Autoblockade, Spezialkleber, Metallklemmen & Sitzblockaden
Unterstützer:innen der Letzten Generation mit Spezialkleber
auf der A100 in Berlin am 28.09.2023 – (c) Letzte Generation
Berlin, 28.09.2023, 8:20 Uhr – Im Fokus der heutigen Proteste der Letzten Generation steht die A100. In der Nähe des Messegeländes im Westen von Berlin fuhren mehrere Fahrzeuge mit Unterstützer:innen der Letzten Generation langsam nebeneinander auf der Stadtautobahn. Die Autos bremsten ab, kamen zum Stillstand und Protestierende in orangenen Warnwesten stiegen aus den angemieteten Wägen. Mit zwei verbliebenen Fahrzeugen und festgeklebt an den Asphalt blockierten die Protestierenden die komplette Breite der Autobahnfahrspur.
Die Blockade ist nur schwer zu räumen. Die Protestierenden haben sich mit ihren Händen auch unter den Fahrzeugen angeklebt und dabei zusätzlich einen Spezialkleber verwendet, der mit einer betonartigen Schicht ihre Finger umschließt. Einige Protestierende haben sich mit Metallklemmen fest an die Stellen des Autos gekettet. Zwischen den Fahrzeugen befindet sich ein Unterstützer der Letzten Generation in einem Elektrorollstuhl und mit einem Transparent in den Händen: „Weg von Fossil – hin zu gerecht.“
Lea-Maria Rhein (23) nimmt an dem heutigen Protest auf der Autobahn teil. Als Sprecherin der Letzten Generation wendet sie sich direkt an Kanzler Scholz: „Ja, der heutige Protest ist für mich sehr ernst und brenzlig. Bitte nehmen Sie, Herr Scholz, auch endlich Ihre Verantwortung ernst und bringen Sie uns aus dieser brenzligen Lage. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren – eine konsequente Energiewende muss sofort eingeleitet werden, sonst rasen wir nur weiter in die Katastrophe und machen dabei noch die Augen zu.“
Zur gleichen Zeit kommt es auch an verschiedenen anderen Stellen im Stadtgebiet zu Stau, Blockaden und Verzögerungen. An verschiedenen Orten blockieren Dutzende Protestierende mit weiteren Sitzblockaden eine Reihe von Autobahnauffahrten zur A100. In der Berliner Innenstadt finden Laufproteste statt. Dabei wird in kleinen Protestzügen von fünf bis zehn Teilnehmer:innen sehr langsam auf vielbefahrenen Straßen gegangen und damit ein zähflüssiger Verkehr verursacht oder ganz zum Erliegen gebracht.
Simon Lachner (25), Sprecher der Letzten Generation, erklärt: „Wir werden so lange weiter auf die Straßen Berlins gehen, bis die Regierung Scholz den notfallmäßigen Ausstieg aus Erdöl, Gas und Kohle bis 2030 einleitet. Die planetare Grenze im Bereich Klima haben wir schon heute überschritten. Wir brauchen eine Vollbremsung und müssen den Rückwärtsgang einlegen. Je später wir das machen, desto katastrophaler wird es.“
Unterstützer:innen der Letzten Generation
auf der A100 in Berlin am 28.09.2023 – (c) Letzte Generation