â friedlicher Protest gegen Gasgipfel im Berliner Luxushotel Adlon Kempinski â
Performance vor dem Hotel Adlon in Berlin. (c) Letzte Generation
Weitere Bilder hier
Berlin, 09.12.2024, 11:30 Uhr – Mit einer Performance eröffnet heute ein breites BĂŒndnis der Klimagerechtigkeitsbewegung die Aktionstage gegen den Gasgipfel im Berliner Luxushotel Adlon Kempinski. Auf der StraĂe vor dem Hotel spielen elegant gekleidete Menschen die Hinterzimmer-Klimazerstörung nach, die ab heute auf dem LNG-Gipfel stattfindet. Rund um den Pariser Platz stehen Menschen mit Schildern und Transparenten und demonstrieren gegen die hier geplante Klimazerstörung.
âSeit Jahrzehnten bereichert sich die fossile Lobby auf unsere Kosten. Ăl- und Gaskonzerne machen sich Regierungen weltweit zu Komplizen und treiben die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen Tag fĂŒr Tag weiter voranâ, sagt Raphael Thelen von der Letzten Generation. âWir brauchen eine Politik fĂŒr alle, und nicht eine Politik, die sich von der schwerreichen LNG-Lobby kaufen lĂ€sst.â
Auf der StraĂe vor dem Hotel Adlon findet eine Kunstaktion statt. Elegant gekleidete Menschen inszenieren die HinterzimmergesprĂ€che des LNG Summits. Champagner schlĂŒrfend sitzen sie an einem Tisch. Sie tauschen symbolisch Klimazerstörung gegen Geld; auf ihren AnzĂŒgen klebt ein Herz mit dem Motto âIch verzichte gerne auf die Zukunft unserer Kinderâ. AnzugtrĂ€ger:innen halten Protestierenden den Mund zu und symbolisieren so die Macht und Einflussnahme der fossilen Lobby.
Carla Hinrichs erklĂ€rt vor Ort: âHier kommen diese Woche dutzende Vertreter:innen fossiler Konzerne zusammen, die fĂŒr ihren Profit unser aller Leben aufs Spiel setzen. Sie feiern sich fĂŒr die Zerstörung, die sie anrichten, verleihen sich Preise fĂŒr die LĂŒgen, die sie verbreiten. Wir machen ihnen einen Strich durch die Rechnung!â
Auch rund um das Hotel, das heute von der Polizei wie bei einem Staatsbesuch abgesperrt wurde, stehen Menschen und protestieren gegen den LNG Summit. Auf ihren Transparenten steht „LNG = Profit fĂŒr Wenige, Schaden fĂŒr uns alle!“ oder „Their Profit = Our Loss„. Sie rufen âSauberes Gas – dreckige LĂŒge!â, âChampagnerpartyies sind ein Verbrechen!â oder âEs gibt kein ruhiges Hinterzimmer!â
Die Proteste zerren das unverschĂ€mte Greenwashing der LNG-Industrie an die Ăffentlichkeit. Obwohl LNG nicht sauber ist und die Klimabilanz durch dessen Förderung, VerflĂŒssigung, Transport und Verbrennung katastrophal ist, wird der fossile Kraftstoff oft als umweltfreundlicher und unverzichtbarer Energielieferant verkauft. Durch Einflussnahme auf Wirtschaft und Politik versucht die LNG-Lobby weltweit Investitionen in die fossile Sackgasse zu lenken. [1]
Eine Vielzahl von Klimagerechtigkeitsgruppen ruft auch fĂŒr die kommenden Tage zum Protest gegen den LNG Summit auf. In den RĂ€umen der Rosa-Luxemburg-Stiftung findet auĂerdem ein zweitĂ€giger Gegengipfel mit Informationen, Workshops und Podiumsdiskussionen statt.Â
Programm: gasgipfel.de/summit/
FĂŒr Dienstag ist auf dem Pariser Platz ab 16.30 Uhr eine Demonstration unter dem Motto âGaslobby stoppen â Energiewende jetzt!â angemeldet.Â
[1] The Guardian: âClimate bombâ warning over $200bn wave of new gas projects
www.theguardian.com/environment/2024/dec/05/climate-bomb-warning-over-200bn-wave-of-new-gas-projects