Trotz Hausdurchsuchungen:

Der Protest an Flughäfen geht weiter

08.08.2024 14:00 Uhr – Berlin, Leipzig, Halle, Freiburg, Mannheim. Die acht Hausdurchsuchungen, die seit 6:30 Uhr deutschlandweit bei UnterstĂĽtzer:innen der Letzten Generationen stattfanden, wurden beendet. Trotz dieses massiven EinschĂĽchterungsversuches seitens der Behörden weitet die Letzte Generation den Protest aus. Sie ruft alle UnterstĂĽtzer:innen auf heute und in den kommenden Tagen friedlich an allen Flughäfen des Landes ihre Sorgen in der eskalierenden Klimakatastrophe zum Ausdruck zu bringen. 

 „Nimm dir ein Pappschild, schreib Oil Kills drauf und fahr zum nächsten Flughafen in deiner Nähe. Teil ein Foto auf Social Media, wenn du mit uns gemeinsam dieser Regierung in den Hintern treten willst. Denn 2024 ist ganz klar: Die Flugindustrie muss fair heruntergefahren werden. Aber diese Regierung will ihren todbringenden Kurs weiter vorantreiben. Nicht mit uns!“, sagt Lars Werner, Teil der Letzten Generation, in einem Video Statement auf Social Media. [1]

„Wir machen das, weil es richtig ist. Weil es so einfach nicht weitergehen kann. Weil wir uns sonst als Gesellschaft gerade richtig in die Scheiße rein reiten. Meine Wohnung wurde heute durchsucht, plötzlich stand die Polizei bei meinen Mitbewohner:innen mit Taschenlampe im Zimmer“, erzählt Joel Schmitt von der Durchsuchung seiner Wohnung in Freiburg. [2]
Er ergänzt: „Wir machen weiter! Es bringt nichts, den Boten der schlechten Nachrichten einzuschüchtern: Lieber deutscher Staat, ihr seid auf dem Holzweg und wir werden uns euch in den Weg stellen.“

Weitere friedlich Protestierende der Letzten Generation, durch deren Kleiderschränke die hessische Polizei sich heute gewühlt hat, berichten von einem einschneidenden Erlebnis. Es wurden DNA-Proben genommen, persönliche Gegenstände durchsucht und beschlagnahmt. 

“Gegen 6 Uhr habe ich ein lautes Klopfen an der Tür gehört. Ich habe gesagt, ich möchte mich gerne erst anziehen, dann haben sie gedroht, die Tür aufzubrechen und haben von zehn runter gezählt. Ich habe die Tür noch nackt geöffnet und sie sind in meine Wohnung eingedrungen. Ich musste mich auf den Boden legen und durfte nach einiger Zeit meine Sachen anziehen. Es war sehr verschreckend. Ich bin immer noch zittrig und traue mich gerade nicht in meine Wohnung zurückzugehen. Ich verstehe die Welt nicht, dass unsere Regierung unsere Lebensgrundlagen zerstört und wir dafür gerade stehen müssen”, berichtet Raul Semmler, als Betroffener des polizeilichen Vorgehens heute morgen.

Aus Leipzig berichtet die Mitbewohner:in eines Betroffenen: “Die Polizei hat uns alle aus dem Schlaf gerissen. Wir durften nicht alleine auf Klo gehen, sondern die Polizei wollte dabei sein. Das war ein komisches Gefühl, so im Schlafanzug auf der Toilette mit einer Polizistin, die zuschaut. Den Hauseingang haben sie mit Flatterband abgesperrt und einige elektronische Geräte mitgenommen. Zum Glück haben sie die Wohnung halbwegs ordentlich hinterlassen.”

Die Letzte Generation kündigt an, sich weiter an den Protesten der internationalen Flughafen-Kampagne “Oil Kills” zu beteiligen. Alle Bürger:innen Deutschlands, die sich hinter die Forderung nach einem fossilen Ausstiegsvertrag stellen, werden aufgerufen, ihre Solidarität mit einem “Oil Kills Schild” am Flughafen zu zeigen.

Hier  finden Sie den Durchsuchungsbeschluss und den Beschluss zur DNA-Entnahme des Ermittlungsrichters des Amtsgerichts Frankfurt am Main.

[1] Twitter Statement Lars  x.com/AufstandLastGen/status/1821504259097039200
[2] Twitter Statement Joel x.com/AufstandLastGen/status/1821464871063421128