Nach Ultimatum: Letzte Generation blockiert Hamburger Hafen und fordert Bürgermitbestimmung

Hamburg, 21.2.2022: Seit heute Morgen um 7:30 Uhr blockieren Bürger:innen mehrere Hauptadern des Hamburger Hafens. Dadurch kommt es aktuell zu massiven Störungen des Warenverkehrs zu Schiff und an Land. Sie fordern von der Bundesregierung weiterhin ein Essen-Retten-Gesetz und die Umsetzung der Beschlüsse des Bürgerrat Klima bis 2030.

Blockieren gegen Flutkatastrophen und Untergang der Hansestadt

Bürger:innen blockieren den Hamburger Hafen und fordern ein Essen-Retten-Gesetz und eine Agrarwende bis 2030.

Die Letzte Generation hatte die Verantwortlichen der Bundesregierung am Mittwoch, den 16.2.2022, in einem offenen Brief erneut dazu aufgefordert, bis zum Sonntagabend zu den Beschlüssen des demokratischen Bürgerrat Klima Stellung zu beziehen und einen Zeitplan zu verkünden, bis wann ein Essen-Retten-Gesetz in den Bundestag eingebracht werden soll. Eine Reaktion blieb aus.

“Hamburg ist Schauplatz der Zerstörung. Sein Hafen zeigt das todbringende industrielle Weiter-So, während die Auswirkungen der Klimakrise hier bald nicht mehr zu übersehen sein werden. Die Regierung muss die Bewohner:innen aufklären: Ein Leben, wie wir es heute kennen, wird es Ende dieses Jahrhunderts hier nicht mehr geben! Stürme und Hochwasser zeigen uns heute wie zunehmende Extremwetterereignisse unsere Stadt zerstören werden”, sagt Carla Hinrichs, 25, Pressesprecherin der Letzten Generation, während sie den Hafen blockiert.

Die Bürger:innen setzten zur Verstärkung der Störung Rapsöl auf der Fahrbahn der Köhlbrandbrücke ein, nachdem zuvor die Polizei informiert wurde. Sie vergossen auf der bereits gesperrten Fahrbahn 60 Liter Rapsöl. Währenddessen ist die Köhlbrandbrücke in beide Fahrtrichtungen blockiert. Es kommt zu einer massiven, nicht ignorierbaren Störung des todbringenden Alltags.

Carla Rochel
Carla Rochel (20)

Carla Rochel, 20 Jahre, Psychologie-Studentin und an den Blockaden beteiligt, sagt: “Unsere Regierung muss jetzt umgehend die notwendigen Maßnahmen ergreifen, auf den gesellschaftlich getragenen Plan des Bürgerrat Klima hören und unser Essen und Leben retten. 80% der Bevölkerung stehen hinter den Entscheidungen des Bürgerrat Klima, und die Deutschen wollen die Verhinderung der Lebensmittelverschwendung – worauf wartet die Regierung?”

Jana Mestmäcker
Jana Mestmäcker (29)

„Jede Störung gegen die Katastrophen, die uns in Zukunft bevorstehen, ist nichts im Vergleich zu den Störungen, die wir durch Fluten, Orkane, Dürren und Waldbrände erleben werden. Ich leiste zivilen Widerstand, um mein Recht auf Leben einzufordern. Die Geschichte hat gezeigt: Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!” sagt Jana Mestmäcker, 29, Dozentin für Psychologie.

Wir brauchen jetzt Ehrlichkeit und Verantwortung

In einer aktuellen Umfrage beim Weltklimarat (IPCC) geht eine Mehrheit der Expert:innen davon aus, dass wir bis Ende des Jahrhunderts eine 3°C oder noch heißere Welt erwarten. Vier von fünf Befragten prognostizieren „katastrophale Auswirkungen durch den Klimawandel” noch in ihren Lebzeiten.

Die Bevölkerung verdient Aufklärung! Eine 3 Grad heißere Welt bedeutet mindestens ein Fünftel weniger Ernten weltweit durch Hitzewellen, Fluten und Stürme. Explodierende Preise für Lebensmittel sind unausweichlich. Es wird katastrophal weniger Bienen und andere Insekten, Wüstenbildung und Wassermangel geben. In wichtigen Anbaugebieten wird es einfach zu heiß für menschliches Leben.

Herr Scholz, liebe Bundesregierung:

Sie können immer noch einlenken und den Störungen ein Ende bereiten. Entscheiden Sie sich für Sicherheit und das Wohlergehen der hier lebenden Menschen und der gesamten Weltbevölkerung. Leiten Sie die notwendigen Schritte ein, um unermessliches Leid von unseren Kindern abzuwenden!

Blockaden auch in Freiburg und Stuttgart

Freiburg/Stuttgart, 21.2.2022: Seit heute Morgen um 8:15 Uhr blockieren Bürger:innen nun auch wieder Verkehrsadern in Freiburg und Stuttgart. Im Hamburger Hafen kommt eine weitere Blockade hinzu.

Nachdem heute Morgen am Hamburger Hafen an 3 Orten blockiert wurde, kommen nun ein Ort in Hamburg und 2 Orte in Stuttgart und Freiburg hinzu.

Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: +49 641 201099549
E-Mail: [email protected]

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