Im August 2021 haben sieben junge Menschen im Berliner Regierungsviertel ein Camp aufgeschlagen. Am Montag, den 30.08.2021, sind sie in den unbefristeten Hungerstreik getreten.

Ihre Forderung war – noch vor der Bundestagswahl – ein öffentliches Gespräch über den Klimanotstand mit allen drei Kanzlerkandidat:innen, Annalena Baerbock, Robert Habeck und Olaf Scholz, zu führen. Außerdem sollten Bürgerräte eingesetzt werden, um Sofortmaßnahmen gegen die Klimakatastrophe zu beschließen.

Wenn eine Analyse der Wahlprogramme sagt „Die Zielpfade aller Parteien führen zu einem deutlichen Überschreiten dieses Budget [des IPCC]. Daher unsere Einschätzung: Klimagerechtigkeit steht nicht zur Wahl.“, was blieb zum Zeitpunkt August, 2021, dann noch, als so deutlich Alarm zu schlagen, wie es geht?

Um den Klimanotstand in den Fokus zu rücken, sind die Hungerstreikenden immer und immer wieder bei Wahlkampfreden der Spitzen-Kandidat:innen aufgetaucht, um sie mit ihrem Streik und ihren Forderungen zu konfrontieren.

Fotos: Timo Knorr

Nach 20 bis 24 Tagen des Hungerstreiks und drei Krankenhausaufenthalten beendeten alle bis auf zwei Personen ihren Hungerstreik.

Lea Bonasera und Henning Jeschke adressierten den späteren Wahlsieger Olaf Scholz nun persönlich und erreichten nach 27 Tagen ohne Essen und einem 7-stündigen Durststreik schließlich eine Zusage für ein öffentliches Gespräch über den Klimanotstand.

Fotos: z.T. Stefan Müller