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LG Tagesthemen<\/span><\/a><\/div>\n\n\n\n
Die eingereichte Rede<\/b> von Niklas Huth:"We are on a highway to climate hell with our foot on the accelerator.\u201d, sagte Antonio Guterres, Generalsekret\u00e4r der UN, 2022. Braucht es mehr Erkl\u00e4rung, warum ich Widerstand leiste? Warum ich mich vor 2 Jahren, mit 15, der Letzten Generation angeschlossen habe? Mein Gewissen l\u00e4sst mir keine andere Wahl. Und ja, Protest ist unangenehm. Die ersch\u00fctterndste Erfahrung, die ich in diesen 2 Jahren gemacht habe, war diesen M\u00e4rz. Als Gruppe junger Menschen, sind wir ans Bundeskanzleramt gegangen und haben dort mit wasserl\u00f6slicher Farbe \u201eHilfe \u2013 eure Kinder\u201c an die Wand geschrieben. Der Protest war ein Hilferuf, ein Schrei nach Hilfe. Denn die Politik h\u00f6rt seit Jahrzehnten nicht auf die Wissenschaft und setzt n\u00f6tige Ma\u00dfnahmen nicht um. W\u00e4hrend hinter mir Menschen die Wand beschrieben haben, lag ich mit einem Schild auf dem Boden. Und ich habe mich gefragt, warum ich das tun muss. Es war kalt, nass und unangenehm. Warum also muss ich an einem Samstagmorgen in Berlin auf der Stra\u00dfe liegen, um f\u00fcr ein eigentlich selbstverst\u00e4ndliches Recht zu k\u00e4mpfen \u2013 den Schutz unseres Lebens in der Zukunft. Warum muss ich mir jeden Morgen die Frage stellen: Wie viel Zeit stecke ich in Schule, wie viel in Hobbys, Freunde und wie viel in eine bessere Welt? Als ich dort lag, h\u00f6rte ich erst Sirenen und dann Schmerzensschreie. Schreie von minderj\u00e4hrigen Menschen, die mit Handschellen gefesselt auf dem Boden lagen und auf deren Kopf Polizisten knieten. Schreie von Menschen, die mit ein bisschen wasserl\u00f6slicher Farbe f\u00fcr ihre Zukunft protestiert haben. Antonio Guterres sagte im Jahr 2022: \u201eClimate activists are sometimes depicted as dangerous radicals. But, the truly dangerous radicals are the countries that are increasing the production of fossil fuels.\u201d Und der UN-Sonderberichterstatter f\u00fcr Umweltsch\u00fctzer, Michael Forst, prangert speziell auch Deutschlands Verhalten gegen\u00fcber Klimaaktivist*innen an. Offensichtlich wendet der deutsche Staat also lieber Gewalt gegen Minderj\u00e4hrige an und kriminalisiert ihren Protest, anstatt konsequenten Klimaschutz umzusetzen. Ich kann kaum in Worte fassen, was das mit mir macht. Wut, Entt\u00e4uschung, Angst, Trauer. Das ist keine Regierung, von der ich mich vertreten f\u00fchle. Mit diesem Protest haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass mangelnder Klimaschutz eine existenzielle Bedrohung f\u00fcr die junge und alle kommenden Generationen darstellt. Aber was mich noch betro\u01afener macht, ist das Schicksal von Menschen im globalen S\u00fcden. Schon jetzt sterben dort tausende Menschen j\u00e4hrlich an den Folgen der Klimakrise. Hungertod, Hitzetod. Gestorben durch \u00dcberflutung, verbrannt im Wald. An all diesen verstorbenen Menschen sind auch wir schuld. Wir der globale Norden. Jede weitere Tonne CO2, die wir emittieren, sorgt f\u00fcr Leid und Sterben \u2013 und das wissen wir. Das wissen wir ganz genau. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben, dass bis Ende des Jahrhunderts etwa 3 Milliarden Menschen in lebensfeindlichen Gebieten leben werden. Das bedeutet, es wird Kriege um Wasser und Nahrung geben. Und es wird Fl\u00fcchtende geben. Millionen Fl\u00fcchtende. Menschen, die nichts zur Klimakrise beigetragen haben und dennoch alles durch sie verlieren werden. Daran sind wir schuld. Bei dem Gedanken an all diese Schicksale. Wie k\u00f6nnte ich nur zusehen, wie k\u00f6nnte ich verdr\u00e4ngen? Unsere Mitschuld gibt uns Verantwortung. Verantwortung, jetzt friedlich Widerstand zu leisten. Gegen eine Politik, die bereit ist, Millionen von Toten in Kauf zu nehmen, damit hier \u2013 erstmal \u2013 alles so weitergehen kann wie bisher. Also werde ich weiter protestieren. Also werde ich nicht gehen, wenn die Polizei diese Versammlung hier aufl\u00f6st. Wie k\u00f6nnte ich?"<\/div>\n\n