Lebensmittel auf Autobahn: Neue Menschen in drei Städten schließen sich Essen-Retten-Leben-Retten an

Berlin, Hamburg und Frankfurt, 08:30: Die Letzte Generation hat ihre Kampagne Essen Retten – Leben Retten an diesem Freitagmorgen erneut ausgeweitet und legt derzeit mit noch mehr Menschen an fünf Orten in Berlin sowie an zwei weiteren Orten in Frankfurt und Hamburg lahm. Hauptbetroffen ist wieder die A100 in Berlin. Dort schütteten sie von Supermärkten weggeschmissene Lebensmittel auf die Straße. Denn jährlich werden 18 Millionen Tonnen gute Lebensmittel in Deutschland weggeschmissen, was auch massive Emissionen mit sich bringt. Auch in weiteren Städten – u.a. München – soll es heute noch zu Blockaden kommen.

A100 Fahrbahn (Richtung Osten) Nähe Beusselstraße: Bürger*innen mit von Supermärkten weggeworfenen Lebensmitteln auf der Autobahn.
A100 Fahrbahn (Richtung Osten) Nähe Beusselstraße: Bürger:innen mit von Supermärkten weggeworfenen Lebensmitteln auf der Autobahn.

“Der Klimaexperte Schellnhuber sagt: ‘Wir setzen unsere Kinder in einen globalen Schulbus, der mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt.’ Uns bleiben nur wenige Jahre, um zu handeln. Und wir alle sind die letzte Generation, die handeln kann. Der erste Schritt ist, dort zu handeln, wo es am schnellsten geht: Der Großhandel sollte keine Lebensmittel mehr wegschmeißen“ so Carla Hinrichs, Pressesprecherin.

Angesichts des drohenden Klimakollapses sehe sich die Letzte Generation gezwungen, die Aktionen weiter auszuweiten. “Die Regierung muss ihrer Pflicht nachkommen, unser Essen und unser Leben zu schützen. Supermärkte sollten verpflichtet sein, genießbares Essen weiterzugeben, statt es wegzuwerfen. Der Gesetzestext nach dem Vorbild Frankreichs liegt vor”, so Carla Rochel 19 Jahre und Studentin aus Heidelberg, die nun den fünften Tag auf der Straße sitzt.

“Ich wertschätze Lebensmittel; das wurde mir von meinen Eltern vermittelt – die haben sicher den Mangel erlebt. Und heute werfen wir täglich Tonnen um Tonnen einfach weg. Schauen Sie sich das an hier auf der Straße – alles Lebensmittel aus dem Müll! Das müssen wir ändern. Essen wirft man nicht weg; das weiß doch jedes Kind!” so der 71-jährige Ernst Hörmann, Blockierender und Großvater von 8 Enkeln.

Schon in der vergangenen Woche war es immer wieder zu massiven Störungen des Verkehrs in der Hauptstadt sowie in anderen Städten bundesweit gekommen. Bei diesen kam es zu über 90 Festnahmen, 26 alleine am vergangenen Montag.

Es ist deutlich, dass die Frage vom Klimanotfall und der Lebensmittelverschwendung durch die Aktionen der Letzten Generation in die Debatte gekommen ist.

Die Bundesregierung hat einen Plan, bis 2045 klimaneutral zu werden, der offenkundig realitätsfremd ist. Wir überschreiten die angestrebten 1,5 Grad Erhitzung bereits 2030.

“Wo steckt unser Klimakanzler? Olaf, mach deinen Job!”, ruft eine der Blockierenden.

Für den Rest des Tages sind Blockaden in weiteren deutschen Städten geplant; auch kommende Woche sollen die Aktionen weitergehen. Die letzten drei Tage hatten die Aktionen wie angekündigt pausiert, um des Todes zweier deutscher Polizeibeamt:innen zu gedenken.

Seit der Regierungsbildung hat die Letzte Generation an den Kanzler, den Landwirtschaftsminister und alle Parteien geschrieben, aber keine ernsthafte Antwort erhalten. Wir fordern die Regierung auf, sich zu verpflichten, die 19 Maßnahmen des Bürgerrat Klima zu einer Agrarwende bis 2030 und als ersten Schritt ein Essen-Retten-Gesetz umzusetzen. Dies sind gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierte Schritte, um drohende Hungersnöte zu verhindern und Milliarden von Menschenleben zu retten. “Sobald wir eine aussagekräftige Zusage hören, der wir vertrauen können, werden wir von der Straße treten”, kündigte die Gruppe an.

Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: +49 641 201099549
E-Mail: [email protected]

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