der Straße festklebt: „Wir lassen unsere Straßenblockaden erst ruhen, wenn die Regierung Scholz neue Ölbohrungen in der Nordsee ausschließt. Wir sind fest entschlossen, für das Leben unserer Kinder auch ins Gefängnis zu gehen. Denn wenn unser Klima und unsere Gesellschaft zusammenbricht, erwartet sie unvorstellbares Leid und Tod.“
Um das Leben von Milliarden Menschen zu retten, muss das exzessive Verbrennen von todbringendem fossilen Öl gestoppt werden. Auch der blutige Krieg Putins wird durch diesen ausufernden Verbrauch finanziert. Jetzt ist die Zeit gekommen, für Sparen statt Bohren. Es kann nicht sein, dass das Naturschutzgebiet im Wattenmeer zerstört werden soll, während weiterhin 200 km/h auf der Autobahn erlaubt sind und sinnvolle, sozial gerechte Maßnahmen wie ein dauerhaft kostenloser öffentlicher Nahverkehr nicht umgesetzt sind. Tempolimits sparen Milliarden Liter Sprit, und der kostenlose öffentliche Nahverkehr entlastet die Bürgerinnen und Bürger und gewährleistet ihnen gleichzeitig Mobilität [3] unabhängig vom Geldbeutel.
Olaf Scholz, lösen Sie ihr Wahlversprechen ein! Werden Sie zum Klimakanzler und sagen Sie “Nordseeöl? Nö! – Es wird keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee geben.”
Pressekontakt
Carla Hinrichs
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