Berlin 15.02.2022 – In der vierten Woche der Aktionen von „Essen Retten – Leben Retten”, nehmen die Essensretter:innen der Letzten Generation erneut Amtssitze der politischen Entscheider:innen ins Visier.
Nachdem am Morgen erneut Autobahnblockaden – außerhalb Berlins – von “Essen Retten – Leben Retten” stattfanden, bringen die Essenretter:innen den auch in der Bevölkerung lauter werdenden Ruf nach einem Essen-Retten-Gesetz und der Agrarwende bis 2030 jetzt direkt vor die zuständigen Ministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie Justiz.
Mit Haufen von „containertem” (d.h. aus Supermarktmülltonnen gerettetem) Essen – sprich nach geltendem Recht Diebesgut – forderten die Essensretter:innen im BMJ vom zuständigen Minister Marco Buschmann (FDP) einen sofortigen Stopp der absurden Lebensmittelverschwendung. Hierfür sollen Supermärkte zur Weitergabe von genießbarem Essen verpflichtet werden, denn „Essen ist für Menschen und nicht für den Müll da!”.
- Bisher sind in Deutschland 1,6 Millionen Menschen auf die Tafel angewiesen.
- Stetig steigende Lebensmittelpreise durch Inflation werden den Bedarf weiter erhöhen.
- Dennoch landen in Deutschland weiter 571 kg Essen pro Sekunde im Müll.
“Die Regierung muss endlich unser Recht auf Nahrung schützen! Wie kann es sein, dass Menschen in Deutschland hungern aber weiterhin unser Essen weggeworfen wird?” so Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation.
Auch im Landwirtschaftsministerium (BMEL) machten die engagierten Bürger:innen die Missstände deutlich und forderten weiterhin eine umfassende Agrarwende gegen auch in Deutschland drohende Hungersnöte. “Die Regierung hat keinerlei Wertschätzung für unser Essen. Sie behandelt die Arbeit unsere Landwirte wie Mist. Sie tritt unser Recht auf Nahrung mit Füßen. Wer so einen Mist macht, bekommt auch Mist“, erklärt Lea Bonasera, während sie Mist in das Foyer kippt. Vier Bürger:innen klebten sich im BMEL an, während sie Pferdemist im Foyer des Ministeriums ausschütteten.
Die engagierten Menschen fordern eine umfassende Agrarwende nach den Vorschlägen des Bürgerrates, hinter dem 80% der Bevölkerung stehen. Nur durch eine Umsetzung dieser Vorschläge kann die Landwirtschaft auf kommende Dürren und plötzliche Starkregen vorbereitet werden. Sie ist damit unerlässlich, um zur Nahrungssicherheit in einem sich drastisch verändernden Klima beizutragen.
Währenddessen befinden sich weiterhin die drei über Nacht von der Polizei festgehaltenen Essensretter:innen seit inzwischen mehr als 24 Stunden in Gewahrsam. Das bis heute Abend 22:30 Uhr verhängte Gewahrsam ist für zwei von ihnen der bereits zweite 36-stündige Aufenthalt in einer Einzelzelle innerhalb weniger Tage. Diese Menschen haben sich bewusst diesem Risiko ausgesetzt, um die Regierung im Angesicht des drohenden Klimakollaps an ihren Job zu erinnern: Das Leben der Menschen zu schützen. Solange die Regierung weiterhin die Verfassung missachtet und Milliarden Menschenleben riskiert, wird die “Letzte Generation” weiterhin aufstehen und handeln.
Übergabe offener Brief am Mittwoch, 16.2.
Morgen, am Mittwoch, 16.2., um 14:00 wird die Letzte Generation vor dem Reichstagsgebäude in Berlin einen offenen Brief übergeben und damit noch einmal offiziell die Bundesregierung zu den genannten notwendigen Schritten für unsere Zukunft auffordern.
Wenn Herr Scholz und sein Kabinett bereit sind, sich wirklich für unser aller Wohl auch in den kommenden Jahrzehnten einzusetzen, dann freuen wir uns, sie dort zu treffen. Insbesondere die Zuständigen der Regierungsparteien für den Bereich Ernährung, Renate Künast (Grüne), Susanne Mittag (SPD) und Dr. Gero Hocker (FDP), wurden persönlich dazu eingeladen.
Pressevertreter:innen sind ebenso herzlich eingeladen, für die Übergabe und Verlesung des Briefes vor Ort zu sein.
Für den Fall, dass die eingeladenen Politiker:innen nicht erscheinen werden, müssen wir annehmen, dass den regierenden Parteien die Ernährungssicherheit in Deutschland nicht ausreichend am Herzen liegt. Unser weiteres Vorgehen werden wir dementsprechend an Ort und Stelle öffentlich verkünden.
Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: +49 641 201099549
E-Mail: [email protected]
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