– Letzte Generation richtet sich an Studierende und erhebt Anklage gegen FĂĽhrungsriege –
Lennart Wenzel (27) vor der orange markierten Technischen Universität Berlin
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Berlin, 16.10.2023, 8:25 – An 3 Universitäten in Berlin, LĂĽbeck und Wuppertal hat die Woche heute Morgen mit Farbprotesten der Letzten Generation begonnen, 5 weitere werden heute noch folgen. An den Universitäten wurden prominente Gebäude wie z.B. das Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin mit oranger Farbe aus präparierten Feuerlöschern besprĂĽht. In der letzten Woche hatte es ähnliche Proteste an der Universität Leipzig, der Ruhr-Uni (Bochum, der Heinrich-Heine-Uni (DĂĽsseldorf) und der Martin-Luther-Uni (Halle-Wittenberg) gegeben. Die Aktionen richten sich vor allem an die Studierenden und Mitarbeiter:innen der Universitäten. Es ist ein Appell, nicht länger hinzunehmen, dass ihre Arbeit und ihre Zukunft von der Bundesregierung mit FĂĽĂźen getreten wird.
Gleichzeitig sind die Proteste eine Anklage an die Führungsriege der Universitäten, da diese noch immer darin versagen, ihre gesellschaftliche Verantwortung in einer sich rapid zuspitzende Klimakrise ernst zu nehmen.
Bevor er heute den Haupteingang der Technischen Universität Berlin mittels eines präparierten Feuerlöschers mit Farbe besprüht, erklärte Lennart Wenzel (27): “Unser heutiger Appell geht nicht nur an die Bundesregierung, die gerade unsere Zukunft verfeuert. Unser Appell geht an die jungen Leute, an all die, die das katastrophale politische Versagen am Ende ausbaden müssen. Nehmt nicht hin, dass sie uns in den Kollaps führen! Wehrt euch! Beteiligt euch am friedlichen Protest!”
Wenzel ist selbst Student der Luft- und Raumfahrttechnik. Statt seine Masterarbeit an einem Max-Planck-Institut anzufertigen, protestiert er nun mit hunderten Menschen aller Altersgruppen für den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle. Er betont: “Eine wissenschaftliche Arbeit nach der anderen beschreibt die Vernichtung, die uns bevorsteht: Menschen verhungern, verdursten, werden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Wofür sollen wir denn an noch mehr Alternativen und Lösungen forschen, die dann von der Regierung konsequent blockiert werden? Was ist ein guter Abschluss wert auf einem Planeten ohne Wasser und Essen? Unser aller Platz ist aktuell nicht im Hörsaal, sondern auf der Straße!”
Auch Universitäten, als Orte der Wissenschaft und des Fortschritts, stehen in der Pflicht, ehrlich über die aktuelle Notsituation zu kommunizieren. Deutschlands Universitäten versäumen es jedoch noch immer, sich klar gegen den verfassungswidrigen Regierungskurs zu positionieren. Sie verletzen dadurch die Fürsorgepflicht gegenüber den Studierenden und schauen dabei zu, wie die Regierung uns in eine Zukunft des globalen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruchs führt.
Die Farb- und Plakatieraktionen sind zugleich eine Einladung an die Studierenden, sich dem Protest anzuschlieĂźen, und eine Konfrontation mit den wohl wichtigsten Fragen unserer Zeit: Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?
In Vorträgen an den jeweiligen Universitäten berichten Menschen der Letzten Generation über die Notwendigkeit und Aussicht von friedlichem zivilen Widerstand in der Klimakatastrophe und laden dazu ein, die Bewegung kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.
letztegeneration.org/vortraege/