Frankfurter Tor blockiert – Kritik an Lanz

17 Unterstützer:innen der Letzten Generation weiterhin in Münchner Gefägniszellen

11.11.2022 - Unterstützer:innen der Letzten Generation blockieren das Frankfurter Tor mit musikalischer Unterstützung von Lebenslaute.
11.11.2022 - Unterstützer:innen der Letzten Generation blockieren das Frankfurter Tor mit musikalischer Unterstützung von Lebenslaute.

Berlin, 11.11.2022, 8:05 – Heute sind dutzende Menschen im Herzen Berlins zusammengekommen, um sich entschlossen dem tödlichen Kurs der Bundesregierung entgegenzustellen. Sie blockieren friedlich den Verkehr am Frankfurter Tor, weil sie das Politikversagen in der Klimakatastrophe nicht länger stillschweigend hinnehmen können. Dabei werden sie heute durch das Orchesters Lebenslaute unterstützt, welches ebenfalls eine Straße am Frankfurter Tor blockiert und dabei klassische Musik spielt.

Antonia Vollbrecht ist Landwirtschaftsgesellin. Sie erklärt: “Ich sitze hier auf der Straße, weil ich nicht anders kann. Weil es sich vollkommen irreal anfühlt, mit dem Wissen, was los ist, weiter zu machen, als wäre nichts. Weil ich es nicht ertrage, dass wir selbst mit klarem Blick auf den Abgrund nicht endlich die Handbremse ziehen und meine Generation sich stattdessen anhören muss, wir sollen doch einfach ein bisschen Optimismus haben.”

Antonia Vollbrecht wird mit Schmerzgriffen von der Polizei von der Straße geführt. | Foto: © Tenzin Heatherbell @tenzinheatherbell
Antonia Vollbrecht wird mit Schmerzgriffen von der Polizei von der Straße geführt. | Foto: © Tenzin Heatherbell @tenzinheatherbell

Hierbei spielt sie auf Aussagen an, die gestern im Talkformat “Markus Lanz” getätigt wurden. Es war die Rede von fehlendem Optimismus und davon, dass sich die Menschen an die Klimakatastrophe einfach anpassen könnten.

Ebensolche Worte zeigen, dass das wahre Ausmaß der Katastrophe noch nicht in allen Köpfen angekommen ist.

Der renommierte deutsche Klimaforscher Stefan Rahmstorf reagiert darauf auf Twitter und malt ein deutliches Bild: “Eine vier Grad wärmere Welt wäre voller Katastrophen, Hungersnöte und Leid. Ökosysteme würden kollabieren. Keine stabile Küstenlinie mehr, Städte gehen unter.

Wenn die Regierungen der Welt weiterhin in ihrer Zielsetzung hinter den Empfehlungen des Weltklimarats zurückbleiben und diese Ziele dann auch noch verfehlen, dann wird das genau die Realität. An Hungersnöte und fehlendes Trinkwasser auf der einen, überflutete und zerstörte Städte auf der anderen Seite können Menschen sich nicht anpassen. Unter solchen Bedingungen sterben wir.

Optimismus bedeutet nicht, die Fakten zu ignorieren. Optimismus heißt, alles daran zu setzen, dass die letzte Chance, die uns noch bleibt, genutzt wird.

Jakob Beyer, Sprecher der Letzten Generation, war bereit, dafür ins Gefängnis zu gehen. Zusammen mit 17 weiteren Menschen ist er gerade in der JVA Stadelheim für 30 Tage eingesperrt. Ein emotionales Videostatement wurde in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken veröffentlicht:
Ich möchte jetzt alles, was ich habe, reingeben, um die Chance, die wir noch haben, zu bewahren. Ich möchte mich nicht länger an der Zerstörung unser aller Lebensgrundlagen beteiligen und deshalb leiste ich Widerstand. Und wenn ich dafür ins Gefängnis muss, dann bin ich dazu bereit. Wenn ihr mich unterstützen wollt, dann nehmt meinen Platz jetzt auf der Straße ein.”

Pressekontakt
Carla Hinrichs
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