Untersuchungsgefängnis nach Hafenblockaden +++ Letzte Generation weitet Aktionen auf Nürnberg aus +++ Festnahmen von Bürger:innen

Hamburg. Nach mehrfachen massiven Störungen des Hamburger Hafens gestern mussten die drei jungen Frauen Carla Rochel (20), Lina Eichler (19) und Katrin Hack (26) die Nacht in einer Zelle verbringen. Gegen 8 Uhr morgens wurden sie ins Untersuchungsgefängnis gebracht und einem Haftrichter vorgeführt, woraufhin sie nach fast 20 Stunden entlassen wurden. Sie kündigen an, gerechtfertigt durch den Klimanotstand, weiter zu stören bis die Bundesregierung ihren Job macht und unser Essen und Leben rettet.

Auch in Nürnberg fordern Bürger:innen ein sofortiges Essen-Retten-Gesetz von der Bundesregierung.
Auch in Nürnberg fordern Bürger:innen ein sofortiges Essen-Retten-Gesetz von der Bundesregierung.

Ich bin bereit, die Konsequenzen meines Handelns zu tragen, denn die Konsequenzen des Klimakollaps sind damit außer Verhältnis. Wir blicken in Dürren, Extremwetterereignisse, Hunger, Flucht, Tod und Kriege. Ich bin moralisch verpflichtet alles in meiner Macht Stehende zu tun, um das zu verhindern.”, sagt Carla Rochel, 20, nachdem sie am Montag Abend das zweite Mal den Hamburger Hafen blockierte, kurz vor Ihrer Festnahme.

Bürger:innen ins Untersuchungsgefängnis zu bringen ist ein nächster Schritt der Verschärfung der Repressionen, den die Bundesregierung lieber zu gehen scheint, als endlich unsere Verfassung zu schützen.

Währenddessen in Nürnberg: „Essen Retten – Leben Retten” erreicht Franken. 9 Menschen setzten sich um kurz nach 7 Uhr auf eine Ausfahrt des Frankenschnellwegs; 3 von ihnen klebten sich an den Asphalt. 11 Bürger:innen wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die Forderungen erreichen damit eine weitere bayerische Großstadt und den Ort, an dem Pater Alt vor gut zwei Monaten öffentlich für ein Essen-Retten-Gesetz containert hatte und als „Jesuit und Dieb” Schlagzeilen gemacht hatte.

Während derweil in den vergangenen Tagen Politiker:innen immer wieder über die Methode des zivilen Widerstands sprachen, bedauerten es Vertreter:innen der „Letzten Generation”, dass inhaltliche Auseinandersetzung mit ihrem Standpunkt dabei oft in den Hintergrund traten. Es besteht von wissenschaftlicher Seite kein Zweifel daran, dass katastrophale Folgen der Erderhitzung auch Deutschland treffen werden.

Die Vertreter:innen der „Letzten Generation” erneuerten damit ihren eindringlichen Appell an Bundesregierung und Gesellschaft: „Wir alle gemeinsam sind die letzte Generation, die die krassesten Folgen der Klimakrise noch abwenden kann. Aufgeben ist keine Option. Die Bundesregierung , die nach Art. 20a GG die Lebensgrundlagen schützen soll, ist verpflichtet, jetzt mit Gesetzen für alle Bürger:innen einzustehen. Daher werden wir weiter gewaltfreien Widerstand leisten, für uns und unsere Kinder.”, sagte Ernst Hörmann, 72 Jahre, achtfacher Großvater.

Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: +49 641 201099549
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