Berlin, 01.11.2023 – Heute, um 13:30 Uhr, versammeln sich engagierte Christ:innen und Buddhist:innen der Letzten Generation, an der Apostelkirche 1 (10783 Berlin) um am „Nein und Amen Protestmarsch“ teilzunehmen.
Heute verlangsamen gläubige und interessierte Menschen, darunter Pfarrer:innen, gekleidet in Talaren, gewaltfrei den Verkehr in Berlin. Dabei werden Teilnehmer:innen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Hintergründe vereint immer wieder innehalten, um gemeinsam Texte und Gebete für diejenigen zu sprechen, die unter den verheerenden Folgen der Klimakatastrophe leiden.
Die Botschaft ist klar: Ein „Weiter-So“ ist keine Option. Stattdessen ruft der Protestmarsch die Regierung dazu auf, bis 2030 aus dem Verbrennen fossiler Brennstoffe auszusteigen. Das ist der Anteil, den Deutschland leisten muss, um die Abwärtsspirale der Klimakrise anzuhalten, und weiteres Leid durch Hitze, Dürre und Überschwemmungen abzumildern [1]. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen, umzukehren und eine gerechtere und nachhaltigere Welt aufzubauen.
Dr. Ruben Zimmermann, Professor für Bibelwissenschaft und Ethik an der Uni Mainz, erklärt:
„Ich bin heute mit der Letzten Generation auf der Straße, weil ich die Hoffnung auf Veränderung nicht aufgeben mag. Als protestantischer Theologe stehe ich in einer Tradition des Protests, der Reformation und der Umkehr. Wenn Politiker:innen gegen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse und Vernunft nicht die notwendigen Entscheidungen treffen, dann müssen wir protestieren.”
Weiter führt er aus: „Gibt es Sachzwänge, die wichtiger sind als die Verantwortung für das Leben, das massiv gefährdet ist? Wir müssen die Stimme erheben für die vielen Menschen und Tiere im globalen Süden, die jetzt schon leiden und sterben. Wir müssen die Stimme für künftige Generationen erheben. Wir müssen die Stimme erheben für die Verheißung von Zukunft in der biblischen Tradition. Deswegen protestieren wir heute, begleitet von religiösen Texten, Gebeten und Gesang.”
Die Letzte Generation lädt alle Interessierten ein, sich dem Protestmarsch anzuschließen, sich mit den Ursachen und Folgen der Klimakatastrophe sowie möglichen Handlungsoptionen auseinanderzusetzen und darüber in den Austausch zu treten.
[1] Sachverständigenrat für Umweltfragen – Wie viel CO2 darf Deutschland maximal noch ausstoßen?