Update Sitzblockaden: Übergriffe und Verletzungen

– Proteste
der Letzten Generation
dauern an

Straßenblockade der Letzten Generation am 18.09.2023 um 7.26 Uhr.
Weitere Fotos der Protestaktion in hoher Auflösung finden Sie hier.

Berlin, 18.09.2023, 14.40 Uhr – Seit 7.15 Uhr blockieren zahlreiche Unterstützer:innen der Letzten Generation dutzende Verkehrsadern in Berlin. Dabei kam es auch zu Übergriffen und Verletzungen. Die Proteste dauern an: Bis in den frühen Nachmittag hinein sorgen Sitzblockaden für Polizeieinsätze und Verkehrsbehinderungen.

Auch Marion Fabian (73), Sprecherin der Letzten Generation, ist heute auf der Straße. Sie stellt fest: „Hunderte Polizeikräfte, die heute in Berlin im Einsatz sind, können nicht verhindern, dass unsere Proteste laut und sichtbar sind. Was wir endlich auch sehen müssen: Mit der Klimakatastrophe werden unsere Kinder und Enkelkinder in eine existenzielle Notlage gedrängt. Um das de facto tödliche Aufheizen des Klimas unter Kontrolle zu halten, müssen wir unbedingt bis 2030 aufhören, Kohle, Gas und Erdöl zu verbrennen!“   

Die heutigen Sitzblockaden gingen mit Übergriffen auf Demonstrierende einher. Während sich eine Gruppe Protestierender friedlich auf der Straße positionierte und orange Warnwesten überzog, stieg ein Autofahrer aus seinem weißen Transporter und sprühte den Protestierenden Pfefferspray ins Gesicht. Einige Zeit später wurde ein Unterstützer der Letzten Generation von einem anderen Autofahrer mit Cola überschüttet. 

An der B109/Fröbelstraße wandten Polizeibeamte bei mehreren Unterstützer:innen der Letzten Generation wiederholt sogenannte Schmerzgriffe an. Die Methode kam zum Einsatz, um die Menschen, die gewaltfrei auf der Straße saßen, möglichst schnell von der Fahrbahn zu entfernen. Die Anwendung dieser Nervendruck- und Hebeltechniken führte dazu, dass die Betroffenen beim Wegtragen schmerzerfüllt schrien. Eine Demonstrantin lag noch minutenlang zusammengekrümmt auf dem Gehweg.  

Aimee van Baalen (24), ebenfalls Sprecherin der Letzten Generation, kommentiert: „Das drastische Vorgehen der Beamt:innen zeigt doch eigentlich, wie überfordert die Polizei mit unseren Protesten ist. Die Klimakrise ist eine riesige Aufgabe, die nicht polizeilich gelöst werden kann. Sie kann nur politisch gelöst werden.“

Trotz zahlreicher Festnahmen (Stand 14.37 Uhr: 52) gehen die Menschen bis zur Stunde immer wieder entschlossen auf die Straße. Simon Lachner (25), Sprecher der Letzten Generation, erklärt: „Ich bin heute in Berlin auf der Straße und überwältigt von dem großen Zuspruch, den wir hier von den Passant:innen erfahren. Wir sind hier, wir sind Viele, und wir beenden unseren Protest erst, wenn die politische Wende eingeleitet ist!“