Erneut Präventivhaft in Bayern – Straßenblockaden in vielen Städten

06.02.2023 - Micha Frey und andere Unterstützer:innen der Letzten Generation blockieren eine Straße in Passau.

Passau/Stadelheim, 07.02.2023, 09:00 – Nach einer friedlichen Verkehrsblockade gestern in Passau befindet sich Micha Frey für 14 Tage in Präventivhaft. In 16 deutschen Städten forderten gestern Bürger:innen der Letzten Generation die Abgeordneten des Bundestags auf, einen Gesellschaftsrat einzuberufen.

Micha Frey (24 Jahre) beteiligte sich gestern in Passau gemeinsam mit vier weiteren Bürger:innen an einer friedlichen Protestaktion der Letzten Generation. Als einziger gelang es ihm, seine Hand auf der Straße mit Sekundenkleber zu fixieren. Er wurde noch am selben Abend in einer richterlichen Anhörung  in Passau zu 14 Tagen Präventivhaft verurteilt. Er soll die vorbeugende Haft im Gefängnis Stadelheim absitzen. Bereits Anfang November wurde er für eine Woche in Präventivhaft genommen.

Micha Frey | Foto: (c) Marlene Charlotte Limburg
Micha Frey
Foto: (c) Marlene Charlotte Limburg

Micha Frey erklärte vor seiner Festnahme:
Wir blockieren friedlich eine Straße, weil die Bundesregierung ihrer Pflicht, unsere Lebensgrundlagen und die der zukünftigen Generationen zu schützen, nicht nachkommt. Denn unsere Regierung hält selbst die eigenen, viel zu laschen Klimaziele nicht ein. Angesichts von schlimmer werdenden Dürren, Hitzen, Überschwemmungen und dem drohenden Zusammenbruch unserer Demokratie in der Klimakatastrophe sehe ich mich in der Pflicht, für unser Überleben friedlichen Widerstand zu leisten.”

Aimée van Baalen, Sprecherin der Letzten Generation, zur erneuten Präventivhaft in Bayern: „Erneut wird wieder lieber friedlicher Protest weggesperrt, statt endlich unsere Verhandlungsangebote anzunehmen und auf die Klimakatastrophe als Bedrohung unserer Zivilisation angemessen zu reagieren. Der gestrige Tag mit Protestaktionen in 16 deutschen Städten zeigte uns, dass immer mehr Bürger:innen erkennen, dass sie Teil der letzten Generation vor den Kipppunkten sind. Wir lassen uns nicht durch drohende Geldstrafen, Präventivhaft und Angriffe gegen uns auf der Straße abschrecken.”

Aimée van Baalen | Foto: (c) Stefan Müller
Aimée van Baalen
Foto: (c) Stefan Müller

Am vergangenen Montag beteiligten sich Bürger:innen in 16 Städten an Protestaktionen der Letzten Generation, so in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Emmendingen, Hannover, Heilbronn, Jena, Kaiserslautern, Kempten im Allgäu, Köln, Leipzig, Magdeburg, München, Passau, Reutlingen.

In Berlin fuhr dabei ein Autofahrer über den Fuß eines Bürgers, andere Bürger:innen der Letzten Generation wurden von Autofahrern von der Straße gezerrt.

Pressekontakt
Carla Hinrichs
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