Gestern wurden zwei Polizisten erschossen. Das schockiert uns und macht uns betroffen. Wir brauchen eine starke, aber eine friedliche Gesellschaft in diesen Krisenzeiten. Wir stehen mit der Gesellschaft in Trauer nach diesem Gewaltakt. Wir sagen unsere Aktionen der nächsten Tage in Hamburg, Frankfurt und Berlin mit sofortiger Wirkung ab. Das höchste Anliegen von Essen Retten-Leben Retten ist der Schutz von Leben. Wir wollen ein gewaltfreies Miteinander. Wir wollen Sicherheit für jede und jeden in unserem Land – ob sie Uniform tragen oder nicht.
Wir wollen auch in Zukunft Schaden von unserer Bevölkerung abwenden. Aus diesem Grund stören wir friedlich aber entschlossen den Verkehr. Unser Kampf gegen Treibhausgasemissionen und gegen Zerstörung des Lebens ist ein Kampf gegen Gewalt: Emissionen bringen uns jetzt schon um. Wie die 180 Menschen im Ahrtal. Dürren und Ernteverluste erzeugen weitere Gewalt und Konflikte. Die Emissionen und das Verschwenden von Lebensmitteln werden in Zukunft noch größere Gewalt erzeugen.
Diese Gewalt macht uns Angst. Wir fordern Schutz für alles, was wir lieben. Allen ist klar: Der einfache Ausweg ist es, wenn die Regierung endlich ihren Job macht. Der Ausweg ist es, wenn die Regierung endlich jede und jeden schützt. Wir fordern ein sofortiges Bekenntnis zu einem Essen-Retten-Gesetz.
Wir respektieren die Notwendigkeit öffentlicher Ordnung. Die aktuelle fossile Ordnung ist jedoch keine Ordnung, sie ist Chaos. Das aktuelle Weiter-So führt uns in große soziale Unruhe. Bereits bei 2 Grad wird schließlich jede Ordnung ernsthaft in Gefahr sein. Wir erreichen diesen Zustand bereits in 20-30 Jahren. Unsere Gesellschaft ist ernsthaft in Gefahr durch die immer weiter steigenden Emissionen in eine Heißzeit zu kommen, die unsere Kinder nicht überleben werden. Und da wir die 1,5°C-Grenze schon in etwa 10 Jahren erreichen, helfen dabei keine Pläne für das Jahr 2045.
Nicht nur unsere Kinder, wir alle befinden uns nach Hans-Joachim Schellnhuber in einem Bus, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglücken wird. Unsere Liebe, unsere Angst, unser Mut, unsere Menschlichkeit treiben uns an: Der Zeitpunkt, zukünftige Gewalt zu verhindern, ist jetzt, nicht 2045. Der Ort, wo wir eine 4° C heißere Welt zu vermeiden, ist hier. Die Zeit ist jetzt. Die Menschen, die wir schützen wollen, sind wir alle.
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Carla Hinrichs
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