Eine Osterbotschaft der anderen Art

„Es besteht noch Hoffnung und es bleibt noch Zeit, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, aber nur, wenn schnell und energisch gehandelt wird.“
-Papst Franziskus

Zwanzig besorgte Bürger:innen der Letzten Generation haben heute am Karfreitag mit einem großen Holzkreuz vor dem Dom in Frankfurt Gläubige dazu aufgerufen, als Christen friedlichen Widerstand zu leisten angesichts des großen Unrechts der Klimakrise. Die Menschen standen mit einem großen Holzkreuz und Plakaten still am Eingang der Kirche, als die Kirchgänger:innen zum Karfreitags-Gottesdienst kamen. An das Kreuz nagelte ein neunjähriges Kind eine Erdkugel und übergoss sie mit Kunstblut. Auf den Plakaten standen Sprüche wie: “Die Schöpfung liegt im Sterben. Wir sind entschlossen. Bist du es auch?” 33 weitere Bürger:innen der Letzten Generation konnten nicht an der Aktion teilnehmen, weil sie wegen friedlicher Proteste bis zum Ostermontag in Polizeigewahrsam verbringen müssen.

“Der Klimawandel ist eine Katastrophe mit Ansage, die ignoriert und verdrängt wird – so wie es der Karfreitag damals für uns Christen war. Die Wissenschaft ist sich einig: Handeln wir jetzt nicht umgehend und energisch, dann droht das Ende der uns vertrauten Welt,” so Jesuitenpater Jörg Alt aus Nürnberg. 

Weiter sagt er: “Wir Christen haben in Zeiten von Krisen eine besondere Verantwortung, weil wir seit Ostern eine besondere Hoffnung haben: Nämlich dass Gott selbst immer wieder Antworten für uns finden wird. Ich habe selbst immer wieder geltendes Recht gebrochen – um des Richtigen willen; zum Beispiel bei Aktionen zum Lebensmittel-Retten Anfang des Jahres. Jede:r sollte sich jetzt die Frage stellen: Auf welcher Seite stehe ich? Auf der Seite des ungerechten ‘Weiter-so’ oder auf der Seite des friedlichen Widerstands?”

Er fragt uns alle: “Was würde passieren, wenn immer mehr Menschen sich positionieren würden in Blockaden von Autobahnen, Banken und Konzernen, Regierungsgebäuden, fossiler Infrastruktur, und dafür, dass wir eine Systemwende brauchen? – Nämlich weg von Egoismus und Wachstumszwang, hin zu Gerechtigkeit und Solidarität.”

Karfreitag ist der Tag, an dem die Zerstörung die Oberhand hat – so wie heute große Teile der Schöpfung in Gefahr sind: Alles Leben, Tiere wie Pflanzen, liegen im Sterben. Das Wunder der Auferstehung wird nur passieren, wenn wir es ermöglichen – durch friedlichen Widerstand in dieser dunklen Stunde.

Sonja Manjabach, Kirchenmusikerin aus Oldenburg, musste nach einer Blockadeaktion am Montag über 48 Stunden in Polizeigewahrsam verbringen. Die Richterin beschloss diese Gewahrsamsdauer, obwohl Sonja versicherte, als Orgelnistin bei den Ostergottesdiensten ihrer Kirche gebraucht zu werden. Die Pastorin der Kirche dankte Sonja für ihren zivilen Ungehorsam und sagte “diesen leistest du auch für uns”.

Solvig Schinköthe

“Wir rufen alle Gläubigen dazu auf, in diesem entscheidenden Moment für Nächstenliebe und Erhalt der Schöpfung einzustehen und mit Ihrem persönlichen Einsatz dafür zu kämpfen, dass nicht die Zerstörung die Oberhand behält, sondern die Menschheit eine Zukunft in Würde bekommt. Was tun Sie in dieser Situation?”, sagt Solvig Schinköthe, Mutter und Unterstützerin der Letzten Generation.

Die alternative Oster-Ansprache von Pater Jörg Alt finden Sie hier: https://letztegeneration.de/alternativeostern/ 

Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: +49 641 201099549
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