Hunderte protestieren in global koordinierter Aktion von ‘Oil Kills’ am 4. Tag in Folge

Unterstützerin von Just Stop Oil am Flughafen Heathrow (c) Oil kills

27.07.2024 – Weltweit sind Gruppen heute auf die Straße gegangen und haben sich an Protestaktionen beteiligt. In der Schweiz und in Österreich haben Menschen Flughäfen orange gefärbt und sich an Abfertigungsschalter geklebt, was zu erheblichen Störungen im Flugverkehr geführt hat. Im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden haben Menschen an staatlichen Gebäuden und Flughäfen demonstriert. Sie unterstützen damit Oil Kills – eine internationale Kampagne für den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030. [1] [2]

In der Schweiz zogen Unterstützer:innen der Gruppen DROP Fossil Fuel Subsidies und Act Now! eine dicke orangefarbene Linie auf den Boden vor dem Check-in am EuroAirport Basel Mulhouse. Gleichzeitig hissten andere hinter ihnen ein Transparent mit der Aufschrift „Understützt das Fossil Fuel Treaty“.

Die Letzte Generation Österreich veranstaltete eine Demonstration in der Haupthalle des Wiener Flughafens. Fünf Aktivist:innen klebten ihre Hände an die Check-in-Schalter und hinderten die Passagiere daran, die Abflughalle zu betreten. Gleichzeitig ließen andere orangefarbenes Konfetti von einem Balkon regnen.

Afra Porsch (26) aus Wien, Studentin und Sprecherin der Letzten Generation Österreich, erklärt: „Das hier ist ein weltweiter Aufstand. Menschen in über 10 Ländern, von Österreich bis zu den Niederlanden, von England bis Kanada, sind nicht länger bereit, die Zerstörung der fossilen Brennstoffe durch unsere Regierungen hinzunehmen. Auf Flughäfen wird es sichtbar: Öl tötet! Wir wollen das absolute Minimum von unseren Regierungen: Unterzeichnen Sie den verbindlichen Vertrag zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2030!“

In Großbritannien wurden heute Morgen drei Unterstützer:innen von Just Stop Oil festgenommen und gewaltsam vom Flughafen Heathrow entfernt, nachdem einer von ihnen schweigend in der Ankunftshalle stand und ein Schild mit der Aufschrift „OIL KILLS“ in die Höhe hielt. 

Extinction Rebellion Niederlande veranstaltete zeitgleich Demonstrationen vor den Flughäfen Amsterdam Schipol und Maastrict Aachen. In der Zwischenzeit versammelten sich Gruppen wie Fossil Free London, Stay Grounded, Climate Justice Coalition, Extinction Rebellion, Hacan East und Just Stop Oil vor dem Department for Transport in Westminster, London, um gegen den Ausbau des London City Airport zu demonstrieren und ein internationales Abkommen zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen zu fordern.

Weitere Aktionen werden heute in Nordamerika erwartet, mit geplanten Demonstrationen in Sacramento und Montreal.

An den Protesten in der Schweiz beteiligte sich Max Voegtli, ein 31-jähriger kaufmännischer Angestellter. Er führt aus: „Unsere Regierung und die großen Unternehmen stecken den Kopf in den Sand. Sie sagen die richtigen Worte, aber diesen Worten folgen keine Taten. Der weitere Ausbau der fossilen Brennstoffe ist ein Todesurteil für die Menschheit, das ist für jeden, der genau hinschaut, offensichtlich. Ich werde nicht für ihre Gier sterben und ich bin sicher, meine Mitbürger werden es auch nicht, wenn sie die Wahrheit erfahren.“

14 Gruppen aus 10 Ländern führten in den letzten Tagen eine Reihe von Protestaktionen an internationalen Flughäfen durch, die zu erheblichen Störungen führten und globale Auswirkungen hatten. Dazu gehören die Letzte Generation Deutschland, Folk Mot Fossilmakta und Scientist Rebellion in Norwegen, XR Finnland, Futuro Vegetal in Spanien, Just Stop Oil in Großbritannien, Drop Fossil Subsidies and Act Now – Liberate in der Schweiz, die Letzte Generation Österreich, Extinction Rebellion und Scientists Rebellion in Schweden, Last Generation Kanada sowie XR Boston und Scientist Rebellion Turtle Island aus den USA. [3] [4] 

Insgesamt haben 101 Personen an den Aktionen teilgenommen, von denen bisher 46 verhaftet wurden. 8 befinden sich derzeit noch  in Haft. Hunderte nahmen an den Demonstrationen teil. 

Das A22-Netzwerk und Stay Grounded haben ihre Unterstützung für die Bündnis der Gruppen, die heute Aktionen durchführen, bekräftigt. [5] [6]

Inês Teles, 34, eine Sprecherin von Stay Grounded: „Es ist höchste Zeit, den fossilen Brennstoffen ein Ende zu setzen. Fliegen ist der schnellste Weg, den Planeten zu verfeuern, also ist es wichtig, mit der Abschaffung sinnloser und unfairer Flüge wie Privatjets oder Kurzstreckenflügen zu beginnen. Die heutigen und gestrigen Aktionen, bei denen Flughäfen gestört wurden, sollten ein Schock für das System sein, das uns in die Klimakatastrophe treibt“.

Die heutigen Aktionen sind nur der Anfang. Die Regierungen und fossile Unternehmen führen einen Krieg gegen die Menschheit. Selbst so genannte Klimaschützer haben weiterhin neue Kohle-, Öl- und Gasprojekte genehmigt, die die Welt näher an die globale Katastrophe bringen und Milliarden Menschen zum Tod verurteilen. Wir brauchen notfallmäßiges, internationales Einschreiten, um Leben zu retten. Solange die politischen Verantwortlichen nicht rasch und entschlossen handeln, um unsere Gemeinschaften vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimakollaps zu schützen, werden wir Widerstand leisten. Was wir tun ist nach wie vor wichtig, moralisch richtig und wird immer dringlicher. Der Zusammenhang zwischen Öl, Gas und Kohle und Menschenleben ist klar: Oil kills – Öl tötet.