Letzte Generation zur Europawahl zugelassen

– Die Stimme des Widerstands kann man jetzt wählen –

Berlin, 29.03.2024, 15.58 Uhr – Der Bundeswahlausschuss hat entschieden, dass die Letzte Generation zur Teilnahme an den Wahlen zum Europäischen Parlament zugelassen ist. Somit steht fest, dass die als sonstige politische Vereinigung geltende Bewegung mit dem vollen Namen Parlament aufmischen – Stimme der Letzten Generation am 9. Juni 2024 von allen wahlberechtigten Bürger:innen gewählt werden kann. Voraussetzung für die Zulassung waren Unterstützungsunterschriften von 4000 Wahlberechtigten. Mit über 8800 gültigen Unterschriften wurden die Erwartungen der Letzten Generation weit übertroffen.

Theodor Schnarr (33), Chemiker aus Greifswald und auf Platz 2 der Kandidierendenliste für die Europawahl, feiert die Entscheidung des Bundeswahlausschusses als riesigen Erfolg: „Als wir vor knapp zwei Monaten das Europawahl-Projekt gestartet haben, meinten viele: ‚Das schaffen die nie!‘ Aber heute ist das Projekt Realität geworden! Ich bin überwältigt! Warum sollten wir nicht ein zweites Mal überraschen – durch unseren Einzug ins Europaparlament?“

Schnarr erklärt weiter: „Wir wollen nicht ins Europaparlament, weil wir jetzt auf einmal brav geworden sind. Sondern wir wollen das Parlament aufmischen und dort laut werden, wo falsche Versprechungen gemacht und lebensgefährliche Märchen erzählt werden. Demokratien brauchen Ehrlichkeit, und für die werden wir sorgen!“

Die Wahlen zum Europäischen Parlament sind für die Letzte Generation von besonderer Wichtigkeit, da auf EU-Ebene richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden. Umso dringlicher ist es, der Verdrängung der Klimakatastrophe durch die etablierten Parteien etwas entgegenzusetzen. Hier kommt die Letzte Generation mit einer eigenen Agenda ins Spiel, die lautet: Wir brauchen Ehrlichkeit. Wir müssen die Krise, in der unsere Gesellschaft steckt, endlich ehrlich benennen. 

Eine Folge der herrschenden Unehrlichkeit hat Johan Rockström, Klimaforscher und Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, am 21. März im Interview mit der ZEIT benannt: „Die meisten Menschen glauben immer noch, sie [die Erde] habe eine leichte Grippe, dabei ist es eher eine Krebserkrankung. Da braucht es eine drastische Therapie. Leider ist nicht wirklich tief im Bewusstsein angekommen, wie groß die Krise ist.“

Als nächster Schritt steht für die Letzte Generation nun der „Wahlkampf“ an: Anstatt auf gewöhnlichen Stimmenfang zu gehen, setzt die Bewegung weiterhin auf Widerstand. Geplant sind Störaktionen, unkonventionelle, mit geretteten Lebensmitteln einhergehende Wahlkampagnen und ein kreativer Umgang mit Wahlplakaten. Auf diese Weise soll bis zum 9. Juni auf die Straße getragen werden: Die Stimme der Letzten Generation kann man wählen!