36h Einzelzelle und dann ab auf die Straße? – Umweltministerin Lemke hält das für legitim

Berlin 10.02.2022 – Die Polizei greift bei den Störungen der Initiative “Essen Retten – Leben Retten” immer härter durch. Teilnehmende Menschen sitzen bislang bis zu 36 Stunden in Einzelzellen. Kaum frei stören sie erneut den Verkehr der meist befahrenen Autobahn Deutschlands – um auf den Klimanotstand und die Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Umweltministerin Lemke verteidigt den zivilen Widerstand der Menschen und sieht die Politik in Pflicht zu handeln, um die Pariser Klimaziele einzuhalten.

Essensretter werden in polizeilichen Gewahrsam genommen
Essensretter werden in polizeilichen Gewahrsam genommen.

Obwohl den an Störaktionen teilnehmenden Menschen Handgreiflichkeiten von entzürnten Autofahrer:innen, Gerichtsprozesse und eventuell Gefängnisstrafen drohen sind sie entschlossen weiter zu machen.

Ernst (72)

Warum ich weiter mache? Weil ich unsere Demokratie liebe. Weil ich mich für die Menschenwürde und den Erhalt der Zivilisation für alle Menschen einsetze.”, erklärt der 72-jährige Maschinenbau-Ingenieur Ernst Hörmann sein bürgerliches Engagement.

Die Dringlichkeit zu handeln erklärt er mit einem Zitat von Prof. Schellnhuber, einer der renommiertesten Klimawissenschaftler weltweit und langjähriger Chefberater von Angela Merkel: “Ich [Prof. Schellnhuber] sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt.

Carla Rochel
Carla (19)

Die Klimawissenschaft ist klar”, erklärt auch die 19-jährige Politikstudentin Carla Rochel ihren Entschluss trotz 36 Stunden Einzelzelle weiterzumachen: “Wir müssen jetzt handeln. Wenn wir das nicht tun, stürzen wir die Welt wissentlich ins Chaos. Wir setzten die junge Generation – meine Generation – wissentlich Hungerkatastrophen nie dagewesenen Ausmaßes aus. Kriege um Essen. Kriege um Wasser. Das kann ich nicht zu lassen.” 

Die Gruppe “Essen Retten – Leben Retten” kündigte an, weiter den Verkehr zu stören, bis die Regierung ernsthafte Schritte zu einer umfassenden Agrarwende einleite sowie ein sofortiges “Essen-Retten-Gesetz” beschließt. Dies seien, so die Initiative, erste nötige Schritte um die Klimakrise einzudämmen und die Nahrungssicherheit für zukünftige Generationen zu sichern. Hinter diesen Forderungen stehen ca. 80% der Bevölkerung und auch im Koalitionsvertrag wurde die Reduktion von Lebensmittelverschwendung festgehalten. Bisher, so die engagierten Menschen, bleibt es jedoch bei schönen Worten von Politiker:innen. Olaf Scholz schweigt weiterhin und lässt es zu, dass Unmengen an gutem Essen täglich weggeworfen werden, während Bedürftige in immer längeren Schlangen an den Tafeln stehen.
Bis die Regierung endlich handelt wird wohl mit weiteren Störaktionen zu rechnen sein.

Pressekontakt
Carla Hinrichs
Telefon: +49 641 201099549
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