– Weil es einen Weg
aus dem fossilen Zeitalter gibt –
Laufblockade heute morgen auf der GneisenaustraĂźe um 8:05 Uhr.
Foto: Letzte Generation
Berlin, 22.09.2023, 8:15 Uhr – Den zweiten Morgen in Folge laufen mehrere dutzend Menschen im Rahmen der neuen Protest-Form der Letzten Generation langsam und friedlich in ihren orangefarbenen Warnwesten Berlins Hauptverkehrsstraßen entlang, während die Autos hinter ihnen ebenfalls Schritttempo halten. So ziehen die Laufblockaden unter anderem über den Sachsendamm und die Konstanzer Straße.
„Weg von fossil, hin zu gerecht“ – so lautet die Forderung auf den Transparenten der Demonstrant:innen. Claudia Jentsch, 58-jährige Elektroingenieurin für IT und Sicherheitssysteme in Gebäuden, erklärt wie existenziell bedeutsam es ist, jetzt eine gerechte Wende zu wagen: „Wir alle können uns doch darauf einigen, dass wir so grundlegende Ressourcen wie Trinkwasser zum Leben brauchen und deshalb bewahren wollen. Aber gerade bedroht die Klimakatastrophe diese Lebensgrundlagen. Und unsere Zukunft, die schon bald unsere Gegenwart sein wird. Das ist für mich unerträglich ungerecht – meinen beiden Söhnen gegenüber, und allen anderen, die diese Gegenwart erleben werden.“ [1]
Ernst Hörmann ist Großvater von acht Enkelkindern. Seit eineinhalb Jahren schon protestiert der 73-Jährige mit der Letzten Generation, auch heute ist er wieder dabei. „Wir müssen bis 2030 aus Öl, Gas und Kohle aussteigen. Das sage nicht nur ich, das sagt die Wissenschaft – noch ist dieser Weg für uns offen, noch können wir ihn beschreiten! Aber dafür brauchen wir jetzt einen Wendepunkt. Und deshalb gehen wir heute voran und appellieren an Kanzler Scholz, dass er sich endlich ehrlich zu dieser Notwendigkeit bekennt, und dass die Regierung endlich ins Handeln kommt.“
[1] www.zdf.de/nachrichten/panorama/grundwasser-duerre-trinkwasser-deutschland-wasser-100.html